Mantiden in Kärnten (Österreich) gefunden

  • Moin...


    Ich denk das ist hier ganz gut aufgehoben, so wirklich wissenschaftlich ist der Artikel nämlich nicht ;) .

    Egal, lest selbst:


    Neue Arten von Gottesanbeterinnen entdeckt!



    Das tl;dr hieraus:

    Offenbar (angeblich) wurden in Kärnten mehrere Lebendfunde von Hierodula transcaucasica und Hierodula patellifera gemacht, und von einem Herrn Franz Wurmwitzer eingesammelt (kennt den hier jemand?). Also keine wirklich neuen Arten :P


    Ich persönlich seh's mal locker, denn ich weiß dass sich H.trancaucasica zwar weiter südlich etabliert haben, jedoch mWn bisher nur in Regionen die wirklich frostfrei sind. Ob sich eine Hand voll Lebendfunde direkt als Neozoe etablieren können, ist abzuwarten.


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    An ihren Experten muss der ORF aber noch arbeiten... oder an den Studenten, die ihre Artikel schreiben. Bei dem Satz konnt ich mir das lachen nämlich nicht verkneifen:

    "Die [Anm.: H.transcaucasica] ist markant, sie hat dafür einen größeren Körper, für den größeren Kopf."

    "Die Tiere sind allgemein größer als M.r." war wohl zu einfach :rofl:


    Außerdem, Achtung:

    "Und das wichtigste Erkennungsmerkmal [Anm.: von H.transcaucasica] ist der weiße Punkt auf der Seite von den Oberflügen."

    :spiteful:

    Nein, es steht nix davon dabei dass man sie aufgrund der weißen Flecken von M.r. unterscheiden kann - dann wär's nämlich wahr - es ist genau der Satz, mit keinen weiteren Zusätzen oder Verweisen.

    Selbstverständlich ist mir bewusst dass da der Verlag das Zitat möglicherweise gekürzt oder anderweitig verfälscht haben könnte, aber die Aussage stimmt so halt einfach nicht; diese weißen Flecken haben etliche Arten und sie stellen, zumindest mWn + bei den "ganz normalen" groß&grün, keinerlei Bestimmungsmerkmal dar.


    Ist das über die Landesgrenzen hinaus geschwappt oder habt ihr in D noch nix davon gehört?

    Generelle Smalltalkgedanken dazu? ;-)


    -Kraehe


    PS: Cilnia humeralis haben größere Fangarme, für den größeren Bauch.

    PPS: Ich wünsche mir dass solche Sätze ab sofort in Artbeschreibungen auftauchen :rofl:

  • Hi Kraehe,

    danke fürs verlinken und kommentieren von dem Artikel.


    Was die H. transcaucasica betrifft: meine Freundin züchtet die und wenn ich es richtig verstanden habe, sind die Ootheken, die sie einfach in der Gartenhütte inkubiert, ergiebiger als die im Kühlschrank.

    Gut -20 Grad haben wir eher selten, aber bis an die -10 Grad zumindest immer Mal an einzelnen Tagen gemeldet. Besonders viel Wärmer als draußen ist es in ner Gartenhütte auch nicht.

    Insofern wenn sie es über die Alpen schaffen, in Deutschland sollten die sich ohne Probleme ausbreiten können - zumindest wenn sie nicht ganz blöd bei der Oothekenablage sind.


    Der Artikel ist wie du schon so schön bemerktes echt süß. Aber schön finde ich ja wieder mal, dass die EU daran Schuld sein soll, dass Arten sich ausbreiten 😂

    "„Klimawandel und Globalisierung sind zwei Paar Schuhe für mich. Seitdem wir in der EU sind, sind die Grenzen überall offen. Pflanzen und Tiere werden transportiert von Osteuropa bis nach Westeuropa. Sie haben wohl die gleichen klimatischen Bedingungen wie in den ursprünglichen Lebensgebieten.“"

    Früher ist natürlich niemand nach Italien und Griechenland gefahren. Also überhaupt hat nie jemand das Land verlassen. Alles wurde nur vor Ort angebaut und hergestellt, Liederverkehr gab es nicht, da kann sowas natürlich nicht passieren 😂

    Also nichts gegen die Zollbeamten der früheren Jahrhunderte, aber ob da einer bei einer Oothek an etwas gedacht hätte, dass er besser frostet oder verbrennt, damit sich keine möglicherweise invasive Art ausbreitete, bezweifle ich ja schon ein bisschen.

    Zollbeamte sind ja idR keine Biologen.


    Bei so einer Meinung zur EU, die quasi ja als Schuldiger für die Artenverbreitung benannt wird, obwohl es schon immer Importe aus allen Herren Ländern gab (nur mit mehr Bürokratie und Kosten), wundert mich das mit Zitat über das du lachen müsstest gar nicht. Wahrscheinlich hatte der arme Praktikant oder wer auch immer den Artikel verfasst hat, eine liebe Not halbwegs brauchbare Zitate zusammen zu stöpseln.

    Wenn dann noch der CVD drei Sätze rausstreicht, dann wird's nicht immer besser.


    Aber wirklich ein erheiternder Artikel.


    Wie sich die Verbreitung der H. transcaucasica auf die Verbreitung von Mantis religiosa wohl auswirken würde?

    Es sind auf jeden Fall echte Fressmaschinen. Auch unsere Heupferde wäre keine zu große Beute für eine H. transcaucasica.

    Es bleibt wie immer spannend.



    Liebe Grüße

    O.

  • Kraehe

    Bin gerade beim durchsuchen des Internets auf deinen Beitrag hier gestoßen.... Kennen wird mich hier wahrscheinlich niemand mehr war aber vor Jahren Mitglied in diesem Forum....

    Ich habe die Tiere bei uns in Kärnten entdeckt und der ORF hat einen Beitrag für die Bevölkerung gemacht der mit Absicht nicht Wissenschaftlich ausgelegt wurde.... Da ein Großteil der Kärntner Bevölkerung nicht mal weiß das bei uns Mantis religiosa heimisch ist wurden hier nur die markanten Unterscheidungsmerkmale zur Mantis religiosa angeführt....

    Auf den geschriebenen Bericht und den Schnitt beim Fernseh Beitrag hatten wir keinen Einfluß....

    Ob diese Art sich bei uns in Kärnten weiter ausbreiten kann werden die nächsten Jahre zeigen.. In Wien zB. Ist das schon der Fall...

    In Italien rund um Bologna und Modena gilt H. transcauscasia und H. patellifera schon als invasiv....

    Der Wissenschaftliche Bericht von Kärnten geht noch diese Woche in den Druck und der von Wien auch....

    Werde diese sobald es möglich ist hier einstellen damit die ganzen Experten hier ihn auch Sinnerfassend lesen können... 😏

    Für interessierte ist der Radio und Fernsehbeitrag auf meiner Facebookseite... (Franz Wurmitzer)

    FG Franz