Hi,
nun war ich ein wenig unschlüssig, ob ich diese Erfahrung unter gelungen Versuchen, oder eher unter "Unfall" einordnen sollte ... Ich hab mich mal dafür entschieden, dass es eine durchaus positive Erfahrung war ...
Bedingt durch extrem reichlichem Larvenschlupf wurden die Drosophila etwas knapp. Zum Glück ist ja eine Jahreszeit, in der Futter ohne Ende in der Luft liegt, also habe ich einen Komposteimer aufgestellt mit rein vegetabilem Inhalt: Ananasreste, Orangenschalen, einen Rest Zuccini, Tomaten, Apfelschalen und etliche Kaffeefilter. Hat wunderbar geklappt, ab und zu bin ich mit meinem Exhaustor vorbeigegangen und habe abgesaugt. Um die kleinen Fliegen besser zu erwischen, stand dieser Eimer vor dem gekippten Küchfenster (innen). So konnte ich die flüchtenden Fruchtfliegen bequem von der Scheibe absaugen.
Der Eimer stand 5 Tage, da sah ich richtig fette Maden, die sich bei meinem Anblick hurtig in die Kaffeefilter verkriechen wollten. Sehr erstaunt, weil ja große Fliegen länger brauchen, habe ich beschlossen, dass ich diesen Eimer nun doch noch einen Tag stehen lasse, es war schon spät und ich wollte die fetten Maden raussortieren.
Gedacht, getan ... am Folgetag (dem 6. Standtag des Eimers) habe ich die Filterpapierteile, die mit kleinen Puppen der Drosos übersäht waren, in eigene Gläser gesteckt, die dicken Maden in ein anderes Glas, verschlossen, gewartet.
Die Drosos jedenfalls waren ein voller Erfolg! Wehe mir, ich hätte diesen Eimer länger stehen lassen ... 8-)
Nun musste ich nur noch warten, bis die großen Fliegen so weit waren, ich war sehr gespannt, was da denn schlüpfen würde. Pinkies hatte ich eigentlich ausgeschlossen, die ernähren sich ja nur von Gammelfleisch ... :? :o :?
Ich war fassungslos ... einmal, weil ich feststellen durfte, es sind Pinkies, zum zweiten, weil die Maden sich derart schnell entwickelt hatten, dass bereits über Nacht ganz viele einen geeigneten Fleck zum Verpuppen gesucht und gefunden hatten. Ich war 4 Tage damit beschäftigt, als erste Aktion nach der Arbeit zig Fliegen einzufangen ...
Meine Recherche ergab, dass es nicht Fleisch sein muss, sondern "verwesendes Eiweiß". In den Früchten ist allerdings nur wenig davon drin, trotzdem haben sich reichlich Fliegen entwickelt, noch dazu in einer perfekten Größe.
Vielleicht kann ja ein Biologe etwas dazu sagen? Was von den Inhaltsstoffen des Eimers war denn derart interessant für die Fliegenbrut? Der Kaffeesatz? Eine der Früchte? Darüber habe ich nirgends etwas gefunden ...
Herzlicher Gruß, Kornelia