Fragen zur Hymenopus Coronatus

  • Hallo allerseits, bin neu hier und auch Anfänger (ja ich weiß, keine Anfängertiere etc, aber ich habe das nötigste stundenlang zusammengetragen und sie steht unter ständiger Beobachtung).


    Seit einigen Tagen habe ich eine Orchideenmantis in L2 laut Händler.
    An die Vorgaben des Züchters und anderen halte ich mich penibel und habe auch schon im vorherigen Leerlauf relativ schnell rausbekommen, Temperatur und Feuchtigkeit konstant zu halten. Bei der Feuchtigkeit gibt es allerdings manchmal Schwankungen zwischen 5-10% - also 65-56%, das bring ich dann wieder auf 60 hoch. Nachts klettert sie dann regelmäßig auf 70-75% und bleibt da in der Regel auch bis zum Morgen. Temperatur ist nahezu konstant bei 26-27 grad, auch nachts fällt sie nicht stark sondern ist eher stabil bei 22-20 grad.
    Als Set Up habe ich ein Exoterra 30x30x45 mit künstlicher Blume und zwei Ästen aus einem Fachhandel. Der Boden besteht aus spezieller Orchideenerde gemischt mit Sphagnum Moos.

    Sie scheint sich wohl zu fühlen, jagt normal und gerne. Ist sehr aufmerksam. Nun hängt sie seit ca 1 1/2 Tagen Kopfüber an einer Stelle mit nur minimalen Abweichungen. Gestern hat sie noch mal gefressen aber nur zur Hälfte. Das Hinterteil pumpt sich auch immer mal wieder auf, beim Essen besonders. Ich habe gelesen, sie bereitet sich eventuell auf die Häutung vor.

    Gestern abend musste ich deshalb eingreifen, als sie aktiv war. Habe sorge, sie verletzt sich. Das hat ihr wohl nicht gefallen und sie hat sich wieder (aus meiner Sicht) ungünstig positioniert.
    Gerade eben wollte sie jagen, war sich aber dann doch nicht mehr so sicher und hat die Beute ziehen lassen.


    Die erste Frage wäre also, gibt es irgendwas was ich noch tun könnte? Scheint sie Probleme zu haben? Positionstechnisch macht sie so oder so was sie will :miffy:

    Wie lange kann so eine Häutung dauern? Etc


    Die zweite Frage wäre, bei der nächsten Reinigung würde ich gerne das Moos mit etwas anderem mischen. Was empfehlt ihr da und wie viel? Also beispielsweise bisschen Moos über den Boden verteilt, dann Erde oder was anderes, dann wieder ein bisschen Moos.

    Generell bin ich mir unsicher bei der Menge, am Anfang hatte ich wohl zu viel und die Luftzirkulation war ungenügend.


    So, das war es erstmal. Vielen Dank für das Verständnis. Ist alles etwas unübersichtlich für mich hier.
    Freue mich auf anregende Diskussionen und hilfreiche Tipps.
    Beste Grüße!

  • Update: Ich habe jetzt mal ein relativ gutes Foto mit Details und erkenne da am Hinterteil Verletzungen?

    Auf dem Bild das sieht jedenfalls nicht normal aus. Allerdings hatte sie das schon seit der Ankunft so komisch.

  • Und noch mal zwei Bilder.

    Eins aktuell, weil ich jetzt mal nachschauen musste.
    Das andere direkt nach der Ankunft.


    Edit: Habe ihr jetzt mehr Platz gegeben und sie hat sich dann auch schnell einen guten gesucht. Hoffe einfach, dass das irgendwie normal ist oder wieder verheilt. Denke nach wie vor, sie ist kurz vor der Häutung. Hat sich auch wieder überlegt ob sie jagen soll aber sich dann doch wieder ne Stelle zum kopfüber hängen gesucht.

  • Entschuldigung für den Spam, aber sie häutet sich jetzt gerade.

    Hängt noch kopfüber so ein wenig in der alten Haut.
    Muss ich eventuell nachhelfen, wie Feuchtigkeit erhöhen ?

  • Hallo Godsmantis,

    also dein Tier ist definitv nicht L2.


    In L1 schlüpfen die rot mit schwarzen Beinen,

    In L2 werden die schwarzen Beinen weiß.

    Und so wie dein Tier sehen die in L3/4 aus.


    Insofern würde ich sagen, dein Baby hat mehr Erfahrung im Häuten als du 😉

    Schaue zu und Lerne. Wenn nach unten genug Platz ist (etwas doppelte Körperlänge) und der Halt gut ist, gibt's am Standort nichts zu beanstanden.


    Mit jeder Intervention gefährdest du das Tier mehr als es nützt, deswegen lass es einfach machen.

    So ne Häutung kann, wenn ein Mal gestartet Recht fix gehen. Ich hätte Mal ein Tier, das setzte ich einfach neben hin, weil ich die Box saubermachen und umräumen wollte. Ohne dass es vorher Anzeichen gemacht hätte, war es nach 10 Minuten neu eingekleidet.

    Meist dauerts wohl eher etwas länger. Aber die eigentliche Häutung ist keine Tagesbeschäftigung. Das sich darauf einstimmen kann schon 2-4 Tage dauern. Da fressen sie dann in der Regel nichts mehr und dann sollte man sie auch in Ruhe lassen.


    Was du mit Verletzung meinst, weiß ich nicht, ich sehe keine. Die dunkleren Streifen sind wohl normal.

    Sieht nach nem fitten Kerlchen aus.


    Und du hast wohl ne richtig gute Kamera 😉


    Liebe Grüße,

    O.

  • Danke für deine Antwort!


    Das ist gut zu wissen, sie häutet sich jetzt immer noch. Das heißt sie bzw er wäre jetzt L4?
    Also mit irgendwas hängt die alte Haut noch am Hinterteil.
    Mache mir leider schnell sorgen und jetzt hoffe ich einfach, mit etwas höherer Luftfeuchtigkeit kriegt er den Rest auch noch ab!
    Daher auch noch mal Danke bezüglich der vermeintlichen Verletzung.


    Kamera ist vom iPhone 15 pro ^^

  • Hallo,


    also dieses Kopfüber Abhängen bei der Häutung ist normal, da häuten die Beine aus bis sie dann einen „Klimmzug“ macht und wieder normal sitzt.

    Wenn am Folgetag der Häutung (wenn sie schon wieder aktiv ist) die Haut noch an der Abdomenspitze hängt, zupf sie einfach ab. Kommt gelegentlich vor.


    Ansonsten weniger Stress machen. Nicht umsetzen, weil man meint besser zu wissen wo das Tier sitzen sollte - die kennen sich da deutlich besser aus als wir :)


    LG

  • Vielen Dank, ja beim nächsten mal habe ich wahrscheinlich weniger Aufregung ^^

    Dem kleinen geht es wohl super, hat heute gejagt wie verrückt und sich einen neuen Platz gesucht.


    Jetzt bleibt nur noch die Frage nach dem richtigen Boden bzw. der richtigen Menge.
    Würde ungern wieder diese spezielle Orchideenerde nehmen.


    Noch mal Danke und beste Grüße

  • Hallo noch mal, meine kleine Königin entwickelt sich ziemlich gut.

    Für die Fliegen habe ich allerdings ab und an Zuckerwürfel mit Honig im Terrarium.

    Da ist sie jetzt genüsslich dran gegangen ?!

    Ist so reiner Zucker schädlich für Gottesanbeterinnen?

  • Der Honig an sich jetzt nicht, wird von manchen Haltern zum peppeln von schwächlichen Tieren benutzt. Was süßes angeht sind viele Carnivoren Leckermäulchen, weil es schnell verfügbare Energie ist. Beim Zucker bin ich etwas überfragt, aber wenn du Bedenken hast, reiche doch einfach immer etwas Honig in einem Schälchen (PET-Deckel).

  • Kurz und bündig : es macht keinen Unterschied zum Honig 😉


    Aber es gibt besseres Futter für Fliegen bzw. für das gut loading. Bananen, Drosoinstant, ja sogar Apfelmus bietet mehr als purer Zucker. Dabei geht es in erster Linie auch darum, dass das Futtertier auch diese Stoffe an den Beutegreifer weitergibt beim Verzehr. BTW so bekommt man auch Blütenpollen in die Mantis. Auf Fliegen hebt die nicht so toll und sie putzen sich recht schnell (recht reinliche Viecher). Natürlich gibt es aber auch andere Futtertiere zur Auswahl auf denen es besser hebt. Ofis zum Beispiel, aber ich schweife eh schon wieder aus …

  • Honig hat definitiv einen besseren Nährwert als purer Zucker, man kann den schon für sowas her nehmen. Würde allerdings auch empfehlen, das in Kombination mit pürierter Banane zu reichen.

  • Honig hat definitiv einen besseren Nährwert als purer Zucker, man kann den schon für sowas her nehmen. Würde allerdings auch empfehlen, das in Kombination mit pürierter Banane zu reichen.

    Naja, der Honig im Supermarkt ist selten unverschnitten, wenn man diversen Reportagen glauben soll.

    Und Banane etc hat den Nachteil, dass es schnell schimmelt. Das würde alle guten Effekte wieder aufheben. Dann lieber Zucker oder so genannter Honig, denn das kann relativ lange ohne Schimmeln überdauern.


    Ob die Mantiden tatsächlich einen Mehrwert, durch das aktuelle Futter einer Fliege haben, dürfte relativ schwierig zu beweisen sein. Wir wünschen uns das, aber ist das überhaupt nötig, ist es verwertbar?

    Das ist bei einem Haufen größerer, sehr viel teurerer Viecher nicht mal abschließend geklärt. Insofern sollte es jeder so halten wie er will.


    Übrigens Fliegen, aber auch so schöne Tiere wie Schmetterlinge fliegen in der Natur nicht mir Vorliebe reife, saftige Äpfel und Birnen an, sondern bevorzugen Urinstellen und Schweiß, um ihren Flüssigkeitsbedarf zu decken. Nektar nehmen beide zwar bekanntlich auch gerne, aber ein freies Flugvieh hat einen deutlich abwechslungsreicheren Speiseplan, als wir ihm bieten wollen. Unsere Mantiden scheinen das aber trotzdem zu verkraften, vielleicht weil's relativ egal ist.


    Liebe Grüße

    O.

  • Für die Fliege ist es recht egal. Die Tiere brauchen quasi nur Sprit zum Fliegen und Zucker (egal in welcher Form) ist dafür perfekt. Ich hatte vor Jahren mal Juwelwespen welche mit Zuckerwasser ernährt werden. Dachte mir damals vielleicht nehmen sie auch Fliegen, wie viele jagende Wespen auch, sind dazu aber nicht in der Lage. Aber die Fliegen lebten über zig Wochen bei denen mit. Hab sie nie rausbekommen. Jedesmal, wenn ich die Scheibe aufmachte, waren die Wespen schneller und wollten Türmen. So saßen sie bis zum Ende mit bei. Wie gesagt, nur mit Zuckerwasser.


    Der Supermarkthonig wird gerne mit günstigem Honig aus anderen EU Ländern oder Teilen der Welt gestreckt. Muss aber darauf gekennzeichnet sein. Meist steht EU drauf. Ob das dann aber auch Honig aus EU Ländern oder am Ende China ist … nicht nachvollziehbar. Mit Zucker gestreckt fällt, meines Wissens nach unter Straftaten. Die Sirup gestreckten sind da nichts anderes. Aber da liegt es auch am Abfüller/Importeur das zu testen.


    Bananen schimmeln nicht, wenn man parallel Drosis mit im Becken hat 😉

    Große Drosis werden auch gerne mal zwischendurch von größeren Mantiden gefressen, wenn sie vorbeikommen. Spätestens ab dann hat man aber auch Hefebakterien und Ähnliches mit dran was die Fruchtfliege mitbringt. Alles aber nicht gefährlich. BTW auch Schimmel ist es nicht zwangsläufig, aber so kommt der auch nicht durch. Eher trocknet die ganze Sache aus was man mit Sprühen umgehen kann. So steht hier schon seit zwei Wochen die Pampe im Becken 😉


    Schmetterlinge fliegen Urin und Schweiß in erster Linie wegen den darin enthaltenen Mineralien an. Machen sie daher auch nicht ständig. Vergorene Früchte hingegen sind für sie wie Nektar zu werten. Aber werden auch nicht von allen gleichermaßen angeflogen.


    Der Mehrwert für Mantiden wurde sogar schon per Studie belegt. Festgemacht an deren Wachstum. Thomas schrieb darüber auch in seinem Buch. Müsste aber schauen wer diese durchgeführt hat.


    Abgesehen davon zeigen viele andere Bereiche der Terraristik schon lange das es von Vorteil ist das Futter vernünftig zu versorgen auch kurz vorm Verfüttern. Ein Zuviel gibt es nicht was man seinen Tieren in möglichst naher Anlehnung an die Natur bieten kann.


    Die Froschler und Co waren nicht ohne Grund schon lange als Richtwert in vielen Belangen herangezogen.

    Das gut loading ist da auch nur ein Teilbereich, welcher übrigens auch schon mit nachweislich stärkeren und stabileren Schlüpfen einhergeht.


    Aber Abwechslung, wo es geht, ist auch sinnvoll. Ich gebe zu, bei überwiegend fliegendem Fressendem schon schwieriger, aber davon gibt es nicht so arg viel im Hobby. Die Kleinsten Stadien mal außen vor.


    Das Thema ist sehr interessant. Zwar gab es vor einer Weile schon das Thema Ernährung von Futtertieren, aber leider wurde direkt der Fokus weg von gut loading und Futtertieren allgemein, auf den Erhalt dieser und auch nur weniger wie Heuschrecken, Grillen und Schaben gelegt, die ohne Fütterung auch nicht gedeihen


  • Hab bei meinen Lugubris auch immer ne Schale zermatschte und mit VitaminD3 und Calzium aufgewertete Banane drin. Das hält locker 5 Tage, und währenddessen schlabbert alles daran, von Drosos, über Asseln und Desmoxytes bis hin zu Vampirkrabben. Und allen gehts top, keine Rachitis bei den Geckos, etc...

    Also bringt es definitiv was, das Futter übers Futter auf zu werten. Du bist, was du isst. Und die Futtertiere aus dem Handel sind oftmals minimalistisch aufgezogen (züchte deshalb alles bis auf Heuschrecken und Heimchen für die B. Freyi selbst) und haben deshalb nen Nährwert wie Pappe.

  • die Futtertiere aus dem Handel sind schon deutlich besser als früher. Es gab auch Zeiten da gab es viele Verluste durch schlechtes Futter bei Reptilien und Co. Mittlerweile hat sich das schon deutlich gebessert, zumindest bei den großen Futtertierzüchtern. Die minimalistische Ernährung in den Dosen hat transport- und lagertechnische Gründe. Die Büxen sind auch eigentlich nicht für die längere Hälterung vorgesehen oder Zuchtansätze je nach Futtertier.

    Aber selbst in hauseigenen Zuchtansätzen von Drosos und Co. sind die schlüpfenden Fliegen relativ dünn was den Nährwert angeht und sollten optimalerweise zumindest mit frischem Zuchtsubstrat gefüttert werden. Auch da gibt es Unterschiede wie Tag und Nacht.


    Es heißt nicht das es nicht auch anders funktioniert, aber man strebt doch immer das Bestmögliche für sein Getier an.

  • Ja, die Verluste gingen aber auch viel mit Parasitärer Belastung und schlechter Hygiene beim Züchter einher. Und längst nicht alle Futtertierlieferanten sind heute gut. Unser örtlicher Baumarkt bezieht von einem Lieferanten, der absolut uneinsichtig auf E-Mails reagiert, wenn man Futtermilben und Buckelfliegenlarven in den Boxen hat.


    Ich bin da voll bei dir, dass das bestmöglichste angestrebt werden sollte!

  • viele Läden beziehen heute von Bugs International. Mit Sicherheit gibt es noch andere Mitbewerber die vereinzelt vielleicht auch nicht so gut sind, aber in den letzten Jahren sind es immer weniger geworden. Wen wundert es ;)


    Kerf hält sich noch wacker, aber in erster Linie über den Preis und den Direktbezug. Die Qualität hat sich bei ihm schon deutlich gebessert, aber schwankt leider auch immer mal wieder, gerade bei Drosis und Stubenfliegen die Fremdbesiedelung mit Aas- und Buckelfliegen angeht.


    Aber kein Vergleich zu den dunklen Zeiten, in denen man nirgendsher vernünftige Futtertiere bekommen hat, außer aus der eigenen Zucht.