Man fängt also irgendwann an, nach seiner Spinne zu buddeln?
Eine berechtigte Frage! Genau dasselbe ging mir auch durch den Kopf... Und dabei lässt man sich noch beißen oder mit Haarpfeilen beschießen 🙈
Fichte
: Kennst du die Art?
Kraehe
: Danke für deine super ausführliche Antwort 😍
Also dass Tiere ihren Dreck selbst wegmachen ist mir neu. Ich dachte fällt nach unten und verrottet in der Natur. Die meisten Tiere nutzen ja auch den Platz den sie haben... Also klar Vögel halten Nester sauber, viele Tiere legen feste Plätze an... Aber so ein Paket schnüren, das finde ich schon besonders.
Die Skorps machen z.B. immer in ihre Höhlen, ich muss da alle paar Monate die Skorps rausfangen und die Höhlen reinigen. Der Rest vom Terra ist immer sauber 🙄
Die Mantis lassen alles fallen. Und von den Pferden und deren Sauerrei will ich gar nicht anfangen 😉
Das mit dem Umsetzen von VS erscheint mir auch respekteinflößend 🙈
Also gebissen werden oder beschossen werden ist kein Spaß, auf den ich Wert legen würde. Deswegen und meinem eh schon belasteten Verhältnis zu Spinnen, würde ich vermutlich keine halten...
Das mit den "Tieren vor der Tür" hab ich jetzt nicht so gemeint. Also das mit den Schnecken ist schlimm 😥
Nein, ich meinte wenn man die halt hier hat, dann quasi überwintert und dann rauslässt... Also ich hab ja Sichelschrecken hier. Die wären draußen längst tot. Fortgepflanzt haben sich alle bis auf Braunhild (war noch nicht adult, sondern ein später Nachzügler) vermutlich schon. Hier haben sie quasi Winterzuflucht.
Sollten sie mir Nachwuchs hinterlassen, dann ging der auch wieder raus - im Frühjahr. Ebenso mit Ostildes Kindern. Vielleicht würde ich bei Ostis Babies ein oder zwei behalten. Aber ansonsten gehen die wieder raus. Hätte ich Osti damals nicht mitgenommen, wäre sie nie zum Eier ablegen gekommen... Also ich denke, ich habe hier jetzt keinen Schaden angerichtet.
Dass ich jetzt nicht Millionen Heupferde fange und verkaufe versteht sich von selbst. Ebenso mit Sissi.
Also entweder hätten wir sie rausgesetzt und vermutlich würde in 90% aller anderen Haushalte eher der Pantoffel auf sie gewartet haben.
Und bei Sissi kann ich sie bevors kompliziert wird, wieder raussetzen. Bei ner VS geht das nicht. Ebenso mit allen anderen Tieren aus dem Garten. Natürlich muss es fair sein, aber ich heule schon bei töten Grillen fast, also ein Tier mit Namen wird jetzt nicht mitten in den Schnee geschmissen oder so...
Wenn man ein Tier einsperrt, übernimmt man Verantwortung. Und mit dieser Verantwortung geht bei mir Empfindsamkeit einher.
Klar hast du Recht, tausend junge Insekten, Spinnen etc sterben jeden Tag. Meine Güte, auf der Welt sterben jeden Tag Menschen. Kenn ich nicht, trifft mich nicht so wirklich, weil ich nicht drüber nachdenke und mich mit irgendwas beschäftige... Aber wenn jemand stirbt, den ich kenne, trifft mich das. Je nachdem wie gut und lieb mir der Mensch war, mehr oder weniger... Aber es geht nah, zum Teil so nah, wie nichts anderes und zerreißt einen... Du kennst das sicher...
Tja, und meine Tiere gehen mir nah.
Ich kann freie Fruchtfliegen einsaugen, totschlagen und denk nicht groß drüber nach, doch meine flugunfähig gezüchteten, wenn die auskommen und sich nicht einfangen lassen und ich sie erschlagen muss, dann hab ich Gewissensbisse.
Mag verrückt sein, ist total inkonsequent in gewisser Weise. Aber ich unterscheide zwischen meiner Verantwortung und nicht meiner Verantwortung.
Wenn ich Tiere züchten, ist es meine Verantwortung und jedes Elend tut mir Leid. Ein bisschen trauere ich um jede Grille, die angeknabbert wird, nicht aus der Haut kommt etc... Es ist für mich zwar nicht so, wie wenn ein lieber Mensch stirbt, aber es geht mir nah und wenn ich dann töten muss, um dem Elend ein Ende zu machen, belastet es mich.
Andere Menschen sind da vielleicht weniger gefühlsbetont. Keine Ahnung. Aber für mich sind deine logischen, rationalen Standpunkte zwar klar und nachvollziehbar. Ich sehe es sogar ähnlich, doch ändert es nichts an meinen Gefühlen 🤷
Ich kann nur meine Leidensfähigkeit durch die Zahl der Tiere, die ich halte begrenzen 🙈 gelingt mir bei den Grillen super 🤣
Also alles was sich nicht vermehren muss, ist eine Entlastung für mich.
Es ist halt immer was, womit jeder selbst umgehen muss. Und ja Tierhaltung ist immer ein Grenzbereich.
Ich Frage mich auch, wie ich meine Liebe für Tiere durch ihr Einsperren rechtfertigen kann. Eine sehr egoistische Liebe... Auf der anderen Seite was ist die Alternative? Nicht unbedingt schöner für das jeweilige Tier... Meine Ponys zum Beispiel. Das zweite hatte wohl nie ein so gutes Leben wie jetzt. Shettys sind halt auch Ramschartikel. Schnell angeschafft und dann leiden sie in vielen Fâllen unter Unwissenheit und Gleichgültigkeit ihrer Besitzer... Und dann bleibt der Abdecker, wenn sie keiner mehr will, weil alt und krank und teuer...
Mein erstes Pony hatte vor mir schon ne Handvoll Besitzer gehabt und da war er noch keine 3 Jahre alt. Also jetzt 26 Jahre bei mir, hatte es meist gut oder zumindest besser als viele andere seiner Rassekollegen. Tja, trotzdem Sperre ich ein Tier zwischen Zäune, das eigentlich frei leben würde und das noch in einer ganz anderen Klimazone. Jetzt führt kein Weg zurück. Aber es ist ein philosophisches Problem.
Und eine einfache Lösung gibt es nicht. Ich kann nur versuchen meiner Verantwortung als Tierhalter gerecht zu werden. Jeden Tag, immer und ständig...
Liebe Grüße,
O.