Fragen zur Oothek, schlüpfen und danach..

  • Hallo


    Ich bin neu hier und durchs Googlen hier auf dieses forum gestoßen.

    Wir habe seit Herbst eine Oothek im Fensterrahmen draussen.

    Woher kann ich wissen, ob es befruchtet wurde?

    Falls ja, wann könnten sie schlüpfen und wie lange dauert der Vorgang? Ich würde ihn gerne filmen.

    Würde es Sinn machen, die kleinen Gottesanbeterinnen danach geschützt aufzubewahren (wir haben viele Feinde im Garten, Eidechsen, Vögel etc..)? Falls ja, wie könnte ich das machen?

  • Hi,

    ich nehm an du meinst Mantis religiosa

    Normalerweise sollten die Nymphen schon laufen, allerdings ists durch die Kälte schon möglich das sie erst in den nächsten Tagen/Wochen aufgeht.

    Ob sie schon geschlüpft sind kann man sehn, man kann sich aber auch täuschen.


    Hier eine ungeschlüpfte Oothek von M. r.

    p1140329_passig_gemacht.jpg


    und hier Fotos einer geschlüpften (einmal mit den Schlupfresten und einmal sinds runter)


    p1140331_passig_gemacht.jpg

    p1140333_passig_gemacht.jpg


    Die Bilder sind natürlich nicht frisch gemacht sondern uralt von nem Freund eines Freundes ;)


    Wenn du sie geschützt aufbewahrst machst du dich btw. theoretisch strafbar.
    Ausserdem sinds doch eher anspruchsvoll und ich würds keinem Anfänger empfehlen, wenn du keine Erfahrung mit der Mantidenhaltung hast würd ich mit Ausfällen bis zu 100% rechnen.


    Also nein, wenn die Umgebung für Mantiden geeignet ist kommen schon welche durch, wenn nicht halt nicht. Ich würds einfach lassen und wenns durchkommen isses halt schön.


    Glg Simon :P

    Mantiden sind doch auch nur missgebildete Schaben.

    :twisted:

    Die Kultur von Honigbienen ist kein Naturschutz.

  • Danke für die Info.

    Ja, wir habe eigentlich jedes Jahr welche im Garten, zwei drei....

    Würde ich aber ganz nett finden, wenn es mehr wären, deshalb hätte ich sie anfangs gerne beschützt vor Feinden. Fressen sie sich 'nicht auch gegenseitig auf wenn sie noch klein sind?

    Ich mach gleich mal ein Foto von der oothek.

  • Hi,
    die kleinen sind schon ab L1 Kanibalistisch ja, aber am Anfang flüchten sie sofort und laufen möglichst weit auseinander (das ist auch einer der Gründe warum sie etwas schwerer aufzuziehen sind als andre Arten).
    Aber ja wenn sie sich später treffen sind sie auf der Speisekarte.

    Wenn du sie fördern willst schau das der Lebensraum super ist, das bringt deutlich mehr.
    Z.B. auf maschinelles Rasenmähen verzichten würde vermutlich hunderte Nymphen retten.

    Die Oothek sollte ungeschlüpft sein.
    Kann aber auch sein das sie abgestorben ist, gerade an Fenstern usw. ists gernmal wärmer und die Nymphen entwickeln sich früher/stärker wenns dann mal gscheit drauf friert ists schnell auch mal vorbei.


    Glg Simon :P

    Mantiden sind doch auch nur missgebildete Schaben.

    :twisted:

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  • Moin...


    Generell ists so dass bei eigentlich jedem Insekt bei Jungtieren erstmal von "Larven" (oder "Nymphen") die Rede ist.


    Wenn Du grad meinst, ob da sowas wie Fliegenmaden oder Raupen schlüpfen: Nein.

    Es sind direkt nach dem Schlupf kleine, zarte, und unbeflügelte Abbilder ihrer Eltern, quasi "winzige, fertige Gottesanbeterinnen". Per Definition sinds aber trotzdem Larven.


    Eier von Insekten funktionieren "Verpflegungsmäßig" so ähnlich wie Hühnereier, nur in Klein ;P


    Grütze,

    -Kraehe

  • Super, danke für eure Hilfe :)

    Ab wieviel Grad würden die larven im oothek absterben? Es gab glaub einmal kurz frost im April, aber nicht unter minus 1 für eine Nacht...

  • Hi,
    das ist nicht das was ich meinte. Ich meinte das eventuell durch die erhöhten Temperaturen die Diapause gestört wird.
    In der Natur passiert das manchmal wenn sich im Februar z.B. ein Stein stark erwärmt auf dem ne Oothek klebt.
    Am Fenster kanns sein das ähnliches passiert. Oder sie schlüpft erst etwas später.


    Die Ootheken werden ja im Spätsommer/Herbst gebaut, also Minusgrade sind im Prinzip nicht das Problem. Wenn die Diapause allerdings unterbrochen wird kann es sein das sie aktiv wird, dann kann Frost ein Problem sein.


    Glg Simon :P

    Mantiden sind doch auch nur missgebildete Schaben.

    :twisted:

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  • Ah ok, verstehe.

    Dann hoffe ich mal, dass alles gut geht. Das Fenster ist im Norden. Gab zwar wärmere Tage im Februar, März, aber so richtig aufgeheizt wurde es glaub nicht.

    Wir wohnen in Südfrankreich, Toulouse um genauer zu sein :)

  • Was mich interessieren würde, und wofür ich grad kein eigenes Thema aufmachen wollte: Bei Arten, die eine Diapause brauchen, kommts ja immer wieder vor, dass die ohne schlüpfen. Mich würde aber interessieren, ob die Tiere dann lebensfähig sind? Also ob sie sich verpaaren können und zeugungsfähig sind und ob deren Larven dann normal oder auch so schwach wie ihre Eltern sind. Hat da jemand Erfahrung?


    Sind nur Fragen, die einem irgendwann zwangsweise kommen, wenn man viel dazu liest. :P

  • Hi,

    Das kommt auch immer auf die Art drauf an, und auch auf den Sammelort.


    Z.B. Mantis religiosa bei uns schlüpfen rellativ gut ohne Diapause, die Tiere sind aber recht anfällig. Wenn man aber einen Stamm sammelt der seit Generationen ohne Diapause lebt zeigen sich kaum noch Unterschiede ob sie mit Diapause gezeitigt werden oder nicht.

    In Ameristan kann man M. r. Ootheken im Baumarkt kaufen, die werden komplett ohne Winter in Florida produziert.


    Glg Simon :P

    Mantiden sind doch auch nur missgebildete Schaben.

    :twisted:

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  • Hi,


    Also würdest du sagen, dass diese Mantiden mit fehlender Diapause, sofern sie es schaffen, erwachsen zu werden, sich ganz normal fortpflanzen können und die Nachkommen der Mantiden ohne Diapause dann auch normal sind, also bei den von dir als Beispiel genannten Mantis religiosa, dass sie in der Natur normal überleben würden? Also ich meine jetzt natürlich keinen Stamm, der schon seit Generationen ohne Diapause lebt.


    Hoffe das war nicht zu verwirrend. :P

  • Hi,

    Nö, aber lass sie 100 Jahre so leben und sie sind halbwegs dran angepasst, das die ersten x Generationen schwächeln dadurch ist fast sicher.


    Sozusagen wenn du jetzt in Österreich M. r. sammelst und ohne Diapause nachziehen möchtest musst du mit hohen Ausfällen rechnen.

    Ziehst du die dann aber etliche Generationen so durch werden sie sich möglicherweise/vermutlich stabilisieren.

    Ich sag immer gern, wenn man eine Art auf Dauer in Haltung behalten möchte brauchts pro Generation ca. 20 Tiere. Das gilt auch für M. r. mit diapause. Ohne weis ich nicht ob du mit 40/50 Tieren auskommst.


    Wobei die Diapause das kleinste Problem an der Haltung von einheimischen M. r. ist, da man da ja eh nur die Oothek für 6 Wochen oder mehr in den Kühlschrank packen muss.


    Ich geh deshalb so auf Mantis religiosa ein weil ich rauslese das es dir um genau die geht ;)


    Glg Simon :P

    Mantiden sind doch auch nur missgebildete Schaben.

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  • Hi!


    Mich interessiert allgemein das Thema, bei der Art ist natürlich besonders interessant, dass sie so anpassungsfähig und variabel sind. 😉 Gibt ja keine andere Art meines Wissens nach, die überall auf der Welt verbreitet ist mit verschiedenen Unterarten, versteht sich.


    Aber gehe ich recht in der Annahme, dass die Tiere dann die Diapause nicht mehr vertragen würden, wenn sie sie einige Generationen lang nicht mehr hatten?

    Klar, in der Natur ändert sich das Klima nicht

    so schnell. Ist nur eine hypothetische Frage. 😉 Ob die dann draussen sterben würden oder den Winter noch überleben.


    Nein, ich möchte jetzt keine M.r. ohne Diapause züchten, die Diapause ist ja kein Problem (als Oothek). Ich studiere u.a. gerade Entomologie und da fragt man sich wie es zur Entstehung von Arten kommt und so. Kann den Prof. aber nicht fragen, weil die Fragen doch zu spezifisch sind. 😉