Was macht den Schwierigkeitsgrad einer Mantisart aus?

  • Hallo :thumbsup: schon wieder ich :D


    Ich hatte ja für mich überlegt die Hymenopus coronatus zuzulegen. Diese Art gilt nicht als Anfänger geeignet. Wobei mir hier schon gesagt wurde das es klappen kann wenn man sich in das Thema einarbeitet. Jetzt habe ich die letzten Tage wirklich viiiiiel gelesen auch über die verschiedenen Arten.


    Inwiefern unterscheidet sich eine anfängergeeignete von einer nicht anfängergeeigneten Art?

    Hat das was mit der Luftfeuchtigkeit zu tun?
    Reagieren Anfängergeeignete Arten nicht so sensibel wenn die Werte mal nicht so genau stimmen?
    Hat es was mit der Fütterung zu tun?
    ....


    Wieso ich das wissen will? Einfach um für mich die richtige Entscheidung treffen zu können wenn es dann soweit ist! Ich möchte das Terrarium ja erstmal einlaufen lassen und schaun ob ich die Werte so hinbekomme. Jetzt möchte ich halt wissen ob die richtigen Werte ausschlaggebend sind, oder was anderes.

  • Hallo Sonja,


    es hat in erster Linie etwas mit der Sensibelität zu tun, genau. Bei anfängergeeigneten Arten, geht man davon aus, dass sie Fehler eher verzeihen, als andere Arten. Da ist auch meistens der Tolleranzbereich größer, wenn es mal 2 Tage trockener oder feuchter, wärmer oder kälter ist.


    Dann gibt es noch die Arten, die z. B. extreme Werte brauchen, wie 35 - 40°C. Diese Temperaturen erreicht man nicht einfach mit der Schreibtischlampe wie bei der Haltung von Hierodula membranacea. (Ich halte die selbst mit großer Begeisterung: ich darf das sagen! :D )


    Beim Futter unterscheiden die Arten sich (meines Wissens) nicht in der Form, dass die Haltung wirklich hierdurch schwieriger wird.


    Liebe Grüße
    Frank

  • Hey,


    einige Arten reagieren recht schnell empfindlich auf ungünstige Parameter bzw. Haltung und unpassende Ernährung. Teils so schnell das sie sich nicht mehr fangen und eingehen. Gerade am Anfang weiß man noch nicht woran man dieses Unwohlsein bei den Tieren erkennt und steht oft genug danac da wie der sprichwörtliche Ochse vorm Berg.
    Anfängerarten stecken sowas weitaus schneller weg und erholen sich auch besser.


    Viele Anfänger wollen auch nicht Fliegen oder Falter für ihre Tiere ziehen bzw. kaufen und so endet es mit der Heuschreckenfütterung im günstigstem Fall. Im schlechtesten Fall mit Industrieheimchen (nicht zuletzt weil sie ja auch billiger sind).


    Darüberhinaus ist es aber auch eine Stammessache. Ok, bei Hymenopus nicht unbedingt, aber, nur um sie mal wieder zu nennen :D , z.B. bei Idolomantis ließen sich die Kenia Tiere weitaus schwieriger halten als die Tanzania Tiere. Das geht teils sogar soweit das einzelne Stämme garnicht zur Nachzucht zu bewegen sind obwohl man die Parameter der Natur für sich selbst einhält.


    Bei Hymenopus ist es speziell die Luftfeuchte bei den jüngeren Larven. Später verzeihen sie schon etwas mehr brauchen es aber trotzdem ne ganze Ecke feuchter als z.B. Gongylus.


    Edit : Frank war schneller

  • Hallo Sonja,


    schau doch mal in der Mantopedia nach. Unter der Rubrik "Allgemeines" und "geeignete Arten für Einsteiger" sind einige Punkte aufgelistet.


    Meine beiden Vorredner haben ja bereits schon recht ausführlich geantwortet. Wichtig wäre aber auch noch bei der Fütterung mit Fliegen zu erwähnen, dass man eine Routine und ein Timing rein bekommen muss, wann man Fliegen kaufen muss, wie lange man sie wie und wo lagert und wann sie schlüpfen. Das benötigt etwas Erfahrung, am Besten mit Arten, die eben auch mal auf Heuschrecken umsteigen können. Die kann man nämlich relativ problemlos in jedem größeren Zoofachladen bekommen ;)


    "Anfängerarten" lassen sich meistens mit relativ wenig Aufwand und Ausstattung in jedem Stadium halten und dann auch züchten.


    Grüßle,
    Regina

    "Jetzt koch ich Mama"

    Satzzeichen können Leben retten

  • Vielen Dank für eure ausführlichen Antworten! Ihr habt mir sehr weitergeholfen. Auch in der Mantopedia habe ich nochmal nachgelesen, dort habe ich mich auf die einzelnen Arten und die Haltung konzentriert und Allgemeines vernachlässigt. Aber ist wirklich eine klasse Sammlung die Mantopedia, jedoch ersetzt sie nicht immer einen Erfahrungsaustausch :D


    Ich werde jetzt mal alles auf die Art ausrichten, schaun ob ich die Werte stabil hinbekomme. Wenn ja, werde ich mich mit der Fliegenzucht, /-Haltung beschäftigen. Außerdem mal schaun wo ich welche bekommen kann. Im Sommer dürfte ich mit den Fliegen keine Probleme haben, wir wohnen ja auf dem Land. Hab schon überlegt ob ich beim Nachbarn einfach mal im Kuhstall kucken geh... da sollten auch welche im Winter zu bekommen sein.... ich weiß aber nicht wie steril die Fliegen sein müssen...

  • Hi,


    für die FliegenZUCHT solltest Du Dich erstmal nicht interessieren müssen/wollen. Glaub mir, das ist so eine ekelige Angelegenheit (Stichwort Aas), das willst Du nicht ^^


    Fliegen kauft man als Maden vorzugsweise in einem Angelladen. Die stellst Du dann in den Kühlschrank und nimmst ca. alle 5 Tage einige maden raus. Die verpuppen sich dann und schlüpfen etwa 10 Tage später. Desweiteren kann man flugunfähige Stubenfliegen kaufen, laufen unter Terflies oder Krullfliegen. Kann man im Zooladen, Internet etc. kaufen, sind aber nicht ganz billig. Kann man züchten (ohne Aas), ist aber relativ aufwändig.




    Prima Futter sind auch Wachsmotten, bekommt man auch beim Futtertierdealer oder von privat.


    Im Sommer selbstverständlich Fliegen etc. von draußen fangen, ja auch im Kuhstall. Steril sollte die Nahrung der Mantiden auf gar keinen Fall sein, kannst also beruhigt alles, was Du fängst und nicht unter Artenschutz steht, verfüttern.


    Viele Grüße, andrea