Wundbehandlung nach Absturz.

  • Liebes Gottesanbeterinnen Forum,



    Ich möchte hier meine Erfahrung zum Thema Wundbehandlug von Mantiden teilen. Bei dem Tier Handelt es sich um eine Phyllocrania paradoxa 0.1,
    das sich zu diesem Zeitpunkt noch in L3 befand. Gehalten wird das Tier in einem 30x30x40 großen Terrarium, gemeinsam mit einem Männchen.


    Der Vorfall ereignete sich vor 3 Wochen, als ich gerade meine Paradoxas beobachtete. Durch eine leichte Erschütterung des Regals in dem
    Das Terrarium steht, verlor das Weibchen den Halt und stürzte zu Boden. Ich hatte mich natürlich ziemlich erschreckt, doch bevor ich sie aufhob,
    war ich mir sicher das Substrat hätte den sturz abgefangen. Als ich sie dann auf der Hand hatte entdeckte ich auf ihrem Abdomen
    eine Große Blase grüner Flüssigkeit die ich als Hämolymphe identifizierte, also quasi Blut das aus einer Wunde austrat.


    Ich habe nicht lange gezögert und mir ein Taschentuch geholt, von dem ich mir eine einzige Lage abgerissen hab. Diese habe ich dann gezwirbelt,
    und mit dem spitzen Ende vorsichitig das Blut von dem Abdomen abgesaugt. Nachdem die flüssigkeit einigermaßen entfernt war viel mir etwas ein,
    was ich vor längerer Zeit mal in einem Forum gelesen hatte und zwar das sich Wunden Bzw. Risse bei insekten mit Backpulver verschließen lassen.


    Trotz meiner Skepsis verspürte ich Handlungsdrang, da das Tier extrem angeschlagen wirkte und als sonstige konsequenz nur verendung in Frage kam.
    Also holte ich mir ein päckchen Backpulver aus der Küche und begann sorgsam ein wenig des pulvers auf die Verletzte noch feuchte Stelle rieseln zu lassen.
    Der ganze bereich härtete sofort aus und zeichnete sich nach kurzer zeit durch eine weiß-grünliche Kruste ab. Als ich die Mantide dann wieder
    an die Gaze hängte, blieb sie erstmal für den Rest des Abends regungslos dort hängen.


    -- 2 Tage später --


    Nach dem sich die Gottesanbeterin ca. 2 Tage lang kaum bewegte hatte und auch keine Nahrung entgegennahm, beobachtete ich sie beim fangen einer Terfly,
    was mich sofort hoffen lies das sich dass Tier doch noch erholt. am nächsten Tag verhielt sich die Paradoxa schon deutlich aktiver, sie bewegte sich insgesamt
    viel mehr und fing sich noch einige der fliegen. In der darauffolgenden Woche hat sie sich gehäutet und die verletzte Stelle Bzw. Die Backpulver kruste war
    vollständig verschwunden und an der betroffenen Stelle war keine Wunde mehr zu erkennen.


    -- Fazit --


    Trotz meiner Behandlung kann ich nicht sicher sagen ob dies auch der Grund für den Heilungsprozess war, da ich noch nie von so einem Fall gehört hab.
    Sollte es aber zutreffen, so wäre diese art der Behandlung eine gute Methode um verloren geglaubte Mantiden doch noch zu retten.


    Habe ich richtig gehandelt oder war meine Vorgehensweise in irgendeiner Weise gefährlich?
    Hat jemand ähnliche Erfahrungen gemacht und kann davon berichten?



    Mit freundlichen Grüßen,


    DrMantis

  • Hallo Luca,


    erstmal Willkommen hier...


    Prinzipiell ist es immer eine Abwägungssache, ob man rummanipulieren und experimentieren möchte oder einfach abwartet. Wie die Sache ausgegangen wäre, wenn man anders gehandelt hätte, kann man so nie sagen ;) Wenn die Chancen für das Tier aber eh schon nicht besonders rosig sind, dann kann man ja durchaus mal ausprobieren, ob und was hilft.
    Dem Tier geht es gut und vorallem hat es sich wieder gehäutet. Wenn die Verletzung nur oberflächlich war, kannst du davon ausgehen, dass sie es geschafft hat.
    Ich habe auch schon von Honig (oder auch Zimt) auf Wunden gehört, aber eher im Bezug auf Menschen oder doch zumindest Säugetieren. Dieser wirkt antibakteriell und entzündungshemmend. "Verschließt" aber keine Wunden. Backpulver trocknet einfach nur die Wunde aus. Wahrscheinlich hätte man anstelle dessen auch Babypuder (oder Talkum) nehmen können.


    Grüße,
    Regina

    "Jetzt koch ich Mama"

    Satzzeichen können Leben retten

  • hallo,

    ich habe ein Problem mit meiner indischen Gottesanbeterin(ich glaube subadult). Sie hat sich gestern gehäutet, jedoch ist sie nicht mit dem Kopf aus der alten Haut gekommen und sogar ein Stück der neuen Haut hat sich abgezogen. Nachdem ich das einen Tag mit angesehen habe wie sie sich gequält hat habe ich sie mit einer Pincette vorsichtig aus der alten Haut gezogen und bis auf einen kleinen Teil am Kopf und an einem Fangarm alles entfernen können. Jedoch habe ich auch beobachten müssen ,dass sie jetzt einen Riss im Abdomen hat aus dem leicht eine bräunliche Flüssigkeit austritt. Da sie insgesamt sehr angeschlagen wirkt habe ich versucht Backpulver aufzutragen jedoch wischt sie es selber mit dem Hinterbein weg. Und ich habe den Eindruck ,dass desto mehr sie sich bewegt ,die Wunde wieder mehr aufgeht. Sie ist zwar nicht gestürzt, ich führe aber die Verwundung und den Häutungsfehler auf eine Überfütterung und zu geringe Luftfeuchtigkeit zurück. Ich halte sie und noch eine weitere ihrer Art frei in unserem Wohnzimmer in dem außerdem viele Fliegen rumschwirren (ich wohne auf dem Land)von denen beide sich mehr als gut ernähren. Was soll ich tun ? Abwarten und tee trinken oder nachmal es mit dem Backpulver probieren?Ps: die andere Mantide hat sich ohne Probleme gehäutet und ist schon wieder auf Jagd:)

  • Hallo Gimmey,


    ohne das Tier zu sehen, schwer einzuschätzen. Hört sich aber wirklich nicht gut an.

    Warte ab, ob das Tier von alleine fressen kann, wenn nicht, würde ich es in den Gefrierschrank legen... wenn doch, abwarten.


    Freihaltung ist generell mit Risiken verbunden. Jetzt ist zwar Sommer, aber vorallem in den letzten Tagen war das Wetter doch sehr wechselhaft und hat eher an Herbst erinnert.

    Die Tiere kommen aus ganzjährig warmen Gebieten. "Zimmertemperatur" ist nix. Überfüttern in dem Sinn kann man ein ordentlich gehaltenes Tier quasi nicht. Aber wenn die Temperatur nicht stimmt, bekommen sie Probleme mit der Verdauung. Außerdem fährt der Stoffwechsel runter und es kommt auch häufiger zu Häutungsfehlern, weil einfach die "Energie" fehlt.

    Der nächste Punkt ist die von dir angesprochene Luftfeuchtigkeit...


    In einem warmen Terrarienzimmer kann eine Haltung frei im Raum gut funktioneren. Da hat es dann meistens um die 27-28°C und naturgemäß eine höhere Luftfeuchtigkeit. Auch ein Wintergarten mag im Sommer mit manchen Arten funktionieren. An erster Stelle sollte aber doch immer die bedürfnisgerechte Unterbringung stehen. Freie Platzwahl steht da bei diesen Lauerjägern ziemlich weit unten auf der Wunschliste...


    Grüße,

    Regna

    "Jetzt koch ich Mama"

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