Fragen zur Hierodula membranacea

  • Hi,


    ich habe mal ein paar fragen zur Hierodula membranacea:


    1. Ab wann genau sollte ich die Larven trennen?


    2. Wie funktioniert das denn genau mit der Freihaltung, wir haben im Wohnzimmer einen riesen großen Ficus Benjamini aber wir haben auch noch andere Tiere im Zimmer (1x Rosakakadu,1x Wellensittich und 1x Dobermann) könnte ich das adulte Weibchen mit den Tieren trotzdem im Baum halten, sie gehen den Baum aus dem Weg. Bleiben die auch wirklich im Baum und hauen da auch nicht ab so auf die Tapete etc. Kann ich die Hierodula auch dann nachts in ein Flexarium tun?


    Wollte noch dazusagen das ich erfahrungen mit Mantiden hatte pflegte auch schon viele Arten wie einige Blütenmantiden, Boxermantiden und Orchideenmantiden, nur mit dieser Art habe ich keine erfahrungen (Hierodula).



    So das wars erstmal, danke schonmal im vorraus.



    Gruß


    Robin

  • Hi Robin,


    da Hierodula membranacea neben Medauroidea extradentata die einzige Art ist, die ich bisher gehalten habe, möchte ich mal meinen Senf dazu abgeben.



    Ab L3, spätestens ab L4 gehen die Tierchen aufeinander los. Da wird das Geschwisterchen schnell mal zum Snack zwischendurch. Du kannst sie dann noch in kleineren Gruppen von 3 - 5 Tieren halten, wenn du ausreichend Terrarien in entsprechender Größe zur Verfügung hast. Es bleibt aber ein recht großes Risiko!



    Die Haltung einer Hierodula membranacea frei auf einer Pflanze ist wirklich eine tolle Sache! Und ein Ficus Benjamini bietet sich dafür geradezu an. Nach meiner Erfahrung hält sich das Tier immer im oberen Drittel des Blattwerks auf und wandert nur ganz wenig herum. Ich habe sie von sehr seltenen Ausnahmen abgesehen, immer sofort gefunden.
    Es ist faszinierend, die Tiere so zu beobachten, weil man natürlich alles viel besser sehen kann, als im Terrarium.
    Der Nachteil ist, dass du sie fast ausschließlich mit der Pinzette füttern musst. Wenn es mal schnell gehen musste, habe ich einfach zwei kleine bis mittlere Medauroidea extradentata dicht vor sie gesetzt. Sobald die anfangen, sich zu bewegen, sind sie fällig.
    Die Alternative sind viele freihüpfende Futtertiere in der Wohnung. Aber wer will das schon?


    Wegen dem Hund musst du dir keine Sorgen machen. Aber diene beiden Vögel (wenn sie frei im Zimmer fliegen) sind schon gefährlich! Sie interessieren sich für alles, was sich bewegt. Und so still sitzen die Gottesanbeterinnen nun auch nicht! Da wird schon aus reiner Neugierde mal ein wenig herumgeknabbert und das war es dann. Das Risiko würde ich lieber nicht eingehen.


    Ich hoffe, dass ich ein wenig helfen konnte.
    Freundliche Grüße
    Max

  • Hallo Robin,


    zum trennen der Larven hat Max ja schon etwas geschrieben...


    Zur Zimmerhaltung muss ich aber wiedersprechen. Ich habe es bisher zwei mal (wohlgemerkt im Sommer bei entsprechenden Temperaturen) versucht. Nachdem ich mehrere Male die Tiere im ganzen Zimmer suchen musste, habe ich es aufgegeben!
    Spätestens nach der Oothekenablage haben meine Tiere immer angefangen durchs Zimmer zu wandern.
    Ein weiterer Punkt ist, dass du auf einer Zimmerpflanze (in einem normalen Wohnraum), noch dazu im Winter, nicht auf die nötige Temperatur kommst, die die Tiere benötigen um ihr Futter zu verdauen. Dazu einfach ein bisschen die Suchfunktion quälen, da steht schon eine Menge dazu...
    Dann kommen noch die anderen Tiere... und ich glaube, dass auch dein Hund, wenn er das Tier ersteinmal entdeckt hat, seinen Spaß daran hat. Was allerdings dann kein Spaß für die Mantide ist.
    Das Futter ist auch soeine Sache...
    Für mich ist eine Haltung in einem freien Raum, nur dann in Erwägung zu ziehen, wenn es sich um einen ständig beheizten, geschlossenen Raum handelt. Zum Beispiel ein Terrarienzimmer.


    Liebe Grüße,
    Regina

    "Jetzt koch ich Mama"

    Satzzeichen können Leben retten

  • Hi,


    erstmal vielen dank für eure Antworten.



    Werde mal ein paar Dinge klarstellen:


    1. Unser Wellensittich hat eine behinderung und kann nicht fliegen, und ich denke mal das ein Rosakakadu zu riesig für die Mantis ist, ich wollte sie ja abends in ein Flexarium machen.


    2. Da unser Baum in einer Ecke steht interessiert es nicht dem Kakadu und auch nicht dem Hund, ich habe noch 2 Jemen Damen die ich auch öfter mal in den Baum gesetzt hatte und wiegesagt es hat keinem Tier interessiert. Der Kakadu ist auch noch nie in dem Baum gelandet, geht auch nicht da sie abstürzen würde, wegen den leichten Ästen.


    3. Im Wohnzimmer ist so gut wie immer die Tür zu und die Heizung an, es wird vielleicht mal kurz am Tag stoßgelüftet.




    Kann man die Hierodula auch in die Hand nehmen oder nicht?



    Gruß


    Robin

  • Hi,


    ich habe Hierodula membranacea von 1996 bis 2007 gehalten und fast von Anfang an immer ein adultes Weibchen (nur Weibchen!) auf einem Benjamini sitzen gehabt. Der stand völlig frei, man konnte also komplett um ihn herumgehen. Keines der Tiere hat ihn je verlassen. Die Pflanze stand in der Zimmerecke, in der auch meine Terrarien untergebracht waren. Dort war es immer etwas wärmer und heller durch die ganzen Lampen.
    Die Tiere auf der Pflanze lebten genau so lange wie die in den Terrarien, wurden genau so oft verpaart (das allerdings immer in einem Terrarium, ich hatte keine Lust auf die Jagd nach dem flugfähigen Männchen und meine Frau hätte mir die Ohren lang gezogen!). Vielleicht hatte ich einfach nur Glück mit dem richtigen Platz.



    Ich vermute mal Regina, dass die Pflanze, auf der du die Tiere gehalten hast, Kontakt zur Wand, Gardine oder so hatte. Da kann ich mir gut vorstellen, dass sie schon mal auf Erkundungstour gehen



    So unterschiedlich können die Erfahrungen sein! Was hier klappt, muss dort noch lange nicht funktionieren.



    Klar kannst du eine Hierodula auch in die Hand nehmen.



    Freundliche Grüße
    Max

  • Morgen,




    Wer ist den Regina?


    Und wenn die Mantiden eine Erkundungstour machen gehen die dann wieder in ihren Baum zurück, aber sie gehen ja nicht auf den Boden aber wenn se mal runterfallen würden fliegen die dann zurück in den Baum oder krabbeln sie dann ganz chnell?


    Aber kann ich das dann so auch machen das ich sie dann abends in ein Flexarium reinmache?


    Wie funktioniert das dann mit der Paarung, wie stelle ich das am besten an?



    Ach und könnte mal auch Kanivorenerde als Bodengrund verwenden wenn ich unten noch eine schicht Seramis reintue?






    Gruß


    Robin

  • Moin Robin,


    Regina = Filvy, wenn du alle Beiträge liest, kommst du auch selbst drauf :P



    Wenn so ein Tierchen erst mal loskrabbelt, kommt es nicht wieder zurück! Es sucht sich dann mit großer Sicherheit einen noch höheren Platz aus und bleibt dort auch.
    Runtergefallen ist bei mir in all den Jahren nie eine Mantide!
    Was nun das Fliegen betrifft: Nur die Männchen können fliegen! Das ist auch der Grund, warum ich die Tiere zur Paarung in ein Terrarium gesetzt habe. Nach der Paarung ergreift das Männchen nämlich die Flucht und das recht flink! Wenn es dann erst mal losgeflogen ist, kann man u.U. ganz schön lange nach ihm suchen.
    Ich habe immer nur ein Weibchen auf dem Benjamini gehalten. Die sind sehr Standorttreu und bleiben meist, wo sie sind.



    Du kannst die Tiere jeden Morgen und Abend umsetzen, aber davon rate ich ab! Solche Störungen bedeuten für das Tier Stress! In seinem Umfeld hantieren und sogar das Tier anfassen sollte auf die wirklich notwendigen Handhabungen beschränkt bleiben. Anschauen ja, anfassen nein! Ist eine Maxime, die wir Kerle doch von klein auf kennen und - wenn auch widerwillig - beachten, oder? :wink:



    Zum Thema Paarung bemühe mal bitte die Suchfunktion, das ist hier alles schon sehr ausführlich behandelt worden.
    Kanivorenerde kenne ich nicht, kann ich nix zu sagen.




    Freundliche Grüße
    Max

  • Hallo Robin,


    bevor wir jetzt hier weiter rummachen...
    Was für Temperaturen hast du den überhaupt dort, wo du sie hinstellen willst? Zimmertemperatur ist nicht ausreichend. Wie Max schon schrieb, hat es seine Tiere immer an einer warmen Stelle gehabt. Du solltest MINDESTENS auf eine Temperatur von 25°C kommen. Besser noch 1-2°C mehr...


    Ich vermute mal Regina, dass die Pflanze, auf der du die Tiere gehalten hast, Kontakt zur Wand, Gardine oder so hatte. Da kann ich mir gut vorstellen, dass sie schon mal auf Erkundungstour gehen


    Eine Ja, die andere Nein. Die mit Wandkontakt hat dann auch promt eine Oothek auf die Tapete geklebt :cursing: Die hat jetzt an der Stelle ein Loch...


    Runtergefallen ist bei mir in all den Jahren nie eine Mantide!


    Kann aber passieren und dann sollte nicht unbedingt ein Hund, eine Katze, ein Vogel oder was auch immer da sein, der "mal gucken" will, was das ist ;)


    Kanivorenerde ist für Fleischfressende Pflanzen, nehme ich an? Was unterscheidet diese Erde von normale Erde?


    Wenn du sie jeden Abend in ein Flexarium tun willst... wieso hältst du sie dann nicht gleich da drin? Wenn es zu kalt ist, kann du eine Lampe drüber hängen, im Sommer kannst du es raus stellen und dem Tier kann nichts passieren.


    Liebe Grüße,
    Regina

    "Jetzt koch ich Mama"

    Satzzeichen können Leben retten

  • Hallo Regina


    Karniovorenerde/ Erde für fleischfressende Pflanzen , dürfte ziemlich sauer und sehr Nährstoffarm sein .
    Diese Pflanzen haben sich ja zum größten Teil in Nährstofflosen Moorböden entwickelt , und haben ihre
    Fangmechanismen entwickelt ,um sich Nährstoffe zu beschaffen.
    In normale oder gar gedüngte Blumenerde gesetzt , überleben sie nicht lange.


    Grüße nobbe

  • Moin! Ich weiß von einem Bekannten, der seine Tiere auch mal auf der Pflanze gehalten hatte. Zur Temperatur etc. weiß ich nichts, aber ich will dich warnen: Eines seiner Weichen hatte eines Nachts irgendwo hinter die Schrankwand eine Oothek gesetzt - und ist ganz brav auf den Baum zurückgeklettert ^^. Das Ergebnis war dann 2 Monate später zu sehen...egal wo man in der Wohnung hinlief, man fand überall kleine Mantiden ^^. Ich fand das ganz lustig, er auch...aber seine Frau war nicht gerade sehr erfreut darüber...

    Viele Grüße,
    Dennis


    Solange Menschen denken, dass Tiere nicht fühlen, müssen Tiere fühlen, dass Menschen nicht denken.