Gemüt anhand Antennen erkennen?

  • Hallo Ihr Lieben,


    ist es möglich anhand der Haltung der Antennen den Zustand der Mantis zu erkennen?


    Ich frage, da ich es an den Heuschrecken bemerkt habe die ich für meine Reptilien halte, wenn es dem Ende zugeht, sinken die Antennen nach unten. Ist das bei Mantiden auch so?


    Und weiters wollte ich wissen, in meinem Reptiliengeschäft wird auch eine Mantide gehalten, die manchmal einfach so zu zittern beginnt und ich die Antwort bekommen habe dass sie das macht wenn Wind geht, aber im Terrarium geht doch kein Wind!


    Freu mich auf Antworten.


    lg cloey

  • Hallo Cloey,


    meine Mantiden legen dieses Verhalten an den Tag, wenn sie gestresst sind, sei es durch zu großes Futter oder durch meine Hand, wenn ich das Terrarium sauber mache. Manchmal passiert es auch, wenn ich mit meinem Kopf zu nahe ans Terrarium komme, um z. B nach Ootheken ausschau zu halten.
    Das sich Tiere im Wind hin und her bewegen, kenne ich nur von den Phasmiden z. B. Phyllium giganteum.
    Bei Mantiden wäre mir das neu, zumindest bei den Arten die ich halte.


    Das Wohlbefinden einer Mantide an den Fühlern festzulegen, halte ich für absurd.
    Das ein Insekt/Tier, das altersschwach und nicht mehr bei vollen Kräften ist, alles hängen lässt, bei den Heuschrecken eben die Fühler, ist ganz normal.


    Liebe Grüße, Sunshine

    Die ganze Kunst des Redens besteht darin, zu wissen, was man nicht sagen darf

  • Hi,


    dieses Thema interessiert mich auch sehr.
    Kann ein Insekt überhaupt gestresst sein? Ich habe diesen Eindruck dauernd bei meinen Hierodula Membranacea.
    Ich muss dazu sagen, dass ich sie sehr gerne in der Hand halte und befummel^^
    Mir kommt es dann schon so vor, als ob sie ängstlich, bzw. gestresst sind. Aber ist das nicht eher eine Eigenschaft, die man nur komplexeren Tieren zuordnen kann?

  • "gobo" schrieb:

    Ich muss dazu sagen, dass ich sie sehr gerne in der Hand halte und befummel^^


    Hi Marc,
    es sind Insekten, keine Kuscheltiere. Sie werden weder "zahm", noch "zutraulich", sie erkennen auch nicht die Hand, die sie füttert, sie registrieren bestenfalls, an welcher Stelle das Futter immer wieder auftaucht. Es ist gegen die Natur was Du da treibst, sie ist sicherlich nicht "ängstlich", sondern sie kann sich nicht in Deckung begeben. Das führt zu einem Verhalten, dass als "ängstlich" interpretiert werden könnte, wenn wir denn ein Insekt vermenschlichen möchten.


    "gobo" schrieb:

    Kann ein Insekt überhaupt gestresst sein? Ich habe diesen Eindruck dauernd bei meinen Hierodula membranacea. Aber ist das nicht eher eine Eigenschaft, die man nur komplexeren Tieren zuordnen kann?


    Stress ist ein menschengemachter Begriff, von Menschen für Menschen, nicht mehr, aber auch nicht weniger. Stress ist die Abwesenheit von Ruhe, von Ausgeglichenheit. Ein Tier, egal welches, in freier Natur wird nicht "gestresst" sein, wohl aber, wenn ein solches Tier in die Obhut von Menschen kommt.


    Zu kleine Behausungen, kein Rhythmus, keine optimalen Haltungsbedingungen, das alles führt zu eben dieser Abwesenheit von Ruhe, von Ausgeglichenheit, vom Puls des Lebens. Du kannst auch Steppengrillen unter "Stress" setzen, die fallen dann mitunter einfach tot um ... innerhalb von wenigen Minuten.


    Nochmal zu Deiner Mantide: Ein Hierodula-Weibchen kannst Du aus folgendem Grund auf einer Zimmerpflanze halten ... es kann nur sehr schlecht fliegen, mit dem plumpen Flug eher den Boden unbeschadet erreichen, denn sich vom Fleck bewegen. Und, es wird nicht freiwillig die Deckung verlassen, die ihm Schutz bietet und über den ungeschützten Bodenbereich auf Wanderschaft gehen. Das nur so als Randbemerkung, damit Du ermessen kannst, was Du Deiner Mantide mit den Streichelattacken überhaupt antust.


    Ganz herzlich, Kornelia

    Unterstützende Mitarbeiterin im Sinne eines funktionierenden Forums ... ich danke für gute Zusammenarbeit ... ;)

  • Hi,


    die Wortwahl finde ich sehr gut :)
    "Abwesenheit von Ruhe" und dergleichen.


    Keine Sorge, richtig streicheln kann man sie ja sowieso nicht. Ich lasse sie in solchen Fällen immer selber auf die Hand klettern, also ich pack sie nicht einfach. Sie sind ja sehr zerbrechlich.


    Auf der Zimmerpflanze halten muss ich sie nicht. Das Terrarium ist 30x30x30cm und mit vielen Klettermöglichkeiten (kleinen Ästen), Douglasienrindensubstrat und Hygrometer ausgestattet. Ich achte peinlich genau auf die Bedingungen im Terrarium und drangsaliere sie wirklich nicht oft. Meistens schau ich nur ins Terrarium rein, dann dreht sie meistens den Kopf nach mir^^


    Das Männchen wird in einem anderen Terrarium der gleichen Größe unter den selben Umständen gehalten.