Hallo zusammen,
nach meinem (Wieder-) Einstieg in die Mantidenhaltung wollte ich kurz zeigen, wie ich meine Tiere in umgebauten Plastikterrarien (21 cm*36cm*21cm L*B*H) untergebracht habe. Der Umbau ist dabei denkbar einfach: Man nehme ein solches Plastikterrarium und stelle es zunächst auf eine der Seitenwände. Die ursprüngliche "Oben-Seite" zeigt nun nach vorn. Als nächstes wird ein Glasscheibe so groß wie die Öffnung (hier: ca 21 cm * 36 cm) zugeschnitten. Ein weiterer Schnitt teilt sie in ungleiche Stücke (z.B. 21 cm * 10 cm und 21 cm * 26 cm). Das kleinere Stück wird unten in die Öffnung geklebt (Silikon oder Pattex). Auf diese kleinere Scheibe klebt man nun einen Streifen Aluleiste (ca. 15 mm breit, gibt´s in jedem Baumarkt). Der obere Rand der Aluleiste muss wenige mm über den oberen Rand der kleinen Scheibe hinausragen.
Auf die untere Scheibe lässt sich nun einfach die größere Scheibe stellen. Die überstehende Aluleiste verhindert, dass die große Scheibe nach vorn wegrutscht.
Aufgrund der Schräglage hält die Scheibe bereits ganz von alleine, zur Sicherheit lässt sie sich oben noch mit einer Mauliklammer oder einer Wäscheklammer fixieren.
Die scharfen Schnittkanten der Scheiben habe ich mit einer FLexmit "Schwabbelsheibe" gerundet. Größere Lüftungslöcher (hier: Durchmesser 40 mm) lassen sich an beliebigen Stellen mit einem Kegelbohrer o.Ä. einarbeiten, das ist der einzige kritische Teil, weil der Kunststoff Sprünge bekommen kann, wenn man zu schnell arbeitet. Möglicherweise hilft es, den Kunststof vorher mit einem Föhn zu erwärmen, das Material ist dann nicht mehr so spröde. Auf diese Lüftungslöcher lässt sich dann eine geeignete Gaze kleben (wieder mit Pattex oder Silikon). Als Beleuchtung/ Heizung kommen 12 Volt, 20Watt- Halogenstrahler mit Reflektor zum Einsatz.
Leider Strahlen sie auch seitlich noch gut was ab und blenden dadurch, deshalb umwickle ich die Reflektoren noch mit Alufolie (dafür hab ich leider noch keine bessere Lösung). Die Lampen selbst stecken in kleinen Keramikfassungen, die über einen Alustreifen am Oberteil befestigt sind. Vorteil dieser Bauweise ist: Sie ist wirklich preisgünstig (ca. 20 Euro komplett pro Becken), geht recht schnell (1-2 Stunden) und erfordert kaum handwerkliches Geschick. Außen lassen sich noch Isolierplatten ankleben, um bei sehr Wärmeliebenden Arten (z.B.Blepharopsis) innen vernünftige Temperaturen zu erhalten. Ich habe beispielsweise in der oberen Terrarienhälfte 35-40°C und in der unteren 30-35°C gemessen.
Unten habe ich zwei Bilder angefügt, die die Anlage (6 Terrarien) sowie ein einzelnes Becken von vorne zeigen. Insgesamt erscheint mir alles etwas überdimensioniert, eine oder zwei Nummern kleinere Plastikterrarien in Verbdindung mit schwächeren Lampen (10 statt 20 Watt) hätten wohl auch gereicht.....
Falls sich jemand für einen Nachbau interessiert, kann ich noch Detailaufnahmen machen und ggfs. Skizzen anfertigen. Selbstverständlich lassen sich noch viele
Dinge variieren/optimieren, beispielsweise hatte ich vor vielen Jahren auf ähnliche Weise einen Balkon-Blumenkasten zu einem Terrarium umgebaut.....
Viele Grüße
Helmut