Beiträge von Nyarlathotep

    Hallo zusammen, der Titel ist ja eigentlich selbsterklärend...


    Mich interessiert, ob sich bei euch nach all den Jahren im Hobby eine Lieblingsart herauskristallisiert hat, mit der ihr besonders viel Freude hattet - sei es aufgrund ihres Aussehens oder aufgrund ihres Verhaltens.


    Ich habe noch nicht so viel Erfahrung wie viele hier, aber aus Phyllocrania paradoxa, Polyspilota aeruginosa, Hierodula membranacea und Parablepharis kuhlii sticht für mich Polyspilota aeruginosa hervor.


    Die Art (oder zumindest mein Exemplar) ist sehr aktiv und hält sich häufig an unterschiedlichen Stellen im Terrarium auf - sogar am Boden sitzt sie manchmal. Das macht die Beobachtung sehr spannend und abwechslungsreich. Außerdem ist sie eine ausgesprochen aggressive und aktive Jägerin, die der Beute aktiv nachgeht und auch waghalsige Sprünge unternimmt, wenn es sich anbietet. Auch die Größe und ihre Farben finde ich toll, mit der rosabraunen Färbung außen, der Marmorierung und den blau-schwarz-gelb gefärbten Innenseiten der Fangarme.


    Außerdem sehr unkompliziert in der Haltung, ich würde sie definitiv auch Anfängern empfehlen. Macht sehr Lust auf das Hobby!


    Jetzt seid ihr dran. Freue mich auf eure Antworten :)


    Viele Grüße

    Christoph

    Ihr drei hattet den richtigen Riecher!


    Habe nach dem Arbeiten noch ein paar Goldfliegen besorgt. Da waren sie plötzlich ganz anders drauf. Mit Stillsitzen war es schnell vorbei ^^ die mit dem schwachen Arm konnte sie aber nicht allein überwältigen. Habe ihr dann eine angeschnitten und gereicht.


    Kraehe Ich kann dir gar nicht mehr sagen, wo ich die Faustregel mit dem Kopf her habe. Irgendwo in den Untiefen des Internets gelesen und dann ist es hängen geblieben. Offenbar ist die zumindest bei dieser Art Stuss, hätte ich noch länger gewartet wären mir die beiden verhungert. Bei meinen bisherigen hatte ich damit zwar keine Probleme, aber wahrscheinlich neige ich dazu, die Tiere zu unterschätzen. Werde mich ab sofort eher an etwas größerer Beute orientieren und die Regel vergessen.


    Vielleicht ist es auch wie Fichte vermutet und ich habe was gelesen und es falsch interpretiert.


    Danke jedenfalls für die Hilfe :)

    Hey Jones,


    danke für deine Antwort. Ich orientiere mich an der "Regel", wonach das Futterinsekt ungefähr so groß wie der Kopf der Nymphe sein sollte. Das kommt bei den Drosos auf jeden Fall so hin.


    Habe aber auch schon überlegt, ob Drosos vielleicht zu klein sind. Ich fahre morgen auf dem Heimweg mal in der Zoofachhandlung vorbei und sehe nach, was es dort so gibt. Grillen versuche ich wegen Infektionsgefahr zu vermeiden, aber Schaben sind vielleicht eine gute Idee.


    Grüße

    Christoph

    Liebes Forum,


    ich habe mir vor zwei Wochen zwei Parablepharis kuhlii bestellt in der Hoffnung, vielleicht Glück mit den Geschlechtern zu haben und diese noch recht seltene Art züchten zu können. Beide kamen in L3 und sind mittlerweile L4.


    Bis hierhin war eigentlich alles normal. Beide haben Drosophila hydei bekommen und diese auch gut angenommen. Eine der beiden hatte etwas Pech bei der Häutung, denn beim Aushärten hatte sich die gesamte abgestreifte Haut an einem ihrer Arme verfangen und diesen zur Seite gezogen, weswegen er jetzt ein wenig sensenartig vom Körper absteht und nur eingeschränkt zu gebrauchen ist. Der andere Arm sieht aber gut aus, weswegen ich da einfach auf die nächste Häutung hoffe. Die andere hat am Tag ihrer Ankunft direkt gekotzt, aber das hat sich seither nicht wiederholt.


    Etwas anderes macht mir Sorgen: Beide fressen seit ihrer Häutung in L4 sehr schlecht. In ihren Aufzuchtdosen liegen zwar ein paar Flügel von Drosos am Boden, aber es sind wirklich nicht viele und die Abdomen sehen entsprechend dünn aus. Auch habe ich beobachtet, dass sie auf vorbeigehende Drosos kaum reagieren und diese teilweise sogar wegstoßen. Das bin ich von anderen Arten ganz anders gewohnt, selbst die eher vorsichtigen Phyllocrania paradoxa waren als Nymphen recht aktive Jäger. Die Häutung ist bei der einen eine Woche her, bei der anderen vier Tage. Ich befürchte nun, dass die beiden trotz Futterangebots verhungern könnten.


    Ich halte die beiden in Aufzuchtdosen, mit Gaze im Deckel und kleinen Löchern unten an der Seite für die Zirkulation. Da die Art es eher feucht mag, halte ich die Luftfeuchtigkeit über Tag zwischen 50-65%, nachts erhöhe ich auf 90%. Die Dosen stehen mit etwa 10 cm Abstand unter einer Lampe, in der eine Daylight Spot Glühbirne von ExoTerra mit 25 Watt angebracht ist. So komme ich tagsüber auf Temperaturen zwischen 24-29 Grad. In jeder Dose sind etwa 8 Drosos, die auch aktiv herumkrabbeln.


    Mein erster Ansatz war, weniger zu sprühen um die Luftfeuchtigkeit zu senken, da ich an eine Infektion aufgrund von Nässe dachte. Das habe ich zwei Tage lang gemacht, aber es hat sich nichts am Verhalten geändert. Beide hängen ganz ruhig in ihrer Dose und scheinen einfach kein Interesse am Futter zu haben.


    Habt ihr einen Rat für mich? Ich finde die Tiere toll und würde das Problem gern in den Griff kriegen. Vorab vielen Dank für eure Tipps!


    Grüße

    Christoph

    Hey Till,


    ja, das mit den ekligen Fliegen war bei mir der Fall. Ich hatte dazu auch einen Beitrag im Forum erstellt, woraufhin Fichte und Krähe mich aufklärten. Habe die Dose mit den feuchten Fliegen danach direkt entsorgt und seither keine Probleme mehr.


    Bei mir waren es zwei Hierodula membranacea, die vermutlich aufgrund der feucht gehaltenen Fliegen gestorben sind. Hat deine Hierodula, die nichts mehr gefressen hat, in ihren letzten Tagen auch ihre Hinterbeine von der Decke herabhängen lassen und einen schwachen Eindruck gemacht? Interessiert mich nur, ob die Symptome bei dir ähnlich waren...


    Viele Grüße

    Christoph

    Fichte Gut, dass du das sagst. Die Dose im Kühlschrank mit den Fliegen drin war tatsächlich am Deckel etwas beschlagen. Zwar separiere ich die Fliegen, die ich verfüttern will vorher in eine extra Dose, wo sie den Honig kriegen und noch ein paar Stunden "aufwärmen" können, aber ich kann nicht ausschließen, dass sie auch danach noch feucht waren.


    Oh man... jetzt weiß ich auf jeden Fall, was ich in Zukunft anders mache. Danke für den Hinweis!

    Vielen Dank für eure Antworten!


    Kraehe : Ja, Weibchen waren sie auf jeden Fall. Körperform, Größe und Anzahl der Segmente lassen nichts anderes zu. An den Terrarien habe ich nichts verändert, da lebten sie seit L6 drin. Die Werte nehme ich mit einem digitalen Thermo- und Hyrometer von ExoTerra. Ist auch relativ neu, daher denke ich auch, dass die stimmen.


    Vielleicht noch wichtig zu erwähnen: Habe in letzter Zeit einige Schmeißfliegen verfüttert, die nicht unbedingt in Top-Form waren. Sind im Kühlschrank geschlüpft und da ich sehr viele auf einmal hatte, kam es ein bisschen zum Futterstau, sodass ich teilweise auch sehr träge Fliegen verfüttert habe, die schon einige Zeit im Kühlschrank verbracht haben. Könnten die "schlecht" gewesen sein? Habe sie vor dem Verfüttern aber meist noch mit etwas Honiglösung aufgepeppt...


    Wenn ihr auch nicht weiter wisst, finde ich mich damit ab und hoffe einfach auf mehr Glück beim nächsten Mal!

    Hallo zusammen! :)


    Ich habe hier schon lange ohne Account mitgelesen und so indirekt viele tolle Tipps von euch zur Mantidenhaltung bekommen. Gestern ist etwas passiert, das mich nun veranlasst hat, mich selbst mit einer Frage an euch zu wenden.


    Von vorne: Letzten Oktober schaffte ich mir meine ersten beiden Tiere, zwei Phyllocrania Paradoxa, an. Beide sind inzwischen steinalt, aber immer noch hungrig und sehr aktiv. Im April habe ich die Sammlung dann um eine Polyspilota griffinii und zwei Hierodula membranacea (blue) erweitert.


    Die drei neuen Tiere entwickelten sich völlig normal und erreichten in regelmäßigen Häutungsintervallen nach einigen Wochen das Adultstadium. Die Polyspilota griffinii legte knapp zwei Wochen nach ihrer letzten Häutung die erste Oothek, inzwischen folgte auch eine zweite und dem Tier geht es prächtig. Etwas anders war es nach Erreichen des Adultstadiums bei den beiden Hierodula. Nach der Adulthäutung, die nun bei beiden etwa sechs Wochen zurückliegt, waren sie wie gewohnt gefräßig und aktive, aggressive Jäger. Eine der beiden war etwas "schief", da sie sich bei ihrer Adulthäutung gegen einen unter ihr befindlichen Ast gehäutet hat - das war aber weder beim Jagen noch beim Fressen je ein Problem.


    Jedenfalls gingen die Wochen dahin und beide legten einfach keine Oothek. Bevor ihr fragt: Beide waren eindeutig weiblich und haben in den letzten Wochen auch immer wieder das Abdomen nach unten abgestreckt und Pheromone versprüht. Ich habe mich in verschiedenen Foren umgesehen und mit allen Mitteln versucht, die Ablage zu unterstützen: Die Feuchtigkeit etwas erhöht, die Temperatur ein wenig angezogen - nichts half. Sie waren auch durchgehend gut genährt, in letzter Zeit hatte ich sogar Angst, die beiden zu füttern, da sich an der Unterseite bereits die schwarzen Streifen gezeigt haben. Ich gab ihnen dann etwas weniger als üblich, aber in jedem Fall genug, um Verhungern als Todesgrund ausschließen zu können.


    Die letzten Tage wurden die beiden zunehmend schwächer. Ich gab beiden etwas Honig und eine Zuckerlösung, doch sie reagierten immer weniger auf Futter, führten die Pumpbewegungen seltener aus und ließen beim Festhalten an der Decke die Hinterbeine hängen, sodass sie nur noch mit den Vorderbeinen und manchmal mit Unterstützung der Fangarme hingen. Das war ein wirklich trauriger Anblick, doch ich hatte noch Hoffnung und dachte, dass sie sich vielleicht fangen - daher habe ich sie nicht getötet.


    Jedenfalls lagen beide heute Morgen tot in ihren Terras. An den Tieren konnte ich von außen nichts Ungewöhnliches feststellen, beide sind immer noch ziemlich dick, Flüssigkeit oder ähnliches trat nicht aus ihnen aus. Ich bin nun auf der Suche nach einer Erklärung für den Tod der beiden. Beide Tiere habe ich zeitgleich bei M&M gekauft, als sie in L2 waren. Da beide womöglich von den selben Elterntieren abstammen - könnte eine genetische Ursache vorliegen? Gibt es manchmal eine Art "Legestau" bei Mantiden, den man nicht beheben kann? Nun zu den Haltungsparametern, die für beide Tiere exakt identisch waren:


    Terra von Exo-Terra mit 30x30x45. Bodengrund Kokoshumus, viele Äste unterschiedlicher Stärke mit Gabelungen etc. als Ablagemöglichkeiten. Beleuchtung mit 30 Watt Daylight Lampe. Tagsüber stabil zwischen 29 und 32 Grad, nachts runter auf 20 Grad, aber nie weniger. Luftfeuchtigkeit tagsüber zwischen 40-50%, nachts etwas über 60%. Sprühen alle zwei Tage, nie direkt auf die Tiere. Verfüttert habe ich Goldfliegen und Schmeißfliegen. Mal mehr, mal weniger bei Bedarf, aber nie weniger als zweimal pro Woche.


    Die Polyspilota griffinii habe ich parallel zu ähnlichen Parametern im selben Raum gehalten (etwas wärmer und feuchter), sie hat das gleiche Futter bekommen und ihr geht es sehr gut. Könnt ihr mir helfen, den Fehler zu finden oder habt ihr schon ähnliche Erfahrungen gemacht? Falls der Fehler bei mir liegt, würde ich den Tieren nächstes mal gerne gerechter werden.


    Danke vorab für eure Hilfe und sorry für den Roman. Ich dachte, am besten packe ich alle Infos rein die ich geben kann. Bin schon gespannt auf eure Antworten.