Experiment mit Lapachorinde und Orchideen

  • Hallo,
    erstmal bitte nicht erschrecken, das Terrarium, worum es geht, ist noch längst nicht mit einer Mantis besetzt.
    Also... da ich so viel positives über Lapachorindentee in Terrarien gelesen habe, habe ich mir gedacht, hm... das probierste auch mal.
    Ich war gerade dabei, ein neues, größeres Terrarium einzurichten (B40 x H60 x T40, glaub ich).
    Blähtonkugeln auf den Glasboden geschüttet, frischen Kokoshumus aufquellen gelassen, darüber gekippt... gewartet...
    3 Tage später guckte mir der erste Schimmel entgegen, und es stank entsprechend.
    Da hab ich dann mal eine Packung Lapachorindentee als ganzes trocken über die Bescherung gekippt. (Ja, ich weiß, eigentlich macht man verdünnten Tee)
    Zumindest roch es nach einem Tag wesentlich besser.
    Zur Sicherheit hab ich noch nen Zuchtansatz weiße Asseln bestellt, und gerade der Mischung anbeigefügt.
    Und weil mir die billigen, inzwischen blütenfreien Orchideen (Phalaenopsis soundso) unter meinem berüchtigten braunen Daumen eingegangen sind, wurden die auch noch gleich locker auf den ganzen Haufen gesetzt,- schlimmer werden kann es ja nicht.
    Am Wochenende werde ich die Beleuchtung mal probelaufen lassen, und schauen, ob ich zumindest auf mantidentaugliche Parameter komme, was Temperatur und Luftfeuchte anbelangt.
    Mal sehen, wie lange die Orchideen noch durchhalten. Und wie lang es der Schimmelansatz tut. Und überhaupt.
    Foto folgt später; Fortsetzung folgt!

    Phyllocrania paradoxa
    Gongylus gongylodes
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    Pseudocreobotra wahlbergii

  • Moin,


    so wird das mit der Orchidee nichts... Phalaenopsis verträgt keine dauerfeuchten Wurzeln. Normale Erde (Humus / Torf / ...) ist ungeeignet, Sphagnummoos nur machbar, wenn man weiß, was man tut ;)
    Am besten die Pflanze vom alten Substrat komplett befreien und mal ein Foto machen. Ich gehe davon aus, du hattest sie zu feucht. Dann kommt es drauf an, ob "nur" die Wurzeln hinüber sind, oder ob die ganze Pflanzen schon fault. Von dem feuchten Untergrund würde ich sie auf jeden Fall sofort runter holen.
    Die meisten Phalaensopsis Hybriden sind auch nicht für Terrarien geeignet, sondern für die Fensterbank ;)


    Grüßle,
    Regina

    "Jetzt koch ich Mama"

    Satzzeichen können Leben retten

  • blabla.jpg
    Guten abend, ihr beiden!
    Sphagnummoos ist prinzipiell machbar? Aber ich weiß leider nicht, was ich tue... :D
    Sind die Wurzeln auch dann dauerhaft feucht, wenn sich der Großteil davon in der Luft befindet? Ich mach gleich mal Fotos.
    Aber im Topf hatte ich sie definitiv zu feucht gehalten, das stimmt. Keine Ahnung, ob die Pflanze fault... die, die ich ausgetopft und ins Terra gestellt habe,
    stanken nicht, und die Blätter waren auch nicht so halb in Kleber aufgelöst wie das jenes unglückseligen Exemplars, das jetzt auf dem Balkon vor sich hin vegetiert (zum Sterben rausgestellt.., stank wie ein Moor)
    Ne, die sehen nach oben hin eher so aus, als würden sie vertrocknen - war schon so, bevor ich gerade die Lampen angeschaltet habe ;D

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  • Update: Nachdem ich es wohl die Tage zu gut mit dem Golliwoog im Idolomantis-Terrarium gemeint habe, hat sich auch dort - trotz Asseln - ein Schimmelhäubchen gebildet. Habe abgekühlten Lapachorindentee samt Teesatz draufgekippt. Jetzt heißt es abwarten. Aus Angst, mit dem Tee irgendwie die Asseln in der Erde gekillt zu haben, hab ich gleich mal einen neuen Zuchtansatz bestellt.
    In ein, zwei Wochen erstatte ich nochmal Schimmel-bericht, was die beiden Terrarien betrifft...

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  • Meine Mutter trinkt den Tee gerne und ich habe damit auch schon die ein oder andere kleine Schimmelstelle von Zimmerpflanzen vernichten können. Aber das tuts nicht mit einer einzigen Behandlung. Am besten setzt du Tee auf und lässt ihn dann abkühlen , nachdem er fertig ist. Dann füllst du den Tee in eine Sprühflasche und besprühst die Schimmelflecken mehrmals am Tag. Einfach immer wenn du dran denkst , also können auch 10mal am Tag sein ;)
    nach 2-3 Wochen solltest du dann deutliche Veränderungen erkennen.


    Deine Asseln sind übrigens davon nicht gefährdet , weil der Tee schadstofffrei sein muss , sonst könnten wir Menschen den nicht trinken.
    Und der Tee hat ja eher Heilwirkungen statt schlechte Auswirkungen.


    Das ist zwar nicht die effektivste Schimmelbehandlung , aber die naturfreundlichste. Ich weiß aber nicht ob das im Feuchtterrarium hilft , weil die Schimmelbildung schneller als die Hemmung sein könnte.

  • Ok, also öfter sprühen. 2-3 Wochen dauert der Behandlungserfolg? Okay... ich hoffe, die Kombination Asseln + Lapacho kann dem Schimmel ein Ende bereiten, mit vereinten Kräften!

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  • Nach 2-3 Wochen siehst du die ersten Erfolge , aber der Schimmel wird noch nicht verschwunden sein. Das dauert dann doch noch länger. Der Tee ist wie gesagt nicht die effizienteste Variante , aber die schonenste für Tiere und vorallem ist dadrinnen nichts gesundheitsgefährdent wie bei den ein oder anderen chemischen MItteln. Wenn du keinen Platz hast die Tiere noch länger als 3 Wochen in Dosen oder änlichem zu halten , dann kannst du denke ich die Tiere auch schon rein setzen wenn noch etwas Schimmel im Terrarium ist. Du siehst es dann selbst wie gut die Behandlund da schon geholfen hat.


    Aber wie oben schon geschrieben , ich weiß nicht wie das ganze im Feuchtterrarium aussieht , wo die Schimmelbildung recht starkt ausfallen könnte.
    Probiers einfach aus und berichte dann von deinen Ergebnissen nach 2-3 Wochen.


    Mach doch mal ein Foto von vorher und nachher wenn es geholfen hat.

  • Hey - im Idolomantis-Terrarium war wirklich nur ein Hauch von Schimmel. Ich kontrolliere jeden Tag, meist mehrmals und ziemlich akribisch,
    daher konnte ich sofort reagieren. Ich hab den weißen Hauch jetzt täglich mehrmals mit starkem Tee besprüht, begossen, und vielleicht hab ich den Schimmel nur "weggespült", aber ich seh schon seit gestern nichts mehr von ihm. Mache trotzdem weiter mit der Behandlung.
    Von unten arbeitet eine Heizmatte , ich habe etwas vom vielleicht zu dicht geschichteten Grund entfernt und auf ein anderes Terra verteilt,- und ich habe zur besseren Belüftung zusätzlich die Schiebetüren 2 mm auf jeder Seite geöffnet.
    Und die Asseln, die ich beim vorsichtigen Umwälzen des Bodengrundes gesehen habe, sind quietschfidel.
    Ich freu mich lieber nicht zu früh, aber bin ziemlich optimistisch.


    Im großen Terra habe ich vorsichtig die draufgekippte feuchte Lapachorinde von der Schimmelstelle umgeschichtet. Auch hier sind die Asseln fleißig am wüten. Ich weiß nicht, wem ich den Erfolg zuschreiben soll - Asseln oder Lapacho - aber das Terra riecht angenehm nach dem Tee und nicht nach dem muffigen Schimmel. Ich denke, auch hier werde ich vorsichtshalber weitergießen (nicht, dass ich die Asseln ihrer wichtigsten Nahrungsquelle berauben will, aber vielleicht ist eine Lapacho-behandelte Erde auch für weiteres Schimmel-immunisiert...)


    Nur zeigt eine der Orchideen direkt unter dem Strahler bereits erste Verkohlungs-symptome... naja. Mal schauen, wie lange sie durchhalten...

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  • Achtest du auch darauf , dass du die Orchidee mit dest. Wasser oder Regenwasser gießt?
    Der Lapatschotee sollte dann auch mit dest. Wasser hergestellt werden ,weil die Orchidee bestimmt davon etwas aufnimmt

  • äh... ups...
    ich hab meine orchideen bisher immer mit kraneberger gegossen. ich nehme jetzt mal an, das das falsch war... :D
    ...und das die mir deshalb immer eingegangen sind...

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  • Nicht zwangsläufig, kommt auch darauf an welchen Härtegrad dein Leitungswasser hat und inwieweit Schwermetalle im Wasser vorhanden sind.


    Gieße hier seit Jahren die Standart Fensterbank Phaelonopsis mit Leitungswasser und sie machen keine Mucken. Selbiges gilt auch für Bulbophyllum grandiflorum, longissimum, rothschildianum und tingabarinum. Das Wasser hier hat aber weiß Gott nicht die besten Voraussetzungen was man an den Aquarien deutlich sieht ...

  • Ups, die Fotos habe ich erst jetzt gesehen... so schlecht sehen die doch garnicht aus ;)
    Tipp: von der Erde und altem Substrat befreien. Wurzeln, die nichts mehr taugen, abschneiden. Dann in frische Orchideenerde einsetzen. Die meiste aus dem Baumarkt taugt nicht wirklich, die von Seramis ist aber ganz akzeptabel (meine Meinung). Die Pflanzen zwei oder drei Tage nicht gießen. Dann den ganzen Topf (Plastik mit Löchern zum Wasser ablaufen lassen) eine viertel Stunde in Wasser stellen. Wenn du größere Steine oben drauf legst, schwimmt dir das Substrat nicht weg. Wasser danach gut abtropfen lassen und dann kannst du sie wieder gut und gerne 1-2Wochen vergessen. Das "vergessen" ist dabei essentiell ;)
    Im Terrarium ist es den meisten Phalaenopsis-Baumarkt-Hybriden zu warm. Die sind für Fensterbankbedingungen gezüchtet und wollen am liebsten zwischen 18°C und 24°C. Wenn sie nachts auch mal nur 18°C haben, blühen sie auch wieder recht gut ;)
    Leitungswasser ist für (die meisten) Phalaenopsis kein Problem. Selbst härteres Wasser stecken sie recht problemlos weg. Dann aber vorsichtig mit Dünger! Den am besten nur in Regenwasser verwenden und niemals höher dosieren, als angegeben (eher geringer).


    Für's Terrarium gibt es auch ein paar super geeignete Orchideen, die dann aber aufgebunden werden müssen.


    Grüßle,
    Regina

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  • Dünger? ... O_o
    Danke, für die Ratschläge,- also ist Seramis die Firma, und die produziert spezielle Orchideen-Erde? Muss ich mal am Sonntag nach schauen.
    Die ursprünglichen Plastiktöpfe hab ich noch - also sollte ich die Dinger lieber wieder eintopfen, wenn ich dich recht verstanden habe.
    Und dann mit Topf ins Terrarium stellen, und dann alle 1- 2 Wochen zum tunken wieder herausholen.
    Na gut, jetzt weiß ich, was ich tun muss, wenn ich diese Orchideen dauerhaft retten will... allerdings bin ich mir nicht so sicher, ob ich das längere Zeit im später besetzten Terrarium durchziehen will... ist ja schon aufwändig, dieses reinholen - rausholen; vielleicht auch für die Viecher...
    Wahrscheinlich macht es mehr Sinn, wenn ich die Orchis wieder ausquartiere, und "externe Wiederbelebungsversuche" unternehme. Und mir für die Terrarienbepflanzung etwas robusteres, pflegeleichteres suche ^^
    Danke euch allen für die Tips!

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  • Es gibt speziellen Orchideendünger. Kann man machen, muss man aber nicht zwingend...
    Ja, Seramis ist auch die Firma, die die Blähtonkieselchen verkauft. Aus meiner Sicht ist das das vernünftigste Orchideensubstrat, dass man in den meisten gut sortierten Pflanzenzentern / Baumärkten mit Pflanzenabteilung bekommt.
    Mit dem Tunken sind deine Chancen, auch wenn du sonst null Glück mit Pflanzen / Orchideen hast, wahrscheinlich einfach am besten.


    Es gibt noch sehr viele Terrarienpflanzen, die besser geeignet sind, die klasse aussehen würden ;)


    Grüßle,
    Regina

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  • Aber der Orchideendünger ist meiner Meinung nach Schwachsinn. Kauf dir einen billigen Flüssigdünger und verwende den.
    Vergleich mal die Bestandteile die im teuren und im billigen drinnen sind. Im teuren werden zwar von der Anzahl mehr drinnen sein , aber viele nur in so geringen Spuren , dass diese schon fast
    keine Wirkung mehr zeigen.

  • ...ich glaub ich möchte GAR keinen Dünger benutzen... ;)

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  • Ach, ich bin ja schon positiv überrascht, wenn die Dinger einfach nur bei mir überleben, weder faulen noch schimmeln und etwas vor sich hin photosynthetisieren. aber falls ich mich jemals wieder ernsthaft an orchideen ranwagen sollte, werde ich diesen tip berücksichtigen.
    ich wollte eigentlich nur etwas im terrarium haben, was stab/rankenmäßig hoch wächst und grün ist. aber orchideen sind mir dann doch ne spur zu sensibel...
    Liebe Grüße euch allen

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  • Nabend,


    zum Thema welcher Dünger denn nun Verwendung finden sollte, wirst du wahrscheinlich genauso viele Befürworter, wie Gegener von dem "teuren" Spezialdünger finden. Bei den Baumarkt-Phalaenopsis-Hybriden mag es wirklich keine Rolle spielen, da die doch einiges wegstecken.


    Aber spätestens dann, wenn man auch mal empfindlichere Naturformen pflegen (erfolgreich pflegen!) will, kommt man um den "richtigen" Dünger nichtmehr drum rum. Orchideen haben extrem empfliche Wurzeln. Die meisten Dünger haben eine hohe Konzentration an Salzen. Die verbrennen die Wurzeln. Ergo muss jeder Dünger sehr gering dosiert werden und entsprechend der Empfindlichkeit der Wurzeln mit destiliertem Wasser / Regenwasser gestreckt werden. Bei einem normalen Grünpflanzendünger ist das Verhältnis dessen, um das man ihn Strecken müsste, dass die Salze an den Wurzeln der Orchideen keinen Schaden mehr anrichten, und den Nährstoffen die einen Nutzen haben einfach ein anderes, als für eine Zimmerpalme. Orchideen sind Epiphyten (Hungerkünstler, die von "Auswaschungen" leben). Sie leben schon unter ganz anderen Voraussetzungen...
    Nur zur Klärung... ich rede nicht von einem Orchideendünger xy, aus dem Gartencenter, der eben neben solchen Überlebenskünstler-Hybriden steht, sondern dem, den man in Orchideengärtnereien bekommt und an dem die schon teilweiße Jahrzehnte gebastelt haben (klar, auch da gibt es Unterschiede).


    Wie gesagt, für deine Orchideen, wello, völlig unwichtig. Die kommen auch ohne Dünger erstmal klar. Wenn sie in einem Jahr noch leben, kannst du dir ja mal überlegen ob du ein Fläschchen kaufst (so teuer sind die nun auch nicht...). Der Einfachheithalber würde ich dir auch dann zu einem "Orchideendünger" raten, schlicht und einfach weil die Dosierung auf der Rückseite genau beschrieben ist :D
    Wichtig für die Pflanzen jetzt nur: kein stehendes Wasser und zwischen jedem tauchen / gießen abtrocknen lassen. Lieber mal einen Tag länger warten, als zu früh wieder wässern...


    Grüßle,
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