Milben im Terrarium

  • Moin,

    Wegen der rötlich/braunen Farbe und der Kugelform hätte ich auf eine Art der Hornmilben (Oribatida) getippt.

    Sind ungefährlich und ernähren sich von Pflanzen, Pilzen, Bakterien und Algen. Sind also ungefährlich für deine Tiere.

    Kommen durch Stöcker oder Moos, was man von draußen sammelt, ins Terra.

    100% sicher bin ich mir aber nicht!


    Liebe Grüße

    Till

  • Danke Dir, habe schon bisschen recherchiert und bin auch bei Hornmilbe (aufgrund der Form) gelandet, aber bin mir auch nicht sicher.


    War auch eher Zufall mit der Gurkenscheibe, die gibt es sonst nicht 😬

  • Ich glaube, dass es schon ein gutes Zeichen ist, dass sie sich so auf der Gurke versammeln. Zeigt schon, dass sie sich eher davon angezogen fühlen als von der Hämoglyphe deine Gottesanbeterinnen (so wie bei einigen anderen parasitäre Milben)😆

  • Eine milbenfreie Umgebung ist, außerhalb von gewissen Laborräumen, auch kaum realisierbar. Sie gehören mit zur Microfauna eines jeden Wohnraumes und jedem Beckens.


    Natürlich müssen das nie die selben Arten sein. Für gewöhnlich schleppt man sich auch früher oder später Raubmilben mit ein, welche sich, nebens Springschwänzen und Co, auch ihre Vetter gerne mal gönnen (je nach Anpassung).


    Die Parasitären sind eher selten zu bekommen und gehen auch nicht an alles. So hatte ich mal eine parasitäre Art auf einem WF Scolopendra hardwickei welche an Mantiden, die direkt daneben standen, kein Interesse hatten. Ok bei Hundertfüßern hat man oft diese Milben mit im Boot.


    Bei Schaben kommen auch oft Milben als Untermieter mit vor, aber dazu kann Merle sicher mehr sagen.


    Die Larven mancher kleineren Mantidenart fressen auch gelegentlich Milben. So zum Beispiel Haania orlovi, aber eher beiläufig, wenn mal eine ihren Weg kreuzt

  • Moin...

    Bei Schaben kommen auch oft Milben als Untermieter mit vor, aber dazu kann Merle sicher mehr sagen.

    *fühlt sich angesprochen*


    Artnamen oder so hab ich nicht - dafür interessieren mich Milben tbh nicht genug - es sei an dieser Stelle aber gesagt dass Milben als Untermieter sowohl nützlich wie auch schädlich sein können.


    Fauchschaben leben z.B. in einer Symbiose mit Milben und es ist völlig normal, wenn auf den Tieren (hauptsächlich bauchseitig, zwischen den Segmenten, den Beinen und auf dem Kopf, nach der Futteraufnahme auch geballt an den Mundwerkzeugen) Milben auf den Tieren herum krabbeln. Die Milben "putzen" ihre Schaben und kriegen dafür im Gegenzug einen höheren Bewegungsraum und Futter. Selbstverständlich hält sich das im Rahmen und wenn es so ausartet dass es so viele Milben sind dass sie die Tiere in der Bewegung behindern, muss man schon was machen - das wäre mir aber noch nie passiert (gut...die Fauchis hab ich auch noch nicht sooo lang... die Kleinen hab ich mir mal in Wien gecheckt, das war, öhm, 2019 oder so?) und diese Situation kenn ich auch nur anekdotisch.


    Wie Gabriel schon sagte, Milben hat man in jedem (einigermaßen) bioaktiven Terrarium, einfach weil Milben eh überall sind (jeder hat zB Milben auf der Gesichtshaut...aber gut ;-) ).

    Bei Schaben, bei denen ja nunmal üblicherweise der Bodengrund höher eingebracht wird als für Gottesanbeterinnen, und das Futter von den Tieren oft "nach unten" verschleppt wird, fühlen sich Milben entsprechend besonders wohl. Grad bei grabenden Arten muss man ein bisschen aufpassen die Boxen entsprechend sauber zu halten/nicht dauerhaft zu überfüttern da sonst der Bestand an Futtermilben gleich mal explodieren kann. Das sind dann diese weißen Milben die sich wie ein Teppich an Wänden und Deckeln der Boxen herum bewegen. Schädlich sind die Biester dann noch immer nicht, nur extrem lästig :-P und bei so einer Bestandsexplosion hilfts dann auch nicht mehr, Raubmilben einzubringen, da die Raubmilben einfach satt sind bevor sie einen solchen Überbestand effektiv angreifen können. Was hilft ist das befallene Becken zu reinigen, eine Weile lang bedeutend trockener zu halten (die üblichen Futtermilben vertragen keine Trockenheit) und künftig auf entsprechende Sauberkeit zu achten.


    Ein ganz anderes Extrem sind nochmal echte Schädlingsmilben (wie Blutmilben, die sich z.B. bei Schlangen zwischen die Schuppen setzen und tatsächlich Blut saugen), aber wenn man sich die von Draußen einschleppt hat man wirklich, wirklich großes Pech gehabt. Meist werden solche Schädlinge eher von Tier zu Tier übertragen, das geht auch indirekt - wenn man z.B. Kontakt mit einem befallenen Tier hatte, heften sich Jungtiere der Milben auch an Menschenhände, und kriechen beim nächsten Handling auf das eigene Tier weiter. Daher immer gründlich Hände waschen wenn man bestandsfremde Tiere angefasst hat!


    Aber ehrlich? Ich hatte bisher kaum wirkliche Probleme mit Milben (ich glaub man kanns an einer Hand abzählen) und nach meiner Einschätzung wars auch immer Eigenverschulden (überfüttert, zu wenig geputzt, etc). [Edit] Ausgerastet bin ich aber jedes Mal, seitdem ich keine Blaptica mehr hab ist mein Leben dahingehend bedeutend entspannter geworden *ergänzt eh der 1.0 sich meldet* :crazy: [/edit]


    Bei der Handvoll die da laut Foto auf der Gurke rumkrabbeln würd ich mir aber keine Gedanken machen, das sieht normal und gesund aus ;-)


    -Kraehe