Pseudocreobotra wahlbergii gestorben durch selbst gefangene Fliege?

Arelie · 18. Juli 2011

Hallo an alle,

als stummer Leser und Anfänger in der Mantiden Haltung habe ich mich hier schon lange bevor meine Pseudocreobotra wahlbergii bei mir eingezogen ist informiert und viel gelesen. Jetzt ist meine Blütenmantis nach nur drei Wochen verstorben und es lässt mich irgendwie nicht los, obwohl mir nur eine Ursache dafür einfällt. Deshalb wende ich mich jetzt Rat suchend an euch, vielleicht kann mir jemand hier mit größerem Erfahrungsschatz als ich ihn habe ein bisschen weiter helfen.

Zunächst mal zu den Haltungsparametern: Gehalten habe ich das Tier in einem 20x20x30 Terrarium, eingerichtet mit vielen Ästen, Moos, Laub und Lauffläche an der Decke. Temperatur war tagsüber bei 27-30°, nachts ging sie etwa auf 24/25° runter. Luftfeuchtigkeit lag tagsüber bei um die 50% und nachts bei um die 70%. Gefüttert habe ich eigentlich immer mit Stubenfliegen aus dem Zoohandel (etwa alle drei Tage) bis auf vorgestern, da habe ich eine Fliege draußen in unserem Hof gefangen und verfüttert. Gestern lag die Mantis dann auf dem Boden, hat kaum noch reagiert und schließlich auf dem Rücken gelegen und gezuckt. Als es nach einiger Zeit nicht besser wurde und ich hier im Forum und anderweitig auch keine Lösung bzw. Hoffnung auf Besserung gefunden habe, habe ich beschlossen sie zu erlösen. Sie sah eigentlich relativ normal aus, bis auf ein braunes Klümpchen, das an ihrem After hing.
Heimchen hatte ich nie verfüttert und ich dachte eigentlich, Insekten von draußen zu fangen wäre eine relativ unbedenkliche Sache (Natürlich kann man nie wissen, aber gleich das erste selbstgefangene Insekt?). Ich wollte alles richtig machen und jetzt nach so kurzer Zeit ist sie mir verstorben.
Meint ihr auch es könnte an der Fliege gelegen haben? Natürlich sind Ferndiagnosen schwer, Bilder habe ich leider auch keine, aber ich weiß jetzt ehrlich gesagt nicht, ob ich es irgendwann noch einmal mit diesen interessanten Tieren versuchen soll...

Viele Grüße

Chris

donBen · 18. Juli 2011

Hi Chris,

es könnte durchaus damit zusammen hängen mit der Nahrung das die Fliegen deinem Tier nicht gut bekommen sind. Es hat schonmal jemand mit der selben Art das selbe gehabt, da ist das Tier auch gestorben weil es durch die Fliegen eine möglich Ammoniak Vergiftung erlitten hat.

Kann auch gut möglich sein das die Fliegen einfach auf anderen hinterlassenschaften von Tieren umhergestreunt sind und dort für deine Gottesanbeterin Giftige substanzen aufgenommen hat.

Güßle

ben

henk · 18. Juli 2011

Hi Chris,

für mich klingt das so, als hättest du schon von Anfang an vieles richtig gemacht.
Du hattest wohl einfach Pech, was immer die Ursache war. Ich verfüttere von Anfang an Wiesenplankton und selbst gefangene Fliegen und hatte noch nie Probleme damit.
Lass dich nicht so schnell ins Bockshorn jagen!

Gruß henk

Filvy · 18. Juli 2011

Hallo Chris,

wie alt war den das Tier? In welchem Stadium war es?
Natürlich KANN es die Fliege gewesen sein... aber die Chance halte ich für sehr gering. Die Nachtabsenkung hätte mehr sein können... etwa 22°C reichen locker, allerdings wird auch das nicht der ausschlaggebende Punkt gewesen sein.
Du scheinst dich sehr gut informiert zu haben und grobe Fehler kann ich so keine sehen.

Grüßle,
Regina

Arelie · 19. Juli 2011

Hallo Ben, Henk und Regina,

danke für eure Antworten und aufmunternden Worte. Ich habe das Tier adult gekauft, der Händler meinte sie hätte sich kurz zuvor gehäutet. Ihre letzte Häutung wird also so vier Wochen her gewesen sein.
Wie macht ihr das denn mit der Nachtabsenkung zum Beispiel jetzt im Sommer, wenn es nachts auch eher warm ist? Geheizt wurde nachts bei mir natürlich nicht und in den paar kühleren Tagen der letzten Zeit ging die Temperatur nachts bestimmt auch auf 22° runter.

Viele Grüße

Chris

Filvy · 19. Juli 2011

Hallo Chris,

ich weiß nicht, wo du dein Tier her hast... aber manchmal werden die Tierchen auch ausversehen vertauscht und man hat dann doch plötzlich ein altes Tier. Deshalb würde ich adulte Tiere nur dann kaufen, wenn einem das entsprechende Geschlecht für die Nachzucht fehlt.
Fenster aufreißen. Wenn ich alle Terrarien in den Keller schlepen müsste, damit es nachts kühler ist... ich wäre lange beschäftigt. Wenn es mal 2-3 Tage in follge heißer ist Nachts, ist das nicht so ausschlaggebend.

Grüßle,
Regina

Tigersoul · 20. November 2011

Halli hallo an alle,

nun muss ich den Thread wohl oder übel nach oben pushen, da mir, bzw meiner Creobroter wahlbergii das gleiche passiert ist.
Ich hatte mir vor ca einer Woche Creobroter wahlbergii Nymphen bestellt, alle waren super fit, haben gefressen, alles war gut. Nun komme ich heute Morgen zu meinem Fütterungsrundgang an meinen Kleinen vorbei und normalerweise werde ich mit großen Augen und pumpendem Abdomen angeguckt, nur ein Zwerg blieb ruhig. Als ich die Dose genommen habe ist er einfach vom Deckel gefallen. Tot

Die Nymphen sind L4 und einzeln gehalten in kleineren Dosen. Gefüttert habe ich Drosophila und Stubenfliegen. Könnte es, wie beim Threadersteller, tatsächlich an der ausnahmsweiße draussen gefangenen Fliege gelegen haben? Denn auch ich habe einen kleinen braunen Klumpen am After des Tieres entdeckt.
Das betreffende Tier war ein Männchen.
Temperatur: Tagsüber bei 28-30°, nachts 20-22°
Luftfeuchte: tagsüber um die 45%, nachts um die 65%

Die verbliebenen beiden L4 und noch 2 L3 Nymphen sind fit, hüpfen umher und fressen wie Scheunendrescher... Vielleicht mach ich auch nur zuviel Panik, aber ich hatte gehofft das mir einer der Profis helfen könnte da ich weitere Ausfälle vermeiden möchte

Gglg Lisa, danke schonmal im vorraus

Filvy · 20. November 2011

Hallo Lisa,

du meinst sicher Pseudocreobotra wahlbergii? Oder eine Creobroter Art (pictipennis, gemmatus, ...)?

Generell kann es bei jungen Tiere immer einmal passieren, dass "einfach so" eines stirbt.
Ich persönlich würde die Tiere aber eher mal um 2-3°C wärmer halten (tagsüber).
Wie sehen den die einzelnen Dosen aus? Wie sind die Dosen belüftet?

Grüßle,
Regina

Tigersoul · 20. November 2011

N'Abend zusammen,

Pseudocreobroter wahlbergii natürlich, danke für den Hinweis *peinlich*

Hab die Lampe ein Stück tiefer gehängt, jetzt wirds 3°C wärmer, gleich mal Danke für den Tipp.

Die Dosen haben zwei belüftungen: Der Deckel besteht komplett aus feinem Gaze und der untere Teil einer Seitenwand sodass die Luft zirkulieren kann. Ich würde die kleinen gerne in ein Becken setzen, aber bei meinem 20X20X30 Becken fangen sie ja kein Futter, deshalb pass ich die Umgebung lieber der Mantidengröße an^^ Sobald sie dann die entsprechende Größe haben ziehen sie um
Es sind keine Heimchendose, ich weiss garnichtmehr wo ich die herhatte, sind auf jedenfall höher als breit und Größentechnisch eigetnlich perfekt da die Tierchen gut Platz haben und keine Schwierigkeiten beim Droso fangen

Gglg Lisa

Arwen · 20. November 2011

Generell möchte ich mal erwähnen, dass von draußen gefangenes Futter für
die Tiere viel nahrhafter und gehaltvoller sind, als industiell gezogene Futtertiere!!

Luftfeuchtigkeit von 45% am Tag ist zuwenig.

Tigersoul · 21. November 2011

Eben deswegen dachte ich ein Happen von draußen wäre mal eine Abwechslung Ich hatte einer zweiten Kleinen ebenfalls eine Fliege von draußen gefüttert, diese war am Tag danach allerdings fit.

Danke, wenn ich einmal mehr sprühe komm ich höher. Werd ich ab jetzt machen.

Gglg Lisa