Morgen alle zusammen.
Erst mal meine Lebensgeschichte zum Thema Mantis:
Ich habe mich vor einer ganzen Weile entschieden, Halter einer Gottesanbeterin zu werden, allerdings muss ich zugeben, dass ich das Ganze ein wenig stolpernd und stürmend angegangen bin.
Ich habe mir zuerst angesehen, welche Arten es gibt, wie schwer sie zu halten sind und mich dann spontan für eine Hierodula membranacea entschieden, da sie zu den größten Arten (wenn man mal von Ischnomantis absieht) und gleichzeitig zu den einfacher zu halten gehört.
Habe mich dann direkt sporadisch informiert und was hängen geblieben ist war:
-recht robust
-frisst etwa alle 2 Tage
-Temperatur: 20-28°C und nachts etwas kühler
-Luftfeuchtigkeit: Hoch (50%+)
-ziemlich kannibalisch veranlagt
-Terrarium mindestens 30x30x20
Kurz darauf habe ich mir erst mal ein Terrarium besorgt und bei eBay-Kleinanzeigen direkt für 20 Tacken ein 60x60x35 Vollglasterrarium abgegriffen, in dem zuvor Geckos gehaust haben. Ziemlich wuchtiger Kasten, der nun bei mir in nem selbst gebauten Schrank steht. Der Boden ist irgendein 08/15 Reptiliengrund (ich glaube Kokosfaser - sieht so aus). Dekoriert habe ich das Ganze mit nem schönen Sandstein, nem Ast und zwei Ficus Benjamini.
Da ich mir auch Gedanken bzgl. der Temperatur gemacht habe, hab ich direkt mal ein Heizkabel gekauft, welches ich in diesem Kokos-Boden vergraben habe. Thermometer kam auch direkt dazu und eine Tischlampe steht außerhalb und leuchtet hinein. Seitdem hat mein Terrarium eine Temperatur von etwa 22-26°C.
Was die Feuchtigkeit angeht sprühe ich täglich den Sandstein, den Ast und die Glaswände mit Wasser ein.
Als das alles besorgt war, habe ich mir gleich mal zwei Hierodula Membranacea bestellt (zwei da ich mich gegen natürliche Auslese absichern wollte - außerdem ist das Terrarium recht groß und sollte für zwei gut genährte Riesenmantis reichen).
Die Tierchen kamen schon am nächsten Tag (letzte Woche Mittwoch) an. Es handelte sich dabei (glaube ich) um L2 (waren beide etwa so groß wie mein Fingernagel).
Habe den beiden Namen gegeben: Die braune heißt Terra, die grüne Gaia. Hilft denke ich auch in dem Thread zur Unterscheidung
Nun zur bisherigen Doku:
Am ersten Tag habe ich Ameisen (ganz normale braune Gartenameisen) gefangen und diese via Pinzette verfüttert. Terra hat die Ameise freudig angenommen und direkt verputzt. Gaia hingegen hat ihre Ameise ziemlich abgelehnt, ist davor geflüchtet. Dachte mir, sie hat vllt keinen Hunger.
Am zweiten Tag habe ich sie aus ihrer Plastikbox in das Terrarium gesetzt, da ich der Meinung war, sie auch so in diesem riesigen Kasten zu finden, auch wenn sie noch so klein sind. Dummweise schien es ihnen erst einmal auf dem Ficus nicht zu gefallen und sie sind relativ schnell an die Decke des Terrariums geklettert (ziemlich unvorteilhaft, wenn sämtliches Futter auf dem Boden rumkrabbelt und die 1cm großen Tiere an der Decke eines 60cm hohen Terrariums rumgurken).
Am dritten Tag habe ich eine Box mit Mikro-Heimchen besorgt, da sie in unserem Gartengeschäft sonst nur größere Futtertiere hatten. Habe mir aber schon kleine Drosophilia bestellt, welche morgen da sein sollten. Sehr schnell musste ich feststellen, dass es nahezu unmöglich war, diese winzigen Tierchen mit der Pinzette zu verfüttern. Zuallererst waren sie verdammt schnell und sind immer weggesprungen, wenn ich versucht habe sie zu greifen, dann sind sie kaputt gegangen, wenn ich es geschafft habe, sie zu greifen und zum Schluss sind ihre Fühler und Beine immer abgerissen, wenn ich sie dort gegriffen habe.
Ende vom Lied war, dass ich einfach die gesamte Heimchen-Box einfach in das Terrarium gestellt habe. Meine beiden Tierchen, welche es sich immer noch an der Decke, fern vom Futter gemütlich gemacht haben, habe ich kurzerhand eine nach der anderen auf meinen Finger gescheucht und auf den Boden gesetzt.
Dieses mal war Gaia eher die aktive. Während sich Terra gerade mal ein Mikro-Heimchen geschnappt hat, erlegte Gaia ganze 5 (!) von den Tierchen.
Seit dem vierten Tag (vorgestern) sind sie wieder auf die beiden Birkenfeigen geklettert, auf denen sie bis heute ausharren. Ihnen scheint es dort nun doch zu gefallen und zu meiner Erleichterung sitzt jede auf ihrem eigenen Baum, welche etwa 30cm voneinander entfernt stehen. Dennoch befinden sie sich momentan gut 10cm über dem Boden, wo nicht zufällig Futter vorbeilaufen wird.
Die Mikro-Heimchen sind teilweise in den Boden gekrabbelt, jedoch kommen immer wieder eine ganze Menge von denen heraus.
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Und nun bin ich bereit für 238476283746 Kritikposts, was ich alles falsch gemacht habe, was ich besser machen muss und worauf ich nun achten sollte ^-^"
Mir stellen sich momentan nämlich folgende Fragen:
1. Die beiden sitzen nun auf einem (wenn auch kleinen) Bäumchen in 10 cm Höhe. Das einzige Futter, das ich zur Verfügung habe, sind die Mikro Heimchen, welche auf dem Boden rumkrabbeln. Ich bezweifle jetzt mal ganz stark, dass die beiden von ihrer aktuellen Position bis an den Boden heran kommen, schließlich sind sie zu klein dafür. Was tun?
2. Wann häuten sich die Hierodulas eigentlich? Sind ja jetzt schon seit 5 Tagen bei mir und ich habe sie als L2 bestellt.
3. Ich sprühe das Terrarium ja ständig ein, aber das Wasser verdunstet viel zu schnell. Irgendwelche Vorschläge, wie ich die Luftfeuchtigkeit einfacher hoch halten kann?
Zusatzinfo: Ich bin ein armer Student und habe kaum Geld, mir irgendwelche High-End Geräte zu kaufen, daher muss ich sehr auf provisorische Lösungen zurückgreifen.
Ich bedanke mich schonmal für alle folgenden Posts xD
Liebe Grüße
Arkaine