Hallo liebes Forum,
ich schreibe, da mir mein Phyllocrania paradoxa Männchen (L4) momentan ein wenig Sorgen/Probleme bereitet.
Dazu möchte ich erstmal ein wenig erzählen. Ich weiß nicht, inwiefern sich die Mantiden untereinander in Anbetracht der "Intelligenz" unterscheiden, doch scheint es so, als wäre mein Männchen einfacher gestrickt als das Weibchen. So erkennt das Weibchen anscheinend die Pinzette (anfangs war das nicht so) und frisst teilweise, ohne die Beute überhaupt festzuhalten, direkt von der Pinzette. Nach etwas Zeit nimmt sie die Beute dann langsam und vorsichtig zwischen die Fangarme und von der Pinzette. Das Männchen hat panische Angst vor der Pinzette. Außerdem erkennt das Weibchen sehr gut, dass die Beute immer noch am selben Fleck steht, wenn diese im Laufen kurz stoppt. Das Männchen hingegen erkennt nur Beute, die sich bewegt und sieht Beute nicht mehr als solche an, wenn sie sich nicht mehr bewegt.
Soviel zum scheinbaren "Intelligenzunterschied". Ist das wirklich so? Ist es lediglich ein Unterschied zwischen Männchen und Weibchen? Inwiefern bilden diese Tiere eine "Persönlichkeit" aus? Mir kommt es jedenfalls so vor, doch ist auch gut möglich, dass ich das Männchen zu sehr mit dem Weibchen vergleiche.
Nun zum eigentlichen Problem. (Ich hätte den Beitrag auch auf zwei Themen aufteilen können, doch spielt der erste Teil auch mit hinein)
Ich habe ziemliche Probleme, dass Männchen zu ernähren. Wie gesagt, dass Männchen erkennt Beute nur, wenn sie sich bewegt. Da eine Fruchtfliege normalerweise ziemlich schnell rennt, wird das Männchen oft etwas stürmisch und verfehlt häufig die Beute. So muss ich meistens die Fruchtfliegen direkt auf den Ast des Männchens setzen und selbst das klappt nicht immer.
Jetzt könnte man zwar sagen:"Nagut, dann gib dem Männchen halt etwas seltener eine größere Fliege." Das wird leider auch nichts. Das Männchen nimmt größere Fliegen entweder nicht an (z.B. normale Stubenfliegen, die ja schon zu den etwas kleineren Fliegen gehören. Einmal ist es panisch geflohen, als ein Marienkäfer aus dem Zimmer auf den Sitzast geflogen und zu ihm gelaufen ist. Das Weibchen frisst übrigens auch ohne Angst zu haben große Bremsen) und wenn es dann doch mal eine nimmt, dann frisst es eine Stunde lang an der Fliege und letztendlich ist nur ein winziges Stück gefressen. Bei der letzten Fliege hat er nur ein Auge gefressen und den Rest nach einer halben Stunde fallen gelassen. Jetzt dachte ich zuerst, er sei kurz vor der Häutung, doch nimmt er Fruchtfliegen weiter an.
Um das ganze Problem zusammenfassen: Ich habe ein Phyllocrania paradoxa Männchen, was nur Fruchtfliegen fressen will, jedoch diese oft übersieht bzw. verfehlt.
Woran könnte das liegen?
Das Männchen ist äußerlich gesund, hat die Häutung zu L4 (was mittlerweile schon ca. 2 Wochen her ist) ohne Probleme überstanden. Im Terrarium herrscht eine Luftfeuchtigkeit zwischen 40 und 60% (ich sprühe ungefähr alle 3 Tage). Die Temperatur reicht von 35°C direkt unter der Lampe am Glas, über 30°C im oberen Bereich um die Lampe und 25°C im mittleren Bereich, zu 23-24°C direkt am Boden. In der Nacht liegt die Temperatur bei 20-22°C.
Er hält sich meist im mittleren Bereich (ca. 25°C auf).
Wenn jemand Rat/eine Idee hat, würde ich mich sehr freuen.
Liebe Grüße