Idolomantis diabolica und Soldatenfliegen als Futter

  • Hallo,

    nach dem ich so viel positives von Soldatenfliegen und deren Maden als Futterinsekten gelesen habe, habe ich seit zwei Monaten eine gut laufende Zucht mit Legemehl als Hauptfutter aufgebaut.

    Die Fliegen verfüttere ich unter anderem an meine Gottesanbeterinnen.

    Vor einem Monat habe ich von einem erfolgreichen Züchter der Idolomantis diabolica, 6x L2 und seinen 1.5. Zuchtstamm incl. Terrarium mit der kompletten Einrichtung (Beleuchtung, Sprühanlage, etc.) für viel Geld abgekauft.

    Da ich schon früher mit dieser sehr empfindlichen Mantide schlechte Erfahrungen gemacht habe, wollte ich so Haltungsfehler ausschließen.

    Die Adulten sind ca. 3 Monate alt.
    Transport erfolgte 0,5h in 28 Grad vorgewärmter Isobox einzeln verstaut.

    Der einzige Unterschied zur Vorhaltung war die sofortige Verfütterung von meinen Soldatenfliegen, die ich auch bereits vorher an meine Hierodula membranacea und Creobroter gemmatus ohne Probleme verfüttert habe.

    Bereits wenige Tage nach dem Einzug bei mir verstarben nach und nach 4 Adulte und zwei L3 Nymphen.

    Dann habe ich die Verfütterung der Soldatenfliegen eingestellt, in der Hoffnung, dass das der Grund meiner Verluste war. Seitdem ist keine Mantide mehr gestorben.

    Hat jemand ähnliche Erfahrungen mit Soldatenfliegen gemacht, oder weiß jemand woran es sonst noch liegen könnte?

    Wie gesagt, Einrichtung, Klimaparameter, Zeituhren, Nachtabsenkung etc. sind identisch zur Haltung beim Vorbesitzer.

    Vielen Dank

    Michl

  • Hi,

    die Amerikaner sind stark gegen Hermetia momentan, auch bei uns haben sich Einige wieder davon distanziert.

    Eigene Erfahrung hab ich nicht, aber ich würd auf "normale" Fliegen und Honigbienen setzen wenn ich Idolos wollen würd.


    Glg Simon :P

    Mantiden sind doch auch nur missgebildete Schaben.

    :twisted:

    Die Kultur von Honigbienen ist kein Naturschutz.

  • Moin...


    Zugegeben, auf die Nachbarn aus Übersee würd ich nicht immer tausendprozentig vertrauen (laut Aussagen von dort vergiftet man z.B. auch Haustierschnecken wenn man ihnen Gurke oder Tomate zu fressen gibt, und wenn Schaben Karotten bekommen dürfen sie nie wieder als Mantidenfutter benutzt werden), in dem Fall scheinen sich die Amis da mit den Europäern aber einig zu sein.


    Ich hab jedenfalls im letzten Jahr auch relativ häufig gelesen dass von Soldatenfliegen abgeraten wurde und stattdessen Tipps für Krullfliegen ausgetauscht wurden - oft mit dem Hinweis, dass es nach der Verfütterung der Soldatenfliegen bei anderen Haltern zu Häutungsproblemen und Ausfällen gekommen sei.

    Ob DAS am langen Ende aber an den Fliegen selbst liegt, am Futter der Fliegen, oder die Ursache direkt irgendwo anders zu suchen ist - keine Ahnung.


    Eigene Erfahrungen hab ich da genauso wie Fichte nicht, wir sind beide keine Fliegenfans (wahrscheinlich, weil ich keiner bin :crazy: ).


    -Kraehe

  • Hallo,

    vielen Dank für die Infos.

    Könntet ihr mir vielleicht auch noch schreiben welche Argumente die Amis gegen die Soldatenfliegen begründen oder wo ich es nachlesen kann?

    Scheinbar gibt es auch nur bestimmte Mantidenarten, die die Soldatenfliegen nicht vertragen. Wäre natürlich interressant zu wissen, was genau sie im Unterschied zu normalen Fliegen nicht vertragen.

    Soldatenfliegen nehmen im Gegensatz zu anderen Fliegen keine Nahrung mehr auf, nur Wasser, bzw. bei mir Honig-Zucker-Wasser.

    Sie speichern Reserven aus dem Larvenstadium für die Fortpflanzungzeit und wenn diese verbraucht sind sterben sie.

  • Ich bin da wohl schon länger aus der Materie raus was aktuell in Mode ist an Aussagen und Theorien 😬


    Soldatenfliegen verfütterte ich damals auch an Idolomantis. Das sie Probleme machten fiel mir nicht auf. Was mir jedoch auffiel war, das die Viecher ihnen zu unruhige Flieger waren. Soldatenfliegen schwirren zügig mehr oder weniger nur von A nach B und das war’s. Die Empusiden waren durchweg nicht so sehr begeistert von diesem Verhalten.
    Also nicht ansatzweise als Vergleichbares für Gold- und Schneißfliegen was die Akzeptanz angeht.

    Wer seinen Idolos was Gutes tun möchte sollte Honigbienen (schön mit vollen Pollentaschen) und große Wachsmotten als Zusatz zu den Üblichen Fliegen in Betracht ziehen. Es gibt auch einige Halter die als Leckerli Samia Arten für diese züchten

  • Hi,


    finde das in der heutigen Zeit absolut unangemessen wichtige Bestäuber zu verfüttern :)

    Nur als Einwurf :)


    Mfg!

    Grüße von Noa

    _____________________________________________


    In Gedenken an:

    Hierodula membranacea Khaleesi

    Hierodula membranacea Ramsay

    Creobroter gemmatus Nymeria

    Polyspilota cf. aeruginosa Grauwind

    Hierodula membranacea Hodor

    Chloroharpax modesta Sommer

    Hierodula membranacea Ronnie

    Creobroter gemmatus Blood Rain

  • Hallo Gabriel,

    vielen Dank für den wertvollen Hinweis.

    Ich glaub das ist des Rätzels Lösung mit der Akzeptanz.

    Als ich die Zuchtgruppe 1.5. im Terrarium gekauft habe, befand sich keine Fliege mehr darin. Bei mir gab es in den ersten drei Tagen nur Soldatenfliegen. Ich konnte zwar beobachten, dass die Soldatenfliegen gefressen wurden, aber scheinbar nicht von allen. Zwei haben sie akzeptiert und gefressen und die anderen sind wohl verhungert. Die Abdomen der Toten war auch sehr dünn.

    Ich weiß ja nicht wie lange die Idolomantis nichts mehr gefressen haben, aber kann das wirklich sein, dass sie in kurzer Zeit verhungern?

  • Also bei dem Insektensterben was es eh schon gibt, muss man die heimischen Insekten doch nicht auch noch verfüttern oder?


    Aber jeder wie er gern mag und kann ^^

    Wollts nur erwähnt haben

    Grüße von Noa

    _____________________________________________


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  • Hi,

    Wir haben nicht zu wenige Bestäuber sondern zu wenig Futter/Lebensraum für die Bestäuber.


    Honigbienen sind nur für eines wichtige Bestäuber, eintönige Massentrachten aka. Monokulturen.

    Wenn grad keine Massentrachten blühen führen die vielen Honigbienen zur Verdrängung der oligolektischen Bestäuber (Bestäuber die auf eine Blütenform/Art spezialisiert oder angewiesen sind). Da sie den Nekter klauen.


    Die Imker haben laut getöst und gefeiert das "endlich" wieder so viele Völker stehn wie in den 70er Jahren, ohne zu sehen das nichtmal die Hälfte an Blüten zu verzeichnen sind.

    Wir befinden uns in einer "Nektardürre", da Großverbraucher als wichtig zu bezeichnen ist wie ein Schlag in die Magengegend.


    Das ist wie wenn man eine Silagewiese, die 5 mal im Jahr gemäht wird, mit einem Trockenrasen, welcher alle 2 Jahre beweidet wird, vergleicht.

    Das eine hatt mit dem andren nichts zu tun.


    Ich betreue in meiner Tätigkeit der Habitatpflege ein paar Blühhabitate und habe richterlich erkämpft das im umkreis von 800m die Bienenstöcke, welche alle in den letzten Jahren (seitdem Bienen populär sind) aufgestellt wurden, abgebaut werden müssen.

    Natürlich zuerst zur Empörung der Bewohner, allerdings hab ich von einigen Hymenopterologen Rückenwind bekommen da das inzwischen schon Lehrmeinung ist.


    Das Bienensterben betrifft nicht die Honigbiene, das ist die einzige die gefüttert wird wenns ihr schlecht geht.


    Honigbienen haben ihre Berechtigung in der industriellen Landwirtschaft, aber sie generell unter Schutz zu stellen ist Schwachsinn.


    Glg Simon :P

    Mantiden sind doch auch nur missgebildete Schaben.

    :twisted:

    Die Kultur von Honigbienen ist kein Naturschutz.

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von Fichte ()

  • Moin...


    Außerdem, wenn einem domestizierten Bienenvolk eine Hand voll Arbeiterinnen verloren geht sind die ruckzuck ersetzt. Die Völker erfahren so viel Fürsorge, haben geschützte Unterkünfte, und in schwachen Phasen und Jahren werden sie gefüttert, etc. Die sind nicht vom Aussterben bedroht, ganz im Gegenteil.


    Schützenswerter als die Honigbiene, die ohnehin schon vom Menschen beschützt und betreut wird, sind alle möglichen Fliegen, Käfer, Wespen, Falter und whatnot, was bei uns rumfliegt.

    Will man heimische Bestäuber schützen und unterstützen, lässt man die Finger von allem was fliegt (und das man nicht kennt). Setzt euch für späte Mähfahrten, und naturbelassene Blühstreifen und Habitate ein. Jeder Garten und Park der nicht "englisch" ist, stellt dabei schon einen Zugewinn dar.


    Je sauberer Wälder und Wiesen sind, desto weniger Platz haben unsere einheimischen Insekten.


    Ähm.

    Sorry für die Themenverfehlung. ;)


    -Kraehe

  • Wow, okay ^^

    So viel Info für einen kleinen Satz ^^


    Ich mag sowieso jedes Insekt und rette alles was zu retten ist.


    War wie gesagt nur meine Meinung dazu, ich würde keine Bienen verfüttern :)

    Aber wie schon gesagt: jeder wie er mag :)

    Grüße von Noa

    _____________________________________________


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