Haltungstagebuch (Phyllocrania paradoxa)

  • Haltungsbericht (phyllocrania paradoxa)
    von Lenan


    Teile des Haltungsberichtes sind aus meinen handschriftlichen Aufschriften übernommen
    und womöglich leicht abgeändert um den Lesefluss zu verbessern. Nicht immer stimmt
    das Datum des Postes mit dem
    des beschriebenen Tages überein.


    2. Dezember 2013
    Ich habe die 2 Männchen und 2 Weibchen privat erstanden. Zudem kaufte ich eine Plastikschachtel mit Drosophilas.
    Es ist das zweite Mal, dass ich diese Art bei mir Zuhause habe, allerdings handelte es sich beim letzten Mal (vor
    über 2 Jahren) um nur ein Pärchen und das Männchen verschwand, bevor das Weibchen adult wurde spurlos.
    Dies soll mir diesmal nicht wieder geschehen. Ich bekomme den Rat, die Tiere zu trennen sobald sie subadult sind
    um die "frühreifen" Männchen nicht zu gefärden. Diesmal möchte ich unbedingt Nachwuchs. Wenn es mit einer
    Oothek klappen würde wäre ich schon zufrieden, aber meine Chancen stehen ja recht gut.
    Nachdem ich 3 Stunden mit den Mantiden und den Fliegen im Rucksack in der Kälte unterwegs war kam ich endlich
    Zuhause an und ließ die kleinen Knirpse auch gleich in ein vorbereitetes Becken (30x20x20) um sie kurz darauf in
    ein anderes umzusetzen (20x10x10). Ich wollte ihnen das Fangen der Fliegen erleichtern. Davon versuchte ich auch
    mühsehlig einige in das Terrarium zu werfen. Am Ende befanden sich etwa 10 Fliegen bei den Gottesanbeterinnen und
    nochmal die Hälfte davon irgendwo in meinem Zimmer. Blöd. Kam dann etwas später von ganz alleine auf die Strohhalm-
    methode. Ich spritzte an dem Tag etwas Wasser ins Terrarium.


    3. Dezember 2013
    Die Mantiden haben gefressen. Von 10+ Drosos waren noch zwei da. Ich schoss noch einige mit dem Strohhalm
    hinterher. Dann beschäftigte ich mich mit einer großen Lupe und der Frage welche der braunen Insekten jetzt
    Männchen und welche Weibchen sind. Habe zwei Ableger von der Drosophila-Zucht gemacht. Möchte keine
    Drosos im Zooladen kaufen müssen, sondern die aus Privatbeständen weiterzüchten. Das ist mir irgendwie
    lieber.

    4. Dezember 2013
    Schon wieder waren fast alle Drosos weg. Nachdem ich nachgefüttert habe befanden sich die ersten auch schon
    wieder in den Fängen der hungrigen Viecher. Habe mit dem Licht meiner Handykamera einen kleinen Versuch
    gemacht. Das Licht legte ich auf die Glasabdeckung des Terrariums und kurz darauf saßen die Gottesanbeter-
    innen um den Lichtpunkt herum und warteten auf Beute. Es ließ sich an dieser Stelle auch kurz darauf eine
    Fliege fangen. Habe mir vorgenommen den Versuch nicht zu wiederholen, habe mal gelesen, dass die kleinen
    von solchem Licht blind werden können. Ich spritzte wieder etwas Wasser ins Terrarium.


    5. Dezember 2013
    Habe wieder einige Fliegen ins Terrarium geschossen, denn es befanden sich nur noch 2 darin. Habe meinen
    dritten Ableger der Drosophila-Zucht eingerichtet. Hoffe es wird zumindest in einem Falle was. Das wäre echt
    praktisch, denn die Mantiden haben ja mordsmäßigen Hunger.

  • Hallo Lenan,


    schön, dass du dir die Mühe machst die Haltung deiner neuen Mitbewohner so genau zu dokumentieren. Trotzdem musste ich den Thread erst mal verschieben... die Haltungsberichte sind weniger "Versuche zur richtigen Haltung", als viel mehr Berichte über die Eckdaten der "richtigen" / erfolgreichen und bereits erprobten Haltung. Ich denke hier ist dein "Tagebuch" besser aufgehoben.


    Ein paar Anmerkungen zu deinem Text...
    zuerst bin ich der Meinung, dass das größere Becken, auch wenn die Tiere jetzt noch recht klein sind, besser geeignet ist. Jedes Tier hat mehr Platz um sich und die Gefahr, dass ein Tier ein anderes während der Häutung stört ist geringer. Da du sowieso schon ein größeres Becken hast, würde ich dieses wählen (wohl gemerkt auch nur übergangsweiße).
    Futter würde ich bei Gruppenhaltung immer zu Verfügung stellen. Sonst ist die Chance größer, dass das selbe passiert, wie beim ersten Versuch. Überfressen können sich die Tiere nicht! Außerdem musst du in einem größeren Terrarium sowieso für eine etwas höhere Futterdichte sorgen.


    Da du schreibst, du hast einen "Versuch mit Licht" gemacht, gehe ich davon aus, du hast keine Beleuchtung über dem Becken? Wieviel Grad hast du denn in dem Terrarium?
    Phyllocrania paradoxa würde ich dauerhaft nicht unter 27Grad halten. Besser noch 28-30Grad!
    Von den üblichen im Handel erhältlichen Lampen können die Tiere nicht erblinden. Auch nicht von Leuchtstoffröhren, Blitzlicht, Halogenstrahlern, ... bedenke, dass die Tiere in der Natur einer Lichtquelle ausgesetzt sind, deren intensität so schnell kein Leuchtmittel einholen kann.


    3 Zuchtansätze Drosophila sind eine ganze Menge ;)
    Die Tiere fressen ab L4 schon Goldfliegen, also wirst du so viele Drosophila nicht brauchen. Außer du holst dir noch mehr Mantiden, sehr viel mehr, in L1 / 2. Spätestens ab L6 brauchst du in jedem Fall etwas anderes als Drosophila.


    Grüßle,
    Regina

    "Jetzt koch ich Mama"

    Satzzeichen können Leben retten

  • Hey,


    danke für die ausführliche Antwort.
    Ja naja, ich schreibe nun nicht jeden Tag, das wird auf dauer auch langweilig. (Ist nur die Anfangseifrigkeit...) Aber wenn irgendwas passiert ergänze ich es. Hier ist das Haltungstagebuch bestimmt ganz gut aufgehoben. Hat jemand Interesse es zu lesen, kann er ja so wie du Kritik daran äußern, was ich mit den armen Kleinen anstelle. Es hilft mir ja nur. ;)


    Ich habe die Tiere soeben in das 30x20x20er Terrarium umgesetzt. Davon hab ich noch einige, kann theoretisch auch alle 4 Tiere in jeweils einem halten, wenn es ihre Größe erfordert. Ich hatte auch nie kein Futter drin. Habe immer einige reingetan und wenn nur noch 1-2 drin waren neue "aufgefüllt". Das Terrarium war nie "Futterleer". Hab jetzt auch deutlich mehr Drosos im neuen Becken.


    Ich habe eine kleine 40W - Lampe direkt drüber. Sind so 23°C+ im Becken, in der Nacht sind es 21°C+. So viel macht die Lampe nicht aus. Habe gelesen und auch gehört, dass alles über 20°C ok ist und hielt die Temperaturen daher für akzeptabel. Wenn es so wie es jetzt ist den Tieren schadet, werde ich mich selbstverständlich um eine Lösung bemühen.


    Die Zuchtansätze sind außer ihrer bereits bekannten Funktion auch Tests. Ich möchte gucken welche meiner Mixturen den meisten Erfolg hat und mir letztendlich durchgehend einige am Leben halten. Finde derzeit irgendwie auch die Fliegchen interessant und wenns am Ende zu viele sind... als Zwischensnack finden die Mantiden sie bestimmt auch nach der nächsten Häutung interessant. (Bin sowieso davon ausgegangen, dass die Mantiden die Drosos auch nach der nächsten Häutung noch fressen und wollte erst nach der übernächsten größeres Futter verwenden. Wenn du mir dazu rätst, werde ich mich aber umentscheiden!)


    Liebe Grüße,
    Lenan


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    8. Dezember 2013
    Da ich am Freitag den 6.12. verreist bin und erst heute wiederkam, konnte ich auch erst heute Filvys Ratschlag lesen und befolgen. Ich setzte die Mantiden wieder in das größere Becken und befüllte es außerdem mit knapp 20 Drosos. 4 davon waren noch aus dem alten Becken übrig. Ich sprühte einmal vorsichtig Wasser und schob das Becken etwas näher an die Lampe. Muss mich nach anderen Heizmöglichkeiten umsehen.
    Die ersten beiden Zuchtansätze (mit weniger Hefe) enthalten keine lebendigen Fliegen mehr. Frage mich ob das normal ist. Der letzte enthält noch immer ca. 50 Drosos, die eifrig herumkrabbeln. Ansonsten ist alles wie gehabt. Die Mantiden leben und mehr bleibt nicht zu sagen.

    Liebe Grüße,
    Lenan

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