Tiere unruhig, wenn Beleuchtung ausgeht und Zimmerlicht brennt

  • Hi,


    derzeit halte ich 2.4 Idolomantis Diabolica und mir ist seit dem Einzug in das neue Terrarium ein seltsames verhalten der Tiere aufgefallen.


    Wenn die Zeitschaltuhr das Licht um 21 Uhr abschaltet und bei mir im Zimmer noch Licht brennt rennen alle Tiere wie verrückt zur Scheibe und kratzen daran und rennen auf und ab.
    Ich hatte mit überlegt ob es vielleicht am dem abrupten erlöschen des Lichts im Terrarium entsteht. Wenn ich das Terrarium nach abschalten des Lichts mit einem Tuch überdeckt und einige Minuten später wieder abgedeckt habe, hat sich bereits jedes der Tiere einen Platz im Terrarium gesucht und die Nacht dort verbracht. Auch wenn das Licht im zimmer immer noch an war.


    Zuerst versuchte ich das ganze über einen zeitgeschalteten Automatik-Dimmer zu lösen. Dafür ersetze ich die LEDS durch dimmbare LEDs - die Halogen-Spots, die ich verbaut habe sind ja sowieso dimmbar. Am ersten Tag schien es, als wäre das die Lösung und die Tiere waren nach herunterdimmen des Lichts deutlich ruhiger.
    Am folgenden Tag hatten sich die Tiere es aber scheinbar anders überlegt und fingen wieder an an der Scheibe zu kratzen.


    Die einfachste Option wäre natürlich einen Vorhang anzubringen, den ich abends zu ziehe. Aber da ich wahrscheinlich nicht jeden abend daran denke diesen auch rechtzeitig zu zu ziehen wäre das die letzte Option für mich.


    Nun habe ich eine Folie bestellt (Diskretionsfolie), die einseitig verspiegelt ist. DEr Spiegeleffekt ist hier nicht scharf sondern leicht verschwommen. Ich hoffe, dass die Tiere das nicht als Anlass sehen hier zu versuchen durch die Scheibe, auf die andere Seite des Spiegels zu kommen :D
    Jedenfalls ist din Folie so konzipiert; dass sie die Sicht (hier von innerhalb des Terrariums nach außen) Tag und Nacht unmöglich macht und damit die Tiere vielleicht weniger gestört werden; ich aber immer noch einen guten Einblick in das Terrarium erhalte.
    Die Folie will ich am Oberen Scheibenrand (ca. 10 cm breit) anbringen.
    Ich werde berichten ob das ganze etwas gebracht hat, oder ob ich doch auf den Vorgang zurückgreifen muss.


    Dieses Verhalten ist mir bei diesen Tieren das erste mal begegnet. Ich hatte diese Art früher schon - zwar in einem anderen Terrarium, aber unter gleichen Bedingungen - und dieses Problem trat nie auf.
    Auch die Individuen meine anderen Mantidenarten legen kein solch ein Verhalten an den Tag.


    Konnte jemand schon so ein Verhalten beobachten?
    Es erinnert etwas an das Verhalten von Motten, die nachts Laternen und sonstige Lichtquellen umschwärmen. Aber bei diesen hat das ja einen anderen, erklärbaren Grund.
    Meines Wissens nach orientieren sich nachtaktive insekten am MondLicht. So fliegt eine Motte beispielsweise immer mit gleichbleibendem Winkel zum Mondlicht und behält so ihren Kurs bei. Durch den bösen Menschen, der künstliche Lichtquellen erschafft, die in der Natur - bis auf Brände o.Ä. - nicht vorkommen. Dadurch führt eine Bewegung des Tiers mit gleichbleibendem Winkel zu einer Künstlichen Lichtquelle zu einer Kreisbewegung um diese.


    Da die idolomantis nun aber ja nicht zu den nachtaktiven Insekten gehört, weiß ich nicht in wie fern dieses Verhalten auf diese übertragbar ist.



    Viele Grüße
    Dudi

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  • Mantidenmännchen und auch -weibchen fliegen nachts des öfteren herum, und werden auch von Lichtquellen angelockt. Also ja, das Zimmerlicht wirkt irritierend. Das gibt es auch bei anderen Arten und gibt sich meistens nach einigen Stunden, wenn ihr interner "Flugrhythmus" um ist.

    Die Gottesanbeterin hatte,
    Ihr Männi zum Fressen gern;
    Sie schlang eine Portion Gatte
    Und lobte mit Rülpsen den Herrn.

  • Ja, aber diese laufen dann zum Licht. Hat man in freier Wildbahn auch, dass Larven, Spinnen oder Ameisen zum Licht kommen.

    Die Gottesanbeterin hatte,
    Ihr Männi zum Fressen gern;
    Sie schlang eine Portion Gatte
    Und lobte mit Rülpsen den Herrn.