Diese Angaben an Werten sind doch Anhaltspunkte grad eben auch für Anfänger...
Ich denke auch, dass die Tiere noch nicht so "zerzüchtet" wurden, dass sie bei den angegebenen Werten eingehen, weil sie sich von ihren ursprünglichen Bedürfnissen so weit entfernt haben. Ich weiß aber auch noch, dass ich vor einigen Monaten noch leicht in Panik geraten bin, als mein Hydrometer 45% Luftfeuchtigkeit anzeigte, mein Tier aber 50-60% braucht. Als Anfänger braucht man natürlich solche Werte, um sich nach irgendetwas richten zu können, wenn es an Erfahrung fehlt. Aber man sollte sich darauf nicht versteifen (so wie ich...^^). Im Regenwald sind nicht zwölf Stunden am Tag 80% Luftfeuchtigkeit. Und man kippt ja auch nicht mal eben nen Eimer Wasser ins Terrarium, um einen ordentlichen Regenschauer nachzustellen, nur weil es die im ursprünglichen Lebensraum gibt.
Dann wird eben auch mal ein wenig experimentiert. Ändert sich das Verhalten des Tieres dann, scheinen ihm die Haltungsparameter eher zuzusagen. Egal, ob die nun den "Vorgaben" entsprechen oder eben nicht.
So sehe ich das auch, auch wenn "experimentiert" etwas fies klingt^^ Natürlich sollte man sich über die empfohlenen Werte informieren, falsch sind die ja sicher nicht. Aber wenn ich merke, dass mein Tier bei 70% Luftfeuchtigkeit viel agiler ist, besser frisst und sich eben sichtlich wohler fühlt, dann erhöhe ich doch die Luftfeuchtigkeit nicht, nur weil im Netz steht, dass die Art 80% Luftfeuchtigkeit "braucht". Ich sage nur noch mal Veränderlichkeit der Arten. Wenn man einen Schlupf trockener hält, als es die Art eigentlich braucht, gehen eben die Tiere ein, die mit dieser Trockenheit nicht klar kommen und schwups (also einige Generationen unter denselben Bedingungen später) hat man Tierchen, die mit der ursprünglichen Feuchtigkeit nicht mehr zurecht kommen. Das Ganze ist ein natürlicher Prozess. Warum gibts denn bei Insekten so große Ausfälle? Weil sie einfach sehr veränderlich sind, um sich einem ebenfalls veränderlichen Lebensraum anzupassen. Die Tiere, die sonst aus einem Schlupf sterben, wurden eben genetisch verändert und würden bei plötzlich veränderten Bedingungen das Überleben der Art sichern (natürlich abgesehen von durch die Veränderungen hervorgerufene Krankheiten usw.).
Zu Anfang sind diese Werte natürlich toll, weil sie einem Sicherheit geben, dass man alles richtig macht, aber ich habe hier auch schon oft genug von Haltern gelesen, die gar keine Hydrometer benutzen, weil die Werte, die die Dinger anzeigen, eh nicht stimmen. Wir können ja auch nicht mal mit Sicherheit sagen, dass die Luftfeuchtigkeit stimmt, selbst wenn ein Messgerät im Terrarium hängt.
Ich schaue zwar noch auf meine Hydrometer, aber ich sehe ihre Werte nicht mehr so eng. Wenn sie plötzlich 50% am Morgen anzeigen, heißt das meistens, dass das Wasserbecken, welches ich als kleine Trinkquelle im Terrarium stehen habe, leer ist. Das dann wieder aufzufüllen, reicht meistens schon.
Die Idee mit der Umfrage finde ich übrigens gut. Würde mich auch mal interessieren
Liebe Grüße,
Shaddi