Haltungsangaben - Abgleich Klimadaten

  • Mahlzeit, liebe Mantiden-Community 😁


    Mir ist relativ häufig aufgefallen, das Arten wie Hymenopus Coronatus und Creobroter Gemmatus häufig von den Parametern her mit 50-60% beschrieben werden. Allerdings, wenn man jetzt mal die Klimadaten der Herkunftsgebiete an sieht, zeigt sich ein anderes Bild mit 70% LF im Schnitt tagsüber. Muss dazu auch sagen, habe bisher Hymenopus in Terris mit Erdorchideen auf Moos bei einer LF von ca 70-80% groß gezogen. Ohne Probleme.


    Falls mir jemand erklären kann, warum die Daten so stark ab weichen, freue ich mich.


    Grüße:)

  • Hallo Tokeh,

    sicher weiß ich es nicht, aber gerade Hymenopus coronatus haben ein gigantisch großes Verbreitungsgebiet.

    Trockenzeit in Thailand kann hart anstrengend sein, die Regenzeit macht es nicht wirklich besser, außer dass es dann mehr Futter geben sollte.

    Ich war Mal auf einer Reise im ländlichen Raum und das ist schon sehr desillusionierend.

    Wir haben hier ja schon kaum noch Insekten im Sommer, am Ende der Trockenzeit gibt's da kaum was, das größer als ein Mosquito ist.

    Wenn man so durchs Land reißt, ist Temperatur und Luftfeuchtigkeit schon sehr unterschiedlich.


    Also ich könnte mir vorstellen, dass insbesondere Hymenopus coronatus vermutlich innerhalb ihres riesigen Verbreitungsgebietes nicht rund ums Jahr in allen Stadien vorkommen. Zumal sie auf Wikipedia als "selten" bezeichnet werden vermutlich auch nicht flächendeckend.


    Die Angaben in Klimakarten sind Mittelwerte.

    Wenn ich alleine für die Gegend in der ich war auf die Karten gucke, dann hat das nichts mit der erlebten Realität zu tun. Nachts hatte es vielleicht 15 Grad, tagsüber aber über 40 Grad und in der Sonne noch mehr - es war mittags nicht zu ertragen. Selbst im Schatten sind die komplette gewässerten Klamotten in kaum 5 Minuten trocken gewesen. Als Durchschnitt für den Monat wird 36 Grad angegeben 😂

    Orchideenmantiden hab ich in den überwiegenden Bambuswäldern nicht gesehen. Da hätten sie auch keine Chance gehabt.

    Oben in den Bergen, vielleicht eher, da dürfte Temperatur und Luftfeuchtigkeit wieder ganz anders gewesen sein.

    Also will sagen, mehr als eine grobe Orientierung kann eine Klimakarte nicht sein und daraus die Lebensbedingungen für ein Tier abzuleiten, ohne wirklich die genauen Lebensbedingungen zu kennen halte ich für Wahnsinn.


    Generell ist unsere Terrarienhaltung schon aufgrund der Belüftung ander als die Natur. Für die meisten Mantiden ist etwas trockener weniger gefährlich als zu nass. Pilze und andere Pathogene verbreiten sich bei feuchter Wärme umso besser, erst recht wenn kein Wind sie verweht - denke auch an Aerosole und CoVid, das Prinzip ist ähnlich und wenn genug frische Luft einströmen kann, infiziert man sich weniger schnell als im ungelüfteten Mief.

    Für unsere Mantiden ist das für ihre Krankheitserreger ähnlich und je trockener die Luft (natürlich in einem gewissen Rahmen) umso besser.

    Deswegen können 70% leichter schief gehen als 50-60% und deswegen vermutlich die Empfehlung.

    Wie immer und alles eine Frage der persönlichen Umsetzung.


    Liebe Grüße

    O.

  • Guten Morgen Othopi 😁 erstmal; du bist mir hier schon aufgefallen und ich muss sagen, ich schätze es sehr, dass du einer der letzten bist, die noch regelmäßig Fragen beantworten 🙂


    Naja, in freier Wildbahn machen die Tiere auch selten das ganze Jahr voll, mit ihrer Lebensdauer. Oftmals wird die Zeit ja in einer Oothek von der nächsten Generation überbrückt.


    Die Klimatabellen können seeehr gute Anhaltspunkte liefern. Je nachdem, wie sie aufgebaut sind und nach welchem Ort man schaut. So konnte ich zum Beispiel ermitteln, dass in Hainan (Verbreitungsgebiet in Südchina) das ganze Jahr über den Tag eine RLF von 70-80% herrscht (Messdaten, 14 Uhr).


    Das mit der Frischluftzirkulation verstehe ich, dass deshalb vorsichtiger mit Klimadaten um gegangen wird. Ob es der richtige Weg ist, nur weil es seit Jahren funktioniert , ich weiß nicht... wie du schon sagst, in den trockeneren Gebieten und Zeiten findest du kaum Futterinsekten und wenn du Morphologie und Lebensweise betrachtest... findest jetzt in den trockeneren Zonen auch kaum Orchideen oder andere Blühpflanzen.


    Statt mit den Klimaangaben so vorsichtig um zu gehen, damit die Tiere auch bei schlechterer Haltung klar kommen, sollte man echt mal umdenken und Hymenopus & Co. als Art für erfahrenere Halter an preisen.


    Nur meine Meinung 🙈

  • Die 70-80% ohne Stickluft lassen sich übrigens durch die richtige Bepflanzung erreichen, ohne das man das Risiko mit Schimmel zu sehr nach oben treibt.

  • das Thema Luftbewegung im bzw. aus dem Terrarium ist auch was Interessantes, bei dem die Terraristik sich auch immer mehr bemüht es zu optimieren. Nicht umsonst heißt es das größere Becken stabiler laufen als Kleinere. Die Zonen lassen sich in Größeren besser abgrenzen. Aber auch die Lüftungsflächen in Relation zur Feuchtigkeitsaufnahme und Eintrag sind dabei entscheidend, gerade im Hinblick auf die Keimbelastung. Schimmel ist für gewöhnlich nur sporadisch auftretend bei Neustart (neue Hölzer, Böden, etc.) oder bei Veränderungen der Feuchtigkeit (in der Regel nach oben) da neue Flächen zur Verfügung stehen die noch nicht oder erst wieder neu von Microorganismen besiedelt werden müssen. Die Schnellsten sind dabei die Pilzen und Bakterien. Binnen weniger Wochen hat sich das aber in der Regel durch die Konkurrenz anderer Microorganismen oder durch Fressfeinde erledigt.

    Die Bepflanzung ist dabei auch hilfreich, braucht nur alles Zeit und Weile.


    Klimadaten sind schon nicht gänzlich zu verteufeln. Gerade im Hobby Insektenhaltung bekommt man selten genaue Fundortangaben. Oft kann man schon froh sein, wenn es nicht nur Malaysia oder andere Länder heißt. Selbst innerhalb eines Bereiches gibt es deutliche Unterschiede, nicht selten auch über den Tag hinweg. Ich weiß ich wiederhole mich da, aber Thomas hat da auch Passendes in seinem Buch zu geschrieben und gezeigt.


    Das Verbreitungsgebiet lässt viel Spielraum was die Anpassung angeht. Die dichte der Generationen ist auch direkt mit der Futterverfügbarkeit verbunden. Wie Othopi schon passend schrieb, ergibt viel Futter auch viele Tiere. Aber selbst in Trockenzeiten gibt es Nachwuchs, nur kommt weniger durch. In manchen Gebieten sind aber die Trockenzeiten auch nicht in ihrer Extreme vorhanden.


    Was die Seltenheit angeht wird gerne viel geschrieben. Die Habitatszerstörung ist eher das Problem. In Palmölplantagen lebt nicht viel und auch kaum was an Mantide (selbst schon, wenn nicht mit den Hammer-Pestiziden gearbeitet wird).

    Malaysia verhing vor einigen Jahren ein Pseudoexportverbot für Hymenopus, Deroplatys und Toxodera. Möglich das dem Quirl auch noch andere Länder gefolgt sind oder es ausgeweitet wurde auf andere Arten. Solche Maßnahmen sind für mich genauso unsinnig wie das Fangverbot von Tieren in Indien oder so manche Regelung in Deutschland. Vor einiger Weile hatte ich mich diesbezüglich auch mit einem Herrn in Malaysia unterhalten was die Seltenheit von Metallyticus splendidus anging. Er war sich sicher das es größtenteils der Fang für den Handel sei ... hatte aber das ganze nur vermutet. Im Handel merkst davon reichlich wenig.


    In den Lebensräumen der Tiere findest die auch, nicht selten auch in größerer Zahl (zumindest Hymenopus). Nur wissen sie sich auch zu tarnen.


    Die Tiere sind übrigens ihre eigene Blüte. Sie brauchen auch nicht das Vorhandensein welcher. Im Gegenteil, umso wahrscheinlicher ist es das potentielle Beute sie ansteuert.

  • Gabriel Top Beitrag zu dem Thema :)


    Eben das Thema mit der Belüftung habe ich mir auch schon oft gedacht, und, obwohl sie noch nicht so lange im Hobby sind wie Mantiden, ist man da bei Springspinnen schon weiter, was das Wissen über ausreichende Belüftung angeht... was an sich fast schon ein Armutszeugnis für das Hobby Mantidenhaltung ist, da die letzten Jahre scheinbar mehr auf neue Arten geschaut wurde, als bei Bestandsarten die Haltung zu optimieren.


    Das wir hier nicht viel von dem Wildfang in diversen Ländern mit bekommen, liegt daran, dass nur ein kleiner Teil nach Deutschland kommt. Wir sind da Weltweit noch mit Vorreiter was Tierwohl und ein Bewusstsein dafür angeht. Schau allein mal, was tschechische/polnische Aussteller auf Börsen auf den Tisch werfen. Nicht zu vergessen die transatlantischen Märkte.


    Klar Hymenopus imitiert selber eine Blüte, aber in Gebieten, in denen wegen der Trockenheit keine Bestäuber (das spezialisierte Futter) wegen dem Mangel an Blühpflanzen vor kommen, ist das eben auch semi-erfolgreich. Und wie du schon fest gestellt hast, kommt nicht sooo viel in trockeneren Gebieten durch.

  • Hallo Tokeh und Gabriel,

    Klimadaten sind sicher nicht falsch und ich verteufele sie nicht.

    Aber es sind Mittelwerte aus den Temperaturen, die Wetterstationen liefern.


    Ich weiß nicht wie es bei euch ist, aber schon hier wo mein Wohnort nicht direkt an seiner Messstation ist, lohnt es sich selbst die Nase in die Luft zu strecken. Ich wohne in nem popeligen Kaff und selbst hier regnet's witzigerweise im westlichen Teil nicht zeitgleich wie im östlichen.

    Also klar wenn hier in der Gegend im Sommer 30 Grad gemeldet sind, wird es keine 15 Grad haben. Aber ob's jetzt 29 oder 31 hat, ist mir zwar scheißegal, für ne Mantide in nem Terrarium ist es aber schon ein Unterschied, ob da 38 Grad oder nur 23 Grad sind - und naja, für mich persönlich, die ich mir selbst ünerlegen kann, wie ich mir meinen Willfühlbereich schaffen kann, ist sogar das relativ egal.


    Wenn du selbst ne Mantide in ihrem Lebensraum findest und noch dreitausend mehr, Daten Sammelst, wie sich im Tagesverlauf verhalten, lässt sich vielleicht eine Wohlfühltemperatur/-Feuchtigkeit ableiten.

    Aber so ein Unterfangen ist nicht billig.

    Insofern reden wir hier über ungefähre Werte.


    Natürlich sollte jeder sein Tier gut halten, aber nicht jeder tut das, es macht also keinen Sinn Klimadaten von Gegegenden, wo dieses Tier womöglich nicht Mal herkommt zu nehmen und das in Stein zu meißeln.

    Oder Bedingungen anzugeben, die nicht unter allen Bedingungen gut hinzubekommen sind.

    50-60% LF wie in dem Beispiel, habe ich in meiner Küche ohne einmal den Wasserkocher zu benutzen geschweige denn ein Terrarium zu sprühen.

    Um die LF oben in dem Bereich in dem die Mantide hängen wird zu haben, reich schon ne normale Bepflanzung und wenn man die Pflanzen sprüht oder gießt ist es zumindest kurzzeitig eh feuchter.

    Zumal sogar in einem nicht allzu kleinen Terrarium schon Temperatur und Feuchtigkeitsunterschiede existieren.

    Also sofern man seine Viecher nicht in Critterboxen zwängt dürfte es schwierig sein, wirklich ganz konstante Werte im ganzen eingerichteten Terra zu erhalten.

    Ebenso dürfte es in einem eingerichteten Waldterrarium schwierig sein nur 50% LF zu erreichen. Also ja oben unter der Lampe sicher, aber nicht konstant zwischen den Blättern.


    Die Angabe 50-60% sagt aber Haltern, dass ihre Mantiden keine Schwimmflügel brauchen sollen. Bei einer Angabe von 70% dürften einige Tiere bei manchen Leuten zumindest Duschhauben benötigen.

    Letztendlich denke ich, besser möglichst viele Tiere überleben, ist für die einzelnen Tiere angenehmer und es gibt schon genug Leute, die ihre Viecher aus Ignoranz killen.


    Ob eine Art nun das Label Anfängerart bekommt oder nicht, ist ne andere Diskussion.

    Generell ist es, je nachdem was der Mensch daraus macht, tatsächlich eine fragwürdige Bezeichnung und zwar egal um welches Tier es geht. Aber auch die Definition von Anfänger ist ja eine ziemlich ungenaue Definition.

    Menschen, die mit Tierarten X, Y und Z aufgewachsen sind, sind ganz andere Anfänger im Umgang mit Tierart A, B oder C als Leute, deren einziger Kontakt zu Tieren sich auf ihren Schmuseteddy bezog und meinen sie müssen mit 30 oder 40 Jahren jetzt ein Haustier haben.


    Alle Tiere haben spezifische Bedürfnisse, die erfüllt werden müssen, egal, ob sie in der Rubrik "für Anfänger geeignet" geführt werden oder nicht.


    Bei Mantiden mit denen man deutlich weniger macht, als wie mit nem Hund, die sowieso in ihrem Terrarium hocken ist das noch Mal ganz anders zu bewerten.

    Die wenigsten Mantiden kippen sofort vom Ast, nur weil sie Temperatur oder Luftfeuchtigkeit nicht ganz genau passen.

    Mantiden, die man mit üblichen Futtertieren ernähren kann, die einfach in einem einmal passend gestalteten Terra überleben sind auch für Einsteiger zu managen. Es ist zumindest keine Raketenwissenschaft, dass die Tiere überleben.

    Gut, manche kriegen nicht Mal das hin 🙄

    Die Beschwerde von der Tussi, die ihre Hierodula im Einmachglas auf der Fensterbank in der Sonne vergaß und sich dann beschwerte, dass das Tier tot ist, fällt mir da sofort ein.

    Es gibt so Leute, die auch mit Grund dafür sind das ich privat keine Tiere mehr abgebe.

    Aber es sind zum Glück nicht alle so.


    Ich würde bei Mantiden Anfängerart eher Synonyme für bekannt und einfach zu beschaffen verwenden. Denn es gibt etliche Arten, die keinen Deut komplizierter zu halten sind, aber nicht unter die Bezeichnung fallen, einfach weil sie nicht so verbreitet sind.

    Wer sich beginnt für Mantiden zu interessieren, landet unweigerlich bei Hierodula und Phylocrania, denn die hocken schon im örtlichen Zooladen rum, werden auf allen Shops und Börsen angeboten und genauso die Orchideen.

    Da wird ja dann oft noch gesagt "etwas komplizierter" und dann träumen die Anfänger davon.

    Ein Umstand, den du bei kleinen Mädchen schon in der örtlichen Reitschule beobachten kannst.


    Die meisten Leute steigen ja auch gar nicht tief ins Hobby ein. Eine Mantide und das wars...

    Wer nicht in die Zucht einsteigt, wir früher oder später vermutlich auf andere Tiere umsteigen. Vor allem wenn Mama oder Ehepartner endlich Frosch, Gecko oder Schlange erlaubt 😉


    Ich sehe das, solange Leute sich gut kümmern alles nicht so dramatisch, wie man die bezeichnet oder ob man ne Wissenschaft aus den Haltungsparametern macht - allerdings wenn man das machen will, dann bitte mit echtem wissenschaftlichen Anspruch. Der ist aber für die meisten Menschen nicht so einfach umzusetzen.

    Nur auf Bachelor-Niveau Pseudo-Studien durchzuführen oder sich darauf zu berufen, die kaum mehr als anekdotischen Wert haben, finde ich im Anbetracht unserer Zeit ziemlich Banane.

    Ist ne andere Diskussion, ich weiß, aber ist wichtig, das zu differenzieren.


    Es ist nicht schlimm sich an Näherungswerten oder Erfahrungswerten zu orientieren. Irgendwie muss man es ja machen. Aber es ist das und nicht mehr.


    Liebe Grüße

    O.

  • bei den Springspinnen werden einfach nur die Decken vollständig als Lüftung gesetzt. Dazu wird in den meisten Fällen nicht nennenswert über der Raumtemperatur geheizt. Viele haben auch nackte "Käfige" ohne Boden, Rückwandbeschichtungen und Biologie. Alles in allem deutlich einfacher zu handhaben als der Großteil der Mantiden. Besonders jene Arten welche eine höhere Luftfeuchte brauchen. Bei vielen Arten zeigt sich das auch erst nach einigen Generationen. So gab es schon zahlreiche Beispiele bei denen Arten zuerst ohne Probleme einfach nachzüchtbar waren und nach einigen Generationen bei gleichen Bedingungen nicht mehr wollten.


    Bei Springspinnen wird doch auch ständig neu importiert weil die Stämme nicht mehr wollen oder hat sich das geändert ?


    Spätestens von Metallyticus wäre das bekannt geworden, wenn viel fürs Hobby importiert wird. Egal ob in Europa noch in Amerika. Die Tiere sind ungebrochen gefragt. Sogar in Asien sind Tiere aus europäischer Zucht gesucht, was schon alles sagt. Die Nachzucht klappt bei den Meisten nicht.


    Hymenopus ist, wie fast alle Arten, nicht auf Fliegendes angewiesen. Sie können es sich nicht leisten Beute zu ignorieren. Zumindest wird alles gejagt und gefressen. Bei dem Stoffwechsel in Natur können sie auch binnen weniger Tage verhungern ohne Beute. Es wird bei starkem Aufkommen von potentiellem Futter erst selektiert, wenn man es so nennen darf.

    Ich füttere sie überwiegend der Einfachheit mit Fliegen. Kleine nehmen aber auch gerne Ofis. Größere bekommen auch regelmäßig Schaben.

  • Ob ein Tier "Anfängertauglich" ist oder nicht, lässt sich durchaus an Parametern wie spezialisiertes Futter fest machen. Einsteiger in die Terraristik könnten mit dem Füttern von Fluginsekten überfordert sein.


    Habe gerade einen Ausschnitt von dem Buch von Thomas Rönisch gesehen, der Lebensraum sieht nicht nach 50-60% (Trockenwald, Steppe, ...) aus. Und klar, gibt es lokale Unterschiede, durch Geologie etc... ich habe mich an den Daten von Hainan (Südchina) orientiert, da sich dort zu großem Teil Regenwald (der besagte Lebensraum) befindet. Wenn du weißt, wie du google nutzt, kannst du sogar stündlich aktuelle Daten einsehen. Und es gibt in Hainan auch nicht nur eine Messstation.
    By the way, in einem kleinen Terri will ich sehen, wie du 10-20% Unterschied in Sachen LF hin bekommst, glaub du bist da an was großem dran 🥸

  • Gabriel Phidippus Regius wird regelmäßig erfolgreich nach gezüchtet. Und da sind allgemein Terris ohne Doppelbelüftung verpöhnt.


    Bei Hymenopus liest man doch recht häufig, dass sie empfindlich auf falsche Fütterung reagieren. Schaben passen auch noch gut ins Spektrum, da viele Arten nicht nur am Boden leben (z.B. Pseudoglomeris aus Vietnam).

  • Alles gut, kann mir gut vorstellen, dass es vor 5-6 Jahren noch anders aus sah. Deswegen sag ich ja, Springspinnen sind noch nicht so lange im Hobby, aber irgendwie ist man da weiter gekommen. Bei Phidippus gibts auch Unterschiede, je nach Lokalform und Unterart, was Parameter angeht. Und dann kommen da auch immer wieder neue Arten hinzu.

  • Moin...

    Bei Springspinnen wird doch auch ständig neu importiert weil die Stämme nicht mehr wollen oder hat sich das geändert ?

    Ne, ist immer noch so.

    Es macht mMn grad nen ähnlichen Verlauf wie bei Gottesanbeterinnen... Die "Standard-Art" P.regius ist mittlerweile schon eher stabil in Zucht und wird nicht (mehr) so häufig importiert... von "knackigeren" Arten wie Hyllus spp kommen quasi am laufenden Band auch WF ins Land.


    Inwiefern die Zuchten bei Privatleuten stabil sind lässt sich ohne genauere Infos natürlich schlecht bewerten. Wir sind aber recht regelmäßig auf Messen wo auch WF verteilt werden, zumindest das Importgeschehen kann ich also definitiv beurteilen ;-)


    Natürlich kommt da dann noch hinzu dass auch immer wieder verschiedene Stämme vermischt werden weils die Leute mit den Herkunften nicht so eng sehen, was es künstlich unmöglich macht die Stämme sauber zu verfolgen, aber das ist ein ganz eigenes Thema.


    Generell gilt dort aber genauso wie bei Mantiden dass die 100 Leute, die ihre Tiere halt bei "Raumtemperatur" so irgendwie am Leben halten, deutlich lauter sind als der Eine, der diese 100 Tiere nachgezogen/in Umlauf gebracht hat.


    Bezüglich der Haltung isses auch so dass viele der Terrarien die man so sieht zum kotzen sind; eingerichtet mit Pfeifenreiniger, Geschenkband und 'nem Barbie-Traumhaus-Schlafzimmer ohne Substrat oder Lampe, jedes Fünfte der Tiere kanns halt ab. (Genau die Leute brüsten sich dann auch damit dass ihre Tiere angeblich 3 Jahre alt wurden - bei 'ner durchschnittlichen Lebenserwartung von 1,5J. Wieder eigenes Thema, gibts bei Mantiden genauso.)


    Bestimmte FB-Gruppen sind ganz gut und schalten sowas direkt ab, sowie dass nicht nur naturinspirierte Einrichtungen sondern tatsächlich anständige Parameter empfohlen werden - das gilt aber lange nicht für alle :-P . Selbst in der Hand voll Gruppen in der wenigstens die Terrarien/Parameter passen "irk"t es mich immer wieder wenn ich die Futterempfehlungen lese (Fliegenmaden. Nicht Fliegen, sondern die Maden?! Irk.)


    tl:dr:

    Ich glaub nicht dass "man" bei Salticidae wirklich weiter ist als bei Mantodeen.

    Sonst wärn mittlerweile auch *richtig* knackige Arten wie Maratus sp. im Terrarium angekommen.


    -Kraehe


    PS: Überspitzungen und Ironie darf der Finder gerne behalten ;-)