Hallo an alle!
Ich habe mal wieder ein Problem mit meinem adulten Hierodula membranacea Bock. Momentan ist er bei meiner Mutter in Pflege, da ich viel unterwegs bin. Sie kümmert sich auch gut, sprüht jeden Tag und gibt ihm Fliegen ins Terrarium. Die Temperatur beträgt zwischen 22 und 24°. Soviel zu den Umständen. Heute kam ich nach Hause und er saß auf dem Boden und versuchte vergeblich, die Glaswand wieder hoch zu klettern. Er kam mir ungewöhnlich träge und unbeholfen vor, aber das muss nicht unbedingt etwas sagen, da er eh eher nachtaktiv bzw. dämmerungsaktiv ist. Meine Mum sagte, er hätte gestern abend noch an der TerraDecke gehangen, wie immer (dort ist Fliegengitter zum Klettern). Jedenfalls hab ich ihn ne Weile beobachtet und festgestellt, dass die Krallen seiner hinteren beiden Beine links und des Fangarmes rechts fehlen - deshalb kam er nicht hoch. Er hatte auch Probleme, an den Ästen und der Kunstblume, die im Terrarium stehen Halt zu finden. Ich habe versucht, ihn wieder an die Decke zu hängen, habs dann aber doch gelassen, weil ich nicht wollte, dass er ob mangelnden Haltes wieder herunter fällt. Ich habe schon gehört, dass sich Mantiden die Gliedmaßen selbst amputieren, wenn sie beschädigt sind, aber einfach so? Oder könnten das auch hungrige Fliegen gewesen sein (die beißen schließlich auch)? Er scheint auch noch jagen zu können, die Fangarme sind beide intakt (bis auf das erwähnte). Kann er notfalls auch am Boden lebend noch eine Weile leben (er hatte seine Adulthäutung im April, ist also schon etwas älter)?
Bitte schreibt mir, wenn ihr auch Erfahrungen mit so etwas gemacht habt oder irgendwelche Tipps habt.
Vielen Dank
-Jotto
Plötzliche Amputation
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Hi,
für mich hört sich das so an als würde er so langsam aber sicher das Zeitliche segnen.
Männchen werden so ca. 3 Monate alt und das scheint er ja jetzt zu sein.
Das fängt meistens damit an das sie sich dann nicht mehr festhalten können. Dann kommt evtl. das es die hinteren Beinen gar nicht mehr bewegen kann usw.
Wenn es soweit ist, dass er nur noch daliegt und und vor sich hin 'atmet' und sich sonst aber nicht mehr bewegen kann, musst du überlegen ob du ihn nicht erlösen willst. Ich bin da auch nicht so der Freund von aber ich hatte mal ein Rhombodera basalis Weibchen das wirklich tagelang so rumlag und ich hab es dann eingefroren. Oder ich verfüttere dann solche Tiere an mein Chamäleon.
Selbstamputation kann auch sein, wenn die Haltungsbedingungen nicht optimal sind. Bei Hierodula parviceps hatte ich das Problem auch. Obwohl es keinerlei Verletzungen gab, hat sich ein Männchen selbst die Tarsen abgefressen und nachdem ich Temperatur und Luftfeuchtigkeit abgeändert hatte, gab es keine Problem mehr mit anderen Tieren.Martin
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Hallo Jotto,
die Lebenserwartung beim Bock dieser Art beträgt im Durchschnitt nur 4 Monate. Natürlich gibt es Tiere die weitaus länger leben. Deshalb heißt es ja auch " im Durchschnitt ".
Die Tarsen (die du Krallen genannt hast) kann sich ein Tier z.B bei Alugaze abreißen.
Er könnte sie sich aber auch selber abgefressen haben. Es gibt so viele Berichte über Selbstverstümmelung.
Die einen sagen, es könnte eine neurologische Störung vorliegen, also das die Tiere im Alter " Ballaballa" werden und sich deswegen unkontrolliert selbst verstümmeln. Z.B beim fressen einer Fliege gleich den eigenen Fangarm anfressen.
Andere wiederum berichten, dass sich ihre Tiere nach Fehlhäutung die störenden Gliedmaßen selber amputieren.Ich glaube aber, dass dein Tier einfach nur alt und gebrechlich ist.
Solange er noch fressen kann, ist es okay.
Aber wenn nicht mehr, würde ich ihn erlösen. -
Danke erstmal für die schnellen Antworten. Ehrlich gesagt habe ich auch schon in Erwägung gezogen, dass er einfach "nur alt" geworden ist. Oh man, das ist echt hart, ist schließlich mein erstes eigenes Exemplar gewesen :cry:
Er sieht jetzt aus wie ein kleiner Strafgefangener, der an die Scheiben klopft und raus will...
Wenn ich mitkriege, dass er sich wirklich nur noch quält, werde ich ihn wohl einfrieren. Echt schade.
Danke nochmal!
-Jotto