Manchmal wird einem Terrarianer auch ein ausgemustertes Aquarium angeboten. Warum nicht, es ist schließlich kein Drama, wenn das Teil nicht mehr 100% wasserdicht ist. Guckt euch doch mal in den Kellern eurer Freunde um?
So bin ich an ein Aquarium gekommen mit den Maßen 80cm x 40cm x 40cm, also einem recht großzügigen Raummaß für Mantiden. Dieses Becken war an einer Seitenfläche undicht, der Boden verkratzt, aber ... das macht nichts aus!
Klar, erstmal kommt die Grundreinigung, dann wird alles, was lose ist, neu verklebt. Dazu habe ich wieder mal das preisgünstigste Silikon benutzt, ich habe auch hier keine schlechten Erfahrungen damit gemacht. Dann wurde das Teil hochkant aufgestellt.
Der verkratze Boden wurde seitlich geplant, die offene Fläche dann folglich ebenfalls auf der Seite, gegenüber. Die beiden Glasstreben, die eigentlich zur Auflage für die Abdeckung gedacht sind, habe ich mir für die Befestigung der Lüftung/Erdsperre zunutze gemacht.
Zunächst habe ich dünne Kunststoffplatten zugeschnitten, diese von innen und außen an diese Glasverstrebungen geklebt, um oben einen Abschluss zu bekommen, unten die Sperre für den Bodengrund. Um den dazwischen entstandenen Abstand zu schließen, habe ich Holzleisten zugeschnitten und an den Kanten zwischen die Kunststoffabschnitte geklebt.
In die untere Sperre habe ich meine Öffnung zum Füttern ausgeschnitten und ein Röhrchen eingesetzt, das im Gebrauch mit Schaumstoff abgedichtet ist. Zum Füttern stecke ich da einfach mein mit Fliegen gefülltes Blumenröhrchen auf, die laufen dann von selbst in das Becken.
Bevor ich die Bepflanzung in Angriff genommen habe, wurde Fliegengitter für die geschlossene Seite, die Decke und die Rückwand zugeschnitten und mit Heißkleber darauf befestigt. Dazu habe ich das Becken jeweils so gedreht, dass die zu beklebende Seite unten gelegen ist, das geht dann etwas einfacher.
Jetzt habe ich das Terrarium aufgestellt, eine Drainageschicht und den Bodengrund eingefüllt, die Pflanzen, die Kletteräste, die Bodengestaltung eingebracht, alles kontrolliert angegossen. Zweckmäßig ist, wenn Pflanzen gewählt werden, die keine großartigen Ansprüche haben.
Dann habe ich an den Kanten der offenen Fläche Klettband aufgeklebt, Fliegengitter zugeschnitten, draufgeklettet ... fertig ... beleuchtet wird von außen durch einen Halogenstrahler, der über dem Becken angebracht ist.
Dieses Becken nutze ich entweder als zweites Paarungsbecken, ich hatte auch schon eine Männer-Wohngemeinschaft aus Sphodromantis viridis drin (4 Kerlchen), im Augenblick wird es von einer Truppe Phyllovates chlorophaea bewohnt, die kommen aber die Tage wieder raus ... diese Art ist nicht sehr glücklich, wenn sie an Fliegengitter laufen soll. Für diese Art sind Seitenwände aus Styrodur wesentlich besser geeignet!
Und hier ein paar Bildchen zur Ergänzung der Vorstellung ...