Man gehe mit guten Beispiel voran: Ein Haltungsthread über Hierodula membranacea.
Los gehts!
Einleitung
Hierodula membranacea, auch Große Indische Gottesanbeterin oder Indische Riesengottesanbeterin genannt, bisweilen als Hierodula grandis gehandelt,
ist eine große Mantiden Art, welche hauptsächlich in Südwest Asien, also Ecke Thailand-Indien, vorkommt. Die Verbreitung dieser Art ist groß und sie bewohnen eine breite Sparte an Lebensräumen.
Sie werden oft Anfängern empfolen, da sie aufgrund dieser Eigenschaften ziemlich tollerant in der Haltung sind und so manchen Haltungsfehler einstecken und verzeihen. Dennoch ist die Aufzucht nicht gerade leicht: Die Tiere sind innerartlich sehr aggressiv. Bei Gruppenhaltung kann es schnell zu Ausfällen durch Kaniballismus kommen.
Allgemeine Haltungsbedingungen
Hierodula membranacea bewohnt den tropischen bis subtropischen Bereich.
In freier Natur kann man sie sowohl an eher trocken Flächen, als auch in feuchteren Wäldern finden.
Daher sind sie den Haltungsbedingungen sehr tollerant. Jedoch sollte immer beachtet werden, dass gerade Larven eine erhöhte Feuchte benötigen oder dies zumindest Nachts sichergestellt werden muss. Denn in einem eher trockenem Terrarium erhöht sich Nachts die Luftfeuchte nicht nennenswert, in freier Natur hingegen schon. Deshalb finden die Häutungen dieser Art vornehmlich Nachts statt.
Die Temperaturen unterliegen teils starken Schwankungen, besonders bei freien Flächen die Nachts schnell auskühlen und die Wärme kaum halten. Dort ist es Tagsüber auch wesentlich wärmer. In den Wäldern sind die Temperaturschwankungen nicht so groß: Das Geäst schirmt viel Wärme ab, hält über Nacht die Wärme besser.
Daher unterscheide ich in Wald und Offenhaltung:
Achtung: Dies sind nur Orientierungswerte bezüglich Aufwand und möglichen Lebensräumen! Hierodulas bewohnen vielfältige Lebensräume und die Ãœbergänge können teils fließend sein! Wenn das Tier die Waldhaltung nicht verträgt, apathisch oder schlapp wirkt, sollte unbedingt zur Offenhaltung oder einem Mittel gewechselt werden, da sich diese Werte besser kontrollieren und überwachen lassen!
Waldhaltung
Tagestemperaturen: 23-28°C
Nachttemperaturen: 20-24°C
Tagesluftfeuchte: 60-75% (Trockenzeit), 70-90% (Monsunzeit)
Nachtluftfeuchte: 65-80% (Trockenzeit), 80-100% (Monsunzeit)
Die Tiere sollten zur besseren Kontrolle besser unter der Trockenzeitfeuchte gehalten werden, Zeitweises ansteigen macht den Tieren in der Regel nichts aus, da die Werte sich allgemein auch in der Trockenzeit nach spontanem Regen so erhöhen.
Offenhaltung
Tagestemperaturen: 20-30°C
Nachttemperaturen: 18-21°C
Tagesluftfeuchte: 50-65% (Trockenzeit), 70-90% (Monsunzeit, kurz nach Regenfällen)
Nachtluftfeuchte: 70-80% (Trockenzeit), 70-85% (Monsunzeit)
Auch hier ist die Trockenhaltung empfehlenswerter, da sich mitunter bei einer Umstellung zur "Monsunzeit" die Werte im Terrarium teilweise schlecht wieder runterregeln lassen.
Ich empfehle Allgemein die trockenere "Offenhaltung" für waschechte Anfänger, da hier die Wartung wesentlich einfacher ist und man sich allgemein keine Sorgen machen muss, dass die Tiere wegschimmeln.
Für die Waldhaltung werden insbesondere echte Pflanzen zur Aufbesserung und Erhaltung des Klimas benötigt und es sollten unbedingt Destruenten, wie Asseln und Springschwänze, eingesetzt werden, da man sonst riskiert, dass alles wegschimmelt.
Menschen, die sich gerne etwas mehr Mühe geben und ein kleines Biotop haben möchten, kann man also die "Waldhaltung" ans Herz legen.
Geschlechtliche und Entwicklungstechnische Aspekte
Mantiden sind Wechelwarm. D.h. Stoffwechselvorgänge sind stark Temperaturabhängig.
Aufgrunddessen kann man sagen:
- Kühler gehaltene Tiere fressen weniger und entwickeln sich langsamer, als wärmer gehaltene Tiere.
- Männchen die in ihrer Entwicklung verzögern möchte, hält man allgemein kühler als ihre weiblichen Artgenossen. So haben die Weibchen mehr Zeit sich zu entwickeln, da sie im allgemeinen länger brauchen.
- Adulte Weibchen im legefähigem Alter sollten allgemein wärmer gehalten werden, ab 24°C aufwärts, um ihnen die Produktion der Eier zu erleichtern und Komplikationen bei der Oothekenbildung und -legung zu vermeiden. Diese Tiere sollten zusätzlich öfter und reichhaltiger gefüttert werden.
- Paarungsunwillige Männchen kann manchmal eine Temperaturerhöhung in Stimmung versetzen.
Terrarien und Einrichtung:
Grundparameter zur Terrarienbeschaffenheit:
Diese Parameter müssen auf jedenfall beachtet werden!
Mindestgröße: 20x20x30 (lxbxh)
- Das Terrarium benötigt 2 Lüftungen: vorne, über dem Bodengrund; hinten im oberen Drittel oder oben im hinteren Drittel. Dies ist wichtig für die Luftzirkulation
- Keine Gruppenhaltung! Größere Terrarien, die eine Haltung mehrerer Tiere ermöglicht müssen unbedingt geteilt werden!
Einrichtung
Die Terrarieneinrichtung hängt davon ab wie man das Tier hält.
Wichtig sind jedoch genug Klettermöglichkeiten, die vom Boden zur Decke reiche müssen. Dabei muss gleichzeitig bedacht werden, dass sich das Tier ohne Probleme von oben nach untern hängen kann, da sich diese Tiere hängend häuten. Nicht beachten, kann zu Fehlhäutungen führen, die sogar den Tod des Tieres besiegeln können, falls es ihm dadurch unmöglich wird Nahrung aufzunehmen.
Terrarien müssen daher ausreichend hoch sein.
Die Tiere benötigen in der Regel keine gesonderte Beleuchtung. Eine stark wärmende Lampe (z.B. Halogen) ist dennoch empfehlenswert, da sie zusätzlich die Temperatur im Terrarium erhöht.
Der Bodengrund sollte nach den Feuchtebedingungen richten.
Ich gebe als Beispiel meine Parameter und Einrichtung an. Diese orientiert sich an der Waldhaltung:
Terrariengröße: 50x30x40, für 2 Tiere, in der Mitte geteilt.
Luftfeuchte: 70% Tags, 85% Nachts
Temperatur: 24-26°C Tags, 21°C Nachts
Bodengrund: Kokoshumus mit Destruenten (Asslen, Springschwänze)
Pflanzen: Benjamin-Ficus auf der einen Seite, ein paar unbestimmte Pflanzen auf der anderen Seite. Beide "Abteile" bekommen durch die Pflanzen zusätzliche Kletter- und Versteckmöglichkeiten
Klettermöglichkeiten: Lochgitter an der Decke; eine umgedrehte Astgabel auf der Ficus losen Seite; Gaze am Rahmen, welcher die Tiere trennt
Beleuchtung: eine Halogenlampe
Es wird regelmäßig alle 4-5 gesprüht, dafür der Boden und die Pflanzen umso öfter gegossen. Die Luftfeuchte schwankt kaum.
Beispiel für eine "Offenhaltung":
Terrariengröße: 20x20x40
Luftfeuchte: 55-60% Tags, 65-70% Nachts
Temperatur: 25-26°C Tags, 19-20°C Nachts
Bodengrund: Erde-Sand-Gemisch
Pflanze/n: Benjamin-Ficus
Klettermöglichkeiten: Ficus und Trockene Äste; Lochgitter an der Decke
Beleuchtung: ein Halogenspot
Es wird jeden Tag Abends der Boden gesprüht, alle 2-3 Tage Abends das Komplette Terra gesprüht. Die Luftfeuchte kann stärker schwanken.
Ernährung
folgt...
Verpaarung und Aufzucht
folgt...
So keine Lust mehr heute. Bei ungreimtheiten und Ergänzungen einfach reinschreiben, ich ergänz es dann. Falls irgendetwas völlig falsch sein sollte, wird das natürlich auch umgehend berichtigt. Rechtschreib und Sinnprüfung folgt erst nach der Fertigstellung, um hier keinen zu verärgern.
Liebe und geschaffte Grüße,
Pascale