Helvia cardinalis (ehemals Parymenopus davisoni)

  • Abend,
    ja, bei ausreichender Fütterung verändert sich die Färbung der Weibchen nach ca. 10 Tagen zunehmend in ein kräftiges Gelb bis Gelb-orange. Einzelne Weibchen färben sich später nach gelb-grün um.
    Seit einem Jahr läuft bei mir nur noch das große Becken, deshalb halte ich meine Tiere zwangsläufig in allen Stadien zusammen. Farne werden vorallem von den Larven ganz gerne bevölkert. Ursprünglich hatte ich nur zwei am Boden gepflanzt, mittlerweile gehen sie überall auf, an den Stämmen sogar andere Arten, deren Sporen ich scheinbar mit den Orchideen eingeschleppt hatte...
    Unter den richtigen Haltebedingungen läuft auch die Art ohne Probleme, aber sie verzeiht blöderweise keine Fehler, vorallem wenn etwas am Dreier-Gespann Temperatur-Luftfeuchtigkeit-Belüftung nicht passt. Ansonsten blieben neben zu kleinen Behältern, Verhungern, Verdursten oder Kannibalismus ja nicht mehr viele Möglichkeiten übrig, warum die Tiere unfreiwillig den Löffel abgeben...
    Wenn man nur wenige Larven bekommen konnte und schließlich keine Paare für eine Zucht übrig bleiben, ist immer Mist. In dem Fall handelt es sich wohl eher um ein "Blöd-gelaufen", ohne dass man es hätte ändern können... Wer aber seine Tiere verkauft, bevor er weiß, ob die nächste Generation gesichert ist, ist selber schuld... Aber kann sich ja dann von dem Geld neue kaufen... :thumbsup:


    Viele Grüße,
    Jürgen

  • Super,


    freu mich auf viele achöne Detailaufnahmen vlt erzählst auch Bissi was von den unterschiedlichen " Lebensräume" der adulten Tiere und der Larven uuuund wenn wir schon dabei sind von den Metallyticus die da ja auch noch vorhanden sind, oder?


    grüsse Carmen

  • Morgen,
    die Larven und adulten Tiere haben keine unterschiedlichen "Lebensräume". Die Bilder stammen aus den letzten Monaten, teils eben bevor oder nachdem die Beleuchtung an war und durch die Scheiben, aber man kann sich`s halt nicht immer aussuchen...
    Grüße

  • Hallo Carmen,
    ne, alle Orchideen haben bisher noch nicht geblüht. Ein Bulbophyllum und ein paar der Phalaenopsis wären eigentlich alt genug, wachsen auch gut, aber sonst tat sich nichts. Andere haben geblüht oder setzen gerade Blüten an und die Jungpflanzen, wie meine Vanda, brauchen wahrscheinlich noch, bis sie soweit sind. Weißt ja, Geduld ist alles und Gras wächst auch nicht schneller, wenn man dran zieht…
    Viele Grüße

  • Abend,
    ein paar Bilder aus der letzten Woche,
    Grüße

  • also um die " Interaktionen " in diesem Becken bzw diese zu beobachten, da beneide ich dich schon. Vor allem wenn die Tiere satt sind ;) sonst würde ich nicht hinschauen.


    Tolle Bilder muß ich ja nicht dauernd sagen :thumbup:


    Grüße Carmen

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  • Hallo Jürgen,


    meine Viecher schlüpfen auch Sackweise und ab L3 überkommt mich eh der Beschützerinstinkt.


    nur um das nochmals kurz erwähnt zu haben, das Terrarium ist für ein Mantidenterrarium enorm groß, schön, dass du das alte Thema dazu verlinkt hast.... Wegen den Nachahmern ;)
    Um noch etwas in diesem Thema beizutragen, bis zur welchen Larvengrösse kann denn diese Art, bei gutem Futter, in der gemeinsamen Kinderstube verweilen? in den eher gängigen Mantidenterrarien ;)


    Grüsse Carmen

  • Hallo Carmen,
    wenn auch bei Dir Larven „sackweise“ schlüpfen, kennst Du ja die Problematik. Man bekommt einige Tiere einer Art, versucht Verluste möglichst gering zu halten und wenn die Zucht gelingt, sitzen ganz schnell einige Paare in den Becken, die ihrerseits wieder für Nachwuchs sorgen. Innerhalb weniger Generationen lassen sich aus ursprünglich einem Paar je nach Art hunderte oder tausende von Larven ziehen, zumindest wenn man es richtig macht. Will man jeglichen Kannibalmus ausschließen, müsste man alle Larven einzeln halten, und welcher Züchter hat bei solchen Zahlen die Möglichkeit, besonders dann, wenn er sich nicht auf die Haltung einer Art beschränkt? Bei Arten, deren Weibchen pro Oothek mehr als 50 Eier legen, wird das ganz schnell schwierig, außer die Haltebedingungen passen nicht und aus jedem Gelege schlüpfen nur wenige Tiere, weil der Rest bereits in der Oothek eingeht.
    Die Arten lassen sich ja verschiedenen „Ernährungstypen“ zuordnen. Es gibt Vertreter, die nahezu alles, was sie überwältigen können, verputzen und unabhängig von der Futterdichte auch keinen Halt vor den eigenen Geschwistern machen. In dieser Kategorie wird man völlig unabhängig vom Entwicklungsstadium bei einer Gemeinschaftshaltung die meisten Verluste durch Kannibalismus haben, andererseits hat man bei diesen meist aber auch eine hohe Fortpflanzungsrate.
    Arten, die eine Beute bevorzugen, welche kleiner ist als sie selbst, gehen seltener an gleichgroße Artgenossen. Gleiches gilt für Arten, die eine fliegende Beute bevorzugen und ihre krabbelnde Verwandtschaft aus diesem Grund nicht an erster Stelle auf dem Speiseplan sehen. Dennoch lässt sich auch bei diesen beiden Typen Kannibalismus beobachten, wenn Tiere während einer Häutung wehrlos herumzappeln oder der Hunger groß genug ist.
    Kurz gesagt, je mehr Tiere pro Raumeinheit sitzen und je geringer die Futterdichte ist, desto höher fallen Verluste durch Kannibalismus aus. Bei Besitzern weniger Tiere fällt das natürlich ins Gewicht, da man für die Weiterzucht bei vielen Arten zumindest ein Paar benötigt, eine Gemeinschaftshaltung ist dann eventuell nicht die erste Wahl...


    Nicht wenige Halter messen zusätzlich den „Wert“ eines Lebens mit unterschiedlichen Maßstäben. Ein Insekt ist Haustier, bekommt teils sogar einen Namen und Probleme beim Tier führen zu starken emotionalen Regungen, während das Verfüttern anderer Insekten überhaupt kein Problem darstellt. Welches Leben ist denn mehr Wert und damit meine ich nicht den Kaufpreis? Schaut, der eine liebt seine Ratte, Maus oder seinen Hasen, ein anderer seine Schlange. Was für den einen ein Haustier ist, gilt beim anderen als Futtertier. Es gibt Terrarianer, die sich für Heuschrecken oder Schaben begeistern und solche, die selbige verfüttern. Die Liste ließe sich noch weiterführen, aber es dürfte klar sein, worauf ich raus will. Sachlich betrachtet, dürfte es keine „Wert-Unterschiede“ geben, in der Realität existieren sie aber bei vielen… Mal sehen, wer sich die Mühe macht, darüber nachzudenken.


    Carmen, wie bereits an anderer Stelle geschrieben, so groß empfinde ich das Becken gar nicht, eventuell weil ich bisher nicht nur Gottesanbeterinnen gehalten habe und selbst hier für manche Arten schon größere Dinger am Laufen hatte. Bei Parymenopus hatte ich in den Anfangszeiten nach dem Schlüpfen je 10 Larven in einer überarbeiteten Fürst-Box von ca. 20 x 20 x 20 cm und ab L3/4 je 5 Tiere nach Geschlechtern getrennt in je solch einem Behälter bis zur Geschlechtsreife. Weibchen mit Männchen auf dem Rücken kamen dann in bepflanzte Becken von 30 x 30 x 50 (Höhe) cm oder 40 x 40 x 60 (Höhe) cm, pro Terrarium zwischen 4 und 6 Paare. Wenn die Männchen fertig waren, kamen sie zur „Erholung“ wieder in Boxen und wurden anschließend für weitere Paarungen oder Nachverpaarungen erneut verwendet. In den bepflanzten Becken ließ ich die Weibchen ablegen und die Larven schlüpfen, dann begann das Spiel von vorne. Tagestemperatur lag durchschnittlich bei 27 °C, nachts nicht unter 20 °C und einer Luftfeuchtigkeit von durchwegs über 60 %, heute liegt sie im großen Becken darüber.
    Viele Grüße

  • Hallo Jürgen,


    ich möchte kurz vorab ganz kurz in Raum werfen, dass ich in keinster Weise dein Projekt in Frage stellen möchte. Ich weiß, dass du diese Art auf dem " ff " kennst und sie jahrelang schon hältst. Aber entschuldige, wer weiß denn dass noch ;) ich habe immer etwas Sorge, dass Neueinsteiger einen Text anlesen und dann ne handvoll Tiere in ein x-beliebiges Becken werfen und so weiter und so weiter...muss ich glaub nicht weiter drauf eingehen. Nur meine persönliche Denke... ich denke es ist auch in Sinne eines Forums, zumindest eines gut geführtem Forum Rückfragen zu stellen wenns z.B. zum Thema Vergesellschaften und andere Späße geht, wie gesagt... könntest ja blutiger Anfänger sein uuund dann heißt die machen hier" auf Jugend forscht" oder so.Okay eh... Außerdem traut man sich ja eh schon garned mehr zurückfragen...nachdem du eh schon mal signalisierst hast "funzt und fertig" :red:


    In vielen andern Punkten geb ich dir eh recht, für mich macht das " Viech " ...ich wertschätze die meisten Lebewesen zumindest versuche ich dies...auch Nutztiere, jeglicher Art. Perfekt wäre natürlich ich würde nur noch Möhren fres....
    Außer Schaben :thumbdown:


    Vielen Dank, Gruß Carmen...und es gibt keine Ersatzpaare, so für den Ernstfall ?(

  • Das sehe ich ein bisschen anders.
    Ich finde, dass Jürgen in den beiden Themen, die Funktionalität seiner Gemeinschaftshaltung und die Gewährleistung der Haltungsparameter sehr gut verdeutlicht hat. Man muss eben nur richtig lesen.
    Warum soll man denn für Einsteiger alles immer und immer wieder haarklein wiederholen, wenn die Bereitschaft sich selbst zu informieren teilweise zu wenig vorhanden ist.
    Wenn dann halt mal ein Neueinsteiger etwas falsch aufschnappt, weil er den Text nur überflogen hat oder einige Informationen als unwichtig ansieht, dann kann ich nur sagen: Pech gehabt!
    Wer dann an seinem Vorhaben scheitert ist selbst schuld. Man muss eben auch eigene Erfahrungen machen und daraus lernen.
    Leute, das mit Ernst an das Thema heran gehen, informieren sich ausreichend auch geben auch bei einem oder mehreren Fehlschlägen nicht auf. Dann muss man eben seine Haltungsparameter etc. analysieren um die entscheidenden Fehler zu beseitigen. Und damit meine ich jetzt nicht, dass die Tiere reihenweise umkippen und einfach immer wieder neue nachgekauft werden, sondern vielmehr die manchmal minimalen Faktoren, die eine erfolgreiche Zucht zum scheitern bringen. Zumindest sehe ich das so. Eine gewisse Bereitschaft solche Themen zu vertiefen, setze ich bei echtem Interesse voraus.
    Wenn man anfängt sich mit Mantodeen zu beschäften, stellt man relativ schnell fest, dass man mit Kannibalismus rechnen sollte, wenn man Gruppenhaltung im Auge hat. Inwieweit man diesen möglichst gering halten kann, lernt man am besten durch beobachten und schlussfolgern. Viele Ratschläge werden leider auch immerwieder auf die leichte Schulter genommen und man erkennt erst später, dass es wohlmöglich ein entscheidenter Punkt war.


    Was den "Wert" der Tiere bzw. Futtertiere angeht...das ist wohl ein schwieriges Thema.
    In der Regel tut mir eine Mantodea, die von einem Artgenossen verspeist wird, nicht mehr oder weniger Leid als eine Goldfliege oder ähnliches. Dennoch denke ich, dass man da durchaus einen Unterschied machen kann. Bei Futtertieren ist man sich im klaren, dass diese als Beute verspeißt werden, wohingegen man bei den Mantiden versucht, genau das zu verhindern. Wenn jetzt eine Mantodea einer anderen zum Opfer fällt, wirkt das natürlich anders auf einen als bei den "geplanten" Futtertieren. Gerade bei Anfängern ist das sicher ein Thema, da diese ja meist mit einer geringen Individuenzahl anfangen.
    Hat man eine erfolgreich laufende Zucht mit genug Tieren, fällt das natürlich nicht mehr so ins Gewicht, zudem man dann bei Gruppenhalten mit einer gewissen Kannibalismus bedingten Ausfallrate zu rechnen weis.
    Das wirklich eine "emotionale" Verbindung zu diesen Tieren aufgebaut wird kann ich mir nur schwer vorstellen. Ich glaube eher, dass es nach außen nur so wirkt, weil man als Anfänger natürlich versucht ein Ableben der Tiere zu vermeiden und dabei seine eigenen Fehler nicht erkennt bzw. wahrhaben möchte.


    MfG Nico

  • Hallo Nico,


    ich mag dieses Thema ... ;) ich finde die Ausführung von Sumpfmantis klasse und ich bin sehr dankbar für den " Bericht zur Umsetzung " auf die meist genützen kleineren Becken. Mein Anliegen war es lediglich, dass klar rauskommt, es funzt so nicht in einem 30 Würfel mit Mond-FunzelLicht :( quer durch alle Larvenstadien samt adulten Tieren.