1. Standpunkte „Haltung“
1a Wie ist der generelle Standpunkt Ihrer Partei zur Haltung von Reptilien und Amphibien durch
private Halter?
Die Bundespartei hat explizit zu der Haltung von Reptilien und Amphibien noch keine verbindliche Position
erarbeitet.
Jedoch haben unsere Landesverbände NRW und Saarland bereits Pilotbeschlüsse gefasst, in denen sie ein
Heimtierschutzgesetz für alle Heimtiere fordern. Es soll für private und gewerbsmäßige Halter, Ausbilder,
Züchter und Händler gelten.
Durch den Erlass eines Heimtierschutzgesetzes, das nicht nur für Hunde, Katzen, Ziervögel, Nagetiere,
sondern auch für Reptilien und Amphibien sowie Spinnentiere und Insekten gilt, können vorhandene
Gesetzeslücken im Tierschutz geschlossen werden und die Haltung, Kennzeichnung, Registrierung, die
Ausbildung, die Zucht und der Handel mit Heimtieren insgesamt wirksam und umfassend einheitlich geregelt
werden.
1b Wie ist der generelle Standpunkt Ihrer Partei zur Haltung von Reptilien und Amphibien durch
öffentliche Einrichtungen wie zoologische Forschungs und Bildungseinrichtungen?
Wir setzen uns für die gesetzliche Festschreibung höherer Mindeststandards in der Nutztierhaltung ein. Das
ist natürlich auch auf andere Tiere in gewerblichen Haltungen zu übertragen. Das Heimtierschutzgesetz soll
daher auch für private und gewerbsmäßige Halter, Ausbilder, Züchter und Händler gelten.
1c Was ist die Meinung Ihrer Partei zur Haltung von sogenannten gefährlichen Tieren in Privathand?
Siehe Antwort zu 1a. Bei gefährlichen Tieren ist, was Haltungsbedingungen und Sachkunde betrifft,
natürlich auch an den Schutz der Bevölkerung zu denken.
Innerhalb der AG Tierschutz in der Piratenpartei diskutieren wir über einen Sachkundenachweis für Exoten
und hatten deshalb auch Kontakt zur DGHT.
1d Wie könnte nach Standpunkt Ihrer Partei eine Befähigung zur fachkundigen Tierhaltung in
Privathand festgestellt werden?
Siehe Antwort zu 1a.
2. Standpunkte „Handel“
2a Wie steht Ihre Partei generell zum Handel mit Reptilien und Amphibien, insbesondere im Licht der von großen, internationalen Natur und Artenschutzverbänden geforderten nachhaltigen Nutzung von
natürlichen Lebensräumen?
Die Piratenpartei setzt sich mit ihrer Politik für eine ökologisch, ökonomisch und sozial nachhaltige
Entwicklung ein. Darunter verstehen wir einen verantwortungsvollen und generationengerechten Umgang
mit den zum allgemeinen Wohlergehen notwendigen Ressourcen immaterieller oder materieller Art. Das gilt
für die Flora ebenso wie für die Fauna.
2b Wie steht Ihre Partei zum Durchführung von Tierbörsen, auf denen private Nachzuchten und/oder
gewerblich Wildfänge angeboten werden?
Hier würde das Heimtierschutzgesetz greifen, siehe Antworten zu 1a und 1b.
2c Wie bewertet Ihre Partei den Import von nicht durch das Washingtoner Artenschutzabkommen
(CITES) geschützten Reptilien und Amphibien aus den Ursprungsländern in die EU?
Siehe Antwort 2a.
2d Wie bewertet Ihre Partei den Import von durch das Washingtoner Artenschutzabkommen (CITES)
geschützten Reptilien und Amphibien aus den Ursprungsländern in die EU?
Siehe Antwort 2a.
3. Standpunkt „Kommunikation“
3a Planen Sie und/oder die Gremien Ihrer Partei (oder haben Sie es schon getan) die von einer etwaigen Regelung der angesprochenen Punkte betroffenen zoologischen Forschungs und
Bildungseinrichtungen, Wissenschaftler und/oder Privathalter bzw. deren Verbände zu kontaktieren
und ihnen ausreichend zeit für Gespräche im Verfahren einzuräumen?
Die PIRATEN stehen für Bürgerbeteiligung. Dementsprechend sehen wir es auch als zwingend notwendig
an, für mögliche Gesetzesvorhaben Bürger, NichtRegierungsOrganisationen unterschiedlichster Couleur
und Wissenschaftler an einen Tisch zu holen und darüber in sachlicher Diskussion gemeinsam zu beraten und
die Ergebnisse transparent zu veröffentlichen.