Pseudocreobotra Wahlbergii

  • Hallo zusammen,


    ich bin neu im Forum und habe auch gleich ein paar Fragen.


    Nachdem ich mich einige Zeit über Mantiden schlau gemacht habe, habe ich mich letztes Wochenende dazu entschieden eine Blütenmantis (Pseudocreobotra Wahlbergii) zuzulegen ich vermute, das sie L4 war. Das Terrarium ist 30x30x45 (Exo Terralglas Terraium). Als Bodengrund waren Kokosfasern dabei, welches ich verwendet habe. Ebenso künstliche Pflanzen. Echte Pflanzen habe ich keine rein gemacht. Sie hat von Anfang an den Eindruck gemacht, dass sie sich wohl gefühlt hat. Hat gut gegessen (einmal waren es vier Drosophila Hydei in kurzer Zeit). Am Anfang war die Temperatur bei nur ca. 23° C am Tag. Dann habe ich noch eine Wärmelampe gekauft. Wenn diese an war, war die Temperatur immer um 27°C. Nachts ca. 22°C. Die Luftfeuchtigkeit war tagsüber ca. 50% und nachts ca. 70%. Wenn niemand zu Hause war, war die Wäremlampe aus und nur die normale, nicht wärmende Lampe an. Das normale Licht war meist ca. 15h an. War das zu lange?
    Nach einem Tag im Terrarium sah es so aus, als ob sie sich übergeben hätte. Aber es ging Ihr gut. Mal war sie aktiv und ist geklettert oder auch mal auf dem Boden rumgelaufen, zu anderen Zeiten sah sie lange auf einem Blatt oder hing am Drahtgitter oben am Terrarium.
    Vor ca. 2 Tagen hat sie aufgehört zu essen. Ich bin davon ausgegangen, dass sie sich auf die Häutung vorbereitet. Seit gestern nachmittag hing sie dann (mit allen vier Beinen) am Drahtgitter. Heute morgen nur noch meinem Bein, hat sich aber noch bewegt. Irgendwann lag sie dann am Boden, ich vermute, dass sie runtergefallen ist und hat sich nur noch ganz leicht und langsam bewegt. Nun scheint sie Tod zu sein. Ihr Hinterkopf ist schwarz. Ich frage mich was ich falsch gemacht habe, aber ich komme einfach nicht drauf. Oder kann es sein, dass sie sich doch noch am Häuten ist und wieder "fit" wird? Kann mir da jemand weiter helfen? Beim abendlichen Sprühen habe ich geschaut, dass immer ein kleines Bisschen Wasser in Ihre Nähe (und somit auch auf sie kommt), dann hat sie meistens auch was getrunken. War das der Fehler?
    Als wir das Tier gekauft haben, waren zwei Miniheimchen mit in der Schachtel, in der sie gehalten wurde. Nun habe ich gelesen, dass diese schlecht verdaut werden. Kann dies nach einer Woche noch zu Problemen führen?


    Gerne möchte ich es nochmals probieren, aber ohne dieses Ende. Hierzu habe ich ein paar Fragen:

    • Ich möchte eine oder mehrere echte Pflanzen in das Terrarium machen. Was bietet sich hierfür an? Kann ich dann die Kunstpflanzen weg lassen?
    • Kann man das Licht (wärmendes und nicht wärmendes) auch ein paar Stunden zwischendurch ausmachen und abends dafür länger an lassen?
    • Eignen sich Kokosfasern als Untergrund?
    • Wie oft sollte ich Ihr fressen geben und wie viel?
    • Hören sie auf zu fressen wenn sie satt sind oder fressen sie einfach weiter wenn sie noch was finden?
    • Darf man sie mit der Pinzette oder von Hand füttern oder sollte man warten, bis die Fliegen zufällig an ihr vorbei kommen?
    • Darf man die Mantis direkt besprühen?
    • In welchen Zeitabständen häuten sie sich oder von was ist das abhängig?
    • Darf man sie mal auf die Hand nehmen, wenn sie drauf läuft?


    Ich hoffe Ihr könnt mir helfen, dass ich beim nächsten Mal mehr Erfolg habe. Ich bin für jeden Tipp dankbar.

  • Jetzt schaue ich grade ins Terrarium, da sehe ich, dass sich zwei Beine ganz leicht bewegen, nur ein paar Millimeter, aber deutlich sichtbar. Leider hängt sie nicht, wie sie das wohl sollte sondern liegt da. Kann das doch noch die Häutung sein? Wie lange kann das dauern, kann ich da was tun? Sollte man sprühen oder lieber nicht? Die Luftfeuchtigkeit ist immer noch in Ordnung.

  • Hey,


    häuten könnte sich das Tier schon, nur würde es stecken bleiben und verenden. Wieder aufhängen wäre eine Option ist aber auch kein Garant mehr sollte es wirklich schon soweit fortgeschritten sein. Vermutlich ist es eh schon vorbei. Manchmal schaffen sie es auch nur das Pronotum aufblatzen zu lassen (schaut dann ein wenig wie ein kleiner Buckel oder verdickter Nacken aus) und härten dann so wieder zuweit aus. In solchen Fällen kann man nichts mehr tun.


    Wie ist die Einrichtung des Beckens ausgelegt ? Gibt es Äste oder nur Kunstpflanzen, sind die auch eher glatt ? Frage dies weil die Tiere sich gezielt Plätze wählen an denen sie sich ohne Probleme häuten können, zumindest nach deren Einschätzung. Die Decke wird auch oft gewählt, aber solche Häutungsprobleme (sollten es denn welche sein, ohne Bild noch schwieriger zu sagen) werden nur im Falle der Ungeeignetheit der anderen Möglichkeiten aufgesucht.


    Zu deinen Fragen für einen eventuellen Neustart.
    Pflanzen kannst einsetzen. Unter stink normaler Technik wächst aber auch nicht viel so richtig gut. Ficus pumila wäre aber eine Option. Der rankt einem das Becken schön zu. Besonders wenn noch genug Äste drinnen sind auf die er sich abstüzen kann, lässt aber gleichzeitig genug Möglichkeiten für Häutungen und Sitzflächen frei.
    Beim Licht schauts so aus das die Tiere eine gewisse Zeit an Wärme je Tag brauchen für ihre Entwicklung. Gänzlich ohne oder bei zu wenig gehen sie ein, wenn auch nicht heute und nicht morgen. Ne Stunde hier ne Stunde da beingt aber nichts. Jedoch mal 3 Stunden am Stück oder gar länger sind schon verwertbar, wichtig ist aber das die Werte in dieser Zeit erreicht werden. Es gibt Technik, besonders in dem Aufbau der Exoterras, welche recht lange anlaufen muss um die Bude warm zu bekommen. Zu kommt, dass das Tier auch in diesem Zeitraum die Wärme abbekommt. Hinschäuchen ist aber falsch, sie suchen sich die Plätze, aber es kann auch mal dauern, daher ist die Option das Becken gänzlich auf Tenperatur zu bringen besser. Deine 27C wären mir aber auch zu wenig gewesen. Hätte mehr versucht es auf um die 30 oben und etwa 24-26 C unten zu bekommen.
    Es geht sogar mit Zewa und etwas Aufwand als Boden. Kokosfaser klappt aber auch ;)


    Viele Anfänger neigen dazu das Futter der Tiere abzuzählen. Kommt auf das Futtermittel an. Sollte es wehrhaft wie Schaben und heuschrecken sein, nicht auf Vorrat reinwerfen bzw. vor dem Ausschalten des Beckens wieder rausnehmen. Auch sollte die Mantide beobachtet werden o sie gleich drauf reagiert und jagt. Es gibt auch das Verhalten des Aegschlagens von Beute. Hierbei stört sie etwas (Größe derer, baldige Häutung, usw.). Verbleiben solche Futtertiere im Becken könnten sie das Tier bei Nichtfressen selbst wiederum anfressen. Eine weitere Möglichkeit wären Fliegen und Ofenfische. Beide sind ungefährlich von der Seite des Anfressens her und können als kleiner Vorrat immer gegeben werden. Soll heißen wenn bei einem Tier immer mal 5 6 Fliegen rumschwirren passt es schon. Zum Rhytmus musst schauen wie du kannst und willst und dass das Tier in der Zeit nicht "abmagert". Schwach bekommen sie die Häutung auch nicht mehr hin.
    Auf Vorrat fressen sie manchmal auch, aber irgendwann passt nichts mehr rein. Platzen können sie dadurch abe nicht solange sie nicht danach runterfallen.


    Fütteungsmethoden sind egal bzw, welche du möchtest und das Tier genug abbekommt. Fliegen und Co sind da eher mühselig mit der Pinzette oder den Händen. Bei kleineren Tieren wird aber die Hand oder Pinzette auch mal als Feind betrachtet. Die Viecher lernen zwar, aber jedes Tier ist verschieden.


    Dirktes Ansprühen ist kein Problem insoweit sie abtrocknen können. Nass sollten sie aber nicht in die Nacht gehen.


    Der Häutungsintervall ist unteschiedlich je Art, Stadium und Tier. Meist liegt er bei 1-4 Wochen bei optimalen Verhältnissen. Ist aber sehr veralgemeinert. Grundsätzlich häuten sich kleinere Tiere schneller als Größere.


    Auf die Hand kann man sie nehmen zum Umsetzen und ähnlichen Aktionen. Zum Betütteln ists aber nichts. Die Tiere bilden keine soziale Prägung auf den Menschen aus. Manche erkennen einen als Futterlieferanten, zumindest kams mir so vor. Wieder andere drohten grundsätzlich bei bestimmten Leuten. Pauschalisieren lässt sich das aber nicht.


    Zum Abschluss nochmal. Vermutlich hängt dein Fehlschlag an falscher Einrichtung und/oder falscher Technik die nicht genug Wärme abgibt. Wie gesagt, ein paar Bilder oder mehr Daten wären hier interessant. Viele Äste sind auch immer ne Aufaasung. Kommt immer mal wieder vor das selbst ein Ast mit zwei Seitenäste als viel angesehen wird.


    liebe Grüße
    Tobias

  • Hier mal ein Foto von dem Terrarium. Hinten ist eine nicht wärmende Lampe, vorne die wärmende. Dort wo der Fühler auf dem Bild liegt () hat es ca. 33°C gehabt. Dort saß sie meistens oder hing am Gitter. Die 27°C waren weiter unten, hinter den Blättern. Also ich denke es gab genügend verschiedene Temperatur Zonen.


    Dieser Ast der quer durchs Terrarium geht ist auch künstlich aber mit rauer Oberfläche.

  • Wäre zwar das erste Exo das mit Originaltechnik bzw. mit dem Top die Temperatur hinbekommt, aber sollten die Werte passen hings vermutlich am der Einrichtung. Die Kunstpflanze ist von der Oberfläche her nicht gerne genutzt von den Tieren. Zu glatt einfach. Der Ast ist zwar begehbar, aber zu tief und die Möglichkeiten zu beschränkt mit nur einem Medium. Anbei mal ein Bild eines meiner Becken (welches och mal wieder schneiden müsst ...).

  • Hallo zusammen,


    ich habe jetzt das Terrarium umgestaltet. Jetzt habe ich lebende Pflanzen drin und echte Äste Ich möchte noch ein oder zwei Tillandsien rein machen, die habe ich aber noch nicht da.


    Ich habe vor die nächsten Tage die Temperatur und die Luftfeuchtigkeit genau zu prüfen (Mit und ohne Wärmelampe) und das an verschiedenen Stellen. Außerdem werde ich die Wärmelampe am Deckel fixieren, dass ich mir keine Gedanken machen muss das was passiert.


    Meint Ihr so ist es jetzt gut?

  • Äste sind recht wuchtig. Dünnere werden besser angenommen ;)


    Im Grunde brauchst nur zwei Messungen. Einmal an der Gegenlüftung nahe des Bodens und einmal unter der Decke außerhalb des Lichtkegels. Innerhalb des Kegels ists eh immer wesentlich wärmer, aber das ist nicht als Referenzwert fürs ganze Becken übernehmbar.

  • Hi Tjuri,


    Dein Becken sieht sehr gut aus. Wie mein Vorredner schon sagte, sind die Äste echt dick. Eine schöne Alternative sind Korkenzieherhaselzweige. Die bekommst du in fast jedem Blumenladen (vllt. vorher mal fragen ob die Zweige behandelt wurden) oder du fragst jmd. der Korkenzieherhasel im Garten stehen hat 8)

  • Hi Tjuri,


    Dein Becken sieht sehr gut aus. Wie mein Vorredner schon sagte, sind die Äste echt dick. Eine schöne Alternative sind Korkenzieherhaselzweige. Die bekommst du in fast jedem Blumenladen (vllt. vorher mal fragen ob die Zweige behandelt wurden) oder du fragst jmd. der Korkenzieherhasel im Garten stehen hat 8)


    Danke für den Tipp, werde ich mal schauen ob bzw. wo ich die herbekomme.


    Gibt es auch Zweige von Bäumen, die ungesund oder gar giftig für die Tiere sind? Ich bin einfach mal davon ausgegangen, dass Obstbäume wahrscheinlich am ungefährlichsten sind.


    Allen die mir bisher schon geholfen haben schon Mal vielen Dank.

  • Hallo,


    Obstbaumschnitt, hält sich gut und sieht schön aus.... wenn man selber keine Obstbäume hat, die örlichen Kompostanlagen sind oftmals ne ware Fundgrube für schönes Holz ;) jeder kann dann nach Gusto einrichten.
    Ich mag gern griffiges Holz, altes Holz, auch gern mal mit Flechten...hab keinerlei Ausfälle in diesen Becken. Holz das aus unsern Gärten kommt verwende ich so, Holz das ich von woanders habe spüle ich vorsichtshalber ab.


    Gruß


    P.S. die Pflanze ist aber nix gewurzeltes oder ?

  • Nee, das ist kein Problem, ich denke, Carmen hatte nur Bedenken, weil der Ficus in den Kokosfasern, den du ja als Bodengrund hast, eingehen würde. In nem Topf mit normaler Blumenerde sollte es gehen, wobei der Ficus schon gerne mal seine Blätter abwirft, wenn's ihm nicht taugt.


    Schöne Grüße
    Christine

  • Kannst uns dann bestimmt mal ein schönes Bild machen und uns zeigen, wie dann das Endergebnis aussieht :phat:


    P.S. Ich find es immer toll fertige Terrarien zu sehen :love:


    Na klar, das kann ich machen. Leider wird es wohl noch etwas dauern, da ich bei mir in der Gegend nur einen Laden kenne, der überhaupt Gottesanbeterinnen verkauft und der meinte frühesten in 2-3 Wochen haben sie wieder welche da :-(

  • So, jetzt habe ich mir neue Zweig organisiert und noch eine Orchidee rein gemacht. Sind die Zweige so besser? Hat Sei genügend Platz um sich zu heuten usw?


    DSCN2190.JPG


    Jetzt fehlt dann nur noch das Tier. Ggf. hole ich mir auch erstmal eine Creobotra für den Anfang.

  • besser als zuvor, wobei ich sogar noch dünnere Äste für Creobroter genommen hätte und auch besonders mehr im oberen Bereich in dem es wärmer ist.


    Mit der Orchidee wirst nicht viel Freude haben in dem Boden. Lassen da recht schnell die Flossen hängen.


    Stadium des neuen Bewohners schon bekannt ? Creobroter sind lange recht klein. Die Frage ist da natürlich ob das Tier auch die Beute findet. Pinzettenfütterung ist da auch eher schwierig.

  • Auf der Orchidee bekomme ich 30°C hin. Weiter oben dann sicher noch mehr. Ich hoffe die Äste reichen so, die sind ca. 0,5 cm dick, teilweise auch dünner. Der Ficus hat auch noch sehr dünne Äste.


    Die Orchidee ist im eigenen Blumentopf mit normaler Erde drin, ich hoffe sie überlebt das.


    Da ich noch nicht sicher weiß, wo ich ich den neuen Bewohner her bekomme, weiß das Stadium auch nicht.