Hallo zusammen!
Ich habe hier schon lange ohne Account mitgelesen und so indirekt viele tolle Tipps von euch zur Mantidenhaltung bekommen. Gestern ist etwas passiert, das mich nun veranlasst hat, mich selbst mit einer Frage an euch zu wenden.
Von vorne: Letzten Oktober schaffte ich mir meine ersten beiden Tiere, zwei Phyllocrania Paradoxa, an. Beide sind inzwischen steinalt, aber immer noch hungrig und sehr aktiv. Im April habe ich die Sammlung dann um eine Polyspilota griffinii und zwei Hierodula membranacea (blue) erweitert.
Die drei neuen Tiere entwickelten sich völlig normal und erreichten in regelmäßigen Häutungsintervallen nach einigen Wochen das Adultstadium. Die Polyspilota griffinii legte knapp zwei Wochen nach ihrer letzten Häutung die erste Oothek, inzwischen folgte auch eine zweite und dem Tier geht es prächtig. Etwas anders war es nach Erreichen des Adultstadiums bei den beiden Hierodula. Nach der Adulthäutung, die nun bei beiden etwa sechs Wochen zurückliegt, waren sie wie gewohnt gefräßig und aktive, aggressive Jäger. Eine der beiden war etwas "schief", da sie sich bei ihrer Adulthäutung gegen einen unter ihr befindlichen Ast gehäutet hat - das war aber weder beim Jagen noch beim Fressen je ein Problem.
Jedenfalls gingen die Wochen dahin und beide legten einfach keine Oothek. Bevor ihr fragt: Beide waren eindeutig weiblich und haben in den letzten Wochen auch immer wieder das Abdomen nach unten abgestreckt und Pheromone versprüht. Ich habe mich in verschiedenen Foren umgesehen und mit allen Mitteln versucht, die Ablage zu unterstützen: Die Feuchtigkeit etwas erhöht, die Temperatur ein wenig angezogen - nichts half. Sie waren auch durchgehend gut genährt, in letzter Zeit hatte ich sogar Angst, die beiden zu füttern, da sich an der Unterseite bereits die schwarzen Streifen gezeigt haben. Ich gab ihnen dann etwas weniger als üblich, aber in jedem Fall genug, um Verhungern als Todesgrund ausschließen zu können.
Die letzten Tage wurden die beiden zunehmend schwächer. Ich gab beiden etwas Honig und eine Zuckerlösung, doch sie reagierten immer weniger auf Futter, führten die Pumpbewegungen seltener aus und ließen beim Festhalten an der Decke die Hinterbeine hängen, sodass sie nur noch mit den Vorderbeinen und manchmal mit Unterstützung der Fangarme hingen. Das war ein wirklich trauriger Anblick, doch ich hatte noch Hoffnung und dachte, dass sie sich vielleicht fangen - daher habe ich sie nicht getötet.
Jedenfalls lagen beide heute Morgen tot in ihren Terras. An den Tieren konnte ich von außen nichts Ungewöhnliches feststellen, beide sind immer noch ziemlich dick, Flüssigkeit oder ähnliches trat nicht aus ihnen aus. Ich bin nun auf der Suche nach einer Erklärung für den Tod der beiden. Beide Tiere habe ich zeitgleich bei M&M gekauft, als sie in L2 waren. Da beide womöglich von den selben Elterntieren abstammen - könnte eine genetische Ursache vorliegen? Gibt es manchmal eine Art "Legestau" bei Mantiden, den man nicht beheben kann? Nun zu den Haltungsparametern, die für beide Tiere exakt identisch waren:
Terra von Exo-Terra mit 30x30x45. Bodengrund Kokoshumus, viele Äste unterschiedlicher Stärke mit Gabelungen etc. als Ablagemöglichkeiten. Beleuchtung mit 30 Watt Daylight Lampe. Tagsüber stabil zwischen 29 und 32 Grad, nachts runter auf 20 Grad, aber nie weniger. Luftfeuchtigkeit tagsüber zwischen 40-50%, nachts etwas über 60%. Sprühen alle zwei Tage, nie direkt auf die Tiere. Verfüttert habe ich Goldfliegen und Schmeißfliegen. Mal mehr, mal weniger bei Bedarf, aber nie weniger als zweimal pro Woche.
Die Polyspilota griffinii habe ich parallel zu ähnlichen Parametern im selben Raum gehalten (etwas wärmer und feuchter), sie hat das gleiche Futter bekommen und ihr geht es sehr gut. Könnt ihr mir helfen, den Fehler zu finden oder habt ihr schon ähnliche Erfahrungen gemacht? Falls der Fehler bei mir liegt, würde ich den Tieren nächstes mal gerne gerechter werden.
Danke vorab für eure Hilfe und sorry für den Roman. Ich dachte, am besten packe ich alle Infos rein die ich geben kann. Bin schon gespannt auf eure Antworten.