Anfänger hat ein paar spezifische Fragen ;)

  • Hallo liebe Mantidenfreunde,


    ich spiele nun auch schon seit längerer Zeit mit dem Gedanken, mir Fangschrecken anzuschaffen. Allerdings habe ich diesbezüglich noch einige offene Fragen, die ich auch im Internet bisher nicht erfolgreich recherchieren konnte und aufgrund derer ich noch gewartet habe mit der Anschaffung dieser faszinierenden Tiere.
    Leider sind deshalb mittlerweile die Rhomboderas, dort wo ich sie bestellen wollte, bereits ausverkauft. Aus Angst, dass die Creobroter nun auch bald alle verkauft sein werden, frage ich nun doch lieber einmal nach ;) Kostet ja nichts und der direkte Austausch mit erfahrenen Haltern bringt meist schneller voran als tausend theoretische Buchseiten ;)


    Halten würde ich gerne eine Rhombodera spec (am besten megaera oder vielleicht auch basalis, wenn ich die irgendwo herbekomme) und eine Creobroter gemmatus.


    Ein Grundwissen ist übrigens bereits vorhanden (keine Gruppenhaltung (außer bestimmte Arten), keine Heimchen oder zumindest nicht ausschließlich, doppelte Breite und Tiefe mal dreifache Höhe, etc). Ich finde, es gibt nichts schlimmeres als Leute, die sich komplett uninformiert in Foren anmelden und dann wollen, dass man ihnen alles vorkaut und auf den Teller gespuckt serviert. Dennoch gilt meiner Meinung nach natürlich auch die Regel: lieber nochmal erwähnt trotz Kenntnis des Anfängers als weggelassen bei Unkenntnis :)


    Hier nun aber meine Fragen:


    1. Lässt sich C. gemmatus ab subadult (oder vielleicht sogar jünger?) auch mit Schaben ernähren, und welche Größe müssten diese dann haben? Geht das dauerhaft gut oder sollten Fliegen das Hauptfutter sein?


    2. Stimmt es, dass die Fliegen/Larven müffeln, bzw die Larven und Puppen bei der Entwicklung zur Fliege müffeln?


    3. Was mache ich, wenn eines meiner Terrarien bei der unteren Lüftung Lochblech hat? Wie verhindere ich, dass sich die Tiere verletzen? Oben, so habe ich herausgefunden, könnte ich das Gaze an der Stelle mit Lochblech einfach mit etwas Abstand zur Decke spannen. Unten geht das ja aber nicht.


    4. Wie genau nehmen Mantiden den Tag- und Nachtrhythmus? Wie dunkel muss es nachts sein? Da ich in der Stadt wohne und mein Fenster in Richtung Straße zeigt, ist es nachts doch recht hell im Zimmer (Straßenlaternen). Wenn ich den Rollladen herunterlasse wiederum, varrieren die Zeiten, wann ich diesen morgens wieder hochlasse, als Student schon etwas.
    Stört es die Tiere, wenn man abends mal länger wach ist (Licht)?


    5. Fehlhäutungen und Abstürze möchte ich natürlich vermeiden. Wie dicht sollte das Gaze für Creobroter und Rhombodera denn jeweils ungefähr sein? Und welches Material? Gehen hier recht grobmaschige Fliegengitter aus Nylon mit Löchern von ca 1,5 - 2 mm Durchmesser?


    6. Fressen Rhombodera in L4 auch kleine Schaben (Blaptica dubia aus dem Zoohandel, in der Ausführung "klein")? Kann man sie damit dauerhaft großziehen oder ist dies nicht geeignet?
    Wie groß sind Rhomboderas (z.B. megaera, basalis o.ä.) ungefähr in L4?


    7. Wie schnell wachsen Schaben?
    Wäre ja schließlich etwas blöd, wenn die zu schnell zu groß werden, um sie dann weiterhin an eine meiner beiden Mantiden verfüttern zu können ;)


    8. Können sich Schaben in Sand eingraben? Spiele mit dem Gedanken, Sand ins Terrarium zu füllen, da das das Reinigen erleichtern dürfte und Schimmelbildung unwahrscheinlicher macht als Erde. Will aber verhindern, dass Schaben sich ins Substrat eingraben und die Mantis sie dann nicht findet oder diese dort gar verenden.


    9. Machen Mantiden Sauerei beim Fressen? Klingt komisch, ich weiß ;) Aber in den meisten Futtervideos sieht das ja eher so aus, als würde die Mantis das Futtertier komplett verputzen, so dass gar nicht viele bis überhaupt keine Futterreste liegen bleiben. Wie oft muss man hier entfernen und wie groß sind die Reste?


    Ich hoffe, ihr könnt mir helfen, dass es meinen Mantiden gut gehen wird :)
    Und ich bin nicht lesefaul, freue mich also - sofern es diese gibt - auch über aufschlussreiche Links bezüglich meiner Fragen ;)


    Danke und viele liebe Mantidengrüße


    Mister Mandibel

    "Ooh, here she comes,
    Watch out, boy, she'll chew you up!
    Ooh, here she comes,
    She's a maneater!"

    - ein Song von Hall & Oates, und vermutlich auch die Stammtisch-Hymne betrunkener Mantidenmännchen :D

  • zu 2.: ja, die riechen durchaus n bisschen unangenehm, wenn man aber die Maden in den Kühlschrank packt kann man die Entwicklung bremsen und auch die Schlupfzeit steuern
    3.: bisher hats meiner nichts ausgemacht, untere Lüftung ist auch aus Blech. Meine zwei waren da bisher noch nie drauf.
    4.: N dicker (Stoff) Vorhang oder ähnliches vorm Terra wirkt da Wunder.
    5.: Eigentlich hängen (zumindest nach eigener Erfahrung) Mantiden sich lieber an Ästen hin.
    8.: Schaben werden bei mir immer mit Pinzette gefüttert, weil die sich durchaus auch eingraben und dann eben wie du geschrieben hast nicht mehr gejagt werden können^^ Der Untergrund ist den Schaben übrigens egal, die buddeln sich überall liebend gerne ein.
    9.: Bei meinen beiden abhängig vom Futtertier. Bei Fliegen eigentlich nur ab und zu mal ein Bein oder ähnliches, aber bei der Schabenart die ich verfüttert habe (adulte Totenkopfschaben) sind immer komplette Deckflügel übriggeblieben inklusive Reste von innereien und ähnliches. Das musste ich rausräumen, aber im großen und ganzen haben meine zwei bisher gute Manieren gehabt :D
    Ich hoffe mal ich habe keinen Stuss erzählt, falls ich aber in meinen genannten Punkten Unrecht hatte darf man mich gerne korrigieren^^


    viele Grüße
    Fabian

  • Hallo Fabian,


    erstmal vielen Dank für deine Antwort! :)


    zu 2. Hmm, müffelnde Maden im Kühlschrank... Mist, ich weiß nicht, ob das meinen Mitbewohner so sehr freuen wird... :D Gibts da denn Unterschiede? Habe gehört, Pinkies müffeln nur nach Ammoniak und das lässt nach, wenn man die lüftet. Was nehmt ihr da für ein Gefäß. um ein Ausbrechen definitiv zu verhindern? Habe auch Angst, dass bei so Heimchenboxen ode so der Deckel abgeht, wenn mal jemand was da reinquetscht aufgrund von Platzmangel. Frei rumkriechende Maden im Kühlschrank wären halt echt ekelhaft und würden bestimmt auch an das Essen gehen, oder?
    3. Hast du dieses Lochblech oder nur Blech? Ich hab beim Lochblech halt insbesondere bei der Rhombodera Angst, da die ja dafür bekannt sind, ihr Futter tatsächlich AKTIV zu verfolgen und dafür dann auch schon mal im Terrarium unterwegs sind. Ergo ist die Wahrscheinlichkeit, dass die da drauf mal laufen, bei denen dann nicht so gering. Oder liege ich da falsch? Was hälst du denn für Arten?
    4. Hmm, das ist natürlich eine gute Idee. Allerdings dürfte das an der Stelle, wo ich die Terrarien gern hingestellt hätte, schwierig werden. Ließe sich nur mit nem Haufen Geld, Zeit und handwerklichem Geschick bewerkstelligen (leider fehlt es mir an allem Dreien ein bisschen :D ). Gibt es eigentlich so Kasten mit roten, durchsichtigen Wänden, die man über Terrarien stülpen kann? Weil rot können Spinnen und Mantiden ja nicht sehen, oder bin ich da falsch informiert? Das wär doch mal ne Geschäftsidee, oder? :D
    5. Ich hab da halt Angst, dass das mit dem Häuten nicht klappt, insbesondere bei der Adulthäutung. Hat da jemand Erfahrung mit?
    8. und 9. Gut zu wissen :) dann werd ich das mal testen und wenn nötig mit der Pinzette füttern (habe eh schon so eine Fütterpinzette für Reptilien gekauft, weil ich ursprünglich mal Vogelspinnen halten wollte ^^). Eigentlich fände ich es aber besser, natürlicher und auch interessanter, das Tier die Beute selbst fangen zu lassen.


    Ich würde mich natürlich auch noch sehr über weitere Meinungen freuen! :)


    Grüße
    Mister Mandibel

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  • Mitbewohner und Maden... Musste ja nicht in der orginalverpackung in Kühlschrank stellen, durchsichtig und mit der Aufschrift Fliegenmaden. Probier mal ne Ramadose o.ä. Irgendwas umspannendes ... Krautsalat, macht garantiert keiner auf.

  • Hallo Carmen,


    Hehe, Undercover-Maden dann sozusagen? :vain:
    Könnte man da dann auch den Deckel von der Rama-Dose verwenden? Und müssten da Luftlöcher rein?


    Gruß
    Andy

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  • 1. Lässt sich Creobroter gemmatus ab subadult (oder vielleicht sogar jünger?) auch mit Schaben ernähren, und welche Größe müssten diese dann haben? Geht das dauerhaft gut oder sollten Fliegen das Hauptfutter sein?


    Auch, aber ich würde sie nicht ausschließlich damit füttern. Fliegen, Ofenfischchen, Wachsmotten, ... bieten sich als Alternativen an. Wobei Fliegen bei (fast) allen Arten als Hauptfutter verwendet werden. Wenn du nach Futtertieren mit möglichst geringer Geruchsbelästigung, verhältnismäßig geringem Platzbedarf und guter Ausbeute suchst, schau dir mal Ofenfischchen an. Lohnt sich IMMER.


    2. Stimmt es, dass die Fliegen/Larven müffeln, bzw die Larven und Puppen bei der Entwicklung zur Fliege müffeln?


    Wenn man die Nase rein hält ja.


    3. Was mache ich, wenn eines meiner Terrarien bei der unteren Lüftung Lochblech hat? Wie verhindere ich, dass sich die Tiere verletzen? Oben, so habe ich herausgefunden, könnte ich das Gaze an der Stelle mit Lochblech einfach mit etwas Abstand zur Decke spannen. Unten geht das ja aber nicht.


    In der Regel halten sie sich im oberen drittel des Terrariums auf. Das untere Lüftungsgitter / Lochblech kann man in der Regel vernachlässigen.


    4. Wie genau nehmen Mantiden den Tag- und Nachtrhythmus? Wie dunkel muss es nachts sein? Da ich in der Stadt wohne und mein Fenster in Richtung Straße zeigt, ist es nachts doch recht hell im Zimmer (Straßenlaternen). Wenn ich den Rollladen herunterlasse wiederum, varrieren die Zeiten, wann ich diesen morgens wieder hochlasse, als Student schon etwas.
    Stört es die Tiere, wenn man abends mal länger wach ist (Licht)?


    Ich bin ebenfalls Studentin, arbeite auch mal länger nachts neben den Terrarien und habe noch nie gemerkt, dass sich das negativ auswirkt. Mal abgesehen davon, dass es sie zum Licht, also Richtung Scheibe zieht. Beleuchtung durch Straßenlaternen hab ich auch.
    In der "Natur" sammeln sich Männchen oftmals um Licht / Straßenlaternen.


    5. Fehlhäutungen und Abstürze möchte ich natürlich vermeiden. Wie dicht sollte das Gaze für Creobroter und Rhombodera denn jeweils ungefähr sein? Und welches Material? Gehen hier recht grobmaschige Fliegengitter aus Nylon mit Löchern von ca 1,5 - 2 mm Durchmesser?


    Lieber so fein wie möglich. Erstens laufen einem nicht die Drosophila davon, zweitens "rutschen" die Tarsen nicht zwischen die Maschen. Nylongaze verwende ich garnicht mehr in Terrarien.


    6. Fressen Rhombodera in L4 auch kleine Schaben (Blaptica dubia aus dem Zoohandel, in der Ausführung "klein")? Kann man sie damit dauerhaft großziehen oder ist dies nicht geeignet?
    Wie groß sind Rhomboderas (z.B. megaera, basalis o.ä.) ungefähr in L4?


    Die kleinen Blaptica dubia sollten noch zu groß sein (ok, kommt auf die Definiton von klein an). Goldfliegen werden in L4 aber schon gut genommen. Alternativ Ofenfischchen. Für größere Tiere dieser Art ein gutes Futter, aber auch hier gilt: Abwechslung ist immer gut.


    7. Wie schnell wachsen Schaben?


    Kommt auf Art, Futter und Temperatur an.


    8. Können sich Schaben in Sand eingraben? Spiele mit dem Gedanken, Sand ins Terrarium zu füllen, da das das Reinigen erleichtern dürfte und Schimmelbildung unwahrscheinlicher macht als Erde. Will aber verhindern, dass Schaben sich ins Substrat eingraben und die Mantis sie dann nicht findet oder diese dort gar verenden.


    Sand würde ich für die oben genannten Arten nicht verwenden. Etwas Luftfeuchtigkeit sollte schon im Terrarium sein; die erreicht man am Besten mit dem entsprechenden Bodengrund. Erde schimmelt nicht, wenn die Belüftung stimmt. Springschwänze tun ihr übriges.


    9. Machen Mantiden Sauerei beim Fressen? Klingt komisch, ich weiß Aber in den meisten Futtervideos sieht das ja eher so aus, als würde die Mantis das Futtertier komplett verputzen, so dass gar nicht viele bis überhaupt keine Futterreste liegen bleiben. Wie oft muss man hier entfernen und wie groß sind die Reste?


    Womit wir wieder beim Thema Springschwänze wären. Die Räumen kleinere Reste weg und sollte doch mal das Bein einer Heuschrecke übrig bleiben, dann kann man das auch raus angeln, wenn es einem zu lange dauern würde.


    Zum Thema Fliegen im Kühlschrank... Ich nehme immer einen Gefrierbeutel in den die Dose mit den Maden kommt. Die lasse ich bevor sie in den Kühlschrank kommen verpuppen (dann stemmen sie auch nichtmehr den Deckel auf). Die Luft in einem etwas größeren Gefäß sollte ausreichen.


    Grüße,
    Regina

    "Jetzt koch ich Mama"

    Satzzeichen können Leben retten

  • Hallo Regina,


    Mist, ich bin auf den Zurück-Button am Laptop gekommen und darf jetzt alles neu tippen. Ich hasse Touchpads. :cursing:


    Vielen Dank für deine Antwort! :)
    Eure Antworten helfen mir sehr weiter, jedoch ist mein Wissensdurst bei weitem noch nicht gestillt ;)


    Es tut mir übrigens leid, dass ich so lange nicht online war hier! Die Uni hat gerufen, und im Gegensatz zu den noch nicht bestellten Mantiden kann die nicht warten... ;)




    schau dir mal Ofenfischchen an


    Die wären super, bis auf die 12 - 14 Stunden Erwärmung auf 30 - 40 °C jeden Tag. Das dürfte sich schon ordentlich in den Stromkosten niederschlagen, was ich als Student eigentlich vermeiden möchte. Ich habe mir auch extra Mantidenarten ausgesucht, die man bei Zimmertemperatur (bei mir eigentlich immer zwischen 21 und 23 Grad) halten kann. Sonst würde ich mir vermtlich auch noch eine Miomantis paykullii holen (die scheint ja mindestens 24°C zu brauchen).
    Sterben Ofenfischchen bei Zimmertemperatur? Sonst würde ich mir zwecks Ernährungsvielfalt als mal ne Dose im Internet bestellen. ;)



    Zitat

    In der Regel halten sie sich im oberen drittel des Terrariums auf. Das untere Lüftungsgitter / Lochblech kann man in der Regel vernachlässigen.


    Ich würde mich freuen, wenn mir das jemnad explizit auch für Rhomboderas bestätigen könnte. ;)



    Zitat

    [Gaze] lieber so fein wie möglich. Erstens laufen einem nicht die Drosophila davon, zweitens "rutschen" die Tarsen nicht zwischen die Maschen. Nylongaze verwende ich garnicht mehr in Terrarien.


    Gilt das auch für Tiere über L6? Die bekommen doch keine Drosophilas mehr. Wäre diese von mir beschriebene Gaze also auch für subadulte Creobroter und L6 oder höher Rhombodera ungeeignet? Oder gilt das jetzt eher für die L4 Rhomboderas?



    Zitat

    Die kleinen Blaptica dubia sollten noch zu groß sein (ok, kommt auf die Definiton von klein an). Goldfliegen werden in L4 aber schon gut genommen. Alternativ Ofenfischchen. Für größere Tiere dieser Art ein gutes Futter, aber auch hier gilt: Abwechslung ist immer gut.


    Bei klein hätte ich entweder die Auswahl von ungefähr 0,5 bis 1 cm oder ungefähr 1 bis 2 cm. Ginge da eines davon? Wie groß ist so eine L4 Mantide? Ohne praktische Erfahrung kann man das leider überhaupt nicht einschätzen ?(
    Ich würde natürlich auch mal Fliegen, Ofenfischchen (falls zimmertemperaturverträglich), Heuschrecken (0.7 - 1,5 cm), Wiesenplankton und was sonst noch so genommen wird füttern, ich weiss aber halt jetzt schon, dass ich da nicht bei allem für dauerhafte Verfügbarkeit sorgen kann. Es gibt in meiner Nähe kein Angelgeschäft und auch der Zooladen ist mehr als eine dreiviertel Stunde entfernt. Ich besitze kein Auto, bin also von der S-Bahn abhängig und entsprechend würde ich das Futter lieber einmal im Monat kaufen und dann schauen, dass ich genug für einen Monat habe. Da ja die Fliegenmaden nur so 2 Wochen unverpuppt im Kühlschrank halten (oder irre ich da?) und ich die sogar im Hochsommer eine Stunde oder so im Rucksack transportieren müssen werd, ist da nichts mit kühlen und kontrolliert Verpuppung verhindern etc. Ich denke, ich werde es deshalb so machen, dass ich am Anfang des Monats jeweils viele Schaben, ein paar Maden, ein paar Heuschrecken, Wachsmotten und/oder Ofenfischchen hole und diese dann vorzugsweise am Anfang des Monats verfüttere, so lange wie sie eben halten. Wenn die dann zuneige gehen bzw leer sind, werde ich dann den Rest des Monats mit Schaben füttern. Wäre das ok?
    Das bedeutet aber auch, dass ich meine Creobroter und junge Rhombodera vermutlich ungefähr 2 Wochen jeden Monat fast ausschließlich von Schaben ernähren würde. Die Frage wäre halt, ob das gutgeht... ?(
    Ich kann bei meiner Methode halt nicht garantieren, dass immer Fliegen zum Verfüttern zur Verfügung stehen. Deshalb habe ich mich unter anderem auch gegen z.B. Phyllocrania paradoxa entschieden, da diese Fliegenfresser, was andere Futtertiere annehmen angeht, empfindlich sein sollen.



    Zitat

    Kommt auf Art, Futter und Temperatur an.


    Ok, tut mir leid, das war dumm formuliert. :red:
    Ich meinte natürlich: wie schnell wachsen Blaptica dubia? Laufe ich Gefahr, dass ich die Jungtiere nach 1 - 2 Monaten Futtertierhaltung nicht mehr verfüttern könnte, da diese zu groß geworden sind (z.B. weil sie bis dahin statt 0,5 cm schon 1 oder sogar 2 cm messen?)?
    Temperatur wäre Zimmertemperatur. (s.o.)



    Zitat

    Sand würde ich für die oben genannten Arten nicht verwenden. Etwas Luftfeuchtigkeit sollte schon im Terrarium sein; die erreicht man am Besten mit dem entsprechenden Bodengrund. Erde schimmelt nicht, wenn die Belüftung stimmt. Springschwänze tun ihr übriges.


    Rhombodera und Creobroter wurden bei dem Züchter beide mit 50-60% LuftFeuchtigkeit tags und 60-70% nachts angegeben. Bei mir herrscht tags und nachts ca. 50% LF. Meine Idee war also, den Boden mit Sand oder Küchenpapier auszukleiden und dann einmal abends 2 - 3 mal ins Terrarium zu sprühen. Dann steigt die LF auf den gewünschten Wert an, die Mantis kann die Tropfen trinken und am nächsten Morgen ist es wieder getrocknet. Habe das bereits getestet (mit LF- und Temperaturmesser im Terrarium). Oder könnt ihr das nicht empfehlen? Das Papier würde ich dann halt nach Bedarf wechseln (vermutlich alle 3 Tage oder so, und größere Futterreste immer gleich entfernen). Bitte auch bedenken, dass ich Zimmertemperatur habe bei mir und kein aufgeheiztes Terrarium.
    Die Mantis stört das mit dem Küchenpapier ja nicht, oder? (Genauso wenig, wie es sie stört, ob nun die Pflanzen echt sind oder nicht)
    Ich brauche das jetzt optisch nicht so ansprechend, dass ich da Erde drinhaben müsste, wenn das nicht notwendig ist.



    Zitat

    Zum Thema Fliegen im Kühlschrank... Ich nehme immer einen Gefrierbeutel in den die Dose mit den Maden kommt. Die lasse ich bevor sie in den Kühlschrank kommen verpuppen (dann stemmen sie auch nichtmehr den Deckel auf). Die Luft in einem etwas größeren Gefäß sollte ausreichen.


    Klingt gut :) Ist das denn ergiebig? Ich habe gehört, dass Puppen sich viel schlechter dauerhaft lagern lassen als die Maden. Da soll die Schlupfrate nach einer gewissen Zeit im Kühlschrank erheblich nachlassen. Stimmt das? Wäre das dann für mich, wenn ich nur jeden Monat oder so kaufe, auch empfehlenswert?
    Vielleicht sollten wir übrigens noch jeweils immer differenzieren zwischen Pinky Maden, Terfly Maden, etc...


    Stimmt es eigentlich, dass sich Wachsmottenlarven durch Plastik durchfressen? Hat da jemand Erfahrung damit?



    Ich möchte das ganze halt schon einigermaßen gut durchplanen, damit ich keine bösen Überraschungen erlebe oder dann spontan Stress bekomme und Noteinkäufe tätigen muss... Insbesondere da bald die Uni wieder losgeht ;)


    Freue mich übrigens echt riesig über eure Antworten und eure Hilfsbereitschaft! :)



    Gruß
    Andy

    "Ooh, here she comes,
    Watch out, boy, she'll chew you up!
    Ooh, here she comes,
    She's a maneater!"

    - ein Song von Hall & Oates, und vermutlich auch die Stammtisch-Hymne betrunkener Mantidenmännchen :D

  • Hallo,
    auch wenn immer wieder das Gegenteil behauptet wird - keine Mantide ist bei zimmertemperatur artgerecht zu halten, 25C ist tagsüber die absolute Untergrenze! Um einen kleinen Spot wirst also nicht herumkommen...
    Und Fliegenmaden halten sich im Kühlschrank bedeutend länger als 2 Wochen (mind. 2 Monate, bevor aus den Puppen auch im Kühlschrank die Fliegen schlüpfen) da kannst dir ruhig was auf Vorrat zulegen. Die Maden solltest du aber im Kühlschrank umquartieren, ich halte sie in einer gelöcherten Tupperware-Dose...


    Von Blaptica dubia rat ich dir ab, wenn dir da ein adultes Weiberl auskommt - und das geht schnell - kannst schon mal für den Kammerjäger zu sparen beginnen. ;)


    Das untere Lochblech ist vernachlässigbar, auch bei Rhombodera.


    Bei Ofenfischerln kenn ich mich nicht aus.



    Gruß henk

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von henk ()

  • Hallöchen,


    ich schließe mich da an. Die Tiere kommen aus Regionen der Erde, in denen es deutlich wärmer ist als hier. Haltung bei Zimmertemperatur KANN gutgehen, muss aber nicht und entspricht nicht dem, worauf sie eigentlich "ausgelegt" sind.


    Für ein Terrarium von 20x20x30 - 30x30x40cm reicht in der Regel ein 15-25Watt Strahler. Das entspricht bei einem durchschnittlichen Strompreis von 29cent/kWh etwa 1,50€-2,50€ Mehrkosten. Die kann man sicher auch als Student extra in die WG-Kasse legen ;)
    Meine Ofenfischchen-Zucht steht auf einer 6Watt Heizmatte. Muss man etwas ausprobieren, ob das auch bei dir reicht, aber das kostet mich 60Cent im Monat. Dafür muss ich das nicht als Futtertiere kaufen (wofür ich locker das 10-20Fache ausgeben würde, bei meinem Bedarf.
    Vorteil: Wenn die Zucht mal läuft, hast du immer etwas auf Vorrat daheim und selbst adulte Tiere nehmen die großen Ofenfischchen im Notfall noch. Du musst dir keine Gedanken machen, ob der Zooladen vielleicht gerade Lieferengpässe hat oder nur einen Tag nach der Anlieferung die von dir gewünschten Futtertiere schon ausverkauft sind.
    Ansonsten gäbe es noch den bequemen Weg des bestellens. Oftmals selbst inkl. der Versandkosten günstiger als im Zooladen und du kannst es dir direkt an die Haustür liefern lassen.


    Wachsmotten und BraPlast Dose (dickeres Kunststoff) geht. Joghurtbecher hab ich jetzt noch nicht ausprobiert ;)


    Bei Blaptica dubia kann ich nichts zur Wachstumsgeschwindigkeit sagen. Aber normalerweiße haben ja Mantiden ein Spektrum von / bis, was die Futtertiergröße angeht. Die sollten also nicht so schnell wachsen, dass sie die Mantiden überholen, wenn du mit einer kleinen Größe anfängst. Ansonsten würde ich den Punkt von henk beachten und das sich die meisten Schaben doch recht zügig verstecken im Terrarium.
    Meine Erfahrung zu Schaben: Wenn ich in ein paar Monaten aus meiner Studentenbude ausziehe, werde ich vor der Schlüsselübergabe erstmal grozügig Insektengift versprühen :cursing:


    Verpuppt würde ich den Maden 2Wochen geben, bis sie dann schlüpfen (auch im Kühlschrank). Eimal ganz leicht mit Wasser ansprühen (wirklich nur einnebeln), abtrocknen lassen und in den Kühlschrank. So hab ich gute Erfahrungen gemacht. Wenn du eine hälfte der Dose verpuppen lässt und eine gleich in den Kühlschrank stellst, solltest du mit Sicherheit 3-4Wochen Futtertiere haben. Zumal sie sich im Terrarium mit etwas Futter auch noch gut eine bis zwei Woche/n halten (und wenn sie nicht gefressen werden, dann fliegen sie noch heute...)


    Grüße,
    Regina

    "Jetzt koch ich Mama"

    Satzzeichen können Leben retten

  • Hallo henk, hallo Regina,


    erstmal danke für eure Antworten :)
    Das hat mir jetzt schon zu denken gegeben mit dem Spotstrahler. Da bin ich wohl dem Gequatsche der Händler, das ich eigentlich immer so verurteile, wenn es um Zoofachgeschäfte geht, auf den Leim gegangen ("Nö nö, der Wels wird nicht größer, als er jetzt grad ist", "In nem 25 Liter Becken können Sie ruhig ein Kampffisch-Männchen und -Weibchen zusammen halten", und anderes super tolles "Fachwissen" :cursing: )


    Dachte aber, wenn der Züchter das sagt, muss das schon stimmen, insbesondere da er bei anderen Spezies wirklich betont, dass die 25°C oder mehr brauchen.
    Und so ein Insekt ist ja auch nochmal was anderes als ein Wirbeltier wie jetzt z.B. ein Fisch.
    Insekten frieren ja nicht in dem Sinne, oder? Sondern der Metabolismus wird bei niedrigeren Temperaturen halt einfach langsamer.

    Zum Thema artgerechte Haltung:
    ich denke kein Tier kann wirklich artgerecht gehalten werden, insbesondere nicht in einem Käfig oder Glaskasten. Die Bedingungen sind niemals perfekt simulierbar in so einer Umgebung, da hier ganz andere Grundvoraussetzungen herrschen. Natur kann man nicht simulieren.


    Die Fragen, die man sich also meiner Meinung nach eher stellen sollte, sind: "Hat diese Haltungsart bestimmte negative Auswirkungen auf das Tier?", ""Gedeiht" das Tier?" und "Geht es dem Tier gut?".


    Nun ist es zwar wissenschaftlich nicht bewiesen oder widerlegt, dass Insekten eine Art Schmerz oder Leiden spüren können, oder irgendeine andere Art von Emotion, aber ich finde, was man deutlich merkt, ist, dass sie Stress spüren können.
    Ich habe zwar noch nie eine Mantide freudejauchzend und im Glücksrausch über eine Wiese tänzeln sehen, aber ein dauergestresstes Tier ist meiner Meinung nach trotzdem auf jeden Fall kein "glückliches".


    Ich habe henks Post gestern schon gesehen und mir Gedanken darüber gemacht. Habe dann mal meine Unterlagen rausgekramt und herausgefunden, dass ich ca 22 cent pro kWh bezahle. Bei 12 Stunden täglich und ca 30 Watt belaufen sich die Kosten da laut online Stromkostenrechner im Monat auf ungefähr 3 Euro.


    Zitat

    Für ein Terrarium von 20x20x30 - 30x30x40cm reicht in der Regel ein 15-25Watt Strahler. Das entspricht bei einem durchschnittlichen Strompreis von 29cent/kWh etwa 1,50€-2,50€ Mehrkosten. Die kann man sicher auch als Student extra in die WG-Kasse legen


    Du hast recht, das kann man investieren. Allerdings sprichst du von einem Terrarium, ich habe aber vor 2 oder 3 zu besetzen, da wären wir dann schon bald bei einem Preis von um die 10€ monatlich. Das geht dann langsam schon ins Geld. ;)
    Ich plane deshalb, einen circa 30-35W Spotstrahler zu nehmen und einfach meine zwei Terrarien nebeneinander zu stellen und diesen mittig von beiden zu platzieren, so dass er beide heizt. Glaubt ihr, das geht? Brauche ich dann einen Sichtschutz für die Mantiden? Wenn ja, was könnt ihr da empfehlen? :)


    Zitat

    auch wenn immer wieder das Gegenteil behauptet wird - keine Mantide ist bei zimmertemperatur artgerecht zu halten, 25C ist tagsüber die absolute Untergrenze!


    Das würde ich so allerdings absolut nicht unterschreiben. Es stimmt zwar, dass die meisten Mantiden aus warmen Gebieten kommen, aber nicht alle! Also dass keine Mantide bei Zimmertemperatur artgerecht haltbar ist (artgerecht gibt es finde ich wie gesagt eh nicht), würde ich behaupten ist falsch.
    Es gibt zum Beispiel auch Mantidenarten in Europa und hier in Deutschland wie die Mantis religiosa (jaa ich weiß dass man die nicht halten darf, aber ist jetzt nur mal ein Beispiel für eine Mantide, die aus etwas "kälteren" Gebieten kommt und dort lebt. ;) )
    Oder man schaue sich mal diesen Thread an:
    Phyllothelys breve


    Phyllothelys kommen aus China, man vergleiche die Temperaturen, die dort herrschen:
    https://www.klimatabelle.info/asien/china/china-allgemein


    Im Thread wird außerdem gesagt, jemand habe sie aus Myanmar mitgebracht (ich nehme mal an aus der Natur gesammelt dort?) Vielleicht kann sich jemand dazu äußern. Fände ich echt interressant. :)
    Klimatabelle zu Myanmar zeigt, dass es dort sogar noch kälter ist:
    https://www.klimatabelle.info/asien/myanmar


    Frage wäre aber eben auch, wie und wie lange die Mantiden dort in ihrem natürlichen Habitat leben und ob sie sich irgendwie schützen vor der Kälte oder so?
    Wobei wir wieder beim "artgerecht ist nicht möglich" wären ;)
    Vielleicht bin ich auch total dumm und habe irgendetwas Offensichtliches nicht bedacht, oder bin falsch über die Herkunft informiert, aber ich denke nicht jede Mantide lebt in ihrem natürlichen Lebensraum bei über 25°C. :)


    Ich gebe euch beiden allerdings recht, dass die Arten, die für mich in Frage kämen, nämlich Hierodula membranacea, Creobroter gemmatus und Rhombodera meist aus Indien oder Thailand kommen und dort herrschen keine Temperaturen unter 25°C.
    Ihr habt mich auf jeden Fall überzeugt, mir einen Spotstrahler anzuschaffen. :)
    Da investiere ich lieber die paar Euro und habe dafür die Gewissheit, dass es meinen Mantiden nicht zu kalt ist. ;)


    Zitat

    Meine Ofenfischchen-Zucht steht auf einer 6Watt Heizmatte.


    Das ist natürlich brillant! An eine Heizmatte hatte ich ehrlich gesagt garnicht gedacht. :thumbsup: Das ist natürlich auch wesentlich günstiger als ein Spotstrahler. Bei einem 25W Strahler und fast 3€ im Monat Stromkosten könnte man sich nämlich auch fast gleich die 4-5€ Dose im Laden oder online kaufen. :D
    Was für ein Gefäß benutzt du dann? Kann man da Plastik nehmen? Können die Ofenfischchen die Wände hochklettern?


    Zitat

    Wachsmotten und BraPlast Dose (dickeres Kunststoff) geht. Joghurtbecher hab ich jetzt noch nicht ausprobiert


    Alles klar :) Und das funktioniert auch, wenn die mal hungern sollten? Habe gehört, sie bleiben normalerweise im Plastik, solange man sie genug füttert, und nur wenn nicht, brechen sie aus. Das Restrisiko fände ich dann halt aber trotzdem etwas unangenehm. ;)

    Danke für den Tipp mit den Maden und Puppen, das werde ich dann versuchen! ;)


    Zitat

    Von Blaptica dubia rat ich dir ab, wenn dir da ein adultes Weiberl auskommt - und das geht schnell - kannst schon mal für den Kammerjäger zu sparen beginnen.


    Zitat

    Meine Erfahrung zu Schaben: Wenn ich in ein paar Monaten aus meiner Studentenbude ausziehe, werde ich vor der Schlüsselübergabe erstmal grozügig Insektengift versprühen :cursing:


    Jetzt macht mir keine Angst! 8|
    Habt ihr beiden denn Erfahrung explizit mit Blaptica dubia oder nur mit anderen Schaben? Ich hab nämlich eigentlich extra die B. dubia genommen, weil deren Pestpotenzial angeblich so gering ist. Ich hab hier auch schon testweise welche stehen. Bisher muss ich sagen, dass ich nicht glaube, dass es "schnell geht", dass mir so eine Schabe entwischt, so lahm*rschig und "chillig" wie die sind. :D Und Wände können die auch nicht hochklettern. Wenn man da achtsam ist und bestimmte Vorkehrungen trifft, könnte ich mir vorstellen, dass ich es schaffe, die monatelang oder länger zu handeln, ohne dass auch nur eine einzige entkommt (ich bin aber halt auch nicht schusselig oder so, mir fällt im Jahr vielleicht 2-3 mal oder so was runter, und das dann meistens, weil ich zu voll beladen bin ;) Gläser umwerfen tue ich auch fast nie. Kann also nicht für jeden sprechen hier. ;) Und mit dem Verfüttern selbst habe ich halt auch noch keine Erfahrung, könnte mir eben auch vorstellen, dass das dann nochmal etwas mehr "tricky" ist). Außerdem sind die ja auch erst ab 25°C richtig aktiv, darunter vermehren sie sich angeblich auch nicht (oder kaum). (Jemand Erfahrungen damit?)
    Das heißt, selbst wenn ein adultes Weibchen entwischt, ist die Wahrscheinlichkeit, dass das "schwanger" ist, doch fast null, oder?
    So was wie z.B. Schokoschaben (Shellfordella tartara, sind superschnell, können Wände erklimmen und vermehren sich auch ordentlich bei Zimmertemperatur) hingegen würde mir niemals überhaupt erst ins Haus kommen!
    Was meinst du genau mit dem Insektengift versprühen? Sind dir so viele entwischt oder wie? Welche Schabenart verfütterst du denn genau?


    Ich danke euch beiden nochmal für eure Tipps und Beiträge! Haben mich sehr zum Denken angeregt! :)
    Über weitere Antworten freue ich mich natürlich auch sehr! Auch gerne noch von dritten, wenn jemand möchte! ;)


    Liebe Grüße
    Andy

    "Ooh, here she comes,
    Watch out, boy, she'll chew you up!
    Ooh, here she comes,
    She's a maneater!"

    - ein Song von Hall & Oates, und vermutlich auch die Stammtisch-Hymne betrunkener Mantidenmännchen :D

  • Hallo Andy,


    ok, du hast recht. Artgerecht ist das falsche Wort. Aber nennen wir es doch bedürfnisgerecht. Das ist nämlich durchaus auch in Gefangenschaft zu erzielen. Und das Totschlagargument einiger Tierrechtler, dass Natur nicht zu simulieren ist... möchte man das den so 100% in Gefangenschaft? Bzw. "MÖCHTE" das Tier eigentlich natürliche Bedingungen? Wenn wir den Spieß mal umdrehen... lebt ein Tier in natura nicht eigentlich ständig unter Dauerstress wegen potenzieller Fressfeinde, Nahrungsmangel, nicht optimaler Umweltbedingungen, Zerstörung des Lebensraums, Revier- und Rangfolgestreitigkeiten? Wie viel Platz würde ein Tier in der Natur wirklich in Anspruch nehmen, wenn all diese Faktoren otimal oder nicht gegeben wären?
    Aber das ist ein anderes Thema.


    Es geht beim Thema Temperatur nicht um Schmerzen. Es geht einfach darum, dass ein Organismus nur bis zu einer gewissen Temperatur optimal rund läuft. Bei Mantiden bekommt man das am ehesten bei der Verdauung mit. Wenn die nicht richtig funktioniert, vergammelt das Tier von innen, mal ganz lapidar gesagt.


    Sichtschutz: ja. Wenns ganz simpel sein soll ein Stück Papier (bei deiner Lösung aufpassen, dass es nicht ankokelt), noch besser sind Seitenwände. Zum Beispiel aus Presskork aus dem Baumarkt.


    Europäische Arten sind a) auf die Bedingungen angepasst, b) gehen sie in Diapause, wenn es zu kühl wird, bzw. sterben im Herbst. Einige Schlechtwettertage kann man nicht als Richtwert hernehmen, sondern der Durchschnitt muss stimmen. Wenn die Beleuchtung mal für zwei Tage ausfällt, ist das kein Drama. Auf Dauer ist es nix.
    Auch solltest du bedenken, dass Lufttemperatur nicht gleich Wärmestrahlung ist und Myanmar nicht gleich Myanmar. Wenn du dir mal den Fundort von Phyllothelys breve anschaust, dann kommen wir für diesen Ort auf ganz andere Klimawerte (mit Höchsttemperaturen von 32°C im Durchschnitt).
    Und doch... auch in Indien herschen Temperaturen unter 25°C, ich weiß das, ich war dort 5Monate :D Gerade bei einem so großen Land bitte nicht verallgemeiner. Ob Hierodula dann dort auch überall vorkommt... nö, eher nicht.


    Nicht alle Schaben haben pestpotenzial. Aber auch nicht alle Schaben, denen man es nicht nachsagt, vermehren sich nicht in der Bude. Das die Chance recht gering ist, heißt nicht, dass sie es nicht tun, wenn sie einen optimalen Ort in deiner Wohnung finden ;)
    Gleiches gilt aber natürlich auch für die Ofenfischchen, wie man faiererweise sagen muss.


    An Glas oder sehr glattem Plastik kommen sie nicht hoch. Google einfach mal nach BraPlast Dosen mit 5,8Liter.
    Den Preis der Ofenfischchen darfst du nicht unterschätzen... im Zooladen kommst du da locker auf 4-6€ pro Dose, mit einer Menge die du auf einmal verfüttert hast. Wenn du eine größere Menge brauchen solltest um einen Zuchtansatz zu starten, melde dich nochmal per PN, dann kann ich dir sagen, wo man die günstiger her bekommt.


    Grüßle,
    Regina

    "Jetzt koch ich Mama"

    Satzzeichen können Leben retten

  • Hallo Regina,


    ich muss sagen, ich finde dieses Thema insgesamt super spannend!
    "Bedürfnisgerecht" ist ein schönes Wort dafür. :)


    Zitat

    Und das Totschlagargument einiger Tierrechtler, dass Natur nicht zu simulieren ist... möchte man das den so 100% in Gefangenschaft?


    Also ich wollte jetzt nicht so rüberkommen als würde ich Gefangenschaftshaltung im Allgemeinen verurteilen (sonst würde ich das hier ja auch nicht machen ;) ). Viel mehr ging es mir einfach darum, dass "artgerecht" nicht möglich ist, aber "bedürfnisgerechte" Bedingungen wiederum sehr schwierig zu ermitteln sind (sprich: woran mach ich das fest? siehe auch z.B. die drei Fragen, die man sich m.M.n. stellen sollte aus meinem Post). Insbesondere bei Tieren, die eben keine Emotionen/Leiden o.ä. zeigen. Darauf wollte ich eigentlich hinaus ;) Ich stimme dir zu, dass nicht auszuschließen ist, dass ein Tier sogar, wenn man es gut behandelt, lieber in Gefangenschaft lebt, weil es stressfreier ist, als in der Natur.
    Ich finde deshalb ist ein Austausch wie dieser hier so wichtig, denn was Mindestmaße, Futter, Temperatur und all die anderen Dinge angeht, hat jeder Halter seine eigenen Maßstäbe aus bestimmten Gründen oder durch bestimmte Erfahrungen. Da ist so ein Austausch durchaus sinnvoll, um der "Bedürfnisgerechtheit" am nähsten zu kommen. :)


    Zitat

    Es geht beim Thema Temperatur nicht um Schmerzen. Es geht einfach darum, dass ein Organismus nur bis zu einer gewissen Temperatur optimal rund läuft. Bei Mantiden bekommt man das am ehesten bei der Verdauung mit. Wenn die nicht richtig funktioniert, vergammelt das Tier von innen, mal ganz lapidar gesagt.


    Das ist doch mal eine klare und konkret formulierte Aussage! Das bedeutet also in der Praxis, bei Zimmertemperatur "kann es gutgehen" (wie du zuvor schriebst), es können aber auch Probleme bei der Verdauuung auftreten? Habe ich das nun richtig verstanden? Weil dann wäre das ein eindeutiger Beweis, dass man die Tiere so nicht dauerhaft halten sollte (siehe meine Frage "Hat diese Haltungsart bestimmte negative Auswirkungen auf das Tier?").
    Danke, das du hier konkret eine Begründung nennst, warum das nicht empfehlenswert ist. :)
    Und wie gesagt, zu den Schmerzen: darum ging es mir auch nicht hauptsächlich, sondern eben wieder mehr darum, zu zeigen, dass es schwer ist, weil man dem Tier nicht in den Kopf schauen kann, und es ihm auch nicht ansieht, weil es z.B. zittert oder so etwas. Die Verdauungsprobleme sind hier aber dann definitiv ein klares Zeichen!


    Zitat

    Europäische Arten sind a) auf die Bedingungen angepasst, b) gehen sie in Diapause, wenn es zu kühl wird, bzw. sterben im Herbst.


    Ja, aber das macht die Sache ja nicht einfacher, oder? ;) Hier sind wir wieder bei der Sache mit dem "natürlich" oder "bedürfnisgerecht". Wäre es hier z.B. am bedürfnisgerechtesten, die Tiere in eine künstliche Diapause zu versetzen oder wäre es besser, sie einfach durchgehend warm zu halten? Ich denke ersteres, womit das "nicht unter 25°C" nicht so richtig greift. Aber henk meinte hier vermutlich gar nicht zwangsweise dauerhaft, sondern dass es eben ab und an (bzw eben häufiger statt seltener) auf jeden Fall diese Temperaturen haben sollte. So wie du auch jetzt hier schreibst:


    Zitat

    der Durchschnitt muss stimmen. Wenn die Beleuchtung mal für zwei Tage ausfällt, ist das kein Drama. Auf Dauer ist es nix.


    Dass ihr das so gemeint habt, war mir nicht so ganz bewusst. Ich dachte, ihr meintet, tagsüber jeden Tag nicht unter 25°C, PUNKT. Denn das trifft ja anscheinend bei manchen Arten auch zu, z.B. Blepharopsis mendica. Wenn da die Lampe ausfällt, habe ich gehört, ist das Tier nach ein paar Stunden tot.


    Ich merke jetzt erst, dass ich diese "von bis" Temperaturangaben falsch interpretiert habe.


    Zitat

    Auch solltest du bedenken, dass Lufttemperatur nicht gleich Wärmestrahlung ist


    Da hast du natürlich recht. Wäre dann die Frage, ob die Tiere aus kälteren Gebieten in der Natur explizit die Wärme bzw Sonnenbestrahlung suchen?


    Zitat

    und Myanmar nicht gleich Myanmar. Wenn du dir mal den Fundort von Phyllothelys breve anschaust, dann kommen wir für diesen Ort auf ganz andere Klimawerte (mit Höchsttemperaturen von 32°C im Durchschnitt).


    Das versteh ich aber nicht ganz. Wie können da die Durchschnittstemperaturen an diesem Fundort so sehr vom allgemeinen Durchschnitt abweichen? ?( Wäre das dann wie bei Deutschland, wo es im Süden allgemein wärmer ist? Aber da macht das ja jetzt auch nicht sooo einen riesen Unterschied, oder?


    Zitat

    Und doch... auch in Indien herschen Temperaturen unter 25°C, ich weiß das, ich war dort 5Monate :D Gerade bei einem so großen Land bitte nicht verallgemeiner.


    Touché. Hast mich ertappt beim "mal kurz googlen und überfliegen". :D Bei Thailand war die Recherche etwas eingehender, da ich mir auch mal überlegt hatte, einen Kampffisch anzuschaffen.


    Zitat

    Nicht alle Schaben haben pestpotenzial. Aber auch nicht alle Schaben, denen man es nicht nachsagt, vermehren sich nicht in der Bude. Das die Chance recht gering ist, heißt nicht, dass sie es nicht tun, wenn sie einen optimalen Ort in deiner Wohnung finden


    Man sagt es ihnen ja aber nicht nur nicht nach, sondern es wird teilweise explizit behauptet, dass es tatsächlich nicht möglich ist. Wäre eben die Frage, ob das stimmt, oder wieder nur "Zoofachhändlergequatsche" ist, damit es eher gekauft wird.
    Wenn du sagst nicht alle Arten haben Pestpotenzial, kannst du mir dann eventuell eine empfehlen, die explizit keins hat?
    Und so wie henk das formuliert hatte, hörte es sich halt auch so an, als wäre es gleich fatal, wenn da auch mal nur ein einziges Weibchen entkommt.


    Zitat

    BraPlast Dosen mit 5,8Liter.


    Über die bin ich in meiner Recherche schon mehrfach gestolpert. Da drin züchtest du dann? Reicht da eine Braplast mit Gaze im Deckel auf Dauer aus oder kann es sein, dass sich die Tiere so vermehren, dass man plötzlich was größeres braucht?
    Wie lange dauert es denn, bis so eine Zucht "angelaufen" ist? Also sprich, dass auch bei regelmäßiger Entnahme genug "nachproduziert" wird? :D
    Ist wahrscheinlich abhängig von der Anzahl der wöchentlich entnommenen Tiere und der Startanzahl der Tiere für den Zuchtansatz, oder?
    Ich komme gerne auf dein Angebot mit der PN zurück, sobald ich mir den Container, Einrichtung und Heizmatte gekauft habe. :)


    Alles in allem super spannend, wie ich finde. :popcorn: Und aufschlussreich noch dazu!


    Übrigens:
    Eigentlich wollte ich ja unter anderem auch eine Mantide, weil die Tiere recht günstig in der Anschaffung zu sein schienen.
    Terrarium: ~25€
    Tier: ~10-20€
    Futter: für ein Tier umgerechnet max 10€ im Monat
    Sprühflasche: 5€
    Thermo- und Hygrometer: 15-25€ (soll ja schließlich auch einigermaßen akkurat sein)
    Gaze: 5€
    Einrichtung: Stöcke ausm Garten und Küchenpapier

    Nicht bedacht wurde hierbei:
    Aquariensilikon zum Einbringen der Gaze
    Rück-/Seitenwände
    Lampe und Strahler
    monatliche Stromkosten pro Tier
    Zeitschaltuhr
    Versandkosten (insbesondere bei Winterversand) für Tiere und/oder Futter
    Futtertierzange
    Futter für die Futtertiere
    Aufbewahrungsbehälter für die Futtertiere (so Faunarien sind teurer als man denkt)
    Heizmatte, Tiere, Behälter, Eierkartons etc für eine Ofenfischchen-Zucht


    Das schwierigste ist die Verfügbarkeit der Tiere. Ich spiele gerade mit dem Gedanken, mir noch kleine Nymphen von Rhombodera und fluglose Drosophila zu holen. Aber zusammen mit den Aufziehbehältern und Versand für 2 Rhomboderas auch schon wieder 30€.

    Fazit: ich habe mittlerweile schon viel mehr ausgegeben als geplant, und das obwohl ich ein zweites Terrarium über ebay Kleinanzeigen geschenkt bekommen habe (oder vllt unter anderem auch deshalb?) und die eigentlichen Tiere sind noch nicht mal bestellt.
    Das zeigt mal wieder: keine Haustierhaltung ist billig! Man muss schon gewillt sein, auch ein bisschen was zu investieren. Dennoch sind natürlich Insekten und Arachniden trotzdem im Allgemeinen in der Anschaffung wesentlich günstiger als Wirbeltiere.
    Wert sind es die Tiere allemal. ;)

    Hat jemand Erfahrung mit Drosophilas? Sowohl flugfähig als auch flugunfähig? Ist es vermeidbar, ohne großen Aufwand, dass man die Tiere dann vereinzelt im Haus hat? Ich kann die nämlich nicht leiden. Habe vor, mir flugunfähige anzuschaffen und den Becherrand mit Vaseline einzureiben. Könnten da dann noch welche entkommen? Oder werden die eh so langsam, dass da nichts mehr entkommt, nachdem man sie in den Kühlschrank gestellt hat?


    Gruß
    Andy

    "Ooh, here she comes,
    Watch out, boy, she'll chew you up!
    Ooh, here she comes,
    She's a maneater!"

    - ein Song von Hall & Oates, und vermutlich auch die Stammtisch-Hymne betrunkener Mantidenmännchen :D

  • ". Hat jemand Erfahrung mit Drosophilas? Sowohl flugfähig als auch flugunfähig? Ist es vermeidbar, ohne großen Aufwand, dass man die Tiere dann vereinzelt im Haus hat? Ich kann die nämlich nicht leiden. Habe vor, mir flugunfähige anzuschaffen und den Becherrand mit Vaseline einzureiben. Könnten da dann noch welche entkommen? Oder werden die eh so langsam, dass da nichts mehr entkommt, nachdem man sie in den Kühlschrank gestellt hat? "


    wenn du schnell bist weniger, dafür möchtest du die Futtertierzange verwenden? Oder eher für die Ofis? :)


    Drosos kannst z.B in alten Yoghurtbechern züchten...oder ähnlichen Bechern, die halt anfallen. Zuchtsubstrat brauchen die halt auch, wenn's nicht grad Fallobst gibt musst das in deiner Rechnung auch mit einplanen.

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von cawi ()

  • Ich züchte im trial-and-error Prinzip hydei. Dazu packe ich ein Muß aus Fallobst, Matzen Hundeflocken und ner Prise Nipagin in ein Gurkenglas, das mit einer Strupfhose und einem Fütterungsrohr verschlossen ist.
    Man kann die Tierchen durch das Rohr rausschütteln, muss aber vorsichtig sein, dass das Muß nicht rausrutscht.
    Ich fülle das Glas mit ein wenig Holzwolle, bzw derzeit etwas Ostergras.


    Das Glas steht auf der Fensterbank. Es riecht nicht und die Fliegen schlüpfen regelmäßig. Wenn das Muß eingetrocknet ist, wechsle ich es aus.


    2 Varianten:


    gottesanbeterin-forum.de/cms/attachment/12435/


    Gewusel im Glas und ringelnde Maden:


    gottesanbeterin-forum.de/cms/attachment/12436/

    If dreams can come true... what about our nightmares?!

  • Hallo du,


    erklärst mir den Vorteil von den Hundeflocken? Spez jetzt bei der Drosozucht? Büdde ;)


    Nipagin, um Schimmel zu vermeiden? Denke ich, oder ? Irgendwie habe ich das Zeugs als bedenklich im Hinterkopf, aber ob's die Drosos betrifft k.P.


    die Nippeltechnik begeistert mich , auf der andern Seite belüftet natürlich schlechter....denk ich.


    Grüsse

  • Hiho! Na klar erklär ich das. Aaaalso: die Grundidee ist aus dem Internet.


    http://www.afizucht.de/html/drosophila.html


    Das Nipagin ist gegen den Schimmel, aber ich experimentier noch mit der Menge - ich nehm derzeit zu wenig, was den Schimmel nicht ganz verhindert. Das Nipagin soll angeblich die Ausbeute an Drosos schmälern, aber bei mir ist die Menge ausreichend.


    Die Belüftung scheint OK zu sein, wenn man den Strumpf drüber stülpt. Bei der Flasche habe ich in der Mitte und oben am Halz Löcher rein gemacht.


    Die Hundeflocken habe ich eigentlich für die Heuschrecken, die man damit füttern soll. In den Drosofutteransatz sollen eigentlich Haferflocken rein. Die Matzenflocken sind ja Getreideflocken und damit genauso gut. Ich denke, die sollen den Brei andicken, bzw etwas binden.


    Wie gesagt, wenn man auf den Gläsern zu viel rumklopft fällt der Brei raus, aber wenn das Glas gut bevölkert ist, sitzen die eh auf dem Strumpf und man kann sie mit leichtem Klopfen auf den Strumpf rausklopfen.


    Die Idee mit dem Rohr ist von mir, weil ich zu der Zeit noch keinen Extraktor hatte und das so ganz gut geklappt hat. Das Rohr ist aus dem Baumarkt und es steckt ein Korken drin.

    If dreams can come true... what about our nightmares?!

  • Also da kann ich ausnahmsweise auch einmal etwas dazu beitragen. Während meiner wissenschaftlichen Laufbahn habe ich viel mit Drosophila gearbeitet, die wir im großen Maßstab benötigt haben. Ein gängiges Rezept für Zuchtfutter stammt von C. Nüsslein-Vollhard:


    - 48g Agar (Serva) in 4,5 l Wasser durch Aufkochen lösen
    - 110 g Trockenhefe, 60 g Sojamehl, 130 g Rübensirup, 480 g Malzextrakt und 480g in 1 l kaltem Wasser gelöstes Maismehl zugegeben
    - Nach 30 minütigem Erhitzen bei geringer Wäremzufuhr 14 g Nipagin zugeben
    - Weitere 15 Min bei geringer Wärmezufuhr erhitzten und anschließend in Zuchbehälter füllen.


    Natürlich kann man den Ansatz auch verkleinern. Die Futterröhrchen können so problemlos bei 4°C aufbewahrt werden. Das Futter sitzt fest in den Röhrchen, die Fliegen können einfach herausgeklopft werden.


    Gruß Mooni

  • OK, jetzt wurde scheinbar mein erster Post hier verschluckt... doof.


    Ich find den Ansatz toll, vor allem, da Mooni vom Fach ist. Die Menge ist nur erschreckend :D


    Ich habe dazu ein paar Fragen, die ich mir nicht selbst beantworten kann:


    - Warum nimmt man Hefe? Ist die Hefe nicht ein Konkurrent um den Zucker? Und ist der entstehende Alkohol nicht auf Dauer ein Problem?
    - Sind die Zutaten Rübensirup, Malzextrakt und Sojamehl in der Form notwendig oder anderen Formen überlegen? (zB reiner Zuckersirup und Haferflocken)


    Und wo bekäme ich Agar günstig her? Ginge auch Pektin, usw?


    Gruß, Gerd

    If dreams can come true... what about our nightmares?!

  • Hallo,


    @ Kukow: hat es den Schimmel immer in der Zucht? Habe den immer nur gesehen, wenn die Zuchtdosen ( egal welche) zu hoch warn oder die Öffnung oben zu klein. Ging davon aus, dass dies ein reines Belüftungsproblem ist. Ähnliches Terrarien die ab ner gewissen Höhe ohne doppelte Belüftung ja auch in die Richtung Prblem bekommen.


    Den Zuchtansatz von Mooni habe ich schon im WWW entdeckt ... Finde ja Drosos vermehren sich auf vielen Zuchtsubstraten.... wirkt sich das auf die Drosos aus, sind die in einem Besseren Ernährungszustand? Klingt blöd ich weiß :) oder macht's nur einfach für die Aenzüchtung für Labore usw einfach nur mehr Sinn zB. Weil im tonnenbereich einfach ehr Schimmel und diverse andere Problem auftreten, die der kleinstzüchter eh nicht hat.



    Gruss

  • Hallo,


    das oben beschriebene Substrat deckt viele Bedürfnisse ab. Zum einen ist der Futterbrei recht fest im Röhrchen. Im Laborbetrieb werden die Fliegen auf eine CO2 Platte geklopft wo sie dann liegen bleiben und untersucht werden können. Wichtig ist dabei eben, dass der Brei im Röhrchen bleibt. Die Larven fressen gerne Hefe, weshalb man eben Hefe zusetzt. Die Zusammensetzung des Substrates regt die Weibchen zum Legen an. Alles in allem eben ein Kompromiss zwischen gutem Handling, guter Ausbeute und Effizienz. Es gibt bestimmt viele einfachere Rezepte zum Züchten die im privaten Bereich super sind und gut funktionieren. Ich kenne halt nur dieses....


    Gruß Mooni