Hallo Creoplatys,
ich glaube, die wenigsten Shops züchten selbst Mantiden und wenn dann 1, 2, 3 Arten als Hobby.
Mantiden sind in der Eigenzucht einfach sehr aufwendig und das würde, wenn man es auf Gewinn auslegt, selbigen schmälern.
Ne L3 Nymphe irgendwas geht oft schon für wenig Geld über den Tisch, dafür kann man die kaum selbst züchten.
Man muss die füttern, saubermachen, umsetzen, verpacken usw... und sie und die Zuchttiere nehmen Platz weg.
Das Lohnt sich für Menschen, die damit Geld verdienen wollen, nicht wirklich.
Wenn die Nymphen dann beim Händler sitzen, tun sie das bis zum Verkauf auch, nehmen dabei Ladenfläche (Miete+Strom) in Beschlag, müssen versorgt werden. Futter brauchen sie auch und das erklärt dann inkl MwSt die Diskrepanz zwischen den Preisen im Shop und bei z.B. Kleinanzeigen
Der Rest wird von privat oder über Großhändler bezogen. Wobei auch Großhändler nur auf- und Weiterverkaufen - oft auch über andere Händler von privaten Züchter.
Vermutlich wird der Hauptteil der auf dem Markt gehandelten Mantiden aus privaten Nachzuchten stammen.
Da fallen sie ohnehin hundertfach an und sind um die Elterntieren zu ersetzen quasi überflüssig.
Deswegen "lohnt" sich auch gewissermaßen der billige Verkauf, denn im Grunde finanziert man sich so seine Tierhaltung - zum Teil 🙈
Wie Krähe gesagt hat, am liebsten kaufen Händler möglichst kleine Weibchen - weil das fragen die Einzeltierhalter nach.
Auf der anderen Seite braucht man zum Züchten eh die Kerle, denn mit 1 Weibchen kriegt man idR wieder hundertfachen Nachwuchs, aber die Männchen, die zu früh adult werden oder gefressen werden, sind eher die Mangelware.
Persönlich stören mich 30 Kerle auch weniger als 30 Weiber, die ich idR einzeln setzen muss 😉
Insofern behalte ich gerne die Männer.
Ich glaube in Deutschland gibt's vermutlich kaum einen Händler, der nicht schon Tiere von mir bekommen hat - wenn auch nicht unbedingt über mich. Ich persönlich tausche am liebsten, meist gegen Futter oder was ich sonst brauche.
Meine Zucht ist nämlich sehr ergiebig und würde mich sonst sehr schnell mit dem Finanzamt in Konflikte bringen.
Ich habe auch ein paar Händler mit denen ich regelmäßig tausche, da werde ich praktischerweise auch Ootheken los. Denn das ist mir das liebste, weil am stressfreisten zu verpacken. Dann ein bisschen tauschen hier und da, tja und wenn es dann immer noch zu viele sind, dann spare ich Futtertiere 😉
"Groß und grün" geht natürlich immer gut - ich habe davon keine mehr 😂
Aber Einzeltierhalter haben oft die typische Vorstellung von einer Mantide.
Bei anderen Mantidenarten zieht denke ich der Trivialname "Geistermantis", "Darth Vadar-Mantis", "Teufelsblume"... die Newbis mehr als das Tier an sich.
Also nichts gegen Phylocranias, eine meiner Lieblingsarten, weil die Farbvarianten in der Zucht toll und die Gruppenhaltung easy ist, aber eine alleine in einem Terrarium? Ernsthaft? Da kann ich auch nur ne Pflanze in ein Terrarium setzen, nahezu ähnlich spannend 🤷
In der Gruppe sind die schon nice und in der Zucht, aber das machen die Einzeltierhalter nicht. Aber gut, dass sie immer so gefragt sind, macht sie zu guter Tauschware.
Ich denke viele Arten gehen nicht gut, weil sie einfach zu unbekannt sind oder keinen guten deutschen Trivialnamen haben.
Die beste Art für Anfänger sind meiner Meinung nach Parasphendale affinis. Verzeiht nicht nur Haltungsfehler, sondern sind einfach gechillt. Da ist kein erschrecken (außer man gibt sich ganz viel Mühe), die bleiben sitzen, wo man sie hinsetzt. Sind dem Menschen ggü null aggressiv.
Einfach nette Tiere.
Außerdem gute Jäger. Fressen auch alles und in rauen Mengen, kommen aber auch mit wenig klar. Aber man kann auch lange zugucken, wie sie jagen, sie dafür auch auf den Tisch setzen... Die sind so unkompliziert, einfach Klasse!
Ja, ein bisschen warm brauchen die es schon, aber welche Mantide nicht.
Sie leben auch ne gute Weile. Männchen und Weibchen sehen komplett anders aus, mit einer Art hat man schon was zu zeigen...
Also bei Hierodulas ist der Unterschied zwischen den Geschlechtern relativ gering, das ist mit einem Paar in zwei Terras doch schon fast etwas langweilig.
Mit genug Platz und Futter lassen sich Parasphendale auch nach Geschlechtern getrennt in Gruppe halten.
Also weniger traumatisierend wie bei ner Hierodulanachzuch bei der schon bald das große Fressen beginnt.
Also klar, die fressen sich bei Futtermangel schon auch, aber wenigstens komplett und man hat nicht nur lauter kopflose herumirren.
Also ne super Art, leider nicht besonders nachgefragt, denn nahezu unbekannt bei Anfängern.
Yunnan sind wie schon gesagt auch einfach. Aber schon etwas hektischer. Erschrecken sich leichter...
Aber ich züchte gerne die einfachen Arten.
Ich brauche nicht den Frust, dass nichts kommt und man sich bemüht und trotzdem klappt es nicht. So was wie Diabolicas, die einem Häuten verrecken sollen, nur weil man den Raum betritt, würde mir gerade einfallen - nicht 😂
Einfache Tiere, die Spaß machen und die tolle anzuschauen sind, am liebsten mit subtiler optischer Diversität wie bei Phylocranias oder Parasphendalen ist mir das liebste.
Ja, hab auch Arten, die eher alle "gleich" aussehen, wie Sibyllas oder Heterochaetas...
Also diese beiden Arten werde ich ebenfalls hoffentlich weiterzüchten.
Irgendwann wird es sich Mal auf diese 5 Arten beschränken - hoffe ich.
Naja, jeder hat so seine Vorlieben 😉
Aber auch viele anderen Arten sind schön. Also gibt auch immer noch die uns das was mich reizt, aber man muss ja nicht alles selbst als Zuchtstamm halten.
Liebe Grüße,
O.