Warum verfaulen mir immer meine Tiere?

  • Hi Leute,


    ich bin frustriert. Meine sämtlichen Hierodula-Membranacea-Tierchen sind mir eingegangen.
    Und zwar immer nach wenigen Wochen schon.


    Die Temperatur stimmt, die Luftfeuchtigkeit stimmt, das Futter auch. Mittlerweile füttere ich eine Abwechslung von Fliegen, Heimchen, Mehlwürmern und Steppengrillen.


    Es dauert wie gesagt nie lange, dann werden sie sehr träge, fressen nichts mehr (wehren sich auch nicht, wenn die Futtertiere versuchen den Spieß umzudrehen) und bewegen sich kaum noch, reagieren kaum noch auf etwas und bald fallen sie runter und bleiben meistens so liegen, wie sie gefallen sind. Oft liegen sie aber auch nur sprichwörtlich auf der Schnauze, nämlich ohne noch irgendwie zu versuchen sich aufzustellen, einfach flach mit dem Kopf auf dem Boden.


    Dann bekommen sie braune Punkte am Körper, werden immer träger, bald verfärben sie sich immer bräuner am ganzen Leib und schließlich ist Feierabend.


    Was is denn da los? Hat jemand schonmal das gleiche erlebt?


    Ich wage es, eine These aufzustellen: Meiner Meinung nach könnte es am Substrat liegen. Es handelt sich um Douglasienrinde.
    Ãœberall habe ich gelesen, dass man einen Bodengrund hineingeben soll, wegen der Erhaltung der Luftfeuchtigkeit. Allerdings habe ich da langsam meine Zweifel, ob das nötig und richtig ist.
    Mir ist aufgefallen, dass durch das tägliche Einsprühen von Wasser ins Terrarium auf dem Substrat kleine weiße Dinger zu wachsen beginnen, also Schimmel. Könnte das die Ursache für das Erkranken und schnelle Ableben meiner Tiere sein?


    Auf hilfreiche Antworten bin ich gespannt und auch dankbar dafür.


    Viele Grüße,


    -gobo

  • Hallo Gobo,


    ich vermute, dass es am Futter/Verdauung und am Schimmel, beziehungsweise an der mangelnden Durchlüftung gelegen hat.



    Die Temperatur stimmt, die Luftfeuchtigkeit stimmt.


    Gib uns doch bitte mal die genauen Werte.
    Eine Mantide brauch eine gewisse Temperatur um das Gefressene auch verdauen zu können. So wie du uns das beschreibst, hört sich es an, als wären die Tiere buchstäblich von innenheraus verfault. Das liegt daran, dass sie ihr Futter nicht richtig verdaut haben und den Kot nicht absetzen konnten.
    Bei meinen ersten Hierodula mambranacea Nymphen war es genau das Gleiche. Sind mir nacheinander umgefallen. Mir hat man damals erzählt, man benötige keine extra Lampe/Wärme. Zimmertemperatur reicht völlig aus. So war es eben nicht!
    Ich habe schließlich über mein Terrarium eine Lampe angebracht, so dass ich eine Temperatur von ca. 27°C hatte. Ab diesem Zeitpunkt ist keine mehr verstorben. Ich bin der Meinung, dass es an der Temperatur gelegen hat.



    Mittlerweile füttere ich eine Abwechslung von Fliegen, Heimchen, Mehlwürmern und Steppengrillen.


    An deiner Stelle würde ich die Heimchen und die Mehlwürmer weglassen. Besonders den Heimchen sagt man nach, dass sie kein gutes Mantidenfutter sind.

    In welchem Larvenstadium waren sie denn?


    Liebe Grüße, Sunshine (Tanja)

    Die ganze Kunst des Redens besteht darin, zu wissen, was man nicht sagen darf

  • Hi Gobo,


    sowas kommt mir bekannt vor^^
    Mein erster Versuch mit Mantiden ( scho 1-2 Jahre her) endete genauso :(
    Meiner letzten Mantide klebte irgendwann Kot am Arsch, der einfach nicht abfallen wollte.
    Auch mit einer Pinzette konnte man ihn nicht lösen (Vorher hät ich die Mantide in zwei Teile gerissen)


    Auf jeden Fall lag es wohl an der Behausung. Ich hatte damals nur ein altes Aquarium, das ich mit Fliegengitter angedeckt habe. So hat sich exteme Staunässe gebildet, die meine Mantide wohl zum Schimmeln gebraucht hat.


    Mein zweiter Versuch scheiterte ebenfalls. Diesmal lag es wahrscheinlich an dem Futter! Verfütter bloß keine Heimchen oder andere Grillenarten, lieber Fliegen.


    Und wie Sunshine schon sagte: Temperatur sollte nicht zu tief sein. Ein Leben lang am Temperaturminimum zu Leben (Raumtemperatur) ist bestimmt nicht gesund. Luftfeuchte würd ich auch nicht zu hoch setzen. 50-60% wenn keine Häutung ansteht reicht völlig.


    Jetzt noch ein kleiner Tipp bevor du dir neue Tiere kaufst. Desinfiziere dein Terrarium gründlich. Zum Beispiel mit 96% Ethanol (Apotheke)
    Und schmeiß einfach den alten Bodengrund weg!
    Muss nicht unbedingt daran gelegen haben, aber sicher ist sicher ;)


    Gruß


    Sven


    Ps.


    Zitat

    Mir ist aufgefallen, dass durch das tägliche Einsprühen von Wasser ins Terrarium auf dem Substrat kleine weiße Dinger zu wachsen beginnen, also Schimmel. Könnte das die Ursache für das Erkranken und schnelle Ableben meiner Tiere sein?


    Das hab ich irgendwie überlesen....
    Also: Das wird Schimmel sein. Eher gesagt wird das wohl der Fruchtkörpter des Schimmels sein, der Sporen in die Luft abgibt. Ich hab jetzt leider keine Größenvergleiche, aber diese Sporen dringen eventuell in das Tracheensystem deiner Tiere ein und infizieren diese so mit dem Schimmel...
    Raus mit dem Schimmelzeug! UNd dann stimmt da auch irgendwas nicht mit deiner Belüftung/Luftfeuchte

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  • Hallo,


    ok, also die Luftfeuchtigkeit war immer zwischen 60 und 70 Prozent. Die Tiere waren bereits adult (Habe sie so erstanden, nachdem mir meine kleineren auch schon abgenippelt waren). Ich weiß nicht, ob das für adulte Tiere vielleicht zu hoch ist, ich möchte halt sicher gehen, dass sie mir nicht vertrocknen.


    Lampe ist im Moment keine drin, die Temperatur liegt aber immer um die 23-25 Grad Celsius.
    Ich habe einmal ein adultes Männchen, nachdem es ihm bereits ganz schlecht ging, auf die Heizung gelegt, weil ich dachte, dass was mit der Temperatur nicht stimmt. Naja, nach ner halben Stunde war er tot, war wohl zu viel des guten^^


    Und auf gut deutsch: Geschissen haben sie auch normal bis zuletzt^^


    Aber gut, ich werd bei meinen nächsten Tieren jetzt einfach mal das Substrat komplett weglassen, also nur Klettermöglichkeiten einbringen, die ich dann mit Wasser besprühe. In der Natur sitzen sie ja auch normal auf Pflanzen und nicht auf'm Boden.


    Ok, den Ratschlag werd ich mal befolgen und keine Grillen und dergleichen mehr verfüttern, die Dinger nerven mich eh, weil sie so schwierig zu fangen sind und immer abhauen.


    Es wird wohl hauptsächlich am Schimmel und der Lüftung liegen. Mal sehen, wie es mit den neuen geht, ich werde euch auf dem laufenden halten.


    Grüße,


    -gobo

  • Hallo Gobo,


    vermutlich eine Kombination aus allem ... zu feucht für die Temperaturverhältnisse, dazu falscher Bodengrund. Rindenstücke sind kein Substrat, das geeignet ist, Feuchtigkeit zu speichern/regulieren, es ist ein Bodengrund der bestenfalls für Spinnen geeignet ist, die es recht trocken wollen ... und auch nur dann, wenn sie nicht graben wollen. Auf gut deutsch: dieser Bodengrund sieht recht nett aus, ist aber ziemlich untauglich!


    Je gerigenr die Temperatur, desto geringer sollte auch die Feuchtigkeit sein. Es wäre nicht schlecht, wenn Du Deine Haltungsparameter mal definieren würdest?


    Gruß, Kornelia

    Unterstützende Mitarbeiterin im Sinne eines funktionierenden Forums ... ich danke für gute Zusammenarbeit ... ;)

  • Hi,


    das ist dann wohl kein Wunder. Ich hatte früher Spinnen (sehr erfolgreich :D ) und hab noch nie einen anderen Bodengrund verwendet^^


    Wie meinst du das mit "Haltungsparameter definieren"? Ich hab doch schon in meinem vorherigen Post die Temperatur und Feuchtigkeit angegeben. Fehlt noch was? Bin heute schon wieder ziemlich müde^^


    Grüße,


    -gobo

  • Oh sorry ... das kommt davon, bin nämlich auch recht müde! Hab diesen Beitrag gar nicht gesehen ... :(


    Ja, für die Temperatur war es fast zu feucht, das sollte die obere Grenze sein, wenn Du frisch gesprüht hast. Ich sprühe übrigens gar nicht, ich gieße meine Pflanzen in den Becken ... sprich: ich halte die Feuchtigkeit über den Bodengrund. Wenn ich das nun schreibe, dann ist wohl klar, dass diese Rinde durchfällt. Außerdem kannst Du in ein Erdegemisch Asseln zugeben, die halten etwas sauber. Wenn Du eine perfekte Putzkolonne möchtest, dann auch noch Springschwänze, die mögen es aber ziemlich feucht .. für Hierodula eher zu feucht, es sei denn, Du heizt höher rauf.


    Wieviel Lüftung hat das Becken? Oder hab ich das auch überlesen?


    Wünsch allen eine gute Nacht ... Kornelia

    Unterstützende Mitarbeiterin im Sinne eines funktionierenden Forums ... ich danke für gute Zusammenarbeit ... ;)

  • Macht nichts :)


    Was die Lüftung angeht: Es handelt sich bei dem Terrarium um einen Holzwürfel (30x30x30cm) mit zwei Lüftungslöchern oben an der Rückseite (Durchmesser circa 10cm) und jeweils noch eine Lüftung an der linken und rechten Seite unten.


    Ich stelle nachher noch ein Bild ein (hoffentlich diesmal so, dass es nicht gelöscht wird. Ich nehme jetzt eh schon immer diese Dateianhang-Funktion her, aber die wurden letztes mal trotzdem gelöscht) auf dem man einen ungefähren Eindruck vom Terrarium bekommen kann.


    Grüße,


    -gobo