Hallo Matthias,
da ist ein Denkfehler in deinem Konzept.
Mantis religiosa ist "weltweit" verbreitet. Sowohl in tropischen Gefilden, als auch im "Norden" bei uns. Berlin ist z.B. eines der nördlichsten Vorkommen weltweit. Das sind aber dann andere Unterarten wie die, die dann in z.B. Indien vorkommen. Und selbst wenn es keine eigenen Unterarten sind, dann haben sie sich doch an ihren Lebensraum angepasst.
Vor einigen Jahren gab es zwei Stämme Idolomantis diabolica. Einmal aus Tansania, einmal aus Kenia. Einer der beiden Stämme (ich meine der aus Tansania), war relativ gut züchtbar und für viele Generationen in Zucht. Der andere Stamm, war unter den selben Bedingungen nicht (so gut) züchtbar. Der Stamm machte deutlich mehr Probleme. Nun könnte man doch eigentlich meinen "eine Art" = "eine Haltungsweiße". Dem ist aber eben nicht so.
Auf Mantis religiosa bezogen: ein Stamm aus Ägypten, den man in Dresden aussetzt, der mag es dort vielleicht nicht packen.
Blepharopsis (kann) eine Diapause machen. Muss aber nicht. Da die Diapause, wenn sie nicht richtig durchgeführt wird, dann sterben tendenziell mehr Tiere. Bei sinkenden Temperaturen stellen die Tiere den Wachstum und irgendwann das fressen ein. Hält man die Tiere zu lange in einem "Übergang", also nicht richtig kalt, aber auch nicht richtig warm, haben sie Probleme mit dem Stoffwechsel.
Meines Wissens machen bei Blepharopsis vor allem die Larven eine Diapause und nicht die Ootheken. Da kann ich mich aber auch täuschen, ich habe es noch nicht ausprobiert. Ob das also funktioniert...? Man kann bei den meisten Arten nicht einfach "Entscheiden", ob nun Ootheken oder Larven überwintern sollen. So schaffen es zum Beispiel die Larven von Mantis religiosa nicht über den Winter, aber die Ootheken.
Die Tatsache, dass in den Regionen in denen die Tiere vorkommen, auch über kürzere Zeiträume einmal niedrige(re) Temperaturen vorkommen, sollte keine Ausrede sein, die Tiere dauerhaft bei zu niedrigen Temperaturen zu halten.
Beste Grüße,
Regina