Beiträge von Atlantis-Mantis

    Zunächst einmal, das Zeug was du schreibst, ist echt konfus, und nur mit Mühe lässt sich da ein roter Faden herausinterpretieren. Wenn Du eine Hypothese in den Raum stellst, damit man darüber diskutiert, musst du sie auch formulieren, anstatt zu erwarten, das man errät, was du meinst. Trotzdem bin ich nicht auf dem Kriegsfuß oder so. Aber es gibt biologische Prinzipien, die bestimmten Gesetzmäßigkeiten folgen, und anderen wiederum nicht. Solange keine unerklärlichen Tatsachen auftauchen (also grundsätzlich unerklärlich, nicht so Sachen, deren Mechanismen man noch erst herausarbeiten muss), hat es keinen Sinn, Effekte als Erklärung heranzuziehen, die bis jetzt keinen HInweis darauf geliefert haben, dass sie von Bedeutung seien. Das ist tatsächlich eine Komplizierung, und keine Vereinfachung.


    Daher nochmal die Frage, in der Hoffnung, die Antwort kommt in ganzen Sätzen: worauf willst Du hinaus?

    Ja, der Name ist tatsächlich scheiße, kann aber auch damit zusammenhängen, dass im Englischen alien nicht nur "von außerhalb des Planeten" bedeutet, sondern allgemeiner verwendet wird, von Einwanderern (sozusagen "vom Planeten") über eine allgemeine Beschreibung des Fremdartigen.


    Worauf genau Du dich mit deiner Theorie beziehst, weiß ich nicht, aber generell gesprochen wirken kosmische Einflüsse durchaus, vom Einschlag irgendwelcher Boliden über Supernovae und Gammablitze in unmittelbarer Nähe bis zu Milankovitsch-Zyklen (beschreiben die Veränderungen der Erddrehung um die Sonne und werden als klassischer kosmische Trigger der Eiszeiten angesehen). Aber diese Dinge wirken nur über lange Zeiträume hinweg, können evtl. die Mutationsrate erhöhen oder erniedrigen, was als klassische Grund für die Evolutionsgeschwindigkeit angesehen wird. Selbst das Phänomen der Makroevolution wurde schon postuliert. War jetzt alles stark vereinfacht.


    Artbildungsprozesse an sich sind eher kleinräumig und spielen sich viel schneller ab, ja manche können sogar von Menschen direkt nachverfolgt werden: bekannte Beispiele sind ist die weitergehende Entstehung einer oder zwei neuer Darwinfinkarten oder die schnelle Radiation aller Buntbarsche im Viktoriasee (etwa 10.000 Jahre) (gefolgt vom noch schnelleren Vernichten besagter Buntbarsche innerhalb von 20 Jahren, aber das ist eine andere Story). Und natürlich die Evolution des Menschen, wo es entgegen manch landläufiger Ufologen-Meinung gar nicht an Missing Links mangelt, tatsächlich haben wir zuviele davon, die den Menschenstammbaum immer mehr in einen -busch verwandeln.


    Die einfachste Methode ist die allopatrische Artbildung, das ist klassisch auf Inseln zu sehen: eine Population wird in zwei oder mehrere getrennt, entweder durch Besiedlung einer neuen Landmasse oder durch Durchtrennung einer vorher zusammenhängender Population (etwa durch geologische oder klimatische Ursachen). Die Populationen entwickeln sich getrennt weiter, bla bla, bis zwei neue Arten draus entstanden sind. Auf einzelne Tiere kommt es nicht an, diese Prozesse finden alle auf Populationsebene statt. Etwas komplizierter und schwieriger nachzuweisen ist die sympatrische Artbildung, hier entstehen im gleichen Gebiet aus einer Art mehrere, etwa durch sexuelle Selektion oder weil sich die Population ökologisch zu differenzieren beginnt (z.B. in Hochland- und Tieflandformen, oder Wald- und Savannenbewohner). Die Prinzipien sind gut bekannt und überhaupt nicht großartig mysteriös.


    Übrigens sind Gottesanbeterinnen keine Schaben, sondern beide stammen von schabenartigen Vorfahren ab. Ist nicht dasselbe.

    Ich kenne den technischen Aufbau deines Beckens nicht, aber eigene Erfahrungen sagen mir, dass man ab einer bestimmten Größe die Terrarien nicht mehr nur über die Lampen beheizen kann, will man keine krassen Temperaturunterschiede bekommen. Das gilt für Mantiden wie auch für andere Tiere. Also muss man entweder unter oder hinter dem Becken schon einen Heizkabel oder eine -matte verlegen, um die Grundtemperatur einzustellen. Daher war meine Vermutung, dass jegliche Wasserbehälter im Laufe einiger Stunden diese Grundtemperatur annehmen würden. Und besagter Keimdruck ist ja dann auch überall gleich. Unbewegtes Wasser muss man halt recht oft wechseln.

    Also wenn da nicht viel Wasser drin ist, dürfte doch das wenige Wasser recht bald die Temperatur des Beckens angenommen habebn, oder nicht? Hast mal gemessen? Und wenn die Wassermenge zu groß ist, kannst den Terra-Heizer rein und mit Kies überlagern. Ich wüsste auch nicht, wie Heimchen den da ankauen sollten, es sei denn sie hätten mittlerweile die Taucherglocke erfunden (und wenn das der Fall sein sollte, hast Du ganz andere Probleme...). An die 2 cm Abstand halte ich mich auch nicht, so bekomme ich meine Ofis auf über 40°, aber überkreuzen sollten sich die Schlaufen nicht. Wenn das Ding im Wasser steht, spielt der Abstand keine Rolle, weil Wasser Wärme gut leitet.

    Ich verstehe das Problem nicht. Wieso nimmst Du kein normales Terrarienheizkabel? Kunstoffummantelt sind ja beide, also etwaigen Fraß in ähnlichem Maß ausgesetzt, aber letztere sind tatsächlich wasserfest. Man kann sich's auch unnötig kompliziert machen. Du könntest das Teil alternativ auch einfach unter dem Terrarium, genau unter dem Wasserbecken aufrollen. Oder einfach einen Aquarienheizer nehmen. Oder einen stärkeren Strahler direkt draufscheinen lassen. Wirst ja wohl täglich einen Blick auf den Wasserstand werfen, schätze ich. :hmm:

    Ach Unsinn, Verschwörungsquatsch muss nun auch nicht bemüht werden. Aber man muss sich eben vor Augen halten, dass 99% der Arten, die jemals gelebt haben, schon ausgestorben sind, und wenn man bedenkt, welche enorme Artenzahl (noch) auf dem Planeten im Moment lebt, so gibt es keine plausiblen Gründe, wieso es früher nicht vergleichbar war. Und wenn man sich überlegt, wie groß oder klein die Wahrscheinlichkeit, fossilisiert zu werden unter der heutigen Fauna ist (abhängig von Lebensweise und Lebensraum), so wird auch klar, dass wir weder alles an ausgestorbenen Arten gefunden haben, noch jemals alle finden werden. Und lange letzte Überlebende ("lebende Fossilien") gibt es ja auch heute, das war früher nicht anders. Bei den Schabenartigen ist es besonders kompliziert, weil sie erstens so alt sind, und zweitens früher viel vielfältiger waren als heute. Da gab es welche mit langem und kurzem Ovipositor, und mehrere Male sind fleischfressende Linien entstanden, die sich irgendwie gegenseitig abgelöst haben. Vom Schabenbusch haben eben nur zwei Zweige überdauert, darunter die Mantodea als einzige rein karnivoren Dictyoptera.

    Missing Link ist vielleicht das falsche Wort. Das Teil ist nur eines der sehr vielfältigen Dictyoptera, von denen nur die Schaben/Termiten und Mantodea bis heute überlebt haben. Da gibt es eine ganze Menge, die so komische Zwischenmerkmale zeigen, das sind aber nicht Zwischenstufen, sondern ganz eigene Linien, die gleichzeitig mit den Mantodea und Blattodea gelebt, aber die Kreide nicht überlebt haben.

    Ach, das hatte ich vergessen: nachdem der Entnahmebehälter voll ist, wird ein Karton, alte Karte oder was auch immer zwischen Öffnung und Entnahmebehälter geschoben, so wie du es auch gemacht hast. Kurz blasen und schwamm wieder rein und gut ist. Entweicht nichts dabei.

    Ich finde deinen Lösungsweg an sich nicht schlecht; ich meine, solange es funktioniert... Aber es ist eigentlich zu umständlich.
    Ich mache das so: nehme einen runden Eimer mit Deckel, und schneide in den Deckel drei Löcher: ein großes, etwa die eine Hälfte einnehmend, zur Lüftung, beklebt mit Siebdruckgaze; Aber dieses Spritzschutzdings geht auch. In die zweite Hälfte werden zwei Löcher gebohrt, so dass man exakt zwei Filmdosen, Zentrifugenröhrchen oder was auch immer einhängen kann. Der Deckel der Filmdose oder des Zentrifugenrörchens hält die Futterteile davon ab, in den Behälter zu fallen. Die Röhrchen werden seitlich eingeschnitten, so dass man in den Boden was einfüllen kann und die Fliegen ZUgang haben. Der Wasserbehälter kann recht hoch sein, da kommt noch ein Schwamm rein, damit die Viecher nicht ersaufen. In den anderen Behälter kommt eine Honig-Pollen-Mischung (kein Honigwasser!). Zur Entnahme der Fliegen bohre ich ein Loch in die seitliche Wand (!), ganz oben unterhalb des Deckelfalzes, das wird mit einem Schwamm verschlossen. Das war's. Die Fliegenfutterbehälter kann ich zum Nachfüllen/Saubermachen einfach oben rausziehen, nichts sifft raus, und durchs gleiche Loch kippe ich von oben auch neue Maden rein. Die Fliegen entnehme ich mit Hilfe einer Schreibtischlampe, die ich an die Öffnung halte. Fliegen laufen dann in eine Filmdose, oder was auch immer man sich für ein Entnahme-Gerätes bedienen mag.

    Wir sind einfach nur schlecht organisiert. Kleines Gedankenexperiment: jeder Asoziale kann eine Partei gründen, wie zuletzt gesehen. Was wäre wenn man eine Partei gründen würde, die nur die Rechte der Terrarianer vertritt; kann man mit Sammlern kombinieren, mittlerweile soll es ja auch Briefmarken- und Fossiliensammlern an den Kragen gehen. Sozusagen die Partei der freien Persönlichkeitsentfaltung. Klingt erstmal lächerlich, ist es auch. Allerdings wäre der Denkzettel, den man den anderen verpassen würde, nicht unerheblich, wenn sämtliche Terrarianer, Zoofachhändler, sämtliche Arbeiter und Angestellte der damit zusammenhängenden Industrien (irgendwer baut ja auch die Heizer und schöpft Fischfutterflocken), alle Sammler irgendwelcher Sachen usw. mal probehalber ihre sonstigen Parteien für ein bis zwei Wahlen ad acta legen und diese Partei wählten. Sicherlich wird sie nicht die Regierung stellen, aber den anderen die Stimmen klauen. Und wer jetzt denkt, damit würden die Radikalen gewinnen, auch Nazis halten Viehzeugs, und im Gedankenexperiment machten sie hier auch mit.
    Langer Rede kurzer Sinn: die Community ist größer als viele Gegner zugeben wollen, gleichzeitig schlechter organisiert als so ziemlich jede andere Interessengruppe, die ich kenne. Dafür sind die Tierschutzfaschisten umso besser organisiert. Unser Problem ist, dass wir alles im Vorfeld mit uns machen lassen und erst lamentieren, wenn die grottig-schlechten Gesetze schon verabschiedet sind.

    Die meisten Parasphendale-Arten in Zucht sind nicht richtig bestimmt (so wie die meisten Creobroter, die meisten Sphodromantis usw.). Das wird sich leider auch bei deiner Art anhand der mitgelieferten Fotos nicht ändern lassen. Woher du die das mit den roten Augen hast, weiß ich nicht, auch das mit den roten Flügeln beziehtb sich auf Männchen und ist sowieso fraglich. Wenn mal wieder adulte hast, schicke mir 1-2 Paare zu und ich sehe sie mir mal an. Sollte bei 120 Larven kein Problem sein.

    Gleich mal paar Tipps, bevor das Teil ganz trocken ist. Es empfielt sich, das Tier relativ flach der Unterlage anzulegen. Es geht nicht um eine natürliche Position, sondern darum, beim trockenen Präparat Zugang zu allen wichtigen Körperteilen zu haben. Auch die Beine sollten mehr oder weniger dem Boden flach anliegen, außerdem sind sie zu weit gespreizt. So nimmt das Tier zuviel Platz weg, und es besteht die Gefahr, dass man irgendwo hängenbleibt und was abbricht. Also lieber einen Winkel von etwa 30-45° an den Hauptgelenken einhalten. Antennen gehören ebenfalls nach hinten. Normalerweise spannt man noch ein Flügelpaar auf, aber für den Anfang kannst du drauf verzichten.

    Nur Eckdaten wie Autor, Synonyme und Verbleib der Typusexemplare. Im Giglio-Tos steht auch nicht viel mehr, weil die Art erst beschrieben wurde, nachdem das Buch eingereicht war. Beschrieben hat sie Tindale in einer 1923er Arbeit. Der Text dazu lautet (gibrt auch noch ne Tafel):


    PARHIERODULA MAJUSCULA sp. nov.
    Plate xx, fig. 50-51.


    Fem. Allied to P. pustulifera, but larger. Green, the head wider, vertex less
    strongly arched, eyes more prominent. Pronotum similar in shape, but constricted
    posteriorly more than in that species. Prosternum green. Wings
    broad, well rounded; the elytra opaque, pale green, with veins darker green; hindwings
    hyaline, the apex pale green. Abdomen yellowish, the cerci coarse and
    not tapering to apex so gradually as in P. pustulifera. Anterior coxae green,
    inner face with base and apex orange, and the middle broadly jet black, foremargin
    with a row of sharp, oblique, coxal teeth; femora: green, with inner face
    orange-yellow. Legs green. Length of body, 95 mm., pronotum, 30 mm., expanse
    of elytra, 113 mm.
    Hab. North Queensland: Cairns (A. M. Lea). Type, 1. 14058.
    No other species of the genus has black and orange front coxae. In P.
    atricoxis the coxae are said to be entirely black on inner face, but the pronotum
    is figured as of a widely different shape. The prosternum is without markings.
    This is probably one of the largest Australian mantids. The females figured are
    from Cairns, and the specimen showing the reverse is the type.


    Ich dachte erst, dass das alles an Infos sei, außer vielleicht Vorkommensnachweise, hatte aber vergessen, dass die Art jüngst in den Focus des Teams um Louise Allen geriet. Da gibt es 2 oder mehr Arbeiten (Allen et al. 2012 und 2014), die auch Daten zur Entwicklung liefern.