Weinrebe behandeln

  • Hallöchen,


    ich habe einige Äste meines Weines im Garten im Keller liegen. Würde sie gerne "Terrarienfertig" machen.


    In Terraristikshops werden sie ja glatt angeboten. Wie bekommt man das hin? Oder kann man auch die Rinde dran lassen? Ich weiß nicht, ob da vielleicht Tierchen drunter sitzen. Rein optisch bieten sie so mehr Halt.


    Gruß
    Michi

  • Hallo Michi,


    die Weinreben im Terraristik Shop sind alle sandgestrahlt, was im Normalfall nicht jeder zuhause machen kann..
    Ich persönlich würde die Rinde sowieso dran lassen, da die Tiere so mehr Halt haben..
    Die Äste für mein Chamaeleon habe ich damals alle aus dem Wald geholt, und mit heißem Wasser übergossen, oder wenn die Äste nicht allzu groß sind in kochendes Wasser einlegen ca. 30-45 min. Das tötet im Normalfall alle Schädlinge, oder kleine Tiere.. Zudem werden auch die Spritzgifte heraus extrahiert. Diese Prozedur kannst Du ja öfter wiederholen, um sicher zu gehen. Danach jedoch das trocknen nicht vergessen, sonst schimmeln Dir die Äste. Du könntest die kleineren Äste auch einige Stunden in den Backofen legen bei ca. 50-80 °C. Und wenn Du ganz sicher gehen willst kannst du die Äste immer noch mit Dichlorvos besprühen, dann jedoch musst Du danach alles gründlich abspülen und auslüften lassen..!
    Wenn Dir die Rinde nicht gefällt, kannst Du auch versuchen sie mit dem Schmirgelpapier abzuschmirgeln, oder im trockenen Zustand abzulösen.


    Viele Grüße,
    Chris

  • Moin...


    Also, so ganz versteh' ich diesen "Abkoch-Wahn" bei Ästen ja nicht :rolleyes:
    Die Äste, die ich in meine Terrarien stelle werden geschnitten und danach (je nachdem wie's die Zeit zulässt am selben Tag oder bis 3-4 Tage später, danach fangen sie meiner Erfahrung nach an, Flexibilität zu verlieren weil sie trocknen) "verbaut". Ohne Abkochen oder -backen, nur die Blätter und schimmelgefährliche kleine Triebe werden entfernt. Ausfälle hatte ich deswegen noch keine.


    Die Rinde würde ich an deiner Stelle auch dran lassen. Macht in meinen Augen mehr her, und die Tiere finden so deutlich mehr Halt, da die Oberfläche rauer ist.


    Chris1993 :
    Den Tipp mit Dichlorvos habe ich aber gerade überlesen!
    Erklär mir bitte, wie Du auf die Idee kommst, Einrichtungsgegenstände für Insekten mit einem Kontaktinsektizid zu behandeln?!



    Grütze,
    -Kraehe

  • Hi,


    Ich habe anfangs, als ich mit der Terraristik begonnen habe die ganzen Äste mit heißem Wasser behandelt, da ich ich nicht wusste welche Auswirkungen die Pilze, Tiere etc. auf meine Tiere haben könnten. Heute hole ich die Äste aus dem Wald, (keine Weinreben) lasse sie einige Tage, manchmal Wochen liegen, und verwende sie dann ohne weiter zu behandeln.. Und habe keinerlei Probleme damit.


    Kraehe :
    Den Tipp habe ich damals im Chamaeleon Forum bekommen, da es dort einige Steril-Fanatiker gibt.. Ich sagte ja auch mit dem Zusatz: ("Und wenn Du ganz sicher gehen willst...") und man die Äste danach jedoch gründlich mit Wasser abspülen und auslüften lassen soll.!
    Da Chamaeleons auch sehr sensibel auf solche Gifte, Dünger etc reagieren. Es war nur ein Vorschlag falls man es nicht sauber genug haben kann. Man muss danach nur eben alles sehr gründlich abwaschen. Zudem kommt, dass die Weinreben vom Weinberg schon mit solchen giften behandelt werden, und somit schon vorbelastet sind, und man sie deshalb immer wässern sollte, wenn sie nicht gerade vom eigenen Garten stammen, wo man weiß, was man mit Ihnen gemacht hat. Sprich, es wäre auch hier eigentlich schon der falsche Ansatz Weinreben vom Weinberg ins Terrarium zu tun, (was genügend Leute machen). -Ich weiß dass Harvi seine Weinreben aus dem Garten hat, jedoch hat er nicht geschrieben ob sie behandelt sind oder nicht. Zudem schrecken die Gefahrensymbole die meisten Leute schon ab, sodass sie diese Produkte schon gar nicht verwenden. Würde ich auch nicht, aber ich habe es als Tipp geschrieben, für diejenigen denen es nicht sauber genug sein kann. Und der Nachtrag gründlich abspülen und auslüften lassen sollte jeder verstehen, der solche Mittel dann auch verwendet.


    Liebe Grüße,
    Chris

  • Moin...


    Den Tipp habe ich damals im Chamaeleon Forum bekommen, da es dort einige Steril-Fanatiker gibt..

    No offense, aber wir sind hier nicht bei den Chamäleons, sondern bei Insekten ;). Du musst zugeben, dass das zwei völlig unterschiedliche Paar Schuhe sind und man, gerade was das Thema angeht, keine wirklichen Vergleiche ziehen kann... Eben, weil Chamäleons schlicht keine Insekten sind, und daher sicherlich nicht so empfindlich auf Breitband-Insektizide reagieren wie Insekten.


    Man muss danach nur eben alles sehr gründlich abwaschen.

    Schon ausprobiert? Auch schon bei Wirbellosen? Wie gings den Tieren damit?
    Und wie definiert sich hier "gründlich abwaschen"? 30-45min in heisses Wasser legen ist da wohl Mist, dann schwimmen die Äste ja wieder in der Chemieplörre, die man eigentlich loswerden will... usw


    Wenn Du damit selbst, vor Allem spezifisch bei Insekten, noch keine Erfahrung gemacht hast, dann lass es bitte, solche Dinge zu empfehlen!



    Und jetzt die Gründe, warum ich die Verwendung dieses Mittels so vehement abweise:


    "Für wirbellose Tiere, Fische, Vögel und Bienen ist Dichlorvos äußerst giftig."
    [...]
    "Bei verschiedenen Studien mit Tieren wie Mäusen, Ratten und Hunden zeigte Dichlorvos Symptome wie Schläfrigkeit, Durchfall, Erbrechen (Hund), erhöhten Tränenfluss und Muskelzittern (Maus, Ratte), Atemnot (Ratte) und Funktionsstörungen der Speicheldrüse (Ratte)."
    - Quelle: Wikipedia.org


    Zudem ist das besagte Mittel als "Hochgiftig", "Potentiell Krebserregend bei Mensch und Tier" und "Umweltgefährlich" gekennzeichnet. Allein aus diesen Gründen würde ich schon weit, WEIT davon Abstand nehmen, dieses Mittel überhaupt bei meinen Nattern anzuwenden - und die sind laut vorherrschender Meinung nicht so empfindlich wie Chamäleons, für die das Zeugs ja ursprünglich empfohlen worden war. Trotzdem würde ich jedwege Verwendung von irgendwelcher chemischen Pestizid-Pampe an Gegenständen die mit dem Tier in Berührung kommen, vorher mit einem Tierarzt absprechen. Es gibt Mittel, die weit verträglicher (für Wirbeltiere) sind...


    Von der Verwendung von Insektiziden zur Reinigung von Einrichtungsgegenständen für Insekten würde ich Abstand nehmen!
    Die Gefahr, die Tiere damit versehentlich zu vergiften, wäre mir viel zu gross.


    Grütze,
    -Kraehe

  • Nabend,


    ich bin mittlerweile gar nicht mehr so abgeneigt von Abkochen und Co.
    Das Problem hat man evtl. nicht so in Trockenterrarien, aber seit meinem letzten "Laubimport" aus dem heimischen Wald, habe ich doch teilweise recht extreme Schneckenplagen in meinen Terrarien. Spätestens wenn die anfangen die Orchideen anzufressen, fängt man dann an das Laub vorher wenigstens ein paar Minuten in den Backofen zu legen.
    Wegen den Mantiden würde ich mir da keine größeren Gedanken machen (klar, passieren kann immer etwas), wenn dir allerdings deine Einrichtung lieb ist, dann vorher "irgendwie" behandeln.


    Grüßle,
    Regina

    "Jetzt koch ich Mama"

    Satzzeichen können Leben retten

  • Hiho!


    ich halte ja auch Tausendfüsser und vor einigen Jahren wollte ich auch mal "sauberes" Substrat in die Terrarien tun. Also einige Müllsäcke voll Laub mühselig 2 Tage lang protionsweise in die Mikrowelle gestellt, etliche Terrarien damit bestückt - und hatte 2 Wochen später in diesen Terrarien etliche Milliarden Milben. Es waren soviele, daß die Glasscheiben weiß waren!



    Seither sammel ich Schnecken und andere unliebsame Waldbewohner von Hand ab.



    Viele Grüße, Andrea

  • Hallo


    Die meisten einheimischen Insekten werden sich ohnehin auf Dauer nicht in einem Mantidenterrarium halten. Ich gebe meine Einrichtungsgegenstände aus der Natur im Normalfall völlig unbehandelt in die Terrarien, im Höchstfall spühle ich sie unter heißem Wasser ab.
    Ich hatte noch nie Probleme mit irgendwelchen eingeschleppten Tierchen.
    Abkochen, Microwelle oder auch Ausbacken kann und wird in Feuchtterrarien zu Schimmelproblemen führen, da dabei sämtliche Microorganismen(die sich ansonsten um die Schimmelvernichtung kümmern). abgetötet werden
    Aus Waldboden sammel ich selbstverständlich Spinnen , Schnecken und Hundertfüßer und was ich sonst so noch finde ab.
    Der Gartenschredder soll da auch recht wirksam sein.


    Ich bin der Meinung das der Hang zur Sterilität mehr kaputt macht als er Nutzen hat- Das hat Andrea hier auch Eindruckvoll dargestellt;)


    Viele Grüße...

  • Guten Abend,


    es ist mir bewusst, dass wir hier nicht im Chamaeleon Forum sind, jedoch kann ich sagen, dass Chamaeleons nicht weniger empfindlich gegenüber Insektiziden, Dünger, stehender Luft etc. sind als Insekten es sind! -(Sind Vögel und Fische Insekten?) = Nein!
    Und Nein, ich habe es selbst noch nicht ausprobiert, wozu? Es gibt genügend Leute, die diese Erfahrungen schon an ihren Tieren gemacht haben, und so drastisch können die Ergebnisse nicht sein, wenn diese Methode sogar weiterempfohlen wird.!
    Ich will hier keinen Streit anfangen, aber wenn man Beiträge von einem anderen User Editiert, sollte man sie auch gut durchlesen, und verstehen. Wer solche Ratschläge dennoch annimmt, der sollte sich dazu auch selbst einige Gedanken machen, denn mit kurz mal abspülen und kurz auslüften ist es natürlich nicht getan, das sollte jedem klar sein, der mit solchen Substanzen umgeht! Das wird schon seine Tage / Wochen in Anspruch nehmen. Zudem war dieser Ratschlag nur für diejenigen, denen es nicht sauber genug sein kann, und die bereit sind mit solchen Substanzen zu Arbeiten, und da nicht jeder bereit ist mit Chemie zu hantieren ist das hinfällig.
    Natürlich ist es besser Abstand von solchen Dingen wie Insektiziden, Pestiziden etc. zu nehmen, aber ich habe es ja auch nur als mögliches Beispiel zu zig anderen Beispielen aufgezählt. Was jetzt für jeden das Richtige ist kann derjenige ja selbst entscheiden, es waren nur Anhaltspunkte, keine Pflichtmaßnahmen.


    Schönen Abend noch.


    Liebe Grüße,
    Chris

  • hallo,


    Ich benützte seit Jahren alles was mir aus dem Wald in die Finger kommt. Die Chamäleonhalter benutzten ja ganz bewusst Waldboden...zumindest ein Teil davon.
    ich hatte weder bei den Phelsumen, Chamäleon oder Froschnachzuchten Probleme damit. Auch nicht bei den Insekten....


    Gruß Carmen

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von cawi ()

  • Guten Morgen,


    danke für die rege Beteiligung.


    Mein Wein wurde nie mit Chemie oder so was behandelt. Die Äste liegen mittlerweile seit 2 Monaten in einem recht trockenem Raum in dem ich 2 Wochen lang vergessen hatte die Heizung auszustellen.


    Zwei Äste hatte ich anfangs testweise in Terrarien. Daraufhin befanden sich Ameisen darin. Da seitdem aber keine mehr im Keller zu sehen sind, denke ich, ist dieses Problem gelöst.


    Habe mich nun entschieden, sie so zu belassen wie sie sind.


    Gruß
    Michi