Hallo Daniel,
betrefflich des Kannibalismus der Idolos kann ich nur sagen das sie bis etwa L3 fast alles vertilgen was läuft (auch Grillen und Co.). Ein Artgenosse des gleichen Kalibers wird jedoch weniger gerne ergriffen wie kleinere Kollegen.
Was mir jeden Morgen in meinen Boxen und Terrarien auffällt (oder aufgefallen ist) war das Verhalten der Stinker sich bei ausgeschalteter Beleuchtung weit zu verstreuen. Bei zu wenigen Hängeplätzen wurden und werden auch die Seitenwände mitbenutzt. Die Kleinen haben zwar, wie viele andere Mantiden welche für die Gruppenhaltung geeignet sind, eine hohe Toleranz gegeneinander, aber wollen wohl auch einen Art Mindestradius zum Gegenüber einhalten.
Sobald nun die Beleuchtung eingeschaltet wurde zogen sie nach und nach alle dicht an dicht zu den Lichtkegeln. In den Mindestradius wurde somit imme eingetreten und es kommt vermehrt zu Abwehrverhalten. Im Zuge dessen werden auch mal Artgenossen geschnappt und angefressen oder vollständig verzehrt.
Somit kann ein Terrarium so groß sein wie es will, wenn die Vorzugstemperatur (bei Larven jenseits von 32°C) nur punktuell vorhanden sind werden die Tiere sich zwangsläufig an diesen Stellen ballen. Ausfälle sind dann nur noch eine Frage der Zeit.
Abhilfe schaffen größere Wärmezonen (stärkere oder mehr Strahler) und/oder kleinere Gruppen (im Verhältnis zum Platz).
Man darf natürlich nie vergessen das Mantiden Räuber sind und eine Gruppenhaltung immer somit mit Risiken verbunden ist. Ausfälle sind einzuplanen.
Was mir in den letzten Wochen wieder vermehrt auffällt ist die Angewohnheit der Idolos sich bevrozugt an Gaze oder Gittermaterial (PET) zu hängen (ob nun Kopfüber oder an senkrechten Wänden). Dieses Kopfüber an Deckengazen macht erst bei der Imaginalhäutung Schwierigkeiten, jedoch die dauerhafte Hängerei an Wänden führt häufig auch zuvor schon zu Ausfällen oder Deformationen bei Häutungen. Jüngere Larven scheinen noch einigermaßen Kripps zu besitzen um sich nicht an Wänden zu häuten, aber Ältere machen dies schon mit Vorsatz.
Abhilfe schafft hierbei eine Struktur-Rückwand aus Kork, Fliesenkleber, etc. das Hängen scheint auf solchen Flächen nicht mehr richtig zu klappen oder wird wohl unangenehm auf Dauer und andere Stellen wie die Decke oder Hölzer, Disteln, etc. werden bevorzugt.
Noch eines allgemein zu Textilgazen. Diese werden aus mehreren Fäden geflochten und in diese Flechtungen verfangen sich häufig unsere Mantiden mit ihren Tarsen (gerade bei Empusiden / Idolomorpha ist dabei das Paradebeispiel schlecht hin). Es gibt in jedem Baumarkt ein PET- Gitternetz welches ebenfalls als Fliegengitter verwendet wird und dieses Problem nicht mehr auftreten lässt.
Gruß
Tobias