Hallo Azathoth,
meine erste Mantide war eine Hierodula sp Blue und ich liebe sie nach wie vor. Es ist eine echt tolle Art, die ich auch züchte.
Allerdings habe ich momentan keine passenden Jungtiere da, die müssen erst noch gezeugt werden, denn die Ladies werden jetzt erst so langsam geschlechtsreif 😉
Omomantis zebrata habe ich auch, sind auch nicht anstrengender. Im Grunde ganz einfach zu halten.
Meine ersten Blue hab ich in L3 bekommen, aber einer hat die nächste oder übernächste Häutung nicht geschafft. Wenn du nur eine Nymphe aufziehen willst, dann ist eine ältere sicher besser und an den Mädels hat man länger was, denn die Kerle werden schneller adult und mein ältester Mann war vielleicht 6 Monate adult, die meisten Männchen sterben nach 3-4 Monaten. Die Weibchen werden etwas älter, aber im Schnitt 6 Monate im Adultstadium. Ausnahmen werden auch älter, aber es gibt langlebigere Arten.
Die meisten meiner Terras sind selbst umgebaute Plastikboxen. Einfach weil ich da die passenden Belüftungen reinbauen kann.
Ich habe aber auch das 45x45x60 Fix&Easy von Hobby und das ist für adulte Mantiden echt schön, allerdings für eine echt groß.
Ich hab die Decke abgehängt, einen wilden Mix aus echten und künstlichen Pflanzen drin.
Ich mag diese schwarzen Terras sehr gerne, v.a. bei den Skorpionen lohnen sich die dunklen Scheiben.
Da ich viele unterschiedliche Terras, Plastikboxen und Netzterras in Gebrauch habe, kann ich nicht wirklich eine Aussage zu den Lampen machen.
Ich wechsel auch mitunter öfters Mal im Jahr das Leuchtmittel aus. Im Sommer braucht es weniger Energie um auf dieselbe Temperatur zu kommen.
Ich habe ihn zwischen die Halogen Mini Sun von Lucky Reptile. Meist reichen die 20 bis 35 Watt locker aus, wenn's arg kalt draußen ist, gibt's ein paar Terras, da drehe ich auch Mal die 5O Watt rein. Aber dadurch, dass meine Terras in einem Südzimmer stehen, habe ich an warmen Tagen auch ohne viel Beleuchtung schon für viele Tiere die passende Temperatur, einfach weil das Zimmer eh schon entsprechend aufgewärmt wird.
Als Lampe habe ich so Lampenkästen von Zoomed im Gebrauch (weil die entsprechend flach sind und noch in mein Regal passen), oder relativ günstige Klemmlampen, dann auch Ständer zum Teil mit Fassung oder Fuß. Je nachdem welches Terra drunter oder davor steht.
Heizmatten habe ich da im Einsatz, wo ich mit keiner Lampe hinkomme. Also zum Beispiel in der untersten Regalebene oder wenn ich übereinander stapele. Liegt aber an der schieren Menge an Tieren 🙈
Rückwände habe ich ebenfalls in unterschiedlichen Varianten. Zum Teil Kork, zum Teil Gaze, in einem auch so Kunstblumenmatten von Ikea und in dem großen Hobby-Terra habe ich tatsächlich die Styropor-Rückwand von Exo-Terra.
Alles hat seine Vor- und Nachteile. Ich bin persönlich Freund von einem relativ unkomplizierten Rückbau und da punktet u.a. Exo-Terra. Auch das einbringen war einfach.
Was deine Sorge mit dem Anfressen betrifft: solange du Fittonia im Terra hast, wir kein Futtertier das Styropor wählen, denn die Pflanze ist leckerer 😉
Und wenn dir die Fittonias abgefressen sind, leckst du ne Scheibe Zucchini rein, dann werden Asseln, Schaben Grillen und Heuschrecken und sogar die Fliegen dieses Angebot allem anderen vorziehen.
Allerdings werden Futtertiere in den Terras selten alt 😉
Übrigens schöne Fittonias kriegst du über Mantidenzimmer.
Ich bin aber auch schon bei IKea fündig geworden. Ikea ist übrigens auch beim Thema Kunstblumen eine gute Anlaufstelle. Amazon zum Beispiel nicht! Ich hatte Mal Efeu gekauft, dass derartig chemisch gerochen hat und dann beim Waschen sich in seine Bestandteile aufgelöst hat. Eine Freundin von mir hat anderes gekauft, das färbt und zu großen Ausfällen bei Jungtieren und ich meine sogar Sterilität geführt hat - zumindest ist aus den Ootheken nichts geschlüpft, wenn die Eltertiere auf dem China-Efeu saßen.
Extra Terrarien Kunstpflanzen sind teurer, aber zumindest hat man solche Probleme nicht. Trotzdem würde ich auch die Pflanzen abwaschen und mit gekauften lebenden Pflanzen halte ich es ähnlich.
Bei der Bodenpolizei sind Springschwänze und Asseln gebräuchlich. Ich habe so Pandaasseln, die vermehren sich wie irr und fressen Fittonias und andere ungiftige Pflanzen wie Ziegen ab.
Die weißen Asseln sind pflanzenfreundlicher, dafür sieht man die quasi nie.
Da ich die Panda-Asseln auch an die Skorps und Kröten verfüttere, stört mich das weniger.
O. zebratas sind übrigens auch Asseljäger, die weißen Asseln oder junge Pandas haben gegen die keine Chance.
Dann hast du noch nach dem Sprühen gefragt. Ich sprühe abends, aber nur wenn es sein muss. Meist gieße ich inzwischen mit so ner Spritzflasche.
Einfach um die Raumluftfeuchtigkeit nicht so hoch zu treiben. Da können die Tiere trinken, wenn sie das wollen und gut ist.
Was man füttert ist von der Mantidenart abhängig. Blues fressen alles. Aber als Nymphen setze ich bis praesub auf 100% Fliegen. Dann gibt's hin und wieder Mal junge Grillen oder junge Schaben. Aber eher selten.
Adulte Weibchen bekommen vor der Oothekenablage auch Mal nen Mehlwurm und die Kerle vor oder nach einer Paarung. Ab und zu Mal ne größere Grillennymphe oder Schokoschabennymphe oder Heuschrecken Nymphe. Ja, sie könnten auch adulte Tiere, aber zum einen das ist fast etwas viel, zum anderen habe ich größere Mantiden und brauche z.T. adulte Futtertiere für die Nachzucht.
Bienenmaden als besonderes Leckerli kommen auch gut an, aber kauf bloß keine ganze Packung, das sind zu viele 🙈
Also die adulten Tiere werden trotzdem zu 70% Weibchen und 95% Männchen mit Fliegen gefüttert.
O. zebratas kriegen fast ausschließlich Fliegen und nur ganz selten Mal ne kleine Grille oder Schabe oder nen Mehlwurm in der Zuchtphase.
Meine Blüten (Pseudocreobotra wahlbergii) hab ich ähnlich ernährt. Etwas öfters auch mach Mal Schabe, dafür keine Grille, keine Heuschrecke.
Hierodula membranacea habe ich zwar noch nicht gehabt, dürften mit der Fütterung wie bei den Blues zufrieden sein. Zumindest würde ich es so probieren.
Und das Wie der Fütterung.
Zur Fliegenverfütterung nutze ich den Staubsauger mit ner doppelt gewickelten Nylonsocke, fixiert mit Gummiband, über dem Rohr.
Ich lasse die Fliegen in nem 30er Netzwürfel schlüpfen, darin können sie Honigwasser oder sonstiges Zuckerwasser schlürfen und aushärten.
Und am Tag nach dem Schlupf sauge ich die, mit der niedrigsten Stufe, raus, die ich brauche. Entweder durch ausschalten oder durch ansammeln mit Pinzette kommen sie ins Terra. Da Fliegen immer zum Licht fliegen, füttere ich im Dunkeln mit nur Terrarienlampen an.
Heuschrecken und die argentinischen Waldschaben fange ich meist mit der Hand und setze ich ins Terra bzw verfüttere nur zugeschnittene Teile mit Pinzette.
Schokoschaben und Grillen schüttel ich von ihren Pappröhren in einen Becher und sammel sie mir da mit Pinzette raus.
Ich habe eine Zeitlang die meisten Futtertiere selbst gezüchtet, aber das ist mit Verreisen und der intensiven Versorgung zu schwierig zu organisieren geworden.
Jetzt kaufe ich kleine und ziehe auf. Bzw wenn es schnell gehen muss, dann plane ich wenigstens 3 Tage Aufenthalt ehe ich verfüttere. Ich weiß ja nicht was die in den Zuchtanlagen bekommen, aber die sind nicht so gehaltvoll wie die selbst gezüchteten oder aufgezogenen.
Also je länger sich so ein Futtertiere satt essen kann, bevor es verfüttert wird, umso besser für alle Tiere.
So mache ich das zumindest.
Liebe Grüße,
O.