[…] Sondern nur noch alles dafür zu tun dass es dem Bestand, 0.1 Königspython, 0.2 Axolotl, 0.1 Hund, 2.0 Kindern gut geht. […]
Wie du die Einteilung auf deine anderen Tiere und Kinder ausweitest, fand ich zu gut, muss ich mal sagen.
Auf die Idee bin ja ich noch nichtmal gekommen.
Ja, ich find es auch extrem schade, Tiere nicht zu verpaaren wenn man die Möglichkeit dazu hat.
Aktuell versuche ich, alle meine 20+ Polyspilota Weibchen unter die Haube zu kriegen – 12 hab ich schon durch. Nur, was mache ich mit den Ootheken? Die Art ist nicht grade beliebt (wohl wegen dem "spec", weil die genaue Art nicht bekannt ist und man sie so nicht mit irgendwas Dazugekauftem verpaaren kann), für mich besteht darin irgendwie erst der Reiz.
Mir geht es da auch wie Othopi
– je größer die Tiere, desto schwerer kann ich mich davon trennen. Dann haben sie ja alle schon ihre (Leidens)geschichten, die Handgefütterten kann ich besonders schwer abgeben. Einem Blepharopsis mendica wurde in der Gruppenhaltung der Fangarm abgeknabbert, den hab ich eine ganze Häutung per Hand füttern müssen, bevor er wieder einen neuen bekam. Ein Sphodromantis aurea hab ich mit Hand gefüttert, nur dass es die Adulthäutung nicht geschafft hat. Eine Hymenopus coronatus habe ich sogar 5 Häutungen lang gefüttert, weil sie sich immer wieder fehlgehäutet hat, habe sie aus der subadulten Haut geschält, nur um sie dann einzufrieren, weil sie in ihrem Zustand an Legenot gestorben wäre irgendwann und sie mir leid getan hat…
Man wird auch irgendwann abgehärtet. Nymphen sind nunmal sterblicher als adulte. Adulte halten einfach extrem viel aus. Ich hab mal meinen ganzen Bestand unabsichtlich mit Insektizid vergiftet (zum Glück ist keiner direkt daran gestorben) und sie gesund gepflegt und jeden Tag um ihr Leben gebangt…
Bei mir leben 4 Mantiden in Freihaltung, eine läuft durch die ganze Wohnung weil sie nicht standorttreu ist. Immer wenn ich sie mal sehe, geb ich ihr was zu essen, ansonsten kann sie tun was sie will (solange sie meinem Hund nicht ins Maul fliegt. :P)
Beim Füttern der anderen bekommt meine Hierodula am Tisch auch immer wieder was ab und freut sich.
Wenn man so eng mit den Tieren zusammen lebt, will man auch, dass sie ein normales Leben führen… sie geben sich so viel Mühe mit dem Ootheken-Bau, dass es einfach Verschwendung ist, wenn nichts schlüpft. Und wenn es nur Futter für andere ist… ja, sie sind letzten Endes nicht besser als die Heuschrecken die wir ihnen geben, aber Fichte schon sagte – wir machen auch Unterschiede zwischen Hunden und Schweinen. Warum sollten wir sie nicht zwischen Heuschrecken und Mantiden machen, auch wenn es vielleicht nicht richtig ist? Mir fällt es einfach leichter, Heuschrecken zu verfüttern als Mantiden, ganz ehrlich. Würde ich Mantiden in einer 50-Stück-Packung um 10€ kaufen, wäre das vielleicht auch anders. Aber man kauft eine Mantide um 10€ (mindestens), dadurch bekommt sie Seltenheitswert und es fällt einem schwerer, sich davon zu trennen. Man kauft auch ein Steak um 5€ und einen Hund um 1000€. Natürlich schade, wenn letzten Endes der schnöde Mammon über den Wert eines Lebens entscheidet… darüber kann man sicherlich ewig philosophieren. Das regt einen auch zum Nachdenken an.
Aber zurück zum Thema: Eigentlich ist nichts verkehrt am Tothalten, wenn, wie Fichte
sagt, es nicht gerade seltene Arten sind die dann in der Haltung aussterben! Ich weiß, dass sicher 90% der Tiere, die ich verkauft habe, nicht weitergezüchtet werden, und das stört mich auch nicht. Warum? Zum einen sind es häufige Arten, zum anderen züchte ich sie ja selbst weiter; zum einen leben unbefruchtete Weibchen in der Regel länger, und zum anderen haben sie es bei einem Tothalter in einem liebevoll eingerichteten Terrarium mit Sicherheit besser als bei mir in einer kleinen Box oder im Magen einer anderen Mantide. ![:P](https://www.gottesanbeterin-forum.de/cms/images/smilies/emojione/1f61b.png)