Vor reichlich zwei Wochen habe ich mir den Arbeitsschreibtischtraum erfüllt und mich für eine Safari in der Lausitz ins Auto gesetzt.
Der Tagebau Reichwalde am Nordrand Sachsens ist das Epizentrum der hiesigen Population, in den Publikationen wird gern der Hermannsdorfer Radweg als Fundort geführt, den bin ich zwei Stunden abgeschlendert und habe die Randvegetation durchgemustert, ohne Erfolg.
Dann bin ich ein Stück in die Renaturierungszone reingelaufen, und schließlich hatte ich eine!
Der erste Gedankenimpuls war "Maus". Huschende, ruckartige Bewegung am Boden. Dort war Sand, einige Gräser, und ein paar Ruderalstauden, ein Totholzstapel nahebei. Ein schönes braunes, dickes Weibchen. Hab es eine halbe Stunde lang beobachtet und zigmal fotografiert, es lief vorwiegend am Boden; als ich es fand, hatte es noch eine halbe Blauflüglige Ödlandschrecke im Fangarm. Die war rasch weggeputzt, und in der halben Stunde legte es an die zehn Meter zurück, lief ruckartig am Boden, starrte auf Schrecken, die sie nicht erreichen konnte, und auf Ameisen, die sie hätte erreichen können, aber nicht annahm, kletterte auf Gräser bis in 20, 30 cm Höhe, und war insgesamt erstaunlich mobil für einen "Lauerjäger".
Hier sind Fotos mit Habitatbildern. Das zweite ist ein Suchblid ;).
Für die Argwöhner: natürlich habe ich sie dort gelassen.
Es war ein großartiges Erlebnis.