Tag Traum und die Frage

  • Hey,
    Seid einigen Monaten träume ich etwas vor mich hin, und zwar davon das ich eine neue Art, importieren und züchten will, um mein Hobby und das vieler anderer zu vergrößern. Nur da gibt es einen Haken.Wer kann mir solche Tiere liefern? Wie machen das manche Leute, die behaupten sich z.b Parymenopus davisoni importieren zu lassen? Ich suche Jedentag nach so einer Möglichkeit jedoch sehr vergeblich. Darum meine frage: kann mir jemand sagen wo ich mich da melden kann?


    Ps: Ich hoffe es ist lesbar und verständlich geschrieben, ich habe mir nämlich ganz schön Zeit gelassen um es richtig zu schreiben.


    Ps: Ich meine Wildfänge die nicht in Zucht sind.


    Mit besten grüßen
    Marlon

  • Hallo Marlon,


    Gut verständlich deine Frage.


    Ich gehe davon aus, dass bei Mantiden sehr viel von Privatpersonen ins Land gebracht werden. ich kann es mir nicht vorstellen, dass dies im großen Stil wie bei Reptilien uns Amphibien läuft...dazu wäre wohl auch der Markt zu klein.
    Naja und dann wird die oder der "Privatimportör" da erstmal selber ran :) ab und an tauchen ja doch immer mal wieder neue Arten auf...aber ich glaub sooo riesig ist das Interesse daran nicht, nur meine Meinung. Es gibt eine paar "Dauerbrenner" und für die meisten Halter ist das Thema Mantiden dann doch nach dem Ableben des Tieres einfach rum. Klar wird viel Beifall geklatscht und belobhudelt wenn was neues reinkommt, ach wie schön ...aber spätestens nach der Angabe des Preises schwächt der Beifall merklich ab. So wie großundgrün ist halt nicht alles zu haben ;)


    Aber wie gesagt, nur meine Denke


    Grüße Carmen

  • Hi,
    Eine neue Art importieren lassen, da wärst du dann nicht der einzige ;)
    Die einfachste Art wird das mitnehmen von Wild gesammelten Ootheken sein, und die zu finden ist garnicht so einfach, ansonsten muss man Päärchen finden, bei nicht Kulturfolgern kannst du dich da dumm und dämlich suchen, da die seltenen Arten eh meist in den Baumkronen hocken und nur selten mal runter kommen.
    Dann gibt es noch Länder wo du keinesfalls was mitgehen lassen darfst (Informiere dich also zuerst!)
    Und beim suchen lauern weitere Gefahren...dort wo es viele Mantiden gibt, gibt's auch giftige Schlangen, da sollte man sich schon auch etwas auskennen, die tödlichen liegen meist sehr gut getarnt am Boden oder auf Kopfhöhe im geäst ;D

  • Hallo Marlon,


    wenn Du eine neue Art importieren willst, wirst Du hierbei wohl kaum jemanden finden, der sie Dir liefert. Du müsstest Dich also selbst auf die Suche begeben und eine neue Art entdecken. Hier ist aber zunächst einmal der Haken dabei, dass Du sämtliche entdeckte Arten kennen müsstest und dann noch an der (neu)entdeckten erkennen, dass sie noch nicht entdeckt wurde. Das ist wohl eher eine Sache für Entomologen als für (Hobby)Züchter.


    Dann, wenn Du denn dann eine neue Art entdecken würdest, müsstest Du diese erstmal in Zucht halten können und da lauert gleich das nächste Problem: ein einzelnes Pärchen würde wohl auf Dauer nicht genügen, denn dafür sind a) die Ausfälle zu hoch, b) würdest Du mit einem Pärchen zuwenig Genmaterial der Art einführen. Auch mit einer Ooethek umgehst Du das Problem nicht; in beiden Fällen wären alle Tiere der neuen Art ja Geschwister. Wenn Du da nicht einkreuzen kannst, wird der Stamm über kurz oder lang wegbrechen.


    Das Ausfuhrverbot, das Obsinth anspricht, ist auch ein wesentlicher Punkt. Aus Australien z.B. und sehr vielen Ländern Südamerikas darf derzeit überhaupt nichts mehr ausgeführt werden; hier drohen enorme Strafen. Mal ganz davon abgesehen, dass für so eine Aktion erstmal eine mehrwöchige Dschungelexpedition nötig ist, denn unter den Kulturfolgern eine neue Art zu entdecken, ist schon extrem unwahrscheinlich.


    Insegsamt scheint mir das Einführen von WF (Wildfängen) in der Mantidenzucht wenig verbreitet - wer hier mehr weiß (ich kenn hier auch Leute die WFs halten/züchten) kann mich bitte korrigieren.


    In der Käferzucht z.B. sieht dies anders aus. Da erreicht größere Händler mindestens einmal im Halbjahr eine Lieferung mit WFs. WFs sind in der Käferzucht aus zwei Gründen weit verbreitet: zum einen sollte man nach ca. 6 Generationen dem Zuchtstamm neues 'Blut' zuführen, da die Käfer sonst deutlich kleiner werden, so dass ein WF immer ein gefundenes Fressen für Käferzüchter ist, zum anderen aber - und da weist Carmen völlig zurecht auf den nicht vorhandenen Markt bei der Mantidenhaltung hin - gibt es einen riesigen Markt für Käferzucht in Asien (Japan, Taiwan, Korea), so dass sich das Geschäft mit den Käfern lohnt.


    Also kurz und gut: Dein Vorhaben wäre als Wissenschaftler gut und interessant, würde in der Entomologie sicherlich auch Resonanz finden; für die Hobbyzucht ist dieser beschwerliche Weg mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit nicht ergiebig; weder für den 'Ruhm' noch finanziell.


    Liebe Grüße
    Frank

  • Hi,


    ich glaube nicht, daß Marlon unbedingt NEUE Arten (also bisher nocht nicht entdeckte) meinte, sondern wohl eher Arten, die bisher in Europa nicht in Zucht sind. Wobei natürlich nichts gegen wirklich unentdeckte Arten spräche, aber Beides ist wohl Wunschgedanke von uns allen hier.



    Aber ganz unmöglich ist das nicht. Schließlich stammte der Plistospilota guineensis Stamm 2003 auch von einer einzige Oothek ab, die Thomas Maag aus Ghana mitgebracht hat. Und die ganzen Heterochaeta occidentalis, die noch rumschwirren, stammen auch von einem einzigen Pärchen ab, welches ich aus Namibia mitgebracht habe. Und so sind sicherlich alle, auch die etablierten Arten, mal irgendwann von wem mitgebracht worden. Dazu gehört aber eben auch Reistätigkeit (nicht All inclusive in einem Hotel-Ghetto) und eine gute Portion Glück. Oder man hat ein Mantiden-Suchgerät dabei, wie ich meinen Mann, der findet mir meistens das gewünschte.


    Glücksfälle, daß man bei einem Importeur was wirklich seltenes findet, sind rar, aber eben auch nicht unmöglich. Das sind dann aber Beifänge von Reptilien oder ähnlichem und der Importeur hat keine Ahnung. wenn er Ahnung hätte, würde er sie nicht rausrücken.


    Also entweder selber reisen oder Augen auf. Wobei ich Ersteres bevorzugen würde ^^


    Reisepläneschmiedende Grüße, Andrea

  • Hey
    Vielen dank für die vielen Riesen antworten, die haben mir sehr geholfen!!:) Wahrscheinlich muss ich dann wie ihr sagt selbst hingehen und suchen, was anderes kann ich nicht tun außer auf die Arbeit anderer zu warten. Ich denke das ich irgendwann meine Stenophylla's habe muss eben noch Geduld haben und sparen sparen sparen.


    Ps; Danke an jeden der sich die Zeit, für so viel Text gelassen hat und sich soviel mühe macht um mir zu helfen. Ich hoffe es kommen noch ein paar mehr Antworten, obwohl bis jetzt schon so gut wie alles gesagt wurde:)
    Mit besten Grüßen
    Marlon :)

  • Hallo Marlon,


    Ist auch ein spannendes Thema.Bei manchen Leute habe ich manchmal meine Zweifel ob die überhaupt wissen wo die Biester mal heimisch warn...wachsen halt nicht schon immer beim Fress...f :) Auf der andern Seite gibt's auch wieder genug Schlitzohren die nur an dem Umsatz denken, wenns um neue Arten geht...


    mal schaun...was von den Mantiden noch über bleibt

  • Hallo Carmen und Marlon,


    dazu ist aber auch zu sagen, dass ein hoher Preis den Tieren nicht unbedingt schaden muss; kann sogar deutlich besser sein, als die Verrammschung - die ja leider auch statt findet! Da greift dann auch schnell mal jemand zu, der nicht unebdingt für gute Haltungsbedingungen sorgt!


    Liebe Grüße
    Frank

  • Ey Frank
    Ein hohen Preis finde ich nicht verkehrt wie du schon sagst es gibt viele die einfach kaufen weils günstig ist und interessant aussieht, jedoch haben sie davon keine Ahnung und die Tiere verenden früher oder später. Aber Cawi hat auch recht viele Leute wollen auch einfach nur Geld und den Tieren geht es in Wahrheit garnicht gut. Was man auf vielen Börsen sehen kann, mir wurden letztes Jahr auch wieder Hymenopus und idolomantis aufgeschwatzt, und es wurde behauptet man muss sie nur einmal am tag mit Wassertropfen abspritzen und so Märchen, mein bester Freund hat sich davon bequatschen lassen und wollte schon zu schlagen, zum Glück konnte ich ihm davon abraten. Man muss sich eben auch vor dem Kauf die nötigen Informationen suchen und sammeln so kann man solche Leute nicht unterstützen.


    Mit freundlichen grüßen.
    Marlon

  • Hm, da sollte man aber schon etwas differenzieren. Leute, die eine Reise so planen, daß man Tiere finden kann und dafür neben viel Geld auch allerlei Strapazen auf sich nehmen, tun dies bestimmt nicht, um sich zu bereichern. Das geht nämlich gar nicht ^^ Soviele Tiere kann man gar nicht so teuer verkaufen, als daß man dann seine Reisekosten wieder drin hätte. Ich denke, das sind Enthusiasten, denen es um die Tiere an sich geht, und da gehe ich jetzt nicht nur von mir aus. Und ernsthafte ZÜCHTER, die sorgen sich schon um optimale Haltungsbedingungen, ansonsten klappt die Zucht nicht.


    Und wenn man sich das Beispiel Idolomantis ansieht: Nach Kenia bzw. Tansania reisen und danach ging ja erst die richtige Arbeit und Geldausgeben los, um erstmal überhaupt Haltungsbedingungen herauszufinden! Und sowas muss einfach honoriert werden, indem die Tiere dann nicht zu Dumpingpreisen verschleudert werden. Seltsamerweise ist es ja immer noch so: für "teure" Tiere sehen manche Leute ja noch ein, daß man etwas höhere Unterhaltskosten berappen muss, aber für Viecher die nur 2-3 Euro kosten? Da wird dann an der Lampe gespart, am Futter sowieso, indem man einfach Heimchen reinschmeisst, die gibt's ja schließlich in Großpackung für'n Euro in jedem Baumarkt.


    Verquere Welt...

  • Ja das ist wohl wahr. Aber bei so Leuten wie dir muss man ja keine angst haben, ich denke das der größte Teil der User hier im Forum alle sich bemühen um eine Art gerechte Haltung und Zucht auf die Beine zu stellen. Mehr fällt mir dazu nicht ein wurde ja schon so gut wie jede Tatsache erwähnt.


    Mit freundlichen grüßen.
    Marlon :)

  • Hey,


    importiert werden Mantiden zumeist als Überbegriffe alla Stick Mantis, Green Mantis und so weiter. Die wenigen Importeure dies noch gibt holen sie auch nur als Zusatz mit rein und dann zumeist auch nur mit Angaben wie 100 Stück. Die Art kann man selten beeinflussen. Dazu kommt das gerade in Afrika, aber auch in anderen Ecken dieser Welt, viele Betrüger sitzen. Wobei es bei den Afrikaner mir immer wie deren Mentalität vorkam ...
    Neue Arten sind aber sehr selten dabei.
    Selbst wenn man was geschickt bekommt, lässt unser Zoll es kaum mehr durch. Mantiden werden allgemein gerne beschlagnahmt. Lebendgetier fällt auch unters IATA Protokoll inkl. Veterinär.


    Die Eigensuche ist hier sicher passender, aber teurer und gefährlicher. Abgesehen von den natürlichen Gefahren kommen da noch Gesetzeslagen hinzu. Reicht von Verwarnung bis Untersuchungshaft, je nachdem wo man erwischt wird.


    Neustämme, gerade von eher seltenen Arten, stammen oftmals von nur wenigen Tieren ab. Der geringe Genpool muss nicht automatisch einen schnelleren Verfall zur Folge haben. Eigentlich würde ein adultes Weibchen ausreichen ;)


    Stenophylla gibt es auch in Franz. Guyana. Gehört zur europäischen Union (Einreise mit EU Ausweis möglich) und die Franzosen sehen die Aus-und Einfuhr nicht so eng. Ok, liegt in deren Ermessen wieviele man mitnehmen darf. Für privat ok, aber sobald sie meinen es könnte gewerblich werden ...


    @Andrea : manche machens geschickt. Fliegen nach Malaysia, fangen Toxoderas mit Lichtfalle und sagen dann es könnten durchaus Weibchen bei sein. Werden dann für gut Schotter verkauft und verschickt. Kaum ein Tier kommt lebend an. Der Rest kippt um. Alles zwar Männchen, aber egal, die Reise ist dicke finanziert :modo:

  • Ok das ist ja mal gut zu wissen! Leute ich werde dann mal eben nach Franz-Guyana fliegen und bisschen im Wald bummeln gehen ;D Spaß bei Seite aber ne Überlegung ist es ja mal wert, wird ja nicht all zu teuer werden oder was meint ihr? :)

  • @Tobias


    Jo, ich weiß wohl, wen du meinst ;) Aber schwarze Schafe gibt's immer. Erinnere mich noch gut an Idolomantisootheken aus Bauschaum :D


    Ich meine jedenfalls, auf ehrliche Weise wird man mit Insekten wohl nicht reich, wie ausgefallen die Art auch sein mag. Aber wenn man auf einen Hieb die Futterkosten fürs nächste Jahr drin hat, ist das ja auch mal was, oder?



    Viele Grüße, Andrea

  • Hallo,


    Reisen als Single oder zu zweit ist doch recht überschaubar . .solange du nicht zig Bälger im Schlepptau hast :) Spass beiseite ...müsste doch machbar sein. sicher sehr Intressant die Viechers mal im Habitat zu sehn, wobei ich jetzt nicht die meine die im Hotelklo um die Deckelbeleuchtung krabbeln.
    ähm ,nur dass es hier nochmals steht, ich wollte niemandnicht unterstellen er berappt seinen Urlaub mit Schmuggelware :) wie Andrea schon geschrieben hat ist das ganze Prozedere auch nicht sooo einfach. Ich mag auch an viele Liebhaber denken die aus lauter Begeisterung zum Tier diese aus allen Herrenländer mitbringen ...ohne eine Gedanken an Ruhm und Geld zuverschwenden.


    Abgesehen von den Ausnahmen ....

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  • Nein das wäre dann nur meine Freundin:) Andrea meinte ihr Mann sei ihr aufspürer, da dachte ich mir direkt ,mein Tollpatsch kann das bestimmt auch^^.


    Also reich werden will ich eigentlich nicht damit ich will sie lediglich einführen und das Forum damit infizieren. :D



    Mit freundlichen grüßen.
    Marlon

  • Naja, so ein flug nach Südamerika ist nicht gerade das günstigste, nur für zwei Wochen zum mantiden sammeln würd ich nicht da hin :D


    Am Ende findet man eh nicvht was man sucht....geschweige denn genau das richtige zum Züchten....im schlimmsten fall bekommst nichtmal eine Mantis zu gesicht.
    Jaja in die Tropen reisen und Paratoxoderas von den Bäumen pflücken....so schön wärs :phat:


    Trozdem ein Tipp von einem Bekannten der auch schon Wild gesammelt hat: Am meisten findet man an Strassenrändern die quer den Regenwald unterbrechen :thumbup: