Erfahrung mit Gruppenhaltung (Hymenopus Coronatus)

  • Guten Abend zusammen.


    Eventuell möchte ich mir gegen Herbst irgendwann wieder Hymenopus Coronatus holen.
    Bisher hatte ich nur einzelne Tiere dieser Art, hat alles super geklappt.


    Mich interessiert nun in wie weit Gruppenhaltung bei dieser Art möglich ist? Gelesen hab ich, dass bis L4 Gruppenhaltung möglich ist, danach sollte man nach Geschlechtern trennen (und Weibchen ab da einzeln, Männchen ruhig in der Gruppe).


    Gibt es hier Leute, die bereits Erfahrung mit der Gruppenhaltung haben?


    Denn meiner Meinung nach kann ich einer Gruppe in einem größeren Terrarium viel besser Klimazonen bieten und schöner mit Orchideen, etc. dekorieren..


    Lieben Gruß,
    Bianca

  • Hymenopus coronatus ist leider eine Art, welche extrem stark zu Kannibalismus neigt. Ich musste schon nach der ersten Häutung in L3 erste Ausfälle durch Kannibalismus hinnehmen, und ab L4 wirds trotz dauerndem Futterangebot noch extremer.
    Eigendlich schade, da eine Gruppenhaltung bestimmt ein wunderschönes Terrarium abgeben würde, leider nicht realisierbar.


    Männchen kann man jedoch wunderbar zusammenhalten, nur leben die eben nicht so lange :(

  • Im Grunde bedienen wir uns der Gruppenhaltung bei den meisten Arten jediglich zur Aufzucht in eine artspezifische Größe (ab der der Kannibalismus überhand nimt). Manche Arten werden auch gezielt auf diese Weise ausgedünnt um nicht zu viele Nachzuchten zu erzielen (Massenarten vorab).



    Hymenopus lässt sich bis L4 traumhaft in Gruppen halten. Der eine oder andere Ausfall ist für diese Haltungsart normal, zumindest sollte man damit rechnen. Ab L5 werden die Mädels sehr gefräßig. Die Männchen weichen ihnen aber häufig aus (soweit sie nicht gezielt gejagt werden) andere Weibchen hingegen nicht (das Ende kann man sich vorstellen).



    In einem großem Terrarium wäre zwar eine Gruppenhaltung vorrübergehend denkbar, aber früher oder später wird es nur noch ein Weibchen sein. Hymenopus besitzen in keinster Art und Weise eine Standortstreue. Wo potentielles Futter ist werden sie sich auch hinbewegen und in Weibchen passt viel.



    Gruß

  • Hymenopus besitzen in keinster Art und Weise eine Standortstreue.


    Ach wirklich :whistling: Na, soweit ich weiß, hält Tanja ihr Hymenopus Weibchen frei! Bin mal gespannt ob sie sich da noch meldet und uns etwas mehr erzählen kann...


    Grüße,
    Regina

    "Jetzt koch ich Mama"

    Satzzeichen können Leben retten

  • Guten Abend zusammen,

    und schonmal danke für eure Antworten.
    Also was Standorttreue angeht, da war meine Hymenopus auch kein Paradebeispiel für, sie hat jeden Zentimeter ihres Beckens voll genutzt.

    Das ihr das mit der Gruppenhaltung bei Männchen klappt, hört sich ja schonmal gut an. Noch steht das mit den Tieren ja nicht fest, aber so weiß ich schonmal in welche Richtung ich bei der Beckenplanung gehen kann.

    Lieben Gruß und gute Nacht,
    Bianca

  • Ach wirklich :whistling: Na, soweit ich weiß, hält Tanja ihr Hymenopus Weibchen frei! Bin mal gespannt ob sie sich da noch meldet und uns etwas mehr erzählen kann...


    Da hast du wahrscheinlich etwas falsch verstanden.
    Ich halte nur meine adulten Hierodula membranacea Weibchen auf einer Zimmerpflanze.
    Die Hymenopus coronatus Weibchen sind bei mir alle schön in ihren Terrarien. Nicht, weil sie nicht standorttreu sind, sondern weil ich die Luftfeuchte niemals hinbekommen würde.
    Die hole ich höchstens zum Saubermachen raus.


    Zum Thema "Gruppenhaltung" kann ich aus eigener Erfahrung sagen, dass es bei ausreichend Platz und Futter bis L3/4 keine Probleme gibt.
    Danach trenne ich die Mädls (immer diese Weiber tz,tz,tz :grin: ).
    Die Männchen lassen sich super in Gruppe halten, allerdings auch nur, wenn ausreichend Platz und Futter angeboten wird.
    Damit möchte ich den Kannibalismus aber nicht ganz ausschließen, kam bei mir auch hin und wieder vor.

    Liebe Grüße, Tanja

    Die ganze Kunst des Redens besteht darin, zu wissen, was man nicht sagen darf

  • Was es immer mit dieser Gruppenhaltung auf sich hat...man muss es doch nicht immer herbeischreien, dass sich die schönen Tiere gegenseitig auffressen...ein Freund von mir ist großer Fan von "Freilandhaltung" und meinte, seine beiden Mantiden auf zwei nur wenig voneinander entfernt stehenden Zimmerpflanzen halten zu müssen. Jetzt hat er nur noch eine, noch dazu angeschlagene Mantide. Was lernen wir (leider ja scheinbar nicht) daraus? Mantiden gibt man am Besten die Art von Behausung, die ihnen optimal angepasst ist. Und das bedeutet nunmal Einzelhaltung. Als ob man mehr Freude daran hat, zwei für einen Tag zusammenhocken zu sehen als zwei getrennt und dafür länger.... :roll:

  • Es gibt solche Arten welche regelrecht prätestiniert für die Gruppenhaltung sind und unter solchen Bedingungen auch nachweislich besser wachsen als Einzeltiere. (Phyllocrania paradoxa, Gongylus gongylodes etc.)



    Nochmals : mit Kannibalismus muss gerechnet werden bei solchen Haltungsbedingungen.



    Hiermit soll jedoch nicht die dauerhafte (oder zumindest versucht dauerhafte) Gruppenhaltung von sehr asozialen Arten (Hierodula, etc.) gemeint sein welche ohnehin nur dem Zweck der Ausdünnung verfolgen sollte.


    Über das Sozialverhalten der zu haltenden Art sollte man sich vorab im Klarem sein. Versuche wurden mit den meisten Arten schon zu genüge gemacht und bei vielen sieht man es schon im "Normalverhalten" ob eine Gruppenhaltung möglich ist oder nicht.


    Auf der anderen Seite ist das Kind noch nicht in den Brunnen gefallen und die Absicht der Gruppenhaltung nur eine Frage an die Forengemeinschaft gewesen (dafür sind wir da / um uns gegenseitig zu helfen).



    Gruß