Balanceakt zwischen Temperatur und Luftfeuchtigkeit im Sommer

  • Huhu!


    Jetzt da bei mir auch mal der Sommer angekommen ist und meine Wohnung dementsprechend aufgeheizt ist, merke ich, dass es zunehmend schwerer wird eine geeignete Temperatur und passend dazu die Luftfeuchtigkeit zu finden.
    Da meine Wohnung recht schlecht isoliert ist sind es bei echt warmen Tagen auch schnell Temperaturen über 30°C, sodass ich die Terrarien nicht extra heize, ich schalte dann die Wärmelampe aus bzw. wechsel bei dem anderen Terrarium die Lampe.
    Die Temperaturen passen dann, jedoch steigt die Luftfeuchtigkeit von gewollten 60% bis hin zu 90%. Ich habe schon versucht die Terrarientür etwas zu öffnen damit die Luftfeuchtigkeit etwas sinkt jedoch liegt sie dann immer noch zu hoch.


    Wie regelt ihr das bei euch?
    Habt ihr eventuell Tipps?
    Oder sollte ich mir nicht solche Gedanken machen?
    Die Mantis in dem Terrarium welches mir am meisten Sorgen macht ist immerhin schon Adult, somit kann es zu keinen Häutungsproblemen kommen.
    Bei meiner H. majuscula liegt die Luftfeuchtigkeit teilweise bei 80-90% obwohl ich sie idR bei 60-70% halte.

  • Wieso sollten denn strikt 60% gewollt sein? In der Natur schwankt die Luftfeuchte auch mit Tages- und Jahreszeit. Unser jetziges Klima entspricht der Regenzeit in den Tropen, also weniger Strahlungswärme, dafür mehr LF. Ich sehe das Problem nicht. In unseren Becken ist die LF meist zu niedrig, man sollte froh sein, dieses Problem eine Zeitlang nicht zu haben.

    Die Gottesanbeterin hatte,
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    Und lobte mit Rülpsen den Herrn.

  • Ich habe zu den Haltungsbedingungen immer nur Angaben von-bis gefunden daher dachte ich, dass man diese Maße, auch Jahreszeitlich gesehen, einhalten sollte.
    Zu geringe Luftfeuchtigkeit habe ich eher selten das Problem.

  • Die meisten verstehen das nicht richtig: von - bis heißt, dass sich die Werte im gegebenen Rahmen bewegen sollen oder sogar müssen, nicht dass man sich einen Wert herauspicken sollte, den man tags und nachts undifferenziert einhält. Außerdem gilt es, irgendwo angegebene Werte kritisch zu überprüfen. So ist die Luftfeuchte auch in Savannen nachts meist über 80%, nur zum Höhepunkt der Trockenzeit weniger.

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  • Die meisten verstehen das nicht richtig: von - bis heißt, dass sich die Werte im gegebenen Rahmen bewegen sollen oder sogar müssen, nicht dass man sich einen Wert herauspicken sollte, den man tags und nachts undifferenziert einhält. Außerdem gilt es, irgendwo angegebene Werte kritisch zu überprüfen. So ist die Luftfeuchte auch in Savannen nachts meist über 80%, nur zum Höhepunkt der Trockenzeit weniger.


    Dass die Werte in diesem Maße Schwanken dürfen ist mir schon bewusst, nur liegen die Werte der Miomantis paykullii meines Wissens bei 50-60% und somit wären die 80% ja deutlich zuviel und nicht mehr in dem angegebenen Maß.

  • Nicht alles was von den Idealwerten abweicht ist direkt lethal oder schädigend. Wie Atlantis-Mantis schon sagte, die Jahreswerte von den Fundorten der meisten Mantiden sind nicht so linear und strikt wie die Idealwerte für die Haltung von ihnen, trotzdem überleben sie an diesen Orten.
    Ein blick auf die Jahresdurchschnittswerte, Monatsdurchschnittswerte oder Tag-/Nacht- Schwankungen der natürlichen Habitate der jeweiligen Art lohnt sich.

  • Sagt wer? Gerade diese Art kann man bei allen möglichen Werten halten. Die 50-60%, die du angibst, sind nicht die natürlichen Werte für diese Art, sondern nur minimalistische Werte, bei denen die Art auch noch gedeiht. Ich habe die Art auch schon in stark bepflanzten, feuchten Boxen gezogen. Die meisten Savannenarten werden bei falschen Werten gezogen. Dass das geht, zeigt nur, wie tolerant diese sind. Gerade-noch-vetragen-Werte sind nicht als Maß oder Standard für das zu nehmen, was im Grunde natürliches Spektrum ist.

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  • Post-Überschneidung: zu dem, was ello sagt: tatsächlich sind die Minimal- und Maximalwerte eines Habitats bei Tag und Nacht ausschlaggebender als die Durchschnittstemperatur. Tags 35, nachts 15 Grad ergeben 25 Grad Durchschnittstemperatur, den gleichen Wert erhält man aber auch bei 26 Tag und 24 Nacht. Und trotzdem bedeutet das einen fundamentalen Unterschied zwischen den beiden Habitaten bzw. die Haltung der betreffenden Tiere.

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  • Also wenn das genannte Problem bei Dir auftritt, stellen sich mir folgende Fragen:
    1. Womit misst Du die rLf? (Digital, analog?)
    2: Wo im Terrarium wird gemessen?
    3. Wie groß sind die Lüftungsflächen im Verhältnis zur Terrariengröße?
    4. Wieviel Bodengrund, welcher, und wie feucht/nass(?) hältst Du diesen? (Bzw war der noch in Folge des funktionierenden, normalen Rythmus bei Dir, bevor die Hitze kam?)


    Alles andere wurde schon gesagt.
    (Da kann Ich nur ergänzen, dass Ich (wie andere auch) den Leuten gerne gesagt habe, was grundlegend logisch ist...dann kamen aber die letzten Jahre mit den Tagen an denen Tag und Nacht durch eine Temperatur herrschte, zudem bei Windstille (beobachtet in Wuppertal)...wo es doch ohne Sonne kühler sein sollte und auch bei nachts Wärme abstrahlenden Straßenbelägen doch zumindest eine Differenz vorhanden sein sollte...tja, Ausnahmen bestätigen die Regel. Oder wir leben halt momentan in einer etwas speziellen Zeit,
    was alles an Strahlungen betrifft. Wir wollen ja biologisch denken und erklären.


    VG

    Ignorant to the realm of possibilities
    the consequence is a fate that’s shared by all

  • Ok, letzten vier Posts vor meinem ersten hier derweil verpasst. Aber...passt noch.
    puh...^^


    Also das Problem ist wohl Gewohnheit, die einem dann den Blick für eine logische Lösung des Problems versperrt.
    Sprich, deine Beobachtung betrifft ja eine logische Konsequenz der zusammenspielenden Faktoren.
    Da entsprechend eingreifen, und gut ist. Leider kommt es da jetzt sehr auf deine individuellen Begebenheiten an, die andere nicht identisch bei sich vorfinden.
    Da es wahrscheinlich mehr als einen Lösungsweg gibt, ist noch weiterführende allgemeine "Hilfe" in Form einer Vorgabe vllt. nicht unbedingt sinnvoll.


    Deshalb hoffe Ich das mein erstes Posting enthält was es braucht, damit Du dir selbst helfen kannst.

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  • Die Luftfeuchtigkeit messe ich in beiden Terrarien digital, mit zwei verschiedenen Messgeräten.
    Im Terrarium der M. paykullii messe ich in der Nähe der Frontscheibe, die Höhe ist verstellbar da ich den Fühler herausnehmen kann. Bei der H. majuscula messe ich die Luftfeuchtigkeit im oberen Drittel des Terrariums etwa auf der Hälfte der Tiefe.
    Die Lüftungsfläche der M. paykullii ist oben circa. 50% der Fläche und die untere Belüftung circa. 1/5 - 1/6. Bei der H. majuscula ist die Lüftungsfläche leider nicht so groß, im oberen Teil circa 40% und unten 1/10.
    Der Bodengrund ist in beiden so 6 bis 8 cm hoch, sprich grob 1/5 bzw. 1/8. Ich kann nicht genau sagen wie feucht/nass ich den Bodengrund halte, ich würde hier eher auf leicht feucht tippen :whistling:


    Ich werde wohl einfach wie bisher weitermachen und die Temperaturen im Rahmen halten und falls die Luftfeuchtigkeit doch total ausarten sollte, das Terrarium mal gut durchlüften.
    Danke für eure hilfreichen Antworten!

  • @ Atlantis-Mantis:


    Flasche Wortwahl entschuldige bitte. Ich meinte weniger die Durchscnittstemperatur per se, als die Durschnittlichen Maxima und Minima im jeweiligen Monat, Tages und Nachttemperatur betreffend. So wie du ausgeführt hast.

  • Was ich eigentlich sagen wollte, und auch Oliver, ist, dass man nicht sklavisch irgendwo gelesenen Werten folgen sollte, sondern sich selber mal Gedanken machen muss, was sinnvoll ist und was nicht. Viele Leute denken bei der Tierzucht wie beim Kochen, da ist das Rezept und gut is'. Aber irgendwo genannte Werte sind Erfahrungswerte, die manchmal nur bedingt die natürlichen Gegebenheiten widerspiegeln. Manche Art toleriert großzügige Abweichungen, andere nicht. Als generellen Hinweis sollte man sich vor Augen halten, dass in den Habitaten der meisten Mantodea die LF nachts mindestens um die 70% ist, auch in Gegenden, die tagsüber trocken aussehen. Etwaige Ausnahmen betreffen nur Teile des Jahres, wenn es am trockensten ist und irgendwelche Sahara-Winde wehen. Es gibt sogar Gebiete, die tagsüber extrem trocken und morgens regelmäßig über 100 RLF aufweisen, etwa Nebelwüsten.

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  • Hallo,


    " Wie regelt ihr das bei euch? "


    wird jeder anders regeln, ich habe meine Tiere an ganz Unterschiedliche Standorten stehen gehabt. Die ersten Jahren im Wohnraum, so quasie unterm Dach, derzeit sind alle im Keller. Mit ein Faktor nun stehen sie im Regal, vorher frei.
    ich messe nicht mehr nach, wenn die Erde entsprechende Feuchtigkeit hat, dann passt das immer...wenn ich's übertreib mit dem Gießen...beschlagen die Scheiben ( läufst Wasser dann ) An dem Punkt reagiere ich dann und schau, dass da abtrocknet.... Kann nicht gut sein , zu nass zumindest in den kleinen Becken nicht. Da gibt's nichts zum Ausweichen, erinnert an ne "Pilzzucht" ist aber nur meine Therorie :)
    beobachten lernen Tiere und Becken


    Gruss Carmen

  • Problem = Missing Link (Verbindung zur Natur fehlt.)
    Information = Natur


    Primal = Natur
    Infinity = Natur
    (Informations Input & Output = Frequenzen)


    Demnach ist Natur Anleitung für Natur, beinhaltet alle Problemlösungen. Sogar für jene Probleme, welche natürlich gar nicht auftreten könnten und nur bestehen, wenn man künstlich daran gehindert wird sich zu erinnern, zu erkennen.


    Wer eine Anleitung für ein Produkt möchte, weil er selbst als Produkt mit Anleitung funktioniert, fragt also bei Natur nach, falls er mal irgendwas vergessen hat.
    Form (Raum, Körper, Behältnis,...) + Funktion (Informationsverarbeitung, Input, Output.).Kurz, FF


    Passive/aktive Transformation bitte nicht mit aktiver/passiver Analyse verwechseln, hätte falsche Navigation (Output) als Folge.
    Wir brauchen den kleinsten gemeinsamen Nenner der interagierenden Ebenen für Naturverständnis und richtige Fragen im Sinne der Evolution.
    Aber deshalb heben es Menschen wohl auch mit der Liebe so schwer, da geht es um möglichst viele gemeinsame Nenner, zwecks Evolution (ergänzend, weiterführend) und nicht um die kleinsten gemeinsamen Nenner bei der aktiven Interaktion, da diese für Uns passive Funktionsgrundlage sind, im dafür vorgesehen Raum (Anwendungsgebiete), also rein natürliche Automatismen.


    Dies ist eine polylegitime (=natürliche) Existenzrechtfertigung (=Existenzberechtigung.)
    für


    Liebe, Osmose
    Informations Synthese
    verarbeitung,
    Evolution Evolution
    = Wahrheit (=Ökosystem)

    Sind 5 gute Gründe, finde Ich.
    Mehr als diesen relativen Schlüsselgehalt von 98-106% kann Ich euch nicht geben.


    Geschlüpft wird es gewesen sein.

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