Citharomantis falcata

  • Hey,


    obwohl die Tiere nun seit einigen Jahren in Zucht sind findet man noch keine Themen bei uns im Forum. Dachte das muss sich mal ändern 😉


    Die Art kommt im tropischen Südostasien vor und wurde nun endlich auch mit einem ausreichend nachziehbarem Stamm eingeführt.


    Die L1 imitiert, wie einige andere Arten auch, schwarze Ameisen, hat ein rotes Abdomen und ist sehr hibbelig. Bei Störung laufen sie kurze Strecken und bleiben dann unvermittelt wieder stehen. Die größeren Stadien drücken sich eher an den Untergrund und stecken dabei die Fangbeine seitlich weg. Das in Kombination mit ihrer Zeichnung lässt sich wie Flechten und Vogelkot erscheinen.

    Die Adultis haben dann die für diese Art typischen und einzigartigen Flügel. Das Verhalten ist gleich den größeren Larven.


    Gefressen wird alles was sie überwältigen können. Fliegen, Motten, Schaben, etc. nichts ist sicher selbst wenn sie oft vor einigen Futtertieren erschrecken mögen.


    Bei ausreichend Futter sind sie auch sehr gut in der Gruppe haltbar, selbst mit den deutlich kleineren Männchen zusammen mit den Weibchen gab es dabei keine Übergriffe.


    Die Ootheken werden versteckt an Wände, hinter Pflanzen und Äste gelegt. Vom Äußerem her schauen diese typisch Acromantini aus. Nach etwa 7 Wochen schlüpfen daraus dann jeweils rund 20 Larven.


    Bisher zeigte sich nur der Schlupf als Problem. Viele Halter berichteten von guter Paarungsbereitschaft und zahlreicher Oothekenablage, aber dann von ausbleibenden Schlüpfen


    Das Foto der L1 stammt von Ralf Bauer hier aus dem Forum ☺️

  • Hey,


    super Bericht, habe die Art auch schon ein paar Generationen in Zucht.


    Ich trenne bei mir nach Geschlechtern und vereinzelt meistens dann die Weibchen, da diese zumindest bei mir doch hin und wieder mal zu Kannibalismus neigen.


    Die Ootheken werden bei mir am liebsten an glatte Äste gelegt, aber auch hinter der Rinde kommt öfter mal vor. Zur Inkubation habe ich die Erfahrung gemacht, dass es die Ootheken sehr feucht brauchen. Wenn die Feuchtigkeit und passende Temperatur gegeben ist schlüpfen die bei mir auch sehr gut.


    Ich halte die Tiere bei 28°C, zum Futter würde ich auf jeden Fall Ofenfischchen noch hinzufügen.


    Viele Grüße,

    Leander

  • Ja, hatte ich vor allem am Anfang einige, als ich sie dann feuchter hatte waren es weniger. Passiert aber auch so immer mal wieder das eine nicht schlüpft, große Gedanken wodran das liegen könnte hab ich mir dann aber nicht mehr gemacht da der Großteil schlüpft.

    Wenn man die Ootheken umsetzt scheint es mir auch wichtig diese relativ nah am Boden (wie sie auch gelegt wurden) wieder aufzuhängen, ich klebe die dann ganz gern an ein Stück Rinde. Hat vermutlich auch was mit der Feuchtigkeit zu tun.


    Viele Grüße,

    Leander

  • Gabriel recht schönen Dank! Also ich werde definitiv versuchen die Art zu halten und hatte hier auch schon gelesen, daß die Ootheken es sehr feucht brauchen. Mit Sicherheit werde ich da auch mit der ein oder anderen Frage ankommen, da ich ja noch absoluter Neuling bin. Aber ein paar Bilder könnte ich jetzt schon spendieren 🤗

    Unscheinbar find ich die überhaupt nicht.. Eher mega witzig, wie die gefühlt immer mit so kleinen Castanetten (oder wie man das schreibt) unterwegs sind 😅

    Charlie.jpg


    Siegmund.jpg


    Brianna.jpg

  • Moin...


    für die Meisten sind Citharomantis eher uninteressant oder zu unscheinbar so scheint es mir


    Also ich fänd die ja total witzig. Mit den langen Flügeln sehn die aus als hätten sie Röckchen an, geht's denn noch niedlicher bitte?? ;)


    Aber wir (eigentlich Fichte) haben eh schon so viele (zu viele) Arten, und wir (ich.) wollen zZ einfach gar keine mehr. :pardon: Ich bleib stillbewundernd bei den Fotos.


    -Kraehe

  • was mir bei der Aufzucht auffiel ist, das in Boxen, welche nur mit Ästen besetzt oder auch nur mit nackten Decken waren, weniger Larven durchkamen als in den stark bewachsenen (mit Ficus sagittata) und mit viel Ästen voll mit Flechten an der Decke.


    Meine neuen Büxen sind dazu auch noch mit Korkstreifen ausgekleidet. Bin gespannt ob die als Deckung genutzt werden, aber jetzt heißt es erstmal wieder die Weibchen fehlerfrei Häuten lassen und gut füttern

  • für die Meisten sind Citharomantis eher uninteressant oder zu unscheinbar so scheint es mir. Wenn’s gestreift wären oder im Dunkeln funkeln vielleicht 😬

    Die Citharomantis müssen nicht anders sein, denn sie sind wahnsinnig interessante Tiere.


    Alleine ihre Gesichter sind unheimlich eindrucksvoll. Und ja wie Kraehe sagt, sie tragen Röckchen. Also es sind niedliche Erscheinungen.

    Und toll getarnt, man muss sie schon entdecken können, wenn das Terra gut eingewachsen ist. Aber auch das finde ich ein spannendes "Spiel".


    Am besten gefällt mir, dass sie immer unterwegs sind und mit ihren Armen immer wie Fluglotsen auf Ecstasy rumwedeln. Das ist enorm spannend zu beobachten.

    Und selbst wenn sie sich vor Schreck platt aufs Blatt drücken sind sie hübsch anzusehen.


    Wäre die Zucht besser bei mir gelaufen, wären die meine Lieblingsart geworden. Warum ich kein Glück mit denen hatte, weiß ich nicht. Ich hatte zwar nie Fehlhäutungen oder so, das lief sowohl den ersten Tieren als auch bei den Nachkommen problemlos.

    Man hört oft, dass die Ootheken austrocknen und deshalb bodennah gelegt werden. Ich habe ein Terra mit einem sehr guten Kamineffekt für die Citharomantis zurecht gemacht und sie legten mir die Ootheken sogar ganz oben kurz vorm Deckel ab. Ich habe kürzlich alle über mehrere Monate ungeschlüpften Ootheken rausgeholt und auch aufgeschnitten. Ich hatte keine Entwicklung darin, also es waren nur Eier. Aber sehr wenige. Und sie waren auch nicht mal vertrocknet. Andere Ootheken waren leer und das trotz vielen Paarungsaktivitäten. Ich verstehe es nicht 🤷

    Ich könnte mir vorstellen, dass mein Problem in der hohen Grundtemperatur meines Mantidenzimmers liegt. Die Wohlfühltemperatur soll zwischen 24-28 Grad liegen. Im Sommer habe ich ohne zusätzliche Wärmequelle die 28 Grad locker - manchmal sogar mehr als Raumtemperatur durch die Außentemperatur und die Lampen der anderen Terras. Ich denke, es ist eine Art für für kühlere Zimmer und dann eben mit extra Licht- und Wärmequelle. Im Winter lief das bei mir gefühlt noch besser als im Sommer.


    Ich habe die Citharomantis als tolle, interessante und in der Haltung angenehme Mitbewohner kennengelernt. Ich habe die Tiere permanent in Gruppe gehalten und das ging ohne Aggressionen ab. Was aber bei mir nicht funktioniert hat war Asseln als Bodenpolizei. Ich habe ein lebendes Weibchen an die Asseln verloren. Vielleicht liegt es an ihrer Art sich bei Gefahr platt zu machen, auf jeden Fall kann ich sagen, dass ich definitiv ein Weibchen an die Asseln verloren hab, weil ich sie noch lebend aber angefressen gefunden habe. Ich habe sie dann erlöst.

    Und bei allen anderen Leichen war immer der Kopf dran, innerärztliche Aggressivität habe ich nie beobachtet und keine Anzeichen dafür finden können.


    Vielleicht probieren ich es irgendwann nochmal in einem anderen Becken an einem anderen Standort aus. Aber im Moment denke ich, sollten, gerade wenn die Art noch nicht sehr verbreitet ist, sich vor allem Leute mit mehr Händchen und besseren Bedingungen für diese Art dranmachen sie zu züchten.


    Liebe Grüße,

    O.

  • Mit der genauen Herkunft war und ist es eh so eine Sache. Die Vermutung liegt auf den Tapah Hills Forest Reserve, genauer ließ es sich nicht herausfinden. Die Tiere können wohl einiges ab, wobei ich Verluste größerer Larven im Sommer auch auf die Hitze schon, Leander wiederum widersprach dieser Annahme nachdem seine Tiere schon deutlich über 30C standen und keine Probleme zeigten.


    Mir scheint es auch das die kleinen Stadien auch nicht zu kühl haben wollen.


    Bei mir haben sie auch weiße Asseln in den Boxen und dem Terrarium. Bis auf stark schwächelnde und tote Tiere gehen sie aber nicht dran.

    Die Art ist schon einige Zeit in Zucht. Leider etablierten sie sich bei den Wenigsten. Im Gegenteil, es besteht bereits die Vermutung das sie Probleme machen. Es bleibt abzuwarten. Das Hoch, was das Interesse angeht, ist aber bei Citharomantis schon vorbei

  • Moin..

    Nadelbäumchen wollte ich sie schon aufschwatzen 🤣

    Leider ohne Erfolg, aber verständlich, irgendwann hat man die Hütte auch mal voll besonders wenn’s auf Dauer heben und nicht nur ein Kurzbesucher sein soll

    Ich weiß :P

    Was ich allerdings NICHT mit Sicherheit weiß ist, wieviele (nachtzüchtbare) Arten wir aktuell haben. Und das obwohl ich auch hier wohne :wacko:


    Die Art wär (für mich) auch eher ein "Dauerbewohner" weil sie halt wirklich schnuckelig sind. Allerdings. Die letzten Mantiden die ich haben wollte, so richtig wirklich gern und unbedingt, haben mir "so a Watschn" gegeben. Ich mag nimmer. :stick:


    Und bevor Fichte nochmal 'ne Art dazunehmen "darf" müssen mindestens 1-2 Arten weg. :p


    Aber eigentlich war das hier ja ein Fotothread oder :p da kann ich leider eh nix beitragen.

    Ich geb wieder Ruhe ;)


    Sorry,

    -Kraehe