Haltebericht

  • Abend,
    für zwei andere Foren hatte ich vor einiger Zeit bereits ein paar Sachen zusammengestellt, eventuell interessiert es Euch:


    Idolomantis diabolica – Die Teufelsblume – IGM-Nr. 25

    Herkunft: Mwanza/Mara, Tansania, Ost-Afrika

    Lebensraum: Feuchtsavanne

    Import: 2004

    Haltungsbedingungen:

    Terrarium: Für 6 adulte oder 12 halbwüchsige Tiere empfiehlt sich eine Beckengröße von mindestens 120 x 60 x 60 cm (LxBxH). Bei Verwendung kleinerer Behältnisse ist mit Häutungsproblemen bei den letzten Larvenstadien zu rechnen.

    Lüftungsflächen: Zu empfehlen ist hitzebeständige Kunststoffgaze. Bei Verwendung von Metall- oder Stoffgaze sowie Lochblech können Schäden an den Tarsen auftreten. Auf Maschenweite achten. Bleiben die Tiere beim Laufen und Klettern hängen, Material austauschen.

    Es empfiehlt sich möglichst die gesamte Deckfläche und große Bereiche der Seitenflächen als Lüftungsflächen zu nutzen.

    Einrichtung: Dünne, stark verästelte Zweige von Laubbäumen oder Sträuchern; Idolomantis bevorzugt diese dünnen Zweige, alles was einen größeren Durchmesser als 1 cm aufweist, ist ungeeignet. Durchmesser von 2 - 5 mm sind optimal. Logischerweise müssen in einem Bereich mehrere dieser dünnen Ästchen vorhanden sein, damit alle Tarsen der Tiere Halt finden. Andererseits braucht das Tier im Bereich des bevorzugten Hängeplatzes ausreichend Freiraum für die Häutung. Wird das Becken zu voll gestopft, ecken die Tiere während der Häutung an und Abstürze häufen sich mit zunehmender Größe der Larven.

    Als Bodengrund empfiehlt sich Laubstreu oder Sand.

    Hinweis: Kleine Larven kommen mit nahezu jeder Oberfläche zurecht - mit einer wichtigen Ausnahme, denn glatte Flächen sind bei dieser Art immer ein Problem. Will man die Wände von Glasbecken als „Lauf- bzw. Kletterflächen" nutzen, sollte man sie verkleiden, z. B. mit Kork oder Styrodur. Mit zunehmender Größe und mehr Gewicht halten sich die Tiere bevorzugt an den oberen Lüftungsflächen oder in den Zweigen auf.

    Temperatur: Wird Idolomantis für längere Zeit dauerhaft unter 28 °C gehalten, treten Unmengen von Problemen auf. Die Stoffwechselaktivität hängt bei diesen Insekten von der Umgebungstemperatur bzw. von der Möglichkeit ab, sich im Strahlungsbereich einer Lichtquelle aufheizen zu können. Das Tier benötigt dabei Temperaturen von ca. 30 °C während des Tages, nachts kann dann der Wert auf unter 20 °C fallen. Durch zu kühle Haltung verlangsamt man den Stoffwechsel der Tiere, was kein Problem darstellt, wenn dies nur während der Nacht geschieht. Als Dauerzustand führt es zu einem Systemschaden. Im Lichtkegel der Lampe können Idolomantis diabolica bis 35 °C geboten werden, allerdings ist darauf zu achten, dass die Tiere jederzeit in kühlere Bereiche ausweichen können.

    Abhängig von der jeweiligen Raumtemperatur haben sich bei Becken der oben angegebenen Größe 50 W, 75 W bzw. 100 W Sun Glo Neodymium Basking Spotlampen (Daylight Spot) bewährt.

    Feuchtigkeit: Idolomantis diabolica kommt mit Trockenheit gut zurecht. Feuchte Haltung bei unzureichender Luftbewegung im Becken führt häufig zu Problemen. Bei ausreichender Lüftung kann man hingegen abendlich ausgiebig sprühen. Die Tiere nehmen die Tropfen gerne auf, falls nicht ausreichend Futter zur Verfügung steht oder die Temperaturen während des Tages zu einem Wasserverlust geführt haben. Den Körper der Tiere nicht nass spritzen, einzelne Tropfen stellen kein Problem dar. Durch das abendliche Sprühen steigt die Luftfeuchte während der Nacht auf ausreichende Werte.

    Futter: Idolomantis diabolica bevorzugt fliegende Beute (z. B. Obstfliegen, Gold- oder Stubenfliegen, Schmeißfliegen, Wachsmotten und andere Schmetterlinge). Kleine Larven machen hierbei eine Ausnahme und fressen beispielsweise auch Ofenfischchen.

    Ein ausführlicher Bericht über Biologie, Haltung und Zucht von Idolomantis diabolica findet sich in den Terraria-Ausgaben Nr. 2 und Nr. 3.

    Viele Grüße,

    Jürgen