Wie robust sind Mantiden?

  • Einen wunderschönen sönnigen Tag,


    ich stelle mir gerade eine Frage, zu der ich hier bestimmt eine Antwort finde. Dabei geht es weniger um eine spezielle Mantiden-Art sondern eher eine allgemeine Diskussion. Und zwar stellt sich mir die Frage "Wie robust sind Mantiden", oder besser "Wie stark sind Mantiden?"


    Ich habe eine Membranacea, welche sich eben eine Heuschrecke gepackt hat, jedoch hat diese sich so sehr gewehrt das ich echt Angst hatte das sich meine Membranacea dabei verletzt. Die Heuschrecke (groß) hat sich mit ihren, nunmal sehr starken, Sprungbeinen von meiner kleinen weggedrückt, wie wild rumgefuchtelt usw. Darauf hin (meckert mich an wenn es falsch war) habe ich ihr dann die Beine mit einer Pinzette festgehalten weil ich wirklich Angst hatte das was passiert.


    Auch ist mir öfters aufgefallen das Mantiden am Kopf anfangen zu fressen (logisch, weil die Beute dann schneller tot ist), aber häufig eben am Maul! Nun hat so eine Heuschrecke starke Mahlwerkzeuge, genau wie Grillen und viele andere Beutetiere. Laufen Mantiden dabei nicht Gefahr das ihr eigenes Maul dabei verletzt wird? Was passiert wenn eine Mantis wirklich mal verletzt werden sollte (z.B. Arm angefressen weil Beute falsch gehalten)?


    Auch verfüttern ja viele Wespen/Bienen (habe das Topic dazu bereits gelesen), welche ja nunmal stechen können, was passiert wenn eine Mantis mal gestochen werden sollte (bei meinen zum Glück noch nie passiert)?


    Meine Mantiden sind bisher immer ohne Verletzungen davon gekommen, was mich stark verwundert, deswegen die Frage "Wie robust sind Mantiden"? Und "wie stark sind Mantiden", da sie ja nunmal enorme Kräfte für ihre vergleichsweise kleine Größe haben müssen um die Beute festzuhalten und zu überrümpeln (siehe YouTube z.B. eine Maus fangen).


    liebe Grüße
    Matthias

  • Also Mantiden fressen grundsätzlich erst die "Kampfwerkzeuge" der Bäute, und falls sich eine Mantide mal verletzt, Häutet sie sich und alles ist wieder gut. Was Bienen und Wespen angeht habe ich leider keine Ahnung, würde mich allerdings auch sehr Interressieren.


    Gruß, Daniel

    Gruß, Daniel
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  • Zitat

    Also Mantiden fressen grundsätzlich erst die "Kampfwerkzeuge" der Bäute

    Schwachsinn!!! Die fressen die Beute so, wie sie kommt. Mal wird sie von vorne gefressen,
    mal in zwei Hälften geteilt, mal von hinten.


    Bei der Hierodula musst du keine Angst haben. In den
    meisten Fällen wird das Beutetier auch nochmal "nachgepackt", so dass es sich mit den Sprungbeinen
    nicht wehren kann, oder die Beine werden zuerst abgefressen.
    Schneller tot sind die Beutetiere auch nicht, wenn sie von Vorne gefressen werden, was an dem
    Nervensystem der Insekten liegt, welches unabhängig in einzelnen Segmenten voneinander funktioniert.


    Bienen und Wespen werden so schnell gefangen, dass die keine Möglichkeit mehr zum Stechen haben. Meine
    Tiere wurden noch nie gestochen, und im Sommer verfüttere ich Stechviecher gern. Selbst das Chamäleon hat
    schon ne Wespe geschnappt. ;)

    Gruß
    Jenny
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    Wie poste ich falsch?
    Nachdem ich Google, das Wiki und die Suche
    erfolgreich ignoriert habe erstelle ich zwei bis fünf neue Themen,
    in den falschen Unterforen, mit kreativem Titel und undeutlichem Text,
    unter dem sich jeder etwas anderes vorstellen kann.

  • Tagchen,


    ich habe mit Bienen und Wespen bisher auch keine schlechten Erfahrungen gemacht. Weder bei meiner Paradoxa noch bei der Hierodula. Jedoch bleibt immer ein wenig Angst dabei, vor allem weil Bienen ja nicht nur einen Stachel haben sondern das Gift mir mehr Sorgen macht.


    Das die Beine zuerst gefressen werden ist mit auch schon aufgefallen, aber mir ist auch aufgefallen das kleinere störende Segmente, wie z.B. bei Heuschrecken vorne die kurzen Beine, garnicht erst gefressen werden, sondern praktisch rausgerissen/abgeschnitten mit den Kiefern, und dann fallen gelassen werden.


    Das mit dem Nervensystem ist interessant zu wissen, erklärt warum der Stechapparat auch noch funktioniert wenn der Kopf schon fast ab ist. Jedoch zucken die meisten Tiere nicht mehr wenn der Kopf erstmal weg ist (Heimchen, Grillen, Heuschrecken...) es sei denn ich bilde mir das immer nur ein. Lediglich einer kleiner letzter Nervenimpuls scheint noch zu kommen, so dass man minimalste Zuckungen sieht.


    Was mich aber weiterhin sehr stark interessiert ist, warum passiert Mantiden nichts wenn sie anfangen an den Fresswerkzeugen ihrer Beute zu fressen? Die "kauen ja zurück", ich hoffe ihr versteht was ich meine. Warum schadet das den Mantiden nicht. Warum werden die dabei nicht verletzt? Gerade bei Heuschrecken die ja nunmal ziemlich mächtige Kiefer haben.


    Zu Daniel:
    Das mit der Häuting ist logisch, aber ein Tier im adulten Stadium häutet sich ja nicht mehr, oder bin ich dort falsch informiert?


    So nebenbei, wie sieht eigentlich Mantidenblut aus?


    Entschuldigt bitte die vielen Fragen, aber interessiert mich gerade sehr.


    liebe Grüße
    Matthias

  • Hallo,


    also ich habe mit stechenden Insekten bis jetzt nur eine schlechte Erfahrung gemacht. Ich hab meiner adulten Wahlbergii einmal eine Biene (oder war es eine Wespe) gegeben. Meine kleine wurde dabei gestochen und hatte danach (so ca nach 1-2 Tagen) am Fangarm eine Art Beule/Vergrößerung. Daraufhin hat sie ihren Fangarm nur mehr schlecht bewegen können. 1 Woche später ist sie gestorben.
    Ich muss aber dazu sagen, dass meine kleine schon sehr alt war und ich sowieso damit rechnete, dass sie bald sterben wird.
    Ich kann aber nicht zu 100% ausschließen, dass der Stich den Sterbeprozess beschleunigt hat.
    Ich geh aber davon aus wenn man noch eine völlig agile Gottesanbeterin hat so ein Stich nicht oder nur sehr selten passiert und wie gesagt ich will daraus keine kausalen Zusammenhänge ziehen.


    liebe Grüße
    Manuel

  • Das mit den Kampfwerkzeugen habe ich aus dem Film Das Geheimnis der Gottesanbeterin, und bezieht sich denk ich mal auf anderre Jäger, wie zum Beispiel anderre Mantien.
    Und nein, Mantiden häuten sich im adulten Stadium nicht weiter, aber selbst mit einem Fangarm sind sie immer noch gute Jäger, nur bei beispielsweise Gongylus Gongylodes würd ich mit vielleicht sorgen machen, da das fangen von fliegenden Insekten wohl doch eher zwei Fangarme benötigt.


    Grüße, Daniel

    Gruß, Daniel
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  • Zum Thema "anknabbern" von Mantiden: Ich fang ab und an auf unserer Wiese hier solche Großen Heupferde (oder Zwitscherschrecken? Ich kann die nicht auseinanderhalten...sind auf jeden Fall diese riesigen grünen Dinger), und als ich mal eine davon meiner Plistospilota-Dame gegeben habe, hat dieses lustige Tier tatsächlich versucht, meiner Mantide in den Fangarm zu beißen. Diese Insekten leben räuberisch, d.h. sie sollten eigentlich starke Kiefer haben. Nur leider hat sie meiner Guten nicht einmal ansatzweise weh tun können, der Fangarm war einfach zu hart :mrgreen:
    Nach ein paar Bissen war dagegen der Kopf weg, und das ohne großen Anstand..also da würde ich mir keine Sorgen machen...


    Was ich auch schon beobachten konnte, wenn ein Beuteinsekt tatsächlich mal zu wehrhaft ist, z.b. bei kleineren Mantiden, "werfen" diese auch ihre Beute wieder weg.


    Gruß