Ich hätte ein paar Fragen zur Verpaarung und Aufzucht.

  • Hi,

    Ich hätte 3-4 Fragen zum Thema Verpaarung und Aufzucht, die mir Google nicht wirklich beantworten konnte. Ich denke schon länger darüber nach, es auch irgendwann mal mit dem Züchten zu probieren. Ich hab im Moment noch ein leeres 20x20x30 Terra und ein leeres 30x30x45. Würde mir dann noch ein anderes 20x20x30 Terra für das jeweils andere Tier holen.


    Meine erste Frage ist, ob 30x30x45 genug Platz für die Aufzucht von kleineren Arten wäre (also Creobroter, Pseudocreobotra, Phyllocrania usw.) oder ob ich da ein größeres Terra bräuchte?


    Und können Weibchen mehrere befruchtete Ootheken in ihrem Leben legen, oder nur einmal?


    Können Männchen mehrmals "den Akt" durchführen oder machen die das nur einmal in ihrem Leben? (Ich hab nicht vor es auszuprobieren, ich denke mal, dass man erstmal genug Probleme mit einer Oothek hätte. Würde mich trotzdem interessieren).


    Und wohin mit den ganzen kleinen Tierchen? Man kann ja niemals 50-300 Tiere bis an ihr Lebensende halten. Bis L3 oder L4 kann man ja die nicht so aggressiven Arten zusammen halten, aber was geschieht danach? Ich hab gesehen, dass Mantiden&Mehr auch Tiere ankauft, aber das ist ja bestimmt nicht zu 100% sicher, dass sie die Tiere annehmen, denk ich mal. Und bis zu 300 Tiere bekommt man wohl schwer woanders verkauft und sie an die größeren Mantiden zu verfüttern, kommt mir ein wenig komisch vor.


    LG

    Till

  • Hi,

    Eine Verpaarung reicht für mehrere Ootheken, das Becken reicht für die Aufzucht im Gruppenstadium wunderbar.

    Auch das Männchen kann mehrmals seinen Dienst verrichten. Aber es empfiehlt sich ein paar Tage, zum regenerieren, zwischen Verpaarungen zu warten.


    Du wirst vermutlich nicht alle Jungen anbringen, du kannst aber die Tiere einfach beisammen lassen bis die gewünschte Anzahl übrig ist.

    Spätere Ootheken liefern Futter für die größeren Nymphen.


    Das verfüttern von Mantiden ist grundsätzlich nicht schlimmer als Schaben oder Fliegen zu verfüttern, sind alles Insekten.

    Im Endeffekt musst du aber selber wissen ob du das möchtest.


    Glg Simon

    Mantiden sind doch auch nur missgebildete Schaben.

    :twisted:

    Die Kultur von Honigbienen ist kein Naturschutz.

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von Fichte ()

  • Hi Fichte,

    Danke für deine genaue Antwort. Das hört sich mit meinem Terrarium dann ja ganz gut an, vielleicht werde ich es dann mal in Zukunft versuchen. Dass Männchen mehrmals können, hätte ich nicht gedacht, ist aber gut zu wissen. Und, dass eine Verpaarung für mehrere Ootheken reicht, wusste ich auch nicht, ich dachte, dass nach einer Oothek, das Männchen wieder ran muss. Und das mit dem Verfüttern denke ich mir auch immer, aber irgendwie hab ich so eine Verbindung zu Mantiden aufgebaut, was sie für mich irgendwie über die anderen Insekten stellt. Vielleicht werd ichs ja aber doch übers Herz bringen. Ob sich die Nymphen gegenseitig auffressen oder ich sie an die älteren verfüttere, macht wohl kein Unterschied.:D

    Danke!


    LG Till

  • Hi,

    Zusätzlich zu dem was Simon meinte würde ich dir dazu raten für deine art der aufzucht eine weniger agressive art zu wählen. So kannst du auch in adult mehrere tiere in deinem größeren Terra halten und musst nicht nur mit einem pärchen deine nachzucht sichern.

    Obwohl sich das meiste in Gruppe halten lässt solange genug futter und geäst vorhanden ist wäre es vermutlich einfacher.


    Bsp: Meine Paradoxa Nachzuchten sitzen auch in einem Terra bzw 2, hab sie nach geschlecht getrennt und das klappt super!


    Gruß

    Jones

  • Moin..


    Sorry für die Themenverfehlung, aber bitte immer die Gattung und nicht (nur) die Art nennen.

    Wenn schon nur die Art genannt wird bitte zumindest die Gattung abgekürzt davor stellen.


    Es war hier im Forum auch mal eine Regel, die Artnamen immer komplett auszuschreiben - das wird inzwischen von den Moderatoren nicht mehr durchexerziert (es wäre aber trotzdem schön, wenn man sich an den Usus bei wissenschaftlichen Bezeichnungen halten könnte).


    Das heißt also: Phyllocrania paradoxa - oder, wenn einem das zu lang ist, zumindest P.paradoxa.


    Die Gattung wird immer groß geschrieben, die Art immer klein.



    "Man weiß ja eh was gemeint ist", mag in diesem Fall stimmen. Wir befinden uns hier quasi auch in einer relativ begrenzten "Bubble" und es ist eigentlich auch klar dass von Gottesanbeterinnen die Rede ist.

    Es gibt aber etliche Tiere, bei denen es eben nicht klar ist (ich werfe hier beispielsweise einmal "gigas" oder "regius" in den Raum - verschiedene "regius" krieg ich ohne Nachdenken z.B. 3, mit Nachdenken sicher 5+ hin die nicht mal ansatzweise was miteinander zu tun haben).

    Genau wegen Solchen würde ich euch bitten, es euch einfach gleich "richtig" anzugewöhnen. Das vermeidet Fehler (und ggf. auch unnötige Diskussionen).



    -Kraehe

  • Hallo allerseits, ich hake hier mal ein.


    Wenn die Einzelhaltung beginnt setzt ihr die kleinen dann separat in kleine Dosen oder Becher? Wie beheizt ihr die? Selektiert ihr dann schon auf eine gewisse Anzahl? Oder versucht ihr dann alle aus der ersten Oothek durchzubringen?

    Ich denke dass man ja sicherlich daraus wieder den neuen Zuchtstamm bildet, aber die "Abgabetiere" die dann schon größer sind bekommen dann doch nicht alle ein eigenes Terrarium!?


    Ich sehe da gerade einen riesen Aufwand, und frage mich wie ich das selbst bei einer einzigen Art bewerkstelligen könnte.


    Kann man natürlich nicht vergleichen, aber zu unserer Zeit mit den Königspythons hatten wir hier 12 Zuchttiere und entsprechend ca 40 Nachzuchten sitzen. Aber die wachsen langsam und konnten bis zur Abgabe immer in ein und demselben Rack sitzen. Auch der Aufwand mit den zeitweise 150 Vielzitzenmäusen in allen Größen hat sich im Rahmen gehalten.

    Da erscheint mir der Aufwand für die Futtertiere für die Mantiden doch größer.


    Wahrscheinlich liegt es an mir selbst wieviel Nymphen ich aufhebe und wieviele ich verfüttern werde!?


    Gruß Sascha

    Ich war gestern bei meinem Therapeuten, er hat viel geweint!

  • Hallo Donar,

    ich mache es ein bisschen anders als die meisten vielleicht. Ich inkubiere nicht. Ich lasse die Ootheken da schlüpfen, wo sie gelegt wurden. Dann sammel ich die Jungtiere nach dem Schlupf raus.

    Die kommen gesammelt in ein Falt-Terra. Das lässt sich ungebraucht wieder zusammenklappen und platzsparend aufbewahren. Sind die Tiere da, beginne ich sie anzubieten. Spätestens bei L3 und dann werden die abgegeben, die ich nicht behalten mag. Die die ich behalten mag setzte ich dann je nach Art einzeln oder zusammen in ein Becken etc...


    Bei meinen Hierodula sp. Blues hab ich aber inzwischen gemerkt, dass die Tiere, ich anfangs ausgesucht habe, nicht gleich dieselben sind, die mir Monate später noch gefallen.

    Von den Blues habe ich jetzt adult noch ca. 20 Tiere und gebe auch noch ab. Behalten würde ich natürlich gerne alle, aber unverkäuflich sind v.a. die, die aus irgendeinem Grund nicht ganz top sind. Also z.B. Mal angeknabbert wurden oder einfach besonders nett sind. Die sind einfach unverkäuflich. Alle anderen sind im Grunde abzugeben. Also 3-4 Stück wären dabei, die ich unbedingt behalten will.


    Und jetzt demnächst werde ich die P. paradoxa wohl Mal sortieren müssen, damit ich weiß, was ich noch abgeben kann.

    Es ist halt einfach L3 abzugeben. Ab L4 wird's hart 😂


    Aber solange die Babys zusammen sitzen, stressen die nicht groß. Ist halt unterschiedlich, wie lang das geht. Und der Stress kommt eher durch die kleineren Geschwister für die man auch Platz finden muss.


    Liebe Grüße,

    O.

  • Hallo O., danke für deine Antwort.

    Was ist denn mit den L5 oder L6 die zur Abgabe sind, hast du die einzeln in Braplastdosen oder ähnliches?

    Ich habe im Moment gar keine Vorstellung wie viel Platz ich da benötigen würde.


    Mit dem Abgeben der Nachzuchten hätte ich jetzt nicht so die Probleme wie du denke ich 😉. Was weg kann kann weg.

    Ich war gestern bei meinem Therapeuten, er hat viel geweint!

  • Hallo Onar,

    Die L5/L6 sind ja Phyllocrania paradoxa und sehr friedlich, die sitzen in nem Faltterra ("Schmetterlingskäfig" bei Amazon) in 40x40x60 cm - wobei ich das quer nutze.


    Die beiden aktuellen Blephi-Gruppen sitzen in so Dingern nur 30x30x30 cm.


    So mit einzelnen Boxen ist echt nervig. Die Blues hatte ich auch bis L5 zusammen und dann erst die Weibchen raus und später die Männchen, wobei ein paar sogar noch zusammensitzen.

    Und naja, meine Hierodulas leben quasi in Aufzuchtboxen. Also ich hab jetzt nicht für alle toll eingerichtete Terrarien.

    Die paar Kerle sitzen in dem 45x45x60 cm Terra. Ein Weibchen in einem meiner 32l Boxen so mit Erde und Pflanzen. Und ein Paar lebt nun auf der Pflanze. Irgendwie lief der Kerl hin, war aus der WG und weil er anscheinend gerne bleiben möchte, hab ich die Pflanze in ein Faltterra gequetscht. Der Rest sitzt 4x in 5l Boxen, 1x 5l Eimer, 1x 1l Eimer, 1x in ner 5l Flasche für destilliertes Wasser, 1x in ner aufgestockten Braplastbox und dann 6x 3l Braplastbox.

    Weil ich in der Küche eh im meist zwischen 26-30 Grad hab, alles ohne extra Lampe. Im Winter muss ich reduziert haben oder umorganisieren 🤷


    Also ich sag Mal so züchten ist nicht so viel Platz aufwendiger als normal mehrere Arten halten, nur optisch weniger schön 😉

    Es ist oft auch einfach ne Frage, was man für Gegebenheiten hat und wie nutzt und was man macht.

    Also ich hatte zuerst versucht meinen Hierodula Schlupf einzeln zu halten. Ich bin beim Zeitaufwand und der entkommenen Drosos und meiner Lunge verzweifelt. 3 Tage habe ich durchgehalten glaube ich. Dann habe ich das große Faltterra bestellt und alle da reingesetzt und meine Lunge regeneriert.

    Andere Menschen, die kein Asthma haben, kommen vielleicht auch mit so Einzelbechern klar. Jemand anderes hat nicht wie ich Südseite und muss extra beheizen. Jemand anderes hat nen Kellerraum, der eh voller Terrarien mit Echsen oder Aquarien voll steht, da ist Zucht auch anders als wenn man das im Designerhaus Wohnzimmer beginnen möchte.

    Man wird denke ich immer den richtigen Weg finden und durch den Austausch kann man manche Dinge, die man nicht umsetzen kann ggf schon vorher ausschließen. Und wenn nicht findet man das heraus.


    Einfach probieren. Es macht Spaß 😁


    Liebe Grüße,

    O.

  • Hi,

    Im Prinzip halten die meisten welche mehrere Arten über längere Zeit beherbergen einen Großteil der Tiere in Dosen/Bechern.


    Die werden nicht einzeln beheizt sondern entweder von der Abwärme anderer Becken oder in z.B. Schachteln gemeinsam.

    Ein Temperaturgefälle bringt man in kleinen Behältern nicht zusammen, deswegen ist da dann wichtig die Temperatur gleichmäßig zu erreichen.


    Im Prinzip also durchaus mit den Racks vergleichbar.


    Je nach Art und gewünschter Anzahl an Einzeltieren wird früher oder später vereinzelt.

    Bis dorthin bleiben sie bei den meisten in Gruppenhaltung.


    Sozusagen wenn ich 30 Tiere möchte lass ich aus 3 Ootheken die Tiere wachsen bis der Kannibalismus bis aufs gewünschte Maß ausgedünnt hatt oder die Tiere groß genug sind und nehm dann aus jedem Aufzuchtbecken 10 Tiere raus, der Rest dient dann bei den nächsten Fütterungen als Futtertier für etwas größere Nymphen.


    Glg Simon :P

    Mantiden sind doch auch nur missgebildete Schaben.

    :twisted:

    Die Kultur von Honigbienen ist kein Naturschutz.