Beiträge von Sumpfmantis

    Abend,
    ein paar Bilder aus der letzten Woche,
    Grüße

    Hallo Tobi,
    das ist mir schon klar. Am Ende meines ersten Beitrags stand: „Das ist alles nicht böse gemeint, aber ich hoffe, das Gestichel regt mal den ein oder anderen zum Nachdenken an – anders war es auch nicht gemeint…“
    Glaub nur nicht, ich würde gefrustet und geschockt vor meinem Rechner sitzen und ein normales Forenleben, wie es schon immer war, verteufeln und nur noch wissenschaftliche Postings fordern. Wo bliebe denn da der Spaß? Was auch immer die eigentliche Intention eines Verfassers war, können Leser mit ihrer Interpretation in verschiedenste Richtungen galoppieren. Sowas kann zu ungeheurem Schwachsinn, aber auch zu richtig fruchtbaren Diskussionen führen. Und bei dem Thema hat sich ein Querschießen einfach so schön angeboten… Wenn meine zwei Beiträge möglichst viele Leser auf die Palme brachten, aber vielleicht genau deshalb auch zum Überdenken mancher Dinge anregten, haben sie ihr Ziel erfüllt.
    Mir geht es doch überhaupt nicht darum, irgendwem auf die Füße zu treten, geschweige denn möchte ich Einsteigern vorwerfen, sie hätten zu wenig Ahnung, um Tiere zu halten. Lass mich mal die Sache anders formulieren: Wie will denn jemand, der sich gerade in ein neues Gebiet wagt, entscheiden, welche Informationen brauchbar und welche das genaue Gegenteil sind? Ein Problem, das sich nicht nur auf Beiträge in Foren, sondern auch auf Publikationen bezieht. Das Blöde an der Sache ist ja, dass man das erst erkennt, wenn man in dem Gebiet fit ist, aber was macht man am Anfang? Eine Möglichkeit wäre, möglichst viel zu dem Thema zu verschlingen und alle Widersprüche abzuklären. Aber wie viele machen das von alleine? Auf welche Aussagen kann man sich verlassen? Nimmt man in kauf, Lehrgeld zu zahlen oder frusten Fehlschläge so sehr, dass man die Sache aufgibt? Welche Außenwirkung haben diverse Beiträge in einer Zeit, in der immer häufiger gefordert wird, die Exotenhaltung zu unterbinden? Durch was gießen wir alle dabei noch Öl ins Feuer und sägen an dem Ast, auf dem wir hocken?
    Tobias, eventuell hätte ich es gleich so in der Art formulieren sollen, aber wer denkt über so ein Gefasel nach, manchmal ist Sticheln fruchtbarer...
    Viele Grüße

    Jeder ist bei jeder Art zuerst mal Anfänger, die Frage ist nur, was er/sie daraus macht. Ich habe in den letzten Jahren selbst blutigen Anfängern Tiere gegeben, wenn ich den Eindruck hatte, dass sie verstehen, wie sie die notwendigen Haltungsbedingungen bei sich daheim hinkriegen. Der Kontakt kam jedes mal dadurch zustande, weil sie sich für bestimmte Arten interessierten und in den Foren hauptsächlich nur Informationen von Haltern fanden, welche die Zucht selbst überhaupt nicht oder nur vereinzelt schafften und dann eben versuchten, an Adressen von Züchtern zu kommen, welche die Tiere seit Jahren halten. Das sind dann Leute, die auch zu den Züchtern fahren, um sich die Terrarien anzusehen und um zu diskutieren, wie sie das ganze bei sich in ihrer Wohnung umsetzen können. Die holen sich dann auch die Tiere direkt vom Züchter und kaufen im Netz oder auf Messen lediglich Becken oder Technik. Das ist ein völlig anderer Schlag, als der Haufen, der sich mal schnell Tiere auf der Messe besorgt, im Netz ein paar Einträge liest und sich danach wundert und gefrustet ist, weil die Tiere schlappmachen, obwohl er/sie die gleiche Lampe auf den 30er-Würfel geschraubt hat wie die anderen, täglich sprüht und bis zum Tod der Pfleglinge Bilder und Haltungsbeschreibungen in die Foren gestellt hat…
    Viele von denen kamen ja auch nur auf die Idee, sich selber Tiere anzuschaffen, weil sie im Bekanntenkreis welche sahen und wenn es bei keinem richtig klappt, hat man halt irgendwann die Schnauze voll, was unter den gegebenen Umständen vielleicht nicht die schlechteste Idee ist. Nach dem Boom vor ein paar Jahren wurden es eventuell einfach auch deshalb mal wieder weniger, die sich ständig neue Tiere zulegen (müssen) und damit auch den eigenen Freundeskreis anstecken. Das zumindest war der Grund bei einigen aus meiner Gegend, denen man hin und wieder über den Weg läuft…
    Wer weitermachte, kennt irgendwann die Beiträge in den Foren, kann die Suchfunktion benutzen und fühlt sich nicht bemüßigt, ständig die gleichen Fragen neu zu stellen, damit wird es zwangsläufig auch ruhiger.
    Viele Grüße

    Hallo Carmen,
    ne, alle Orchideen haben bisher noch nicht geblüht. Ein Bulbophyllum und ein paar der Phalaenopsis wären eigentlich alt genug, wachsen auch gut, aber sonst tat sich nichts. Andere haben geblüht oder setzen gerade Blüten an und die Jungpflanzen, wie meine Vanda, brauchen wahrscheinlich noch, bis sie soweit sind. Weißt ja, Geduld ist alles und Gras wächst auch nicht schneller, wenn man dran zieht…
    Viele Grüße

    Hallo Carmen,
    viele züchten nun mal nicht für andere Leute, sondern weil bestimmte Arten für sie interessant sind. Deshalb treiben sie sich aber auch nicht zwangsläufig auf Messen oder in Foren rum. Wenn ich in den letzten Jahren durch die Foren klickte, fand ich immer mehr belanglose Postings und immer weniger interessante Diskussionen, die einen aus dem Busch locken. Vielen, die seit Jahren züchten, geht es nicht anders. Die Leute gibt es schon noch und die stehen auch miteinander in Kontakt, nur fehlt inzwischen der Nerv für das Geschwafel in Foren und Chats.
    Die Mantodeen-Haltung hat sich auch weiter entwickelt. Bei vielen Arten macht eine Haltung in 30er-Würfel einfach keinen Sinn, geschweige denn Spaß… weder für die Tiere, noch für den Halter. Das Niveau in den Foren blieb aber weitgehend auf dem alten Stand, bzw. man wird angestarrt wie ein Mondkalb, wenn man nicht den gleichen Mist macht, wie alle diejenigen, deren „Fachwissen“ sich auf die zehnte Kopie vom Original beschränkt. Wer von Biologie einigermaßen eine Ahnung hat, holt sich sehr selten Informationen aus Foren, weil er ziemlich schnell merkt, dass dort in der Masse Flüsterpost gespielt wird. Jemanden zu verbessern ist auch ein ziemlich undankbarer Job, weil meist ja gerade diejenigen, bei denen es nötig wäre, dies selbst anders sehen, deshalb die Sachen versemmeln und oftmals beleidigt reagieren. Wer will sich das auf Dauer antun?
    Viele, die raffen, was nötig ist, um eine Art erfolgreich zu halten, haben es genau deshalb auch nicht nötig, ständig neue Tiere zu kaufen. Die ziehen ihre Tiere über Jahre und beschränken sich auf wenige Arten. Eigentlich ist es doch eher sinnvoll, wenn die Zahl der Vollpfosten abnimmt, die eine Art nach der anderen kaufen, die Tiere totpflegen und überhaupt nicht kapieren, dass sie selbst schlichtweg zu wenig Ahnung haben. Es kann ja nicht das Ziel sein, dass die Anzahl derer wieder zunimmt, die zu faul sind, sich einzuarbeiten oder die es geistig nicht auf den Schirm kriegen, dass es überhaupt dringend notwendig wäre. Je mehr von den Vögeln existieren, desto mehr Tiere werden gehandelt.- logisch, oder? Wo ist also das Problem?
    Das ist alles nicht böse gemeint, aber ich hoffe, das Gestichel regt mal den ein oder anderen zum Nachdenken an – anders war es auch nicht gemeint…
    Viele Grüße

    Morgen,
    die Larven und adulten Tiere haben keine unterschiedlichen "Lebensräume". Die Bilder stammen aus den letzten Monaten, teils eben bevor oder nachdem die Beleuchtung an war und durch die Scheiben, aber man kann sich`s halt nicht immer aussuchen...
    Grüße

    Abend,
    ja, bei ausreichender Fütterung verändert sich die Färbung der Weibchen nach ca. 10 Tagen zunehmend in ein kräftiges Gelb bis Gelb-orange. Einzelne Weibchen färben sich später nach gelb-grün um.
    Seit einem Jahr läuft bei mir nur noch das große Becken, deshalb halte ich meine Tiere zwangsläufig in allen Stadien zusammen. Farne werden vorallem von den Larven ganz gerne bevölkert. Ursprünglich hatte ich nur zwei am Boden gepflanzt, mittlerweile gehen sie überall auf, an den Stämmen sogar andere Arten, deren Sporen ich scheinbar mit den Orchideen eingeschleppt hatte...
    Unter den richtigen Haltebedingungen läuft auch die Art ohne Probleme, aber sie verzeiht blöderweise keine Fehler, vorallem wenn etwas am Dreier-Gespann Temperatur-Luftfeuchtigkeit-Belüftung nicht passt. Ansonsten blieben neben zu kleinen Behältern, Verhungern, Verdursten oder Kannibalismus ja nicht mehr viele Möglichkeiten übrig, warum die Tiere unfreiwillig den Löffel abgeben...
    Wenn man nur wenige Larven bekommen konnte und schließlich keine Paare für eine Zucht übrig bleiben, ist immer Mist. In dem Fall handelt es sich wohl eher um ein "Blöd-gelaufen", ohne dass man es hätte ändern können... Wer aber seine Tiere verkauft, bevor er weiß, ob die nächste Generation gesichert ist, ist selber schuld... Aber kann sich ja dann von dem Geld neue kaufen... :thumbsup:


    Viele Grüße,
    Jürgen

    Morgen,
    wie konnt ich nur…
    Bild links: Bulbophyllum mirum, mitte: Phalaenopsis tetraspis, rechts: Plectrophora spec.


    Carmen, B. mirum wächst ca. 40 cm unterhalb der Beleuchtung, die beiden anderen etwa in der Mitte des Beckens,
    wenn wieder etwas blüht, stell ich Bilder ein.
    viele Grüße

    Abend Regina,
    ich werde weiterhin destilliertes Wasser fürs Sprühen verwenden, düngen kann man übers Gießen. Hab damit in den alten Becken keine schlechten Erfahrungen gemacht. Mir haben auch schon Gärtner erzählt, man könne Obstbäume nicht durch Abmoosen vermehren, blöderweise wussten das die entsprechenden Pflanzen nicht…
    Inzwischen blühen die ersten Orchideen im Becken,
    viele Grüße
    PS: Würde gerne ein paar Bilder anhängen, aber es lässt sich grad nichts hochladen. Liegt das an meinem Rechner oder momentan am Forum?

    Abend Regina,
    versteh mich bitte nicht falsch, der „Wunsch“ den Wuchs eigentlich großwerdender Arten zu zügeln, um sie in kleinen Terrarien zu halten, ist ja nachvollziehbar.
    Das Paradebeispiel für Modifikationen in dieser Richtung sind die Versuche mit Löwenzahn, deshalb dachte ich, Du weißt, worauf ich anspiele. Du hast den Hinweis auf die Wachstumshemmung durch UV-B gefunden, allerdings gibt es auf der besagten Seite keinerlei Hinweise auf welche Pflanzen sich diese Aussage bezieht, noch auf das Ausmaß. In Deiner Wunschvorstellung gehst Du davon aus, es würde sich nur auf die Größenzunahme beschränken. Genauso gut könnten davon aber alle Entwicklungsprozesse betroffen sein, auch das Wachstum der Blüte… und unter Umständen wäre das dann das harmloseste Ergebnis.
    Ein Argument, das gegen Deine Theorie spricht, hast Du oben eigentlich selbst aufgeführt. In den Terrarien werden nun mal keine alpinen Erdorchideen gehalten, sondern Arten bei denen es oft heißt „keine direkte Sonne“. Wenn Du Dir jetzt überlegst, warum man sich im Schatten schwerer einen Sonnenbrand holt, kommst Du von allein drauf, was nicht zusammenpasst…


    Eure Beiträge zu den Terrarienpflanzen find ich eine klasse Sache. Bei mir im Becken fangen gerade Orchideen zu blühen an. Wenn ich die Tage mal Zeit habe, stell ich hier ein paar Fotos ein. Zum Becken ist an dieser Stelle ja bereits alles genügend durchgekaut.
    Viele Grüße

    Hallo Stefan,
    dachte ich mir. Es hätte mich gewundert, wenn es bei der Art anders gewesen wäre. Leider...
    Auf jeden Fall eine feine Sache, dass bei Euch die Art stabil läuft und es einige gibt, die den Zuchtstamm aufrecht erhalten. Ich bin mal gespannt, in welchen Punkten sich ihre Umweltansprüche zu Asiadodis unterscheiden,
    viele Grüße

    Hallo Regina,


    Zitat:“ Ich denke, den Absatz unter Kapitel 1.2.3.1, in dem steht „daß (sic!) UVB-Licht eher hemmend auf das Pflanzenwachstum wirkt“, kennst du...
    Rein theoretisch kann man doch davon ausgehen, dass die Pflanze die Energie, die sie sonst in den Wachstum stecken muss, jetzt anders "verwerten" kann. Ob es nun darin besteht sich besser gegen Erkrankungen zur Wehr zu setzen oder in die Vermehrung (sprich, erst mal die Blütenbildung).“


    Verbessere mich, aber man könnte das so verstehen, dass Du meinst, durch UV(B)-Licht würde das Pflanzenwachstum gebremst werden und deshalb könnten Pflanzen dann die Energie in anderen Prozessen nutzen. Wäre es denn besser, das Wachstum zu hemmen? Außerdem kostet auch die Blütenproduktion Energie. Eine verringerte Blattmasse bedeutet aber gleichzeitig eine kleinere fotosynthetisch wirksame Fläche...
    Die „Lichtenergie“ wird immer erst im Rahmen der Fotosynthese zum Aufbau energiereicher organischer Verbindungen genutzt und steht erst dann in dieser „fixierten Form“ für andere Prozesse zur Verfügung. Für die Fotosynthese selbst spielt der blaue und rote Spektralbereich eine Rolle. Soweit sind wir uns einig, oder?
    Licht-„Qualität“ und –„Quantität“ werden auch gerne durcheinander gebracht. Das erste bezieht sich auf relevante Wellenlängen, das zweite auf die zur Verfügung stehende „Menge“. Fehlen für die Fotosynthese relevante Wellenlängen, so wirkt sich das auf die Fotosynthese ebenso negativ aus, als wenn zu wenig davon zur Verfügung stehen. Trotzdem sind das erstmal zwei verschiedene Dinge.
    Das nächste wäre nämlich das Thema „Lichtbedarf“. Erkenntnisse die bei einer bestimmten Art gewonnen wurden, gelten nicht zwangsläufig für alle anderen. Wenn jemand schreibt, er oder sie hätte mal irgendwo irgendwas gehört oder gelesen, stellt sich für mich immer die Frage, auf welche Art dies bezogen war. Was für den Löwenzahn gilt, muss noch lange nicht für Orchideen gelten. Wir halten Eremiaphila ja auch nicht wie Deroplatys. Was für die einen relevant ist, kann eine andere ins Grab bringen.
    Selbes gilt auch für Fotomorphosen, die Steuerung von Entwicklungsprozessen oder die Einleitung der Blühphase. Gerade zu diesen Themen gibt es Untersuchungen bei verschiedenen Pflanzen-Arten, allerdings geht es da meist um Umweltfaktoren wie Temperatur, Tageslänge, Niederschlagsmenge oder Lichtquantität.
    Und Aussagen in Beiträgen, dass Pflanzen, die dazu genetisch in der Lage sind, bei UV-Bestrahlung einen UV-Licht-Schutz „aufbauen“, bringen mich jetzt ehrlich gesagt auch noch nicht dazu, zusätzliche UV-Lampen in mein Terrarium zu schrauben. Für was denn, ich setz die im Sommer nicht ins Freie.
    Vielleicht hast Du auch folgendes Büchlein: „Orchideenkultur für alle“ von Ehrenfried Lucke. Da findet man einige Dinge, die in anderen Haltungsbüchern fehlen. Das hat jetzt aber nichts mit UV-Licht zu tun…
    Viele Grüße

    Morgen,
    wieso, passt doch.
    Theoretisch ist auch ein Gewächshaus ein Terrarium, nur eben größer. Wenn es nur um Orchideenhaltung ginge, ließen sich wahrscheinlich viele Pflanzen auch in kleinen „Gewächshäusern“ kultivieren. Schwieriger wird es durch die Kombination von Pflanze und Tier. Die Geschichte müsste dann eigentlich in Kategorien nach klimatischen Bedingungen eingeteilt werden. D.h., es müsste eine Aufteilung in unterschiedliche Typen von Lebensräumen mit ihren spezifischen Umweltbedingungen geben und dazu eine Liste mit den Tier- und Pflanzenarten.
    Zusätzlich muss klar sein, dass dann die verwendete Beleuchtung nicht mehr nur als Heizquelle dient, so dass eigentlich bei den Pflanzen noch mit angegeben werden müsste, wie viel Licht sie jeweils benötigen. Listet man dann noch die erreichbare Größe der Pflanzen auf, hätte man einen Anhaltspunkt, welche Terrariengröße ungeeignet wäre.
    Einfach nur Pflanzenarten aufzulisten und anzugeben, wie groß das Terrarium ist, in dem sie gehalten werden, macht meiner Meinung nach keinen Sinn. Es würde vielleicht die Umsatzzahlen der Händler steigern, aber viele frusten, die eigentlich nicht so richtig wissen, was sie tun (müssten) und zu Spontankäufen neigen. Wenn es nämlich dann nicht klappt und die Pflanzen den Löffel abgeben, hagelt`s Beschwerden nach dem Motto „In der Liste stand, ich kann die in einem 45 Liter – Terrarium halten“. Ich weiß Carmen, so einfach wolltest Du die Sache nicht stricken und ich seh schon wieder zu schwarz, wahrscheinlich hab ich heut noch zu wenig Kaffeesatz gelesen… Geh ich jetzt nachholen….
    Viele Grüße