Hey
Kann mich eine Mantide eigentlich erkennen?
Wenn ja kann weiß sie dass ich immer der gleiche bin?
Ich fühle mich so sehr von ihr beobachtet weil sie mir jedes mal hinterherschaut wenn ich aus meinem Zimmer gehe.
Hey
Kann mich eine Mantide eigentlich erkennen?
Wenn ja kann weiß sie dass ich immer der gleiche bin?
Ich fühle mich so sehr von ihr beobachtet weil sie mir jedes mal hinterherschaut wenn ich aus meinem Zimmer gehe.
Moin...
Gottesanbeterinnen jagen auf Sicht, d.h. sie haben extrem gute Augen und, durch die Positionierung der Augen und einzelnen Facetten, einen beinahe vollständigen Rundumblick.
Trotzdem sind's nur Insekten, haben kein hochentwickeltes Gehirn und sind daher leider etwas "dumm".
Dich und deine Bewegungen sieht sie definitiv.
Ob bzw. dass sie Dich als Mensch (also "als den immergleichen der sie füttert") erkennt, bezweifle ich.
Manche Arten erfassen Menschen durchaus auch als Lebewesen, und dadurch als potentielle Bedrohung. Betonung liegt hier jedoch auf "Manche", den meisten Arten trau ich es zugegeben noch immer nicht zu, Menschen als etwas Anderes als komische Möbelstücke wahrzunehmen
Kurzgefasst: Das Tier wendet den Blick immer dorthin, wo eine Bewegung stattfindet.
Ob das nun Du als Herrli bist der den Raum betritt/verlässt, die Nachbarskatze am Fenster oder ne fette Spinne in der Zimmerecke ist, ist dabei vermutlich erstmal zweitrangig.
-Kraehe
Hey, also eines meiner Orchideenmantis Männchen hat definitiv vor ein paar Tagen auf mich reagiert:
Hat mich angesehen und ein hin und her wackeln meinerseits tatsächlich nachgemacht!
Ich war derart baff, dass ich es 3 Mal wiederholt habe und mein Sir hat's 3 Mal nachgemacht!! (Mein Mann kann das bezeugen, hat's auch gesehen - ich habe überhaupt nicht damit gerechnet)
Dennoch glaub ich nicht, dass sie uns als Besitzer erkennen, sondern nur wahrnehmen - auch meine Dame reagiert, wenn ich die Tür vom Terrarium aufmache, da sie vielleicht weiß, dass das Futter bedeutet...
LG Maja
Alles anzeigenHey, also eines meiner Orchideenmantis Männchen hat definitiv vor ein paar Tagen auf mich reagiert:
Hat mich angesehen und ein hin und her wackeln meinerseits tatsächlich nachgemacht!
Ich war derart baff, dass ich es 3 Mal wiederholt habe und mein Sir hat's 3 Mal nachgemacht!! (Mein Mann kann das bezeugen, hat's auch gesehen - ich habe überhaupt nicht damit gerechnet)
Dennoch glaub ich nicht, dass sie uns als Besitzer erkennen, sondern nur wahrnehmen - auch meine Dame reagiert, wenn ich die Tür vom Terrarium aufmache, da sie vielleicht weiß, dass das Futter bedeutet...
LG MajaG
Hey, also wenn ich sie auf meinen Arm nehme schaut sie mir auch immer direkt ins Gesicht und fängt an zu wackeln. Wenn ich dann näher komme versucht sie immer auf mein Gesicht zu klettern. Was genau bedeutet es eigentlich wenn sie so wackelt ?
LG Justin
Das Wackeln hat etwas damit zu tun wie sie sehen. Sie sehen nur sich bewegende objekte, deshalb wackeln sie.
Hatte dazu mal vor kurzem so ne studie überflogen.
Bei Mantiden kann ich nichts sagen, doch meine Steppengrillen reagieren auf unterschiedliche Menschen durchaus unterschiedlich.
Insbesondere als ich noch viel mit ihnen rumgespielt hatte, hatten sie sich doch sehr an die menschliche Hand gewöhnt. Aber nicht nur das: Bei den Ausbrechern war es dann so, dass die sich dann quasi sogar zu mir gerettet haben und sich dann dann von mir freiwillig fangen ließen. Also Hand hingehalten und hopps waren sie drauf. Dieses Kunststück konnten andere Menschen, die es probiert haben, aber nicht nachmachen.
Eventuell markieren sie einen mit Geruch - wobei ich mir durchaus öfters als drei Mal in Jahr die Hände wasche...
Aber auf jeden Fall unterscheiden sie welche Hände ihnen nix tun und sonst für die guten Sachen sorgen und fremden Händen.
Klappt allerdings nur durch viel Beschäftigung. Also mit nur Futter und Wasser geben sowie ab und zu sauber machen, werden sie nicht so zahm.
Außerdem gibt's unterschiedliche Charaktere, manche sind mutiger andere ängstlicher etc... Und die wirklich ängstlichen werden nie so zahm, wie die neugierigen und mutigen.
Insofern denke ich schon, dass sie uns Menschen durchaus als Lebewesen erkennen und sich darüber klar sind, das es potentiell gefährliche und ungefährliche davon gibt.
Ob sie sich mit der Philosophie, was ein Mensch ist und was Besitz bedeutet auseinander setzen, weiß ich nicht. So gut ist mein grillisch dann doch nicht
Aber ich bin überzeugt, nach all dem was ich in den vergangenen Jahren mit den Steppis erlebt habe und beobachten konnte, dass da mehr drin steckt als wir einem Insekt gewöhnlich zutrauen. Und ich glaube, da es immer noch "neue" wissenschaftliche Erkenntnisse über die Intelligenz, die Interaktion mit dem Menschen etc bei Säugetieren gibt, die jedem Tierhalter seit Jahrzehnten schon klar sind, dass es nur eine Frage der Zeit ist, bis auch bei Insekten Mal genau hingeschaut wird und erstaunliches herausgefunden werden dürfte.
LG
Kann definetiv sagen, meine Hierodula sa papua kann mich von Anderen unterscheiden. Wenn sie bei Anderen auf der Hand ist schaut sie mir hinterher und greift nach mir wenn ich mich naeher. Zu dem ist Anderen aufgefallen wenn Ihr das auf der fremden Hand zu viel wird, wird sie unruhig und kommt dann wieder auf meine und ist dann auf der Stelle wieder ganz ruhig. Also ja, kann Sie. Meine Kleine ist aber auch eine Zicke. Sie beißt nicht macht sich aber anders bemerkbar wenn Ihr was nicht passt. Entweder Boxt sie oder springt mir mit dem Nackten Arsch ins Gesicht. 😅 Ja wirklich. 😂
Kann definetiv sagen, meine Hierodula sa papua kann mich von Anderen unterscheiden. Wenn sie bei Anderen auf der Hand ist schaut sie mir hinterher und greift nach mir wenn ich mich naeher. Zu dem ist Anderen aufgefallen wenn Ihr das auf der fremden Hand zu viel wird, wird sie unruhig und kommt dann wieder auf meine und ist dann auf der Stelle wieder ganz ruhig. Also ja, kann Sie. Meine Kleine ist aber auch eine Zicke. Sie beißt nicht macht sich aber anders bemerkbar wenn Ihr was nicht passt. Entweder Boxt sie oder springt mir mit dem Nackten Arsch ins Gesicht. 😅 Ja wirklich. 😂
Ja, da ich inzwischen zu Mantiden was sagen kann, kann ich das nur bestätigen.
Auf fremde Menschen reagieren meine Mantiden sehr scheu und zurückhaltend. Und wollen dann immer zurück zu mir, wenn ich sie jemand anderen, den sie nicht kennen in die Handsetze. Sie fixieren mich und wenn ich mich nähere Strecken sie dann die Arme aus, genau wie du es beschreibst.
Und selbst wenn sie einige Minuten auf anderen Menschen sitzen und ich dann wieder komme. Eine Freundin war letztens ganz enttäuscht, denn sie hatte Sally einige Zeit auf sich rumklettern und dann kamen ich wieder in ihre Nähe und sofort wollte Sally zu mir rüber. Und meine Freundin stellte dann auch fest, dass Sally bei mir viel ruhiger und entspannter war.
Und wirklich spannend ist, dass es bei meinem Freund, der nie füttert, aber gerne Mal guckt und dabei 1000 Mal rücksichtsvoller als ich ist, um sie nicht zu erschrecken, auch ganz anders reagieren als bei mir. Klar, ich erschrecke auch Mal eine, ich bin aber auch kein ruhiger Mensch, sondern eher so Holterdiepolter... Aber die regen sich Recht schnell wieder ab und alles ist gut. Bei meinem Freund bleiben sie angespannt und aufgeregt. Es kann beim Fressen auch passieren, dass sie die Beute fallen lassen.
Also ich habe schon den Eindruck, dass sie einen erkennen und wissen wer sie versorgt. Ob sie einen markieren weiß ich nicht. Aber sie machen definitiv Unterschiede.
Liebe Grüße,
O.
So gut wie alle Mantiden wollen immer zu meinem Vater, auch meine Hunde. Er scheint Tiere anzuziehen. 🤪
Ich bemerkeaber auch Unterschiede der Mantiden nach/vor der Oothekenablage. Ich gehe stark davon aus, dass das Hormonschwankungen sind. Frisch adult sind einige total zahm, andere laufen aufgeschreckt herum und lassen sich gar nicht anfassen. Nach der ersten Oothek verändern aber nahezu alle ihr Verhalten. Die, die voher aufgeschreckt waren, werden ruhiger, aber auch aggressiver. Die, die vorher zahm waren, werden aggressiv.
Das ist aber auch nicht bei allen Tieren gleich stark ausgeprägt.
Bei mir sind alle aber entweder zahm oder nicht, egal wer sie anfasst. Es kommt nur drauf an, wie sie angefasst werden.
Alles anzeigenJa, da ich inzwischen zu Mantiden was sagen kann, kann ich das nur bestätigen.
Auf fremde Menschen reagieren meine Mantiden sehr scheu und zurückhaltend. Und wollen dann immer zurück zu mir, wenn ich sie jemand anderen, den sie nicht kennen in die Handsetze. Sie fixieren mich und wenn ich mich nähere Strecken sie dann die Arme aus, genau wie du es beschreibst.
Und selbst wenn sie einige Minuten auf anderen Menschen sitzen und ich dann wieder komme. Eine Freundin war letztens ganz enttäuscht, denn sie hatte Sally einige Zeit auf sich rumklettern und dann kamen ich wieder in ihre Nähe und sofort wollte Sally zu mir rüber. Und meine Freundin stellte dann auch fest, dass Sally bei mir viel ruhiger und entspannter war.
Und wirklich spannend ist, dass es bei meinem Freund, der nie füttert, aber gerne Mal guckt und dabei 1000 Mal rücksichtsvoller als ich ist, um sie nicht zu erschrecken, auch ganz anders reagieren als bei mir. Klar, ich erschrecke auch Mal eine, ich bin aber auch kein ruhiger Mensch, sondern eher so Holterdiepolter... Aber die regen sich Recht schnell wieder ab und alles ist gut. Bei meinem Freund bleiben sie angespannt und aufgeregt. Es kann beim Fressen auch passieren, dass sie die Beute fallen lassen.
Also ich habe schon den Eindruck, dass sie einen erkennen und wissen wer sie versorgt. Ob sie einen markieren weiß ich nicht. Aber sie machen definitiv Unterschiede.
Liebe Grüße,
O.
Ja. Genau, haben auch alle bemerkt. Kaum ist Sie wieder bei mir, ist Sie die Ruhe selbst.
Ich bin das Verhalten noch am studieren. Sie schnackselt manchmal mit ihren mandibeln. Normalerweise muesste mann es als kleinere Drohgebaerde ansehen. Ich bin mir aber nich nicht sicher. Weis da Jemand mehr?
Hallo Sylfaen,
also das mit der Verhaltensänderung im Zusammenhang mit der Oothekenablage finde ich spannend, auch wenn mir bei meinen Tieren kein direktes Beispiel dazu einfällt.
Was ich aber z.B. an Polly gemerkt habe, sie ist sehr sensibel, sie hatte sich in ihrer alten Box immer maßlos über alles aufgeregt und war sehr aggressiv, in ihrer neuen Box ist sie schnell viel ruhiger und sehr viel freundlicher geworden. Inzwischen lasse ich sie auch gerne Mal den halben Tag draußen rumkrabbeln, sie geht auch freiwillig wieder zurück.
Die neue Box ist etwas größer, hat bessere Haltemöglichkeiten und die Tür nach vorne statt nach oben. Letzteres scheint bei ihr viel auszumachen. Fini aber zum Beispiel stört sich nicht daran und auch Lotta lebt zufrieden in der alten Box.
Bei meinen Blues habe ich eine, die besonders ängstlich ist. Weil ich mit ihr eh nicht züchten wollte, habe ich sie auf meine Pflanze gesetzt und diese Freiheit hat sie total zahm gemacht. Sie ist seitdem sehr ruhig und entspannt.
Also ich denke, mehr Platz und weniger Störung ist für manches Gemüt deutlich einfacher zu ertragen, während anderen es einfach nichts ausmacht.
Was ich aber beobachtet habe, das alte Mantiden sehr friedlich werden. Je älter, desto lieber und freundlicher... Vielleicht hat das was mit den Hormonen zu tun.
Ansonsten ist mir nur aufgefallen, dass die häutenden Nymphen immer für ein paar Tage irgendwie vergesslich sind, aber nach einiger Zeit ist alles wieder da und sie sind zahm und gewitzt wie eh und je...
@Mantidenflüsterer: ich kenne das Wort "Schnackseln" in einem völlig anderem Zusammenhang 🙈😂🤣 aber ich glaube was du meinst. Warum sie das tun, weiß ich nicht, würde aber vermuten, dass sie irgendwelche Informationen dabei aufnehmen.
Aber mithilfe der Fühler scheinen sie zu kommunizieren. Zumindest habe ich bei der Paarung bzw beim Flirten davor interessante Fühlertänze gesehen...
Dazu wüsste ich gern mehr, aber ich fürchte man wird sich da irgendwie mit seinen eigenen Beobachtungen und Interpretationen behelfen müssen...
Liebe Grüße,
O.
Moin...
Aber mithilfe der Fühler scheinen sie zu kommunizieren.
Ja, ist auch kein Geheimnis.
Die Fühler von Insekten sind Tast- und Riechorgane.
Sie werden zur Orientierung und selbstverständlich auch teilweise zur Kommunikation mit Artgenossen genutzt.
Bei vielen Arten sind die Fühler der Männchen "gefächert" (also haben "Flaum" dran, ich meine B.mendica ist ein Beispiel dafür) um Pheromone der Weibchen besser/über eine größere Distanz aufnehmen zu können. Natürlich können beide Geschlechter mit den Fühlern die Pheromone des Gegenübers aufnehmen und somit feststellen ob es sich um ein artgleiches oder -fremdes Tier, Männchen oder Weibchen, Geschlechtsreif oder nicht handelt. Daher kommts auch dass geschlechtsreife Weibsen auf ihre Männer idR eher friedfertig (z.B. mit hindrehen des werten Popos) reagieren anstatt sie anzugreifen, wie sie es ggf. mit jüngeren Nymphen oder anderen Weibchen täten.
Bei Arten, die sich nicht "vorher kennenlernen" sondern bei denen das Männle einfach ausm Flug aufspringt, werden die Damen betrillert (d.h. das Männchen 'klopft' ihnen mit den Fühlern auf das Pronotum - siehe dazu z.B. das Betrillern von Ameisen gegenüber Blattläusen), um ihnen zu vermitteln dass sich ein Artgenosse mit 'freundlichen' Absichten auf ihrem Rücken befindet um nicht abgeschüttelt oder gefressen zu werden.
Ein paar interessante Artikel über die Nutzung der Fühler findet man vor Allem im Bereich Nachtfalter und Schmetterlinge, das Meiste davon kann man eigentlich 1:1 (zuzügl. Kannibalismusgefahr) auf Mantiden umlegen.
Das hat aber alles nix mit individueller Intelligenz zu tun (und wenn doch, möge man das Riechvermögen anderer Tiere bitte auch an deren Intellekt koppeln ).
Zu allem Anderen sag ich mal nix
-Kraehe
Hallo Kraehe,
danke für deine Ausführungen. Nur was ich meinte, kam mir eher körpersprachlich vor. Fühler vor und zurück und in welcher Art und Weise in Abhängigkeit zueinander empfand ich als bedeutungsvoll.
Und ansonsten haben wir halt unterschiedliche Eindrücke und Wahrnehmungen was unsere Tiere betrifft.
Aber wir müssen uns nicht dauernd über unsere unterschiedlichen Betrachtungsweisen streiten.
Liebe Grüße,
O.
Moin..
Das "Fühlerwedeln" eines Insekts ist zu gewissen Teilen mit dem "Schnuppern" eines Hundes gleichzusetzen. Die Fühler müssen in Bewegung sein um Pheromone aufzufangen.
Ggf. ist auch die Art und Weise des "Schwenkens" ein innerartliches Erkennungsmerkmal.
Mantiden sind und bleiben Sichtjäger und verlassen sich dadurch natürlich auch zu großen Teilen auf ihre Augen. Bei etlichen Arten, insbesondere bei sog. "Boxermantis", gehört z.B. das "sich gegenseitige zuwinken" mit den Fangarmen zur innerartlichen Kommunikation. Dort sehen Begegnungen üblicherweise so aus dass sich die Tiere auf Entfernung gegenseitig entdecken, eines der Tiere "winkt", das "angewinkte" Tier winkt zurück und die Beiden weichen sich gegenseitig aus (oder nähern sich an, wenns denn adulte Tiere sind, und befühlern sich auch gegenseitig... etc).
[edit: Das als Beispiel für die Kommunikation unter Gottesanbeterinnen über visuelle Reize, da dieses "Zuwinken" einfach sehr gut dokumentiert ist und man darüber tatsächlich Lesestoff findet, anders als über das "sich gegenseitige Anwackeln mit den Fühlern".]
Du ich streite nicht
Ich finds nur irgendwie lustig, dass die Tiere einerseits für so stupide gehalten werden dass man selbst Überläufe im Waschbecken zustopft damit sie nicht auf die Idee kommen in den Abfluss zu kriechen, und ihnen gleichzeitig so viel Intellekt zugetraut wird, zwei Menschen _als_ Menschen voneinander zu unterscheiden.
Dass die Tiere auf einer Hand ruhiger sind als auf der Anderen halte ich eher für den Gewöhnungseffekt an den Duft des hantierenden Menschen.
Selbstverständlich kennen unsere Mantiden z.B. Fichte bedeutend besser als mich, nehmen von ihm Futter selbstverständlicher als von mir, und neigen auch dazu eher auf seiner Hand zu bleiben als auf meine weiterzulaufen. Das hat aber nix damit zu tun dass Fichte jetzt Fichte ist und ich halt ich, sondern damit dass die Tiere ihn laufend riechen, weil ich die Mantiden ihm überlasse und selbst lieber an meinen Schlangen und Destruenten rumfingere (die im Umkehrschluss auch auf mich ruhiger reagieren, als auf ihn ).
Wenns euch glücklicher macht, dass die Tiere euch als Person "lieb haben" ist das ja schön aber entscheidet euch doch wenigstens ob sie nun dumm oder klug sind.
-Kraehe
Mir persönlich gings sicher nicht um liebhaben, sondern erkennen, uns das sehe ich wie du, Kraehe - die Tiere sind den Geruch gewöhnt und reagieren daher ruhiger.
Genauso ist es doch auch bei Menschen - was ist Zuneigung überhaupt? Gibt es das, oder ist es ein Gewöhnungseffekt? Aber das ist eine andere Diskussion. 😛
Natürlich sind's nur Insekten. Ich glaube sogar das individuelle Verhalten ist nur von Hormonen gesteuert.
Aber vieles können wir auch nicht wissen, weil wir uns nichr in sie hinein fühlen können. Letztendlich geht's immer nur darum, sich fortzupflanzen und die Art zu erhalten.
ich vermute, Zahmheit bzw vermeintliche Zahmheit hat auch mit geringem Fluchtreflex zu tun und was als Feind wahrgenommen wird und was nicht.
Da Insekten ja doch eher einfach gestrickt sind, werden sie zu komplexen Lernvorgängen nicht so in der Lage sein, sondern eben dem folgen, was der Instinkt ihnen mit auf den Weg geht.
Bei Mantiden ist das die Tarnung, die ihnen Schutz gibt, was für mich auch erklärt, daß man ihnen zuschauen kann ohne daß sie aufschrecken oder sie ruhig in die Hand nehmen kann, weil ihr genetisches Programm keine ruhigen Feinde haben wird, die sich behutsam von vorne nähern.
Bei Hand von oben reagieren sie ja durchaus anders, mit Flucht oder Abwehr, wie manche berichten.
Da Mantiden keine sozialen Lebewesen sind, die in Gruppenabhängigkeit leben, brauchen sie so etwas wie Zuneigung nicht oder Bindungsfähigkeit.
Hallo Kraehe,
habe ich mit einem Wort erwähnt, das meine Mantiden mich lieber mögen als andere? Habe ich geschrieben, dass meine Mantiden mich für meinen Humor, die Bücher/ Filme, die ich mir zu Gemüte führe schätzen und mir gerne zuhören wenn ich was erzähle?
Ich würde mich sehr wundern, wenn du mir diese Stelle zeigen kannst 🤷
Was ich geschrieben habe, ist, dass sowohl meine Grillies als auch die Mantiden bei mir ruhiger reagieren als bei anderen. Folglich können sie mich von anderen Menschen unterscheiden.
Du schreibst gerne wir seien Möbelstücke und eben das stimmt eben in meinen Augen nicht. Wenn hundert gleichaussehende rote Stühle vor mir stehen und ich sitze auf einem, dann werden sie getauscht, dann weiß ich nicht mehr welcher es war. Die Mantiden werden mit anderen Menschen konfrontiert und erkennen ihren Menschen. Sicherlich am Geruch, vielleicht auch an der Hautstruktur oder evt. sogar an der Optik oder zumindest der Bewegungsrhythmik, evt. könnte ich mir vorstellen, dass sie uns sogar den Rhythmus unseres Pulses wahrnehmen und daran den Unterschied festmachen. Was weiß ich, was Mantiden empfinden und weil ich es nicht weiß und alles andere rein spekulativ wäre, schreibe ich nur über meine faktischen Beobachtungen, und die sind, das meine Mantiden bei anderen nervöser sind als bei mir.
Ich weiß auch nicht, ob eine Mantide in einen Abfluss kriechen oder in eine Toilette fallen würde, dennoch sichere ich solche potentiellen Gefahrenquellen, weil ich keinen Bock darauf habe, wenn sie es machen. Aber deswegen spreche ich ihnen weder ihren Selbsterhaltungstrieb noch ihre artspezifische Intelligenz ab. Wenn du das aufgrund solcher Sicherungsmaßnahmen tust, dann würde mich ein Gespräch von dir mit Eltern, die Treppen, Öfen, Türen und Steckdosen für ihre Kleinkinder sichern, sehr interessieren 😉
Vielleicht solltest einfach du weniger interpretieren, statt anderen Fehlinterpretationen vorzuwerfen.
Aber wenn es dir damit besser geht, dann stell dir mich gerne als verschwurbelte Barbie die jeder ihrer Mantiden abends ein Küsschen gibt und sie in ein Puppenbettchen legt. Ist mir Latte. Nur bitte unterstelle mir und anderen nichts, was ich nicht geschrieben habe.
Gruß
O.
Moin..
Habe ich geschrieben, dass meine Mantiden mich für meinen Humor, die Bücher/ Filme, die ich mir zu Gemüte führe schätzen und mir gerne zuhören wenn ich was erzähle?
Nö, hab ich das behauptet?
Wann und wo?
Aber jut, dann mach aus "komische Möbelstücke" eben "merkwürdige Bäume", "bewegliches Riesengras", "eine unbekannte Entität zweifelhafter Größe" oder sonst irgendwas.
Sicher können die Tiere "Geruch A" von "Geruch B" unterscheiden.
Ich bezweifle trotzdem, dass eine Gottesanbeterin das Konzept dessen, dass es Lebewesen gibt die ein tausendfaches(!) größer sind als sie selbst, begreifen - sprich, dass sie Menschen als lebendiges Etwas erfassen können. Das ist ein solch (im wahrsten Sinne des Wortes) "umfassendes" Konzept dass nicht einmal Menschen das komplett begreifen/verstehen/wahrnehmen würden.
"Menschen sind komische Möbelstücke" ist eine nicht ganz ernst gemeine Umschreibung dessen, wenn Du das wortwörtlich ernst nimmst ist das aber nicht unbedingt meine Schuld.
Könnten sie's, würden sie mit Sicherheit begreifen wie gefährlich ein Mensch theoretisch für sie wäre und nicht mit einer solchen Egalität auf sie reagieren.
Menschen sind für Mantiden also mMn ein "Etwas", das sich eben bewegt, warm und komisch ist, und im besten Fall Essen dabei hat (und einen nicht umbringt). Nenn es wie Du willst, ich nenns nix mehr nachdem deine Interpretation meiner Aussage rote Stühle sind.
Wenn Du dieselbe Wahrnehmung hättest wie das Insekt, um das es geht, könntest Du btw vermutlich schon einen Unterschied ausmachen (ob der dich interessieren würde ist dann die andere Frage).
Übrigens: Wir hatten mal eine Art hier, von der ich sicher bin, dass sie menschliche Gesichter ALS GESICHTER erkannt haben (das war für mich phänomenal). Die Tiere sind allerdings durch die Bank "erstarrt" und haben sich keinen Millimeter mehr bewegt, sobald ein Mensch in der Nähe war - wurscht ob's Fichte oder ich war.
habe ich mit einem Wort erwähnt, das meine Mantiden mich lieber mögen als andere?
Du teilst öfter mit dass die Tiere zu Dir *wollen* - wie zB das Tier "Will" von (...) zurück auf deine Hand, "Will" aus dem Terrarium auf die Hand, etc. Auch dass sich die Tiere "zu dir hin retten" hab ich schon mal gelesen (wobei ich meine, das im Bezug auf die Grillen war).
Verbunden damit dass sie "nach Dir rudern" und ähnlichen gearteten Aussagen (durchs halbe Forum wühlen um ein paar entsprechende Zitate rauszusuchen werd' ich jetzt nicht.) machts nunmal einfach Eindruck als würdest Du damit implizieren wollen, dass deine Tiere Dich "mehr mögen als Andere".
Den Eindruck machts aber nicht nur auf mich.
Halt dem Tier den Ellbogen oder Fuß hin, die Reaktion wird die Selbe sein (außer Du hast recht speckige Käsefüße, das mögen sie nicht). Das Tier nimmt deinen Geruch wahr, verbindet Diesen mit Futter, und will halt "da" hin weils Fressen gibt - that's about it.
Dass sie dabei mit den Fangarmen wedeln spricht eigentlich nur davon dass sie Halt suchen bzw. versuchen die Distanz zu überwinden (räumliches Sehen und Wahrnehmen hat halt auch Grenzen, es wedelt nicht in freudiger Erwartung oder sowas). Natürlich ist das Bewegungsmuster von Person zu Person etwas anders als würd es von einem Ast auf den Nächsten klettern. Du bist aber auch bedeutend "dicker" als ein Ast.
Fühlerwedeln in dieselbe Richtung ist vergleichbar mit dem Schnuppern eines Hundes und interpretiere ich als "Sichergehen dass es die richtige Richtung ist", da die Tiere mit stillstehenden Fühlern keine Düfte auffangen können.
Sämtliche Enttäuschung oder andere Emotionen die das begleiten sind rein menschlich dazugetragen.
Ich weiß auch nicht, ob eine Mantide in einen Abfluss kriechen oder in eine Toilette fallen würde [...] dann würde mich ein Gespräch von dir mit Eltern, die Treppen, Öfen, Türen und Steckdosen für ihre Kleinkinder sichern, sehr interessieren 😉
Sonst gehts Dir eh noch gut oder.
Dass man den Klodeckel zuklappt wenn ein Insekt im selben Raum ist, das nicht im der Schüssel ersaufen soll (was ich übrigens ebenfalls täte) ist ja nun ganz im Ernst nicht mit der Treppensicherung gegenüber Schutzbefohlenen vergleichbar.
Ich weiß jetzt nicht ob Du keinen Unterschied zwischen Kleinkindern und Insekten machst, oder mir unterstellen willst dass ich den nicht kenne, aber auf dem Niveau "Apfel vs. Ziegelstein" diskutier ich nicht.
-Kraehe
PS: Nur getroffene Hunde bellen.
PPS: Zitat wurde für bessere Lesbarkeit gekürzt.
Hi an alle, ich möchte nun doch mal was dazu schreiben (habe leider kaum Zeit dafür). Kurz zu meinem Hintergrund (weil im Profil nix für Google steht ^^). Neurobio und Kognitionspsychologie studiert (letztes Jahrtausend), arbeite an einem Inst. für Medienforschung in Norddeutschland und mit steigender Tendenz aktiv als "Ergänzungslehrer" für Schulen, tatsächlich ab Montag erstmals nicht nur AG oder auf einmaligen Veranstaltungen, sondern quasi in "normalem" Unterricht bei zwei Kursen ("Stabschrecken kennenlernen" Jg. 5-7 und "Verhalten von Stabschrecken" Jg, 8-10). Vor 8 Jahren ahnte ich das noch nicht, dass Insekten mal mehr als "hübsch" für mich würden... da schenkte mir ein Freund (Bio-Lehrer) 5 Annam-Stabis und die kamen auf einen Kopfsalat neben das Bett. Seitdem wuchert meine Wohnung (Schlafzimmer/Wohnzimmer) immer weiter zu mit 3 Biotopen (LEDs, Vernebler, Luftreiniger, Klimagerät) und ich kann gerade so vom Notebook zum Bett gelangen - wobei ich immer drauf achte, ob gerade eine Phasmide auf dem Teppich spaziert; machen sie kaum noch, weil Biotope gemütlich. Meine Mantiden sind in der Regel in Gaze-Käfigen, was in der Natur der Sache liegt :o
Kurz gesagt (gefragt): Wo fängt Bewusstsein oder (rudimentäre) "Intelligenz" an? Potentiell bei jedem Mehrzeller, der über Sinnesorgane verfügt? Bei Einzellern mit einfachen Augen (die gibt es!)? Oder wahrscheinlicher ab bspw. Stubenfliegen? Beim Menschen? Die einzige, sicher falsche Antwort ist die letzte! [gerade hat das 21cm-Eurycnema-Weibchen wieder ein Ei gut hörbar weggeschleudert; hängt zufrieden an einem kahlgefressenen Eukalyptus-Zweig mitten im Wohnzimmer... und tut wieder so, als wäre sie ein dicker Ast... keine Ahnung, welche optionalen Fressfeinde ihr das abnehmen ;-).
In den letzten Jahren (10?) wird vermehrt zum Bewusstsein von Tieren geforscht. Was ist überhaupt Bewusstsein und welches Tier hat welche Art von Bewusstsein? Da bin ich aktuell selbst am recherchieren, u. a. für meine Kurse. Ich kann leider kein Buch hier texten, deshalb eher Denk-Anregungen. Beobachten und möglichst vorurteilsfrei drüber nachdenken. Gilt für Phasmiden und Mantiden. Mitten unter ihnen leben, ist nicht zwingend notwendig ^^, aber regelmäßig rausnehmen und beim Videogucken oder Lesen auf der Schulter oder dem Kopf dösen lassen, ist schon mehr als "Käfig auf, Futter rein, Käfig zu". Jeder Mensch leidet unter "Anthropozentrismus" (https://de.wikipedia.org/wiki/Anthropozentrismus), d.h. wie wir uns kaum in andere Menschen hineinversetzen können, ist das bei Tieren noch schwieriger. Das gilt für "Vermenschlichen" genauso wie für "Entmenschlichen", Tiere als Sachen oder Essen betrachten und deren Verhalten engstirnig nach menschlichen Verhaltensmustern zu bewerten. Das fängt schon damit an, ob die Tiere auf uns reagieren und wie. Zugegeben, wenn eine Mantide gerne auf meiner Hand sitzend (bspw. Sphodromantis lineola Weibchen) von Fliege zu Fliege gehalten wird, dann gefällt ihr das. Warum? Da können wir nur Mutmaßungen anstellen. Generell. Aber wenn ich mich nähere und sie schon erwartungsvoll (?) aufs Rausnehmen wartet, mir dabei direkt ins Gesicht schaut und dann als erstes (sicherheitshalber) in meine Hand beißt "Habe Hunger!", dann hat sie ein Bewusstsein. Durch die Verfressenheit und Fixierung darauf, betrachte ich einige der Phasmiden als "intelligenter" im Sinne eines höheren kognitiven Potentials. Das meint, mehr Möglichkeiten, sich beim Verhätscheln auf eine sichere Umgebung einzulassen und frei werdende Möglichkeiten "des Denkens" zu nutzen. Bspw. sind Periphetes forcipatus sehr empfänglich für Zuwendung. Drücken sich lieber an die Hand oder hängen in meinem Gesicht an der Brille, obwohl sie offensichtlich fressen und trinken sollten. Hier könnten wir von emotinaler Intelligenz sprechen = sie wissen, dass sie irgendwann Futter und Wasser bekommen, wieso also selbst was tun außer "kuscheln"?
Es ist schon ein Buch. Fast. Hinweise meinerseits: Es gibt zwei neuere Versuche mit Hummeln (die sind sehr beliebt in der Forschung). Im einen müssen die Hummeln einen Hebel bedienen, um an Nektar zu gelangen. Das schaffen etwa 10%. Viele andere schauen dabei zu (die zuvor nur gegen das Plexiglas geflogen sind) und lernen! Nach einer gewissen Zeit können auch die 90% "dummen" Hummeln den Hebel betätigen. Der andere Versuch (gibt auf youtube Videos) zeigt Hummeln, die ohne Belohnung danach (wichtig!) mit Kugeln Ball spielen. Warum? Einzige Erklärung abgesehen von Motorik-Training: Es macht denen Spaß! Interessanterweise sind Männchen deutlich ausdauernder! Unzulässig ist natürlich der Umkehrschluss, dass Fußballer so viel Bewusstsein und Intelligenz wie Hummelmännchen besitzen! 0:D Links könnt ihr bitte selbst suchen, das können Menschen heutzutage Ich muss mich endlich um das Methusalem Periphetes forcipatus Weibchen kümmern. Ist ein Jahr alt, in der Regel leben sie adult ein halbes. Alle Tarsen abgebrochen, sieht ansonsten aber wie ein Jungweibchen aus. Trinkt und frisst gierig, steht auf Streicheln (!), gerne auch oben am Kopf, da haben sie einen samtigen Mikroflaum. Dann erstarrt sie und drückt sich an mich. Das ist kein Verhalten, das sich mit "natürlichem Verhalten" erklären lässt. Oder?
Tipps, um etwas übers Bewusstsein deiner Tiere zu lernen: Verhätscheln, viel Zeit mit dem Tier verbringen (Körperkontakt! Wahrnehmung von Phasmiden und tatsächlich auch Mantiden über Berührung und nicht Sehen oder Hören). Bei älteren Tieren viel Wasser geben (Mantiden ggf mit Bio-Waldhonig ergänzen), da ältere Tiere (wie auch ältere Menschen) sehr schnell austrocknen, und je länger sie leben, umso mehr können sie lernen, mit dir zu kommunizieren (und du mit ihnen). Irgendwann baut das Tier ab, kurz vor dem Sterben, aber dich erkennen, wird es in der Regel bis zum Ende. Als was eine Mantide oder Phasmide dich erkennt? Was weiß ich schon! Aber wenn du lieb warst, dann sind sie gegen Ende besonders kuschlig, d.h. wollen nicht mehr von der Hand oder versuchen, dich festzuhalten. Aber "natürlich" ist das kein Hinweis auf Bewusstsein... (zur Sicherheit: Das war ironisch gemeint)